Zitat
Original von Wiggli
Ich habe schon gestern das Buch beendet, bin mir jedoch immer noch nicht einig, wie ich es letztlich bewerten möchte. Größtenteils hat es mir gefallen, es ließ sich gut lesen und die Geschichte ist sehr aktuell. Aber irgendwas stimmt für mich mit dem Roman nicht, nicht so sehr, dass es doch noch eine kleine Liebesgeschichte gab, oder dass es am Ende noch eine Actionszene gab. Aber mehr noch, dass es sich für mich nicht rund anfühlt. Vielleicht hat es etwas mit den Motiven der Angreifer zu tun, oder es ist etwas ganz anderes. Oder aber vielleicht weil ich die Auflösung zumindest im Kern erahnt hatte.
Ich weiß es immer noch nicht so recht und kann es daher nicht richtig in Worte fassen. Daher wird es auch noch dauern, bis ich die Rezi schreiben kann.
Hallo Wiggli,
da bin ich mal gespannt!
Nicht rund ...
Ich persönlich mag ja Bücher mit Ecken und Kanten ohnehin lieber (Ich erspare uns jetzt einen Scherz über die physische Form der allermeisten Büchern ...)
Ein paar Versuche:
Liebesgeschichten ... Du meintest ja zu Beginn, dass eine Liebesgeschichte völlig fehl am Platz wäre, würde sich eine entwicklen. Nun, ganz am Schluss kommt es dann doch zu einer. Aber erst da. Ob es das ist? (Ich persönlich brauche auch in solchen Geschichten eine ganz kleine - mehr sollte es aber nicht sein)
Die Vor-/Nachnamendiskussion hatten wir ... ist sehr von den individuellen Lesegewohnheiten abhängig, denke ich ...
Die Motive der Attentäter - kann man natürlich diskutieren. Wurden an anderer Stelle schon mal angesprochen.
Ich fand diese Motive interessanter, als einen Superschurken a la James Bond oder Die Hard 4 zu schaffen, oder islamische Terroristen, wie man sie in US-amerikanischen Thrillern in so einem Fall eventuell finden würde. Oder böse Geldgierige.
Dagegen Leute zu nehmen, die nachvollziehbare und verständliche Beweggründe haben - machte die Sache dann doch irgendwie weniger Schwarzweiß, fand ich zumindest. Aber natürlich auch sperriger. Übeltäter, für die man womöglich trotzdem ein bisschen etwas übrig haben könnte ... immer ein Risiko für einen Autor.
Dass die Geschichte nicht in komplettem Friede, Freude, Eierkuchen endet, liegt in der Natur der Sache ... aber ich glaube nicht, dass das der Auslöser für dein Gefühl ist.
Hätte eine der Hauptfiguren (oder mehrere) sterben sollen statt zu überleben?
Ist dir Manzano vieleicht zu überzeichnet, hält er zuviel aus, kann er zuviel? Ich fürchte, das haben ThrillerheldInnen meist so an sich ...
Actionszene am Schluss ... braucht so ein Thriller. Kann aber trotzdem irritieren. Macht letztlich wenn überhaupt, dann aber nur minimal unrund ... hm ...
Die Auflösung im Kern erahnen ... nun, solange du sie nicht von vornherein gewusst hast ... das hätte natürlich etwas Spannung herausgenommen. Wobei ich denke, dass es in Blackout fast mehr um die Geschichte selbst als um die Auflösung geht.
Manchmal sind es einfach der "Sound" oder der Stil eines Autors, das lässt sich dann ohnehin nicht genauer in Worte fassen und ist völlig subjektiv.
Könnte dich irritieren, dass es verdammt nah an der möglichen Realität geschrieben ist (das kann einen schon beunruhigen und ein Gefühl der Verunsicherung, des "unrund", auslösen)?
Na, ich lasse dich darüber nachdenken, vielleicht konnte ich ein paar Anstöße geben und bin neugierig auf das Ergebnis!
Danke auf jeden Fall, dass du so engagiert dabei warst! Hat viel Spaß gemacht (wie man an meiner ausführlichen Antwort ja wahrscheinlich auch sieht