Beiträge von Wolltäär

    Alles Gute, alter Freund!


    Erlaube mir, dir zu versichern, daß ich ohne dich und deine pointierten Kommentare niemals auf den Gedanken gekommen wäre, kurzfristig und quantitativ limitiert im Forum der Eule zu erscheinen und vorüberhuschend am Forenleben teilzunehmen.


    Da ich mich auch fürderhin gerne im Hintergrund halten möchte, erhoffe ich noch etliche Eulenjahre (wenn nicht Jahrzehnte), die von deinen Stellungnahmen geprägt sein werden.


    Männliche Eulen sind hier in der Minderheit! Deshalb zum achtjährigen Jubiläum eine allgültige Weisheit, die du offenbar bereits vor Jahrhunderten geäußert hast:


    "Die Frau ist ein menschliches Wesen, das sich anzieht, schwatzt und sich auszieht"
    (Voltaire)

    Es ist faszinierend, die vergeblich bleibenden Versuche zu verfolgen, eine Identität zu entschlüsseln, die stets hinter ihren Beiträgen zurückbleiben wird. Anders gesagt:


    Daß mein Kommentar ganz und gar im Geiste des wahren Voltaires verfaßt wurde, ist mehrfach erkannt worden. Voltaire weiß, wer Wolltäär ist. Sagt Voltaire. Wolltäär weiß auch, wer er ist. Sagt Wolltäär. Glauben wir ihnen und nehmen uns nicht wichtiger als die Aussagen, die wir zu treffen haben!

    Zitat

    Original von rienchen


    Jetzt würde mich aber noch das wahre Gesicht von Wolltäär interessieren ...


    Also, mein lieber Freund der Nacht- wie siehts aus? :-)


    Was ist das wahre Gesicht? Ist das Offensichtliche wahrer als das Verborgene? Oder liegt im Geheimnisvollen das Wirkliche?


    Sprich, Freundin der Nacht, sagt uns der Mond die Wahrheit?


    Selbstverständlich gratuliere auch ich den Einäugigen, die unter den Blinden von Blinden mit Punkten versehen und auf ein Podest gehoben wurden, von dem abzustürzen sie permanent bedroht sind.

    Zitat

    Original von rienchen


    Und Wolltäär ist auch wieder aufgetaucht. Hätte ich auch nur einen Wunsch frei, so würde ich mir einen Kommentar zu "Jana erzählt..." wünschen, Herr aus dem Lande der Vernunft. :-]


    Dein Wunsch war mir Befehl. :peitsch

    Das war es also. Die ultimative Aufklärung.


    Nicht, daß ich etwas gegen Aufklärung hätte! :grin Aber wer hat gerade diese gebraucht?


    "Jana im abnehmenden Mond" hat mit der Phantasie gespielt. Ein guter Beitrag, der davon lebt, was genau sich die einzelnen Leserinnen und Leser vorstellen. Glaubt mir, Freunde, das waren sehr unterschiedliche Dinge!


    "Hartmut im abnehmenden Mond" parodiert Jana. Eine durchaus originelle Idee, die sprachlich nicht schlecht geraten ist, den verspielten Ton des Originals aber dennoch nicht trifft.


    Warum nun "Jana erzählt"? Vermutlich gab es da einen getroffenen Nerv, der zuckte und antworten mußte. Nun sind Nervenzuckungen meistens nicht dazu prädestiniert, produktive Ergebnisse ans Licht zu befördern. So bleiben wir im Halbdunkel des abnehmenden Monds, erfreuen uns zwar durchaus wieder an Sprache und Stil, die deutlich machen, es hier wieder mit der Ursprungsautorin zu tun zu haben.


    Andererseits verfliegt der Zauber des Originals. Antworten, nach denen niemand gefragt hat, verpuffen im schalen Licht des Mondes. Geheimnisse sind nur so lange interessant, wie sie ungelöst bleiben.


    Deshalb: Danke für einige nette Sätze. Schade aber, daß diese Geschichte erschienen ist. Frau rienchen sollte ihr zweifellos vorhandenes Talent für wirklich neue Geschichten nutzen.


    Übrigens: Grammaktikalisch korrekt muß es im letzten Abschnitt heißen: "Wir essen unter dem befriedigenden Licht des Mondes". Ein kleiner, aber feiner Unterschied. Freundin der Nacht :wave

    Ich erlaube mir mal, mich selbst zu zitieren. Das Zitat ist zwar schon ein paar hundert Jahre alt, paßt aber immer noch:


    Alles, was du sagst, sollte wahr sein. Aber nicht alles, was wahr ist, solltest du auch sagen.

    Neunzehn Beiträge zählt der aktuelle Schreibwettbewerb.
    Neunzehn Chancen, so etwas Ähnliches wie Niveau zu produzieren.
    Neunzehn kläglich vergebene Chancen.
    Da trifft selbst der HSV noch besser als die Möchtegernautoren dieses Wettbewerbs.


    Wer dachte, im Januar sei der absolute Tiefpunkt erreicht worden, schaut sich diese Marke jetzt von unten an. Ein Pauschalurteil ist wieder einmal leicht zu fällen, jedoch beiße ich in den supersauren Apfel und kommentiere die einzelnen Formulierversuche. Bereits die jeweils ersten Sätze machen das Elend offensichtlich.



    Recherche


    Sorgfältig bereitete sie ihre kleine Decke aus und setzte sich drauf. Soso, sie bereitete die Decke aus. Dafür breitete sie hinterher ihre Gedanken aus. Ach, wäre sie sitzen geblieben und hätte nicht noch einen Beitrag geschrieben. Wenn Schreiben zum Lebensunterhalt beitragen soll, bleibt wirklich nur das Betteln. Und der Neid auf solche, die schreiben können. Innerhalb des Wettbewerbs besteht in diesem Monat dann aber kein Grund für Neid!



    Heiß


    Lautlos huschte der Schatten auf das Gebäude zu. Ein lauter Schatten wäre natürlich deutlich spannender gewesen. Wenn die Schreiberin weiterhin nach Brennbarem sucht, empfehle ich ihr Manuskript. Alle noch folgenden Manuskripte bitte gleich mitverbrennen! Und weiterhin schön neidisch sein auf die, die schreiben können. Also nicht auf Wettbewerbsteilnehmer.



    Futterneid


    Die Sonne geht gemächlich unter, die Luft wird langsam etwas kühler und die Schatten werden länger. Und wenn die Sonne dann weg ist, sind die Schatten auch weg. So logisch wie diese Schlußfolgerung ist der gesamte Text. Dank gebührt dem Schreiberling höchstens dafür, sich selbst als Beutetier zur Verfügung der Kommentatoren gestellt zu haben. Auch in diesem Kampf, ohne Rücksicht auf die späteren Geschicke des Raptorenrudels zu nehmen, werden scharfe Krallen und spitze Zähne eingesetzt. Erbarmungslos. Mit voller Kraft.
    Es ist einfach zu schön, die Originalsätze als Bumerang einsetzen zu können!



    Ode an Neid


    Die Spielerin
    Sie trug die Salatschale siebenmall nach Hause
    Jedes Jahr – fast ohne Pause
    .


    Warum hat sie die Salatschale denn jedes Mal wieder zurückgegeben? Da wäre die Spielerin wohl besser Hausfrau geblieben und uns wäre der Versuch eines Gedichts erspart geblieben, das Reime wie Salat behandelt: Es frißt sie. Siebenmall. Knall auf Fall. Doller Drall. Rauch und Schall. Alter Trott. Alles Schrott.



    Flecken


    Er tat, als würde es ihn gar nicht interessieren und er hoffte, dass er die alte geschwätzige Couch bald los war. Er tat nicht nur so, es interessierte ihn wirklich nicht. Wen interessiert schon, was ein Sessel über eine Couch denkt. Mich nicht. Und woher die Flecken auf der Couch kommen, welche Säfte da geflossen sind, interessiert mich auch nicht. Der ganze Beitrag ist genauso uninteressant. Man reiche mir einen Fleckenlöser!



    Hartmut im abnehmenden Mond


    Der Vollmond strahlt Hartmut auf seinen festen, nur leicht behaarten Kugelbauch. Das beruhigt wirklich. Nur leicht behaart. Da hat der Mond wenigstens die Chance, zu reflektieren. Jana reloaded. Und wie ist in den meisten Fällen der zweite Teil eines Buchs, Films etc. zu werten? Richtig, schlechter. In dem Fall natürlich noch schlechter als das Original. Die Kopie stammt vermutlich nicht von der Ursprungsautorin. Die Fixierung auf den Slip Ouvert lässt auf einen männlichen Verfasser schließen. Hartmut im abnehmenden Niveau.



    Zuhause


    Lautlos stieg ich die Treppe hinauf. Der Schatten kommt in diesem Fall erst fünf Sätze später. Und dann beginnt die erste Mordsstory des Wettbewerbs. Komisch, egal, wie das Thema auch heißt, immer gibt es Tote. Das hab ich bei den Reizwortgeschichten zu meiner Schulzeit auch immer so gemacht. Schulaufsatzniveau – das wäre in diesem Fall geschmeichelt. Ein zufriedenes Grinsen schleicht sich in mein Gesicht, als ich diese Geschichte in der Bedeutungslosigkeit verschwinden sehe.



    Wenn …


    Wenn ich so klug wie Albert wär,
    wär’s Leben wohl nicht ganz so schwer
    .
    Schön wär’s, du könntest auch noch dichten,
    denn das gelang dir hier mitnichten.
    Dein Geist war sicher ziemlich willig,
    doch das Ergebnis ist zu billig.
    Die Reime rauben mir die Ruh.
    Raus bist du.



    Zweieiig


    Lars, gut dass wir mal ungestört reden können. Habe ich dir jemals gesagt, dass deine Schreibe Scheiße ist? Dass dein krampfhafter Versuch, originell zu sein, zum Scheitern verurteilt ist? Bruderneid! Wow, tolle Idee. Kommt bestimmt keiner drauf. Das Paketklebeband kommt jetzt an deine Hände. Ganz fest. Nicht mal mehr die Tasten eines wehrlosen Laptops sollen sie quälen dürfen! Schweigen sollst du. Zweihändig. Zweifüßig. Von mir aus auch zweieiig.



    Lauf der Gedanken


    Da steh ich nun, ich armer Mann,
    Vorm Spiegel; unbarmherzig, rigoros
    Weiß gar nicht was ich sagen kann
    laß einfach die Gedanken los
    .


    Ach, statt der Anleihe bei Goethe hätte der Schreiberling barmherzig sein können. Den armen Lesern gegenüber nämlich. Und uns verschonen sollen mit verschwurbelter, passend gemachter Versuchslyrik. Statt Gedanken los zu lassen, hätte er sie für sich behalten können. Solcherlei Gedanken sind nämlich mehr als flüssig. Überflüssig! Das macht mich karg. Was soll das heißen? Durch diese oft so grausam Welt. Heilige Grammatik, hilf! Verzweifelt ich grad das Haar mir rauf. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.



    Machtlos


    „Aber ich hab doch gar nicht für die Arbeit gelernt!“, ruft Lena den anderen entgegen. Hättest du mal gelernt, dann hätte was aus der Geschichte werden können! Stattdessen nur Tränen, wohin man auch blickt. Am Ende auch bei der Schreiberin (das muß einfach eine Frau sein, bei so viel Geheule). Mobbing ist ein geradezu geniales Thema. Gab’s bestimmt noch nie. Kommt ganz knapp hinter Mord und noch vor Selbstmord. Mal sehen, ob sich die Eulen für das sentimentale Gutmenschengeheule begeistern können. Ist fast zu befürchten. Aber da bin ich machtlos.



    Schlaf schön


    Sie war müde.
    Hundemüde.
    Todmüde.
    Gab es noch eine Steigerung?


    Klar gab es die. Verkörpert in dieser Geschichte. Schreibwettbewerbsmüde. Man nehme eine unausgegorene Idee, garniere sie mit Buchstabenkombinationen wie Krchhhhzkrrrrr, Glglglgrrrrurg und SCHHLKKKKKKRAKRZZZZ, spiele am Ende mit der morbiden Phantasie des Lesers und schicke das ganze als Wettbewerbsbeitrag ein. Bei so viel Dreistigkeit werde ich fast neidisch.



    Geschwisterliebe


    Meine kleine Schwester war ihr ganzes Leben besser als ich. Wahrscheinlich auch beim Schreiben. Oder bei der Einsicht, nicht schreiben zu können. Geschwisterbeziehung als Inhalt psychotherapeutischer Erkenntnisse. Uuuuhhhhh, wie spannend. Und nicht mal ein Mord zum Schluss. Sie sitzt ja eh schon im Rollstuhl. Geschieht ihr recht. Im vierten Absatz das Nennen des Themas. Das gehört sich schließlich im Wettbewerb so. Nicht, dass der Leser noch anfängt, selbständig zu denken! Meiner kleinen Schwester kann ich sicher nicht alle Fehlschläge des Lebens anlasten. Nicht mal diesen mißglückten Text.



    Apfel und Kamm GmbH und Co KG


    Vicky schlenderte durch die Einkaufsstraße. Sie fühlte die bewundernden Blicke der Männer und die neidischen Blicke der Frauen auf sich - aber das war sie ja gewöhnt. Zack, da kommt der Neid schon im zweiten Satz wörtlich vor. Fast ein Rekord! Schneewittchen auf Shoppingtour. Und die böse Stiefmutter als Boutiquebesitzerin. Da wird passend gemacht, was passen muss. Inklusive sprechendem Spiegel. Fragt sich nur, ob noch ein Prinz kommt, um Schneewittchen zu retten. Hoffentlich nicht, sonst gibt es im Mai eine Fortsetzung und Schneewittchen samt Prinz treffen Jana und Hartmut. Ohne Slip.



    Drei Schaufeln Erde


    „Der dumpfe Klang der Erde, die auf den Sarg trifft, erinnert mich an meinen Herzschlag Ich schaue hinunter in das ausgekleidete Loch, mein Blick bleibt auf den mit Eisenbeschlägen verzierten Eichensarg hängen. Ein langer erster Satz inklusive Anführung ohne folgende Abführung. Wobei Abführung bei dieser emotionalen Verstopfung nichts schaden würde. Neidvoll gleitende Blicke, ansonsten anatomische Betrachtungen. Ich wende mich ab, gehe den Weg zur Straße und spüre keinen Pulsschlag mehr. Wie auch, angesichts eines solchen Textes? Mein Tipp: Geschichte rein ins Loch, drei Schaufeln Erde drauf, fertig.



    Ein ungleiches Paar


    Die Gallenblase hatte sie zusammengebracht. Es hätte auch der Dickdarm sein können. Oder der Schließmuskel. Außenseiterstory. Inhaltlich und auch sonst. Klischees jagen einander und holen sich ein. Und am Ende spielen sie Fußball. Könnte viele Punkte geben, so simpel, wie die Eulen allgemein gestrickt sind.



    An einem Sonntag im August


    Eine Haarsträhne löst sich aus Deinem Zopf, als Du geschmeidig vom Fahrrad abspringst. Deine Küsse schmecken nach Eis mit Augustgeschmack und im Himmel begrüßt die untergehende Sonne den hereinbrechenden Abend. Wattewolken ziehen leicht und unbeschwert ihrer Wege. Wunderbar Rosa. Ja, da folgt der letzte Satz direkt dem ersten. Und das fällt nicht auf, weil alles dazwischen genauso unwichtig für die Handlung ist. Handlung? Wir erleben eine unendliche Aneinanderreihung von Bildern und Metaphern. Wer dies schrieb, ist verliebt in die eigene Sprache und leidet unsäglich unter der Wörterbegrenzung. Keine großen Punktechancen, für simpel gestrickte Eulen zu wenig Mord und Totschlag.



    Laß Sie reden …


    Sei gscheit und liab di Leit, so wia di selbst,
    damit du vor dir selbst was geltst,


    Man nehme acht Zeilen, fülle sie mit bayrisch klingenden Worthülsen, streue eine Prise Vorurteile und jede Menge Moralin darüber und fertig ist ein Text, den wohl nicht mal Grass „Gedicht“ nennen würde. Das Beste daran ist die Kürze. Ich habe schnell drüber weggelesen. Ein Text zum Vergesssen, nicht aber zum Verzeihen.



    Ein unbekanntes Gefühl



    Donnerstag, 16.02.2012 08:09 UhrEndlich, die Bekanntgabe der Gewinner des Januar-Schreibwettbewerbs! Gespannt klicke ich den Thread an und scrolle nach unten.


    Montag, 9.04.2012 15:45 Uhr


    Noch eineinhalb Tage zum Punkten, dann endlich wird kommentiert.


    Montag, 9.04.2012 15:46 Uhr


    Bin bei der letzten Geschichte angekommen, hatte bis zuletzt Hoffnung, dass ein gescheiter Beitrag dabei ist. Vergeblich gehofft.


    Montag, 9.04.2012 15:50 Uhr


    Suche im letzten Beitrag irgendetwas Positives. Finde nichts. Es wäre auch ein unbekanntes Gefühl gewesen, etwas Lesbares zu finden.


    Montag, 9.04.2012 15:52 Uhr


    Habe ich schon irgendwo erwähnt, dass es furchtbar originell ist, die eigene Einfallslosigkeit bezüglich des Wettbewerbs zu thematisieren? Hatten wir ja fast noch nie. Diesmal wird der Wettbewerb von zwei derartigen Texten eingerahmt.


    Montag, 9.04.2012 15:54 Uhr


    Überarbeite gleich meine Kommentare. Punkten darf ich ja noch nicht, weil mir die nötige Beitragszahl fehlt. Dadurch bleibt mir einiges erspart.



    Fazit:


    Schrott muss Schrott genannt werden dürfen. Obwohl: Mit Schrott kann man ja noch Geld verdienen. Mit diesem textlichen Schrott des aktuellen Wettbewerbs wird kein Cent zu bekommen sein …