Ja, aber Bären sind auch sanftmütige, zaghafte Riesen, die hin und wieder eine Verschnaufpause benötigen.
Beiträge von Grizzly
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Doc, lass uns raufen.
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Von mir aus können wir gerne raufen, wir brauchen nur eine Arena, sprich Thema, in der/m wir uns austoben können. Vielleicht scheide ich ja noch so manchen Kommentar in dem verlinkten Thread aus, um den Topf beim Brodeln zu halten. Wer weiß, wer weiß...
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Hallo batcat
schön, daß Dir die Geschichte gefällt. Ich will hier wieder mehr schreiben, aber Unternehmungen der Couleur "Sex and the City" lasse ich vorerst bleiben.
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Hallo Doc!
Ja, man wird mich nicht so schnell los.
Es ist ein "Wunsch nach Veränderung", die den Unbekannten berührt, eine klärende Interpretation liefere ich später, falls es bezüglich des Themenbezugs Probleme geben sollte.
Im übrigen war die Geschichte ein Gedankenspiel, mein Stil hat sich seitdem sehr gewandelt, aber ich finde das Produkt ganz nett. Mal schauen, was die anderen so reingestellt haben.
Liebe Grüße,
GrizzlyEdit: Argh, schnell noch eine unliebsame Stelle aus dem Text getilgt.
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So, relativ alte Geschichte [ehemals "Freue Dich, oh Tag!"] steht.
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Wunsch des Verbitterten
Der Unbekannte stand vor seinem Grab und lächelte, obwohl er doch eigentlich nie lächelte. Er grinste fast so breit wie die Oktobersonne, die sich durch bunte Wipfel des Waldes kämpfte. Eine Zigarette ragte aus den Mundwinkeln des Unbekannten; er hatte sie lässig dahingesteckt, weigerte sich aber, sie anzuzünden. In seinem abgetragenen Mantel wirkte er gleichgültig. Jede Falte seines aschfahlenen Gesichts war ein Massiv der Gleichgültigkeit. Das Antlitz wirkte aus der Ferne wie eine aufgedunsene Mondlandschaft, dennoch konnte man nicht sagen, dass der unbekannte Mann hässlich gewesen wäre. Nein, er war nicht auf diese Weise abstoßend – die Menschen mieden ihn wegen jener sorglosen Gleichgültigkeit, dem kindlichen Trotz, den er jedermann ins Gesicht schleuderte.
Ein Blatt flatterte vom Baumwipfel herab und legte sich auf seine Schulter, dessen Blicke sich in den Tiefen des Erdlochs verloren. Er schüttelte es ab, dann legte er die Schaufel auf die Laubdecke und kramte ein Feuerzeug aus der Manteltasche. Ein feierliches Moment der Stille hatte sich über dem Herbstwald ausgebreitet, ein Teppich des Vergessens. Auch der Unbekannte gab sich dieser Friedlichkeit hin und bohrte seinen Schuh in die weiche Erde, um besseren Halt zu bekommen. Er spürte mit einem Male den starken Druck der Pistole auf seinen Lenden; sie schrie seinen Namen, eiferte, fauchte, und wartete auf den großen Augenblick, der näher war als sonst. Viel näher! Niemand würde nach ihm fragen, nach ihm rufen, nach ihm suchen. Niemand - plötzlich lächelte der Unbekannte nicht mehr; seine Augen zitterten und er schluckte hart. Wo war die Stille, das Schulterzucken? Eine Träne huschte über die Wange, dann sank er auf die Knie und weinte in das ausgehobene Erdloch, die Zigarette bebte im Takt. Er fummelte nach der Waffe und zog sie hervor. Es dämmerte. Der unbekannte Mann legte die Pistole in die Grube und schüttete sie mit feuchter Erde zu. Wieder gesellte sich ein Blatt des Baumes auf seine Schulter, doch er wischte es nicht fort. Er nahm Schaufel, Glimmstengel und Feuerzeug und machte sich auf den Weg, denn es war schon fast dunkel. Nach einiger Zeit glimmte entfernt die Zigarette auf. -
Also, irgendwelche Anhaltspunkte, die ich ansteuern könnte, wenn ich eine Serie des genannten Formts suche?
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Nebenbei, ich glaube kaum, daß Heidenreich lesefaules Publikum bedient - ich habe jetzt drei Sendungen gesehen (die mit Adorf, Fischer und irgendeine Frau?) und mehr wie Marktschau war das für mich nicht.
