Beiträge von Haruspex

    mein geschmack hat sich mehr oder weniger um 180 grad gedreht in den letzten monaten, und zwar in vielen bezügen.


    obwohl er vorher schon nicht allzu ausgeprägt war und man vielleicht jetzt erst wirklich sagen kann, dass er überhaupt vorhanden ist.

    ich lese nur bei ganz speziellen autoren die biographie nach, also meistens ist es mir egal, was für ein leben sie geführt haben.


    aber was ich glaube: um über erfahrungen, gefühle, situationen, ideen authentisch schreiben zu können, so dass sie den leser tief ergreifen, muss man diese durchlebt selber haben;
    niemand kann etwas so menschliches richtig erfassen, wenn er es nicht selber an eigenem körper und eigener seele erfahren hat.


    das glaube ich.

    Zitat

    Original von Lucy1987
    ,,Die Leiden des jungen Werthers". Nichts, aber auch garnichts positives konnte ich an diesen Büchern finden, geschweige denn habe ich sie überhaupt verstanden. (oder aufgrund des Schreibstils überhaupt nicht verstehen wollen?)


    als halbwüchsiger kann man den wert solche literatur auch noch nicht schätzen. es können ihn ja nicht mal alle schätzen, die über das alter hinaus sind.


    aber weigstens lernt man die großen alten durch die schule kennen und kann dann einmal zu ihnen zurückkehren, wenn man meint, bereit zu sein.

    ich kenne die serie nicht, bin ja auch viel zu jung.


    was ich an dieser geschichte tragisch finde, ist, dass jemand wie die wirtin ihrer stammkneipe erst draufkommt, dass sie ne zeit lang abgängig war.


    die arme hatte anscheinend niemanden, der ihr wirklich nahe war; sie war fast völlig allein, bis zum schluss. :-( - deswegen hat sie dann wohl auch diesen abtritt gewählt.
    dabei war sie wirklich sehr schön, auch im alter noch.


    ihre mama hat sich ja auch das leben genommen vor ca. 20 jahren

    respekt vor klassikern ist anfangs eh weit verbreitet.


    ich weiß nicht, ob man überhaupt einen einstieg braucht oder so; es geht eher drum, dass dir die thematik zusagt, ich hab zum beispiel mit denen angefangen, weil die mir intellektuell einfach sehr viel mehr geben als moderne literatur das jemals könnte (aber auch nicht alle).


    such dir jemanden, der dir einfahc zusagt, von dem was er glaubt und was er darzustellen versucht.


    Goethes Werther ist z.b. vorallem sehr beeindruckend, wenn du schon selber (schlechte) erfahrungen mit liebe gemacht hast.


    und wenn du schon von Tolstoi redest: Auferstehung; ich bin da grad mittendrin, und es gefällt mir ganz gut; eine geschichte über reue, schuld und - eben - auferstehung als neuer mensch. christlich. eine simplere geschichte als Krieg und Frieden, bodenständiger und mit 600 seiten auch kürzer.


    ansonsten kannst du dir einfach mal irgendwo die momentane schullehrplan-lektüre anschauen; wenn man das denen zumuten kann, dann dir wohl auch.

    na klar muss die qualität einer kritik in keinem zusammenhang mit der bekanntheit stehen.


    aber wenn mir ein user vorher schon mal irgendwo besonders aufgefallen ist - d.h. wenn er mich irgendwann überzeugt hat, dass er ein schlauer kopf oder originell ist oder sonst eine eigenschaft, die man an ihm schätzen könnte - dann schenke ich ihm auch oft beachtung.


    und da zeit und laune begrenzt sind, konzentriert man sich halt am ehesten noch auf diese personen.


    scheint mir irgendwie völlig nachvollziehbar.

    Zitat

    Original von JASS


    Ich habe da eher manchmal das Gefühl, dass Rezensionen von wenig postenden Rezensierenden öfter mal nicht beachtet werden. :gruebel


    ist aber eh verständlich. man hat eben noch keinen eindruck hinterlassen.
    sowas muss man sich auch "erarbeiten". glaubwürdigkeit.


    man liest sich, glaub ich, auch nicht die forenbeiträge von jedem hinz und kunz durch - und rezensionen sind da zeitraubender.

    kann ich mir gut vorstellen, dass das so ist.


    aber wenn ich rezensionen lese, dann eigentlich immer gleich einen ganzen berg. und ich lese sie auch immer im nachhinein, wenn ich das betreffende buch bereits abgeschlossen habe, weil ich mir immer erhoffe, dass es menschen gibt, die für ein werk einen ganz interessanten, fast einzigartigen, blick haben.

    Zitat

    Original von Bythernium
    Das haben meine Eltern auch gedacht, die haben auch mehrere tausend Bücher im Wohnzimmer stehen. Inzwischen möchten sie ihre eBook Reader aber nicht mehr missen. Gerade die Möglichkeit, den Schriftgrad nach Belieben einzustellen und das geringe Gewicht finden sie toll.


    für mich ist geringeres gewicht kein grund, auf die vorzüge, die ein echtes buch bietet, zu verzichten.


    ich halte ein buch nämlich wirklich gern in der hand, vorallem wenn es optisch was taugt. ich mag, wie es sich anfühlt und den geruch. ich renn seit ein paar tagen mit Goethes "Lehrjahren" in der tasche rum, ohne einmal ernsthaft drin gelesen zu haben. aber ich habs trotzdem gern dabei.

    könnt mir nich vorstellen, regelmäßig auf so einem elektronischen ding zu lesen. ich liebe bücher mit schöner aufmachung, mit ledereinband oder leinen und schönen verzierungen. auch wenn es nur eine simple aufmachung ist. das ist für mich teil von der ganzen sache und wenn ich den inhalt eines buches liebe, will ich auch, dass der in schöne form gepresst wird.


    ich machs aber niemandem zum vorwurf, wenn er anders denkt.

    kann mich leider nicht erinnern, dass ich als kind jemals zu irgendeinem buch eine besondere beziehung hatte.


    ich konnte irgendwie generell immer was mit büchern anfangen, vorallem alte hab ich schön früher geliebt. - aber inhaltlich hat mich nichts großartig beeindruckt, glaub ich.

    Zitat

    Original von Moloko
    Was auch ein wenig ärgerlich ist, wäre, dass Lovecrafts Geschichten oft sehr ähnlich enden. Kennt man eine, kennt man sie alle, aber es gibt zwischendrin wieder einige Geschichten, die aus der Reihe fallen.


    das stimmt nur zum teil; es gibt muster die sich wiederholen (degenerierung, die natur des protagonisten selber, alte rassen z.b.), aber die sind vielfältig genug, um nicht abgedroschen oder uninteressant zu sein.


    aber vielleicht hab ich da auch noch nicht genug von ihm gelesen, um da ein vertrauenswürdiges urteil zu fällen; ich kenne nur dieses buch und hab mir grad erst sein komplettes werk aus der bücherei entliehen.

    ich stimme bartlebooth völlig zu. der erste teil ist top, man sollte es am besten bei ihm belassen. der roman ist faszinierend, weil er viele interessante fragen stellt.


    die antworten, die man dann in teil 2 serviert bekommt, wirkten auf mich zum großteil eher merkwürdig und chaotisch;
    und diese ganze theologisch-philosophische sache, die zwar in "Hyperion" auch schon latent vertreten war, aber nicht derart ausgeprägt, mutet mir persönlich auch eher seltsam an.


    irgendwas stört mich an dem versuch, einen messias darzustellen.