Beiträge von SabrinaQ

    Für mich unklar (vielleicht habe ich das wieder einmal überlesen) ist, was mit Aoife und den Kindern passiert. Bleiben diese bei Lia und Raymond, heiratet Aoife wieder?

    Aoife hat nicht mehr geheiratet, aber was genau sie nach Strongbows Tod gemacht hat, ist unklar. Manche sagen, sie wäre mit den Kindern nach Wales gegangen und hätte dort in Striguil gelebt (zumindest wurde sie dort begraben, in Tintern Abbey. Die Abtei besucht Strongbow zu Beginn des Romans, da sein Vater dort begraben ist). Andere sagen wiederum, sie hätte in Irland weiterhin ihre Gebiete verteidigt. Vielleicht stimmt beides und sie blieb zuerst in Irland und ging erst kurz vor ihrem Tod nach Wales. Leider starb ihr Sohn Gilbert schon als Jugendlicher. Die Tochter Isabel heiratete später als vermögende Alleinerbin Strongbows den berühmten Ritter William Marshal, der mit dieser Ehe auch den Titel Earl of Pembroke bekam (ein Titel, den der König Strongbow ja weggenommen hatte