ZitatAußerdem gibt es genug Sendungen, in denen Bücher oder andere künstlerische Erzeugnisse kritisiert werden..
Die suche ich, weiß aber nicht, wo ich anfangen soll.
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Hallo Forum,
auf viele Anregungen hin, habe ich mich dazu bequemt, mir mal "Lesen!" von E. Heidenreich anzuschauen. Ich war erschüttert - unbegreiflich, was findet die TV-Nation an dieser Sendung? Gut, ich fühle mich immer unterhalten, wenn J.v.d. Lippe & Co in anheimelnder Atmosphäre, ihre durchgearbeiteten Bücher zum besten geben, aber weiß Gott, ich mag mit diesem ZDF-Klotz nichts anzufangen. Allzusehr nervt mich diese Moderatorin mit ihren sanften, beruhigenden Plattitüten, ihr ganzes Gehabe bringt mich zur Raserei. Zu nahezu jedem Buch lässt sich irgend etwas fabulieren, etwas philosophieren und manchmal fühlte ich mich an diese grausamen TV-Shops erinnert; was treibt die Bildungsbürger dazu, montags den Buchladen zu stürmen?
"Quartett, wo weilst Du?", denke ich gelegentlich und deshalb frage ich televisuell bewandertere Nutzer: wo sind die Verriss-Sendungen? Die ehrlichen, unverblümten, knallharten, tollrecherchierten Veriss-Sendungen? Ich will Kritik, Kritk, Kritk, Veriss, Zerstörung, Vernichtung! - Niedertracht und Boshaftigkeit der Moderatoren - will heißen, ich möchte die Wahrheit, die unverschleierte Ehrlichkeit.
Auf welchen Programmen laufen jene Sendungen?
*Brumm*
Grizzly -
Zunächst muss dem Zuschauer bewusst werden, daß der Film ein Remake (Zack Snyder) ist und als solches ist er zu sehen. Ich bitte darum, es tunlichst zu vermeiden, von »Dawn of the Dead« zu sprechen, wenn man den o.g. Film kritisiert, denn er wird seinem alten Vorbild ("Zombie"; Romero) nicht gerecht - es fehlen sowohl soziokritische Elemente wie auch eine bedrückende, niederzwingende Atmosphäre, die den Altfilm zu einem Meilenstein des Horrorgenres erhöht. Wir haben bei dem Remake jedenfalls ein zwingendes Problem, welches sich vom Anfang bis zum Ende des Films zieht:
a) der Film kann seinem ursprünglichen Konzept niemals gerecht werden, weil er nach zeitgemäßen Hollywood-Maßstäben abgedreht wurde
b) der Film soll ein möglichst breitgefächertes Publikum ansprechen
»Dawn of the Dead/Remake« hat einen herausragenden Moment, und das ist der Schluss oder genauer gesagt der Abspann. Wenn man das Kino mit dem Runterlaufen des Abspanns verlässt, dann glaubt man, die Gruppe befände sich mit dem Boot auf dem Weg in die Sicherheit - wer allerdings im Kinosessel bleibt, darf mitverfolgen, wie die Gruppe auf eine Insel stößt und auch dort von Untoten - und vermutlich zum letzten Mal - aufgerieben wird; die Kamera fällt zu Boden, dann ist es still. Chic.
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Tiefgang, inwieweit? Ich schließe mal aus der Cleenex-Schachtel, daß Du den emotionalen Tiefgang anführst. Nun, "Im Westen nichts Neues" wühlte mich auf und stimmte mich sehr trübsinnig - tiefgängig, im nicht näher bestimmten Sinne, war für mich "Unterm Rad" von Hesse.
Grizzly
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@Gemini: Danke für den Keks :). Ich brumme nur, wenn mein Schlaf nicht der beste war.
ZitatWeder möchte ich, dass Du von Deiner Meinung abrückst, noch dass Du den Eindruck bekommst hier nicht Ernst genommen zu werden. Doch bei aller Ernsthaftigkeit: wir reden hier von Fernsehunterhaltung. So ernst kann ich dabei eigentlich nicht bleiben. Über Politik, Erziehung und sonstiges Weltgeschehen gerne - aber bitte nicht wenn's um die bunte Flitter- und Glitzerwelt geht. Soweit muss es dann doch nicht gehen.
Ich bin nicht spassfrei, manchmal kann ich auch richtig lustig sein, wenn ich allerdings diskutiere, dann bin ich nicht mehr Grizzly, sondern der personifizierte Ernst :]. Spaß beiseite, dass ich auch lustig sein kann, zeigt ja mein Eingangsbeitrag in diesem Thread, allerdings meine ich in selbigem bestimmte Dinge so, wie ich sie schreibe.
Wer im Showgeschäft tätig ist, das gilt für Regisseure, Produzenten und Schauspieler, muss sich der Kritik stellen können, denn Entertainment ist massenwirksam und kann verheerende Folgen haben; ich erinnere an Studien von Wissenschaftlern über erlerntes Fehlverhalten von Kleinkindern, die sich tagtäglich Teletubbies anschauen - auch eine Sparte von Entertainment. Es geht mir nicht um Borniertheit oder dergleichen, mir geht es um Verantwortung der Mediengesellschaft gegenüber und Entertainment trägt eine gehörige Portion davon im einundzwanzigsten Jahrhundert.
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Zitat
Friends?!! Also das ist ja die Sendung, die den Untergang des Abendlandes erst heraufbeschwört. Ich sehe in dieser Serie die medialgewordene Fleischwerdung von Luzifer! Was da für ein vollkommen falsches Bild von Freundschaft und anderen persönlichen Beziehungen vermittelt wird, ist eine Bankrotterklärung des menschlichen Geistes. Friends steht somit auf einer Stufe mit SatC und gehört, als eine weitere demagogische Medienbotschaft, gebrandmarkt.
Auf diese hinterrücks durchgeführten Attacken mag ich gut und gerne verzichten, auch wenn ich weiterhin nicht von meinem Standpunkt abrücke und behaupte, mein Beitrag sei nicht ganz ernst gemeint. Wer mit dem Pluralismus der Meinungen in diesem Land nicht klar kommt, soll es zugeben, sich aber solche dreisten Späße verkneifen, da nicht gerade vielsagend. Auf Kritik sollte man anders reagieren, vielleicht inhaltlich.
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Das Siegel fand ich auch noch ansprechend, aber wie gesagt, liegt schon etwas zurück, als ich den letzten Hohlbein las.
Liste schlechter Hohlbein-Bücher in meinem Inventar:
Wyrm, Das Avalon-Projekt, Die Flut, Thron der Libellen -
Achsooo!
Danke,
Grizzly -
Was ist ein "SUB"?
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Also ich zähle Die Bedrohung, Märchenmond, Wolfsherz, Neues vom Hexer von Salem und Katzenwinter zu seinen besten.
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Zitat
So so, Diskussion anfachen, Grizzly? Tut mir leid, aber dein netter kleiner Beitrag hat mir in erster Linie herzhafte Lachsalven entlockt.
Das Stilmittel der Ironie ist ein sehr bekömmliches.
ZitatWie schon mal erwähnt, wer SatC und deine so erschreckend prognostizierten Gefahren wirklich ernst nimmt, dem ist leider nicht mehr zu helfen.
Richtig, ich nehme SatC nicht ernst. Und mein Pamphlet ist auch nur an jene gerichtet, die SatC ernst nehmen. Davon gibt es, und das kannst du nicht leugnen, mehr als zwei Hände voll. Ich kann nur darüber mutmaßen, ob die Macher der Serie eine solche Tendenz beabsichtigen - im Endeffekt ist es auch egal, ob sich die Serie selbst ernst nimmt oder nicht, solange naive Menschen den Wahrheitsgehalt der Serie für voll nehmen. Die Serie kann von mir aus auch noch 2050 ausgestrahlt werden, mich stört das überhaupt nicht.
ZitatIch seh mir die Serie zwecks Erheiterung meistens mit meinem Mann zusammen an und wir amüsieren uns ganz ungeniert und königlich nicht nur über die Sendung,
Euer gutes Recht, ich wäre der letzte, der euch dieses abspenstig machen wollte.
Zitatsondern auch über die neulich ausgestrahlten Promi-Interviews und deren manchmal heiteren und manchmal so herrlich peinlichen Antworten. Seichte Unterhaltung, sonst nix.
Also kann im Umkehrschluss meine ironische "Analyse" gar nicht so krank sein, wie sie dargestellt wird. Denn die Analyse der Promis beweist doch, daß nicht ich die Serie ernst nehme, sondern die, die sich auf den Stuhl setzen und sich ihre Lebensweisheiten aus der Serienhandlung ziehen. Sorry, aber für mich ist das der falsche Weg.
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Ich?
Ne, eigentlich nicht, bin nur wieder in meinem Element...