Beiträge von SabrinaQ

    Nach "Der Ritter der Könige" geht es für mich erst mal in ein anderes Genre, über das ich noch nicht so viel sagen kann, ich werde damit aber beim Goldmann Verlag bleiben (Infos sollte es im Herbst geben). Es wird aber auf jeden Fall ein Projekt, das wieder in Wales spielt und in zwei Wochen fliege ich deshalb auch wieder dorthin, um mich - unter anderem - mit ein paar Leuten dort zu treffen, die mir ein paar tolle Einblicke für dieses Projekt geben können - hach, dieses vage Gefasel immer :-)


    Bei den historischen Romanen geht es dann hoffentlich auch noch weiter, das hängt natürlich vom Verlag ab. Ich möchte die Geschichte der Geraldines aber natürlich chronologisch weiter erzählen, wir begeben uns dann also in die Herrschaft von Richard I, John I und Henry III.


    Fantasy ... das ist im Moment ein bisschen schwierig. Natürlich würde ich es lieben, einen vierten Elfenband schreiben zu können, um diese Geschichte endlich abzuschließen, aber der Verlag hat das Genre ja leider aus dem Programm genommen und da schaut es schlecht aus. Aber sag niemals nie, vielleicht mal im Selfpublishing oder wenn ich die Rechte zurückbekomme mit allen vier Bänden bei einem neuen Verlag. Mal sehen. Aufgeben möchte ich die Fantasy aber nicht, auch wenn sie im Moment bei mir etwas zurückstehen muss.

    Ja, man muss sich auch mal vorstellen, wir werden dazu erzogen, selbstständig zu sein, uns etwas aufzubauen, auf den eigenen Beinen zu stehen, unsere Entscheidungen zu treffen und mit den Konsequenzen zu leben.


    Mädchen damals wurden dazu erzogen, zu gehorchen. Ende.


    Plötzlich mit all diesen Möglichkeiten dazustehen und Freiheit zu erlangen, stelle ich mir auch beängstigend vor. Denn das ist es ja auch oft genug im wahren Leben - gehe ich diesen Weg lang oder diesen? Wie wird meine Entscheidung mein Leben ändern?
    Oft wäre es bestimmt leichter, wenn andere einem die Entscheidung abnehmen. Besser aber bestimmt nicht.

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    Original von saphiria
    Ist ja ein richtiger Held, der liebe Sheriff. Da kann man natürlich gegenüber einer Frau so richtig als harter Kerl auftreten.


    Ja, das gibt es ja heutzutage leider auch noch oft genug. Häusliche Gewalt, weil diese Männer sich stark fühlen, wenn die Frau blutend zu ihren Füßen liegt. Aber wenn da mal ein Gleichgroßer und Gleichstarker daherkommt ...

    Ja, Henry II ist für seine Wutanfälle ziemlich berühmt. Er spielt im nächsten Band eine größere Rolle, da kommen die auch mehr zutage :-)
    Generell ist das Plantagenet-Temperament berüchtigt, es heißt ja auch, die Plantagenets stammen vom Teufel ab.
    Eine witzige Überlieferung ist zB., dass mal einer seiner Höflinge ein Wort des Lobes für den schottischen König aussprach. Daraufhin soll Henry schreiend aus dem Bett gefallen sein, er hat seine Decken zerrissen und die Füllung der Matratze in seinen Mund gestopft.

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    Original von Ceinwyn
    SabrinaQ
    Der Film heißt "King Arthur" im Directors Cut.
    Auch wenn historisch ungenau und manchmal unrealistisch und von den Kritikern verrissen, mag ich die Idee hinter diesem Film einfach sehr.


    Aaah, richtig, King Arthur! Das stimmt, Tristan darin mochte ich auch sehr. Ich fand den Film vor Jahren auch richtig klasse und hab ihn mehrmals angesehen.

    Wow, du bist schnell :-)


    Ich fand es auch etwas schade, Lady Hayt nicht mehr vorkommen zu lassen, andererseits gefiel mir dieses "offene" auch wieder sehr gut. Es war für Lady Hayt bestimmt nicht leicht, von Trystans Tod zu erfahren, aber ich glaube, sie fand Trost im Wissen, dass Isabel die Flucht gelungen ist. Ich glaube, Isabel ist ein bisschen für sie beide geflohen und das ließ auch Lady Hayt nach langer Zeit aufatmen und vielleicht ihre letzten Jahre in einer Art inneren Frieden verbringen. Aber das sind nur meine Gedanken. Ich finde, dieses offene erlaubt jedem Leser, sich sein eigenes Ende für Lady Hayt zu wünschen :-)


    Dass es so viele Tote, vor allem so junge, brauchte, um die Waliser zu einen (wenigstens vorübergehend), finde ich auch sehr tragisch. Die berühmte Redensart "es muss immer erst was passieren ..." kam hier leider zu tragen.
    Henry II gilt als sehr großer, fähiger, gefürchteter König, aber in Wales-Angelegenheiten hatte er viel zu lernen.

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    Original von Richie
    Der Aberglaube hat sich leider bewahrheitet - Maredudd stirbt :-(


    Ich fand es bei meinen Recherchen auch schrecklich traurig, dass Maredudd so früh sterben musste. Wie - das ist nicht überliefert.
    Er wird in diversen Schriften als ganz besonderer Mensch und Herrscher dargestellt und da ich die ganze Familie rund um Nesta und ihren Bruder Gruffydd so ins Herz geschlossen habe, traf mich das dann sehr und ich fand es schwierig, die Szene zu schreiben und ihn gehenzulassen.

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    Original von Richie


    Caldell hat seine Verletzungen zwar überstanden, aber Nebenwirkungen blieben nicht aus - Fallsucht. Jetzt geht er auf Pilgerreise nach Rom.


    Die Art seiner Verletzung habe ich mir übrigens ausgedacht :-)
    Es wurde nur überliefert, dass Cadell von den Männern aus Tenby bei der Jagd überfallen und zum Sterben zurückgelassen wurde - es musste also eine schlimme Verwundung gewesen sein, wenn die Normannen ihn für tot hielten. Es muss aber auch etwas gewesen sein, das in mittelalterlichen Umständen zu überleben ist.


    Auch ging er dann wirklich auf Pilgerreise nach Rom und kehrte nicht mehr in seine Fürstenwürde zurück. Es muss also eine Verletzung gewesen sein, die es ihm einerseits unmöglich machte, weiterhin zu herrschen, dh. für sein Land zu kämpfen, gleichzeitig muss er aber fit genug gewesen sein, um es nach Rom zu schaffen.


    So habe ich mir dann diese Verletzungen ausgedacht :-)

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    Original von Zwergin
    Der Sherriff ist nicht nur ein echter Fiesling, sondern auch noch feige dazu, seine Burg wird angegriffen und er haut ab, geht ja mal gar nicht!


    Der Sheriff ist tatsächlich ein ziemlicher Feigling, daher ist er ja auch so machtbesessen, er muss sich stark fühlen, weil er tief im Inneren eben genau weiß, wie feige er ist. Und dieses Gefühl von Stärke bekommt er halt, wenn er auf Schwächere losgeht, auf jene, die nichts gegen ihn ausrichten können.
    Deswegen hat er ja auch Cadell zu Beginn angegriffen. Wäre Cadell dort mit seiner Kriegsbande gewesen, ebenbürtig und vorbereitet, hätte der Sheriff bestimmt das Weite gesucht. Aber Cadell war zur Jagd, wurde überrascht und hatte nur wenige Männer mit. Er war ein sicheres Ziel.

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    Original von Saiya
    Da ich bei historischen Romanen grundsätzlich das Nachwort zuerst lese, hat mich der Klappentext nicht gestört. Mir nimmt es auch nicht die Spannung, im Gegenteil. Ich warte dann beim Lesen immer darauf, dass das alles endlich passiert und das finde ich eben spannend. Bei diesem Buch stört es mich erst recht nicht, denn es ist so schön geschrieben, mit so vielen schönen kleinen Szenen und Beschreibungen, dass es mich überhaupt nicht stört, die grobe Richtung, in die die Geschichte sich entwickelt, schon zu kennen. :-)


    Oh wow, also das Nachwort verrät ja schon fast alles :-) Aber es freut mich sehr, dass du trotzdem Spaß am Buch hast!

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    Original von Schwarzes Schaf
    Irgendjemand hatte hier schon vom Klappentext gesprochen, und dass man deswegen grob weiß, was noch kommt. Das ist mir auch ein wenig negativ aufgefallen. Wir sind schon fast auf Seite 200 und immer noch ist nicht alles vom Klappentext eingetreten. Das hat dann leider die Konsequenz, dass ich darauf warte und nicht ganz so gespannt bin, wie ich es ohne den Text gewesen wäre. Schade, ich finde, hier wurde zu viel vorweg genommen.


    Das wurde in anderen Leserunden auch schon angemerkt und meine Lektorin und ich haben auch schon darüber gesprochen, den Klappentext etwas abzuändern. Nur ist es schwierig, Spannung zu erzeugen, wenn man es beim: "Sie soll jemanden heiraten, den sie nicht will" belässt, das würde zu unzähligen Romanen passen. Wir haben schon getüftelt, aber noch haben wir keine Lösung gefunden. Es passiert aber noch sehr viel nach dem, was im Klappentext steht, also hoffe ich sehr, dass es danach wieder etwas spannender für dich wird. Vielleicht fällt uns noch etwas ein.

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    Original von Rouge
    Was ich auch sehr schön in diesem Abschnitt gefunden habe war die Beschreibung von Tenby, der Burg, dem Meer und der Siedlung. Alles wird so anschaulich und lebhaft geschildert, ich konnte es super vor meinen Augen sehen und habe auch gleich Lust bekommen irgendwann mal nach Wales zu reisen. Nach diesen Beschreibungen hier stelle ich es mir traumhaft schön vor.


    Das freut mich so sehr, dass meine Beschreibungen gut ankamen, denn mit Umgebungsbeschreibungen tue ich mir sehr schwer. Das ist meine größte Schwäche beim Schreiben.


    Hier findet ihr ein paar Fotos von Llansteffan (wo die erste Szene spielt, also wo Nesta und Isabel am Strand spazieren gehen und die Burg, die dann von den Walisern angegriffen wird) und auch von Tenby.
    http://www.sabrina-qunaj.at/Buecher/Recherchereise-Isabel/


    Und hier sind Carew und Pembroke zu finden:
    http://www.sabrina-qunaj.at/Buecher/Recherchereise-Nesta/

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    Original von Ceinwyn
    Gerade weil sie ihn nicht mag und er sich beim ersten Auftreten nicht gerade positiv darstellt, hätte ich mir eine interessante Entwicklung ihrer Beziehung vorstellen können.


    Vielleicht kommt da ja noch was :-)


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    Original von Ceinwyn
    Ich frage mich nur, da Nesta doch eigentlich angekündigt hat, dass sich Isabells Vater mit Cadell deswegen in Verbindung setzen würde, ob letzterer da nicht mehr darauf zurück gekommen ist (warum?) oder ob sie sich nicht einigen konnten.


    Ich glaube, Nesta hat das nur gesagt, damit Cadell Isabel nicht sofort mitnimmt. Es war eine sehr gefährliche Situation und Nesta wollte Isabel bei sich behalten und beschützen, sie hätte da wohl alles gesagt.
    Für William wäre es wohl nie in Frage gekommen, seine Tochter an einen Waliser zu geben. Erstens wären sie zu nah verwandt (was die Waliser nicht als Problem sehen, die Normannen, die stärker in der römischen Kirche verankert waren, aber durchaus - auf diese Unterschiede wird im Laufe des Romans auch noch stärker eingegangen). Zweitens werden die Waliser für William immer der Feind bleiben, auch wenn er sich zu vorübergehenden, zwangsweisen Bündnissen herablässt und sie eigentlich Verwandte sind. Er ist da anders als sein Bruder Maurice. Für William ist die Vergangenheit, seine eigene Kindheit, zu nah, er hat das nie verarbeitet. Wenn er sich aussuchen kann, ob er Isabel an die Waliser gibt, um mit denen ein Bündnis zu schließen, oder an die Flamen, um sich mit denen gegen die Waliser zu vereinen, wird er sich immer gegen die Waliser entscheiden. Auch hat William als Constable von Pembroke in diesem Gebiet die größte Verantwortung. Seine Brüder und Halbbrüder können sich eher noch Sentimentalitäten erlauben. William aber ist für die gesamte Grafschaft verantwortlich, zusätzlich zu seinen Ländereien in Carew und Emlyn. Er muss das Ganze halten und Rechenschaft abliefern. Er hat ganz einen anderen Druck als die anderen.
    Natürlich soll das nicht ganz entschuldigen, dass er seine Tochter schlecht behandelt und sich nicht um ihre Gefühle kümmert, aber er hat schon auch seine Gründe.

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    Original von Saiya
    ... denn ich habe ein Faible für die walisischen Bogen, die ja auch später noch in vielen Kriegen eine große Rolle gespielt haben.


    Wobei das später - die berühmten walisischen Langbogen - die gerade in der Schlacht von Agincourt Ruhm erlangten, andere sind als die, um die es hier geht.
    Die Langbogen wurden erst später entwickelt, da kommt man aber erst dahinter, wenn man sich wirklich ganz genau mit der Materie der Bogen im Mittelalter auseinandersetzt. Wenn ich in einem Roman, der zu dieser Zeit spielt, von den walisischen Langbogen lese, verzieht es mich immer ein bisschen, weil sich da zeigt, dass nur oberflächlich geschürft wurde. Denn bei Wikipedia und Co könnte man wirklich den Eindruck erlangen, dass es in dieser Zeit in Wales dieselben Bogen sind wie Jahrhunderte später in Agincourt.


    Aber das war eben nicht der Fall, nicht umsonst wurden sie Starkbogen und nicht Langbogen genannt. Die berühmten Bogen, von denen Trystan erzählt, die gerade in Gwent, im Osten von Wales, berüchtigt waren, sind eher kürzere Bogen (wenn auch länger als übliche Jagdbogen). Sie wurden für den typischen Überfall-Krieg der Waliser benutzt, also, um aus kurzer Entfernung aus dem Hinterhalt treffsicher zu schießen. Diese Pfeile konnten tatsächlich Rüstungen durchschlagen.
    Die späteren Langbogen wurden hingegen eher als Massenwaffe (Pfeilhagel) eingesetzt. Nur mal so als Hintergrundinfo :-)

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    Original von streifi


    Dass Ralph Trystans Neffe ist war jetzt aber nur eine Finte um ihn zu schützen, oder? Ich denke wenn die beiden Brüder gewusst hätten, dass sie da einen Nord-Walisischen Prinzen vor sich haben, hätten sie ihn wohl nicht gehen lassen.


    Ganz genau. Ralphs Vater hat ja damals den Fürsten von Südwales töten lassen (also Cadells, Maredudds und Rhys' Bruder). Auf Ralph wären sie da wohl nicht so gut zu sprechen gewesen.

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    Original von Saiya/
    Ich habe ein Herz für die Waliser. Deshalb darf Rhys sich auch bei mir schlechter benehmen


    Haha, so geht es mir auch.


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    Original von Saiya/
    Wen ich sehr ins Herz geschlossen habe, ist Maurice.


    Er ist auch einer meiner Lieblinge. Im nächsten Band wird er wieder dabei sein und ich freue mich schon darauf, eure Meinung zu hören, wenn es darum geht, seine eigene Tochter zu verheiraten.

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    Original von Zwergin


    Ich fand die Szene mit der Magd schon wichtig, eine gute Art, zu zeigen, dass Lady Hayt nicht so eiskalt ist, wie sie sich Isabel gegenüber gibt. Dass eine Frau den Bastard ihres Sohnes quasi als Enkel akzeptiert war bvestimmt nicht üblich.


    Lady Hayt würde für ihren eigenen Sohn alles tun, genauso aber für ein Enkelkind, egal ob es jetzt von einer Magd ist oder von der Ehefrau. Sie will ein Enkelkind. Es war einer von mehreren Momenten, die einen kleinen Blick in Lady Hayts Innerstes offenbaren. Ihr werdet sie noch genauer kennenlernen, aber ich fand es auch für Isabel wichtig zu sehen, was ihr bevor steht (laut anderen). Es trägt ein bisschen dazu bei, dass sie mehr im Jetzt lebt, dass sie jeden Tag ausnützt, da ihr Leben bald enden könnte. Es war also ein kleiner Einblick in Lady Hayts verborgenen Charakter, aber auch ein wichtiger Moment für Isabels Entwicklung. Ich persönlich mochte die Szene sehr, vor allem, da sie natürlich zu Ralphs und Isabels Moment der Freiheit in der Siedlung führt und zum Zusammentreffen mit Trystan.