keine ahnugn ob herr/frau nebel mir noch antwortet, aber ich wills hier halt nochmal festhalten, für dostojewski interessierte: sein frühwerk unterscheidet sich sehr von seinem spätwerk (aufzeichnungen aus dem kellerloch, die dämonen, verbrechen und strafe, der jüngling, brüder karamasow, der idiot). seine ersten romane, also sachen wie der doppelgänger, erniedrigte und beleidigte, arme leute, haben zwar herz, sind aber lange nicht so "intellektuell" wie seine späteren. sie enthalten einige interessante "psychologische" (das wort wird in diesem zusammenhang immer gebraucht, aber ehrlich gesagt, gefällts mir gar nicht, und so passend find ichs auch nicht) beobachtungen, aber viel mehr auch nicht; es sind unterhaltungsromane über allerlei themen.
der größte und wichtigste unterschied ist wohl der, dass er christ geworden ist, und dem optimismus den die leute einer "aufgeklärten modernen gesellschaft" entgegenbracht haben, kontra gegeben hat - und das sogar ausgezeichnet und wahr. er war ein mann, der auch wirklich etwas interessantes und originelles zu sagen hatte und man kann ihn noch jahre später lesen, und immer noch neues entdecken (viele ideen muss man erstmal selbstständig von sich auf verstanden haben, um sie konkret niedergeschrieben schätzen zu können; ansonsten kann man nicht viel mit ihnen anfangen).
ich gebe zu, dass ich kritik an diesem autor überhaupt nicht leiden kann, weil ich mich in so vielem wiederfinde, und ihn einfach viel zu sehr schätze. aber wenn man es tun will, so soll man diese kritik doch bitte auf seinem spätwerk basieren - durch das wurde er ja auch so berühmt.