Beiträge von Grizzly

    Scheint die geeignete Besetzung für die Rolle zu sein, wenn ich das den Bildern richtig entnehme. Im Herrn der Ringe, und ich gestehe, dass mir die Bücher wesentlich besser gefielen, hat er ja schon überzeugend die Rolle des Boromir bekleidet.


    Mir ist dieser kantige Schauspielertyp ohnehin lieber, als alle
    aalglatten Hollywood-Sprösslinge zusammen.


    Liebe Grüße!

    Diskussion ist nicht gleich Streit, man kann auch vernünftig gegensätzliche Meinungen austauschen, die auf Argumente fußen und deshalb diskutabel sind. Ich gebe mich ungern mit Phrasen wie Ich finde die Serie gut oder Ich finde die Serie scheisse zufrieden.

    @Iris/FallingAngel:


    Könnt ihr mir etwas über den Schauspieler sagen? Beim Drüberfliegen verlas ich mich zunächst und dachte: Sean Penn macht bei "Troja" mit? Das kann doch nicht sein!
    Sean Bean sagt mir derzeit gar nichts, wo hat der noch mitgespielt, damit ich mir ein Bild von ihm entwerfen kann?


    :write

    Ich bleibe bei meiner Meinung; die "hochgestochene Analyse" war ein Versuch, mal eine Diskussion vom Zaun zu brechen, was mir anscheinend geglückt ist.


    Wie gesagt, ich halte die Serie für verwerflich und nein, ich bin kein Spät-68er-Moralist, der mit erhobenem Zeigefinger durch die Welt geht...

    Stimmt, man kann den Machern aber einen Schuh daraus drehen, da bestimmte Motive, wie Du (geht hoffentlich in ordnung) selbst geschrieben hast, doch sehr überzogen sind.

    Man stelle sich vor, ein Produzent nähme vier Single-Männer, setzte sie in eine Bar und ließe sie so reden wie die Damen. Was wäre da wohl los? Man sollte endlich mit all den Klischees, Vorurteilen und Verunglimpfungen des anderen Geschlechts aufräumen, egal ob Männlein oder Weiblein.

    Zitat

    Geschrieben von Batcat
    Grizzly,


    ich habe Deinen Beitrag nun schon zwei Mal gelesen und schwanke immer noch, ob Du das Geschriebene ernst meinst oder die Ironie zwischen den Zeilen raustropft.


    Beides. ;)


    Es sollte sich niemand davon angegriffen fühlen, meine Ausführungen richten sich ausnahmslos gegen die Serie.

    Stimmt, Doc Hollywood, es ist Unterhaltung, ich hab immerhin die ersten beiden Staffeln (~) geschaut, hätten sie mich nicht unterhalten, wäre ich schon nach drei Folgen abgesprungen.


    Vermutlich hätte mich die Serie auch nie gekratzt, wenn nicht diese gefährliche gesellschaftliche Entwicklung losgebrochen wäre, das Gehabe der Frauen zu ritualisieren und sich dieser vier "Vorbilder" zu bedienen. Im Grunde sind die Ansichten der Frauen bedrohlich, sie vermitteln hinter all dem Konsumwahn kein Bewusstsein für Ökologie oder Verantwortung; so als bestünde das ersehnte Lebensglücks nur aus Erfolg, Geld, Schönheit und gutem Sex, ein Pudelskern also.


    Ich finde es vernünftig und nicht falsch, dass sich Leute wie Du, Doc Hollywood, die Serie der Unterhaltung wegen ansehen; wenn die Serie allerdings zum Lebensmaßstab oder gar zum Vorbild wird, dann erblicke ich darin eine nicht zu unterschätzende Gefahr. Als die Medien diese Tendenz auch noch aufputschten, habe ich mir meine Gedanken gemacht und beschlossen, die Serie fortan nicht mehr zu schauen. Verbieten will ich sie natürlich nicht, nur hinweisen.

    Ja, Dracula wurde 1897 veröffentlicht, soweit ich weiß. Van Helsing spielt da die Rolle des Jägers, hat aber mit dem Film, der gerade in den Kinos läuft, nur den Namen gemein. Wer gute Umsetzungen von Stokers Gruselabenteuer bestauenen will, sollte sich die gelungene Coppola-Verfilmung anschauen oder mal unter den alten Klassikern suchen. Da findet sich immer was.


    Das Buch kann ich im übrigen wärmstens empfehlen; ist in Tagebuch- und Briefform verfasst, unheimlich und stimmig, auch wenn man die Geschichte schon bis zum Abwinken gehört hat. Also zugreifen, solide Unterhaltung und Weltliteratur.

    Katzenwinter ist eines der wenigen Bücher Hohlbeins, welches mich noch dahingehend überzeugen konnte, dass man der Prämisse wenigstens einiges abverlangen durfte.


    Die Hohlbeinschreibe in Katzenwinter ist sehr einfach, dafür ausgesprochen spannend und auch atmosphärisch genug, um selbst Erwachsene zu unterhalten. Wer etwas mehr möchte und nicht so sehr auf seichtere Lektüre abfährt, ist mit King besser bedient, auch wenn ich als einstiger Hohlbein-Leser (in Tagen meiner Jugend) gestehe, dass Katzenwinter für mich zu den besseren Geschichten Hohlbeins zählt. Abgefahren und morbid ist vor allem der Anfang...

    Die Serie ist ein perfides Machwerk, ein visuelles Götzenbild des uneingeschränkten Konsumismus und dabei so einfach gestrickt, dass es den meisten Zuschauern gerade deswegen nicht so recht ins Auge springen will. Vier Darstellerinnen mittleren Alters vegetieren als Singles in New York, bescheuerte Prämisse. Dabei ist die Protagonistin der Schmelztiegel, in welchen die schwach herausgearbeiteten Charaktereigenschaften der Nebendarstellerin fließen: wir haben die altkluge Nymphomanin, die mit ihrem Sexklatsch Ratschläge erteilt; ihr krasses Gegenstück, die brave Kunstliebhaberin, und schließlich die selbstständige und selbstbewusste Mutter. Heraus kommt, wer hätte es gedacht, die pseudointellektuelle, erfolgreiche, männerverschlingende, doch im Herzen ganz sanfte Kolumnistin mit einem Schuhtick. Nun werden einige fragen, wo sich denn die Verderbtheit dieser Serie versteckt?


    Sie steckt darin: Frauen- wie auch Männerbilder der Serie werden in modischer und optischer Hinsicht zu Idealbildern stilisiert, der Mensch wird von den vier Identifikationsfiguren ausschließlich an Oberweite, des guten Stücks, der Schuhmarke und der Qualität im Bett festgemacht. Eine verklärte, absolut unrealistische Darstellung, die sich zum Nonplusultra-Lebensspiegel der Junggesellen und Single-Frauen erklärt - dabei haben die Staffeln mit Tiefenpsychologie soviel gemein wie mit australischen Elefantenzüchtern im Kongo. Uniformität ist das Leitbild der Serienmacher, wer was auf sich hält, der kleidet sich bestenfalls so wie die Protagonistin, wer’s nicht tut, der ist eben nicht hype und ist automatisch ein ganz schlechter, niederträchtiger Mensch; unmodern, rückständig, weiß der Geier was noch!


    Wer glaubt, hinter der Protagonistin und ihren dümmlichen Halbweisheiten verberge sich eine Parodie auf Metrosexuelle und Clueless-Fanatikerinnen, der irrt und das ist bedauerlich. Die Serie nimmt sich selbst sehr ernst, auch wenn der Produzent einige Lacher zwischen die Schnitte streut; die Charaktere sind noch viel ernster, man denke an die herzerweichenden Kammertragödien der Protagonistin, wenn sie mit ihrem Hundeblick dem augenblicklich Verflossenen nachblinzelt! Es hätte der Serie gestanden, wenn sie eine Gesellschaftssatire geworden wäre, oder eben jenen Menschentypen parodierte, deren sie selbst im Laufe der Staffeln habhaft wurde. Stattdessen wird die Serie zum treuen Ratgeber aller Einsamen und Erfolgreichen, die sich gerne in die Welt der Protagonistin wünschten. Grotesk die Pro7-SatC-Analyse zur besten Sendezeit: man versucht der Serie eine Tiefe einzuhauchen, die sie niemals haben wird und gleichermaßen das Leben der Protagonistin auszuschlachten, um beim nächsten Auftritt auch ganz sicher wieder trendy und hip zu sein.


    Als modebewusstem Menschen ist mir das Menschenbild dieses amerikanischen Machwerks zu billig und zu pauschal.

    Morgen,


    wie bin ich zum Schreiben gekommen? Veröffentlicht habe ich noch nichts, hab's auch noch gar nicht versucht (bin erst 20) - zum Schreiben bin ich in erster Linie durch schlechte Lektüre gekommen. Ihr kennt das bestimmt, nach einem reichlich schwachen Schmöker sagt man: "Hey, das kann ich aber besser!"


    Nun, ich folgte meiner Eingebung und siehe da, es macht
    ausgesprochen viel Spaß und das nötige Rüstzeug wurde mir auch schon bescheinigt.


    Gruß,
    Grizzly

    Hallo,


    Zitat

    Wenn man bedenkt, wo die Welt Anfang der 30er bzw. in den 40er Jahren stand, gehörte schon mehr als eine Portion Vorstellungskraft dazu, solche Romane zu schreiben. Beide waren in meiner Schulzeit Pflichtlektüre.


    Naja, Tendenzen für eine derartige Entwicklung waren in der Zeit Orwells durchaus zu erkennen; die "Säuberung" der sowjetrussischen Gesellschaft und der Führungsrige findet in 1984 (in übertragenem Sinne) ebenfalls statt; sicherlich, der Roman ist als Einheit durch und durch visionär: er beschreibt den totalitären Staat in seiner höchsten politischen Vollendung. Orwell war Sozialist, 1984 ist auf den ersten Blick kein Plädoyer für Sozialismus; ich denke, die Erfahrungen Orwells im spanischen Bürgerkrieg spielen da die entscheidente Rolle für die Entfremdung von der sowjetischen Gesellschaftsstruktur. Stalinismus ist aber nicht gleichbedeutend mit Kommunismus, und das will Orwell im Angesichte des Kalten Krieges ausdrücken. Ich sehe in seinem Roman eine Warnung vor den damals gegenwärtigen Entwicklungen in der UdSSR, gleichzeitig aber auch eine apolitische Ader, schließlich offenbart Orwell in der Goldsteinschen Theorie vom Mächtezyklus der drei Schichten, die sich ähnlich wie der Klassenkampf durch die Menschheitsgeschichte ziehe: Politik und Macht werden dabei zu zirkulierenden Konstanten, deren Wert sich nicht ändern lässt.


    Interessante Vorstellung!

    Ich muss gestehen, ich bin von Dan Browns Thriller nicht sonderlich angetan und habe es auch nicht ganz zuende gelesen - eigentlich etwas, was ich höchst ungern tue, aber wenn man mich dazu nötigt, bleibt mir keine andere Wahl. Hochspannend ist es, aber das war's auch schon. Die Charaktere sind flach und klischeehaft, wie Langdon zum Bleistift: der Symbologe von Weltruf, zufällig amerikanischer Staatsbürger, in den besten Jahren, sportlich, intelligent und erfolgreich wird von einem mysteriösen, alpinen rollstuhlfahrenden, alten Wissenschaftler eines unbekannten Forschungskonzerns in die Schweiz gerufen, um bei der Aufklärung eines abscheulichen Verbrechens dienlich zu sein. Wie der Name des Romans verrät, steckt die Bruderschaft der Illuminaten hinter den Grausamkeiten und droht, nachdem Langdon Bekanntschaft mit einer feurigen, überaus genialen Italienerin geschlossen hatte (Ziehtochter des ersten Opfers), die Welthauptstadt Rom samt Vatikan in die Luft zu jagen, um Rache am Katholizismus zu nehmen. Tja, mit Langdon und der reizenden Italienerin haben sich zwei gefunden, die durch mehr oder minder unrealistische Szenarien stolpern, die Schweizer Garde beschäftigen und nach vier verschleppten Kardinälen suchen; und das alles im Zeichen der Papstwahl. Übeltäter und Strippenzieher sind in dem Falle ein arabischer Fundamentalist (Assasine) und die verborgen agierende Geheimgesellschaft. Der einseitig konstruierte Plot lässt Spekulationen zu, inwiefern Brown sich dem aktuellen Weltgeschehen bediente (kenne leider das Veröffentlichungsdatum nicht); dabei serviert er ein trübes S/W-Ambiente, ein hastiges Abenteuer zweier aalglatter kongenialer Wissenschaftler, die mal wieder die Welt retten. Spannend und informativ, ansonsten aufgewärmte Stereotypen und wirklich üble Charakterskizzen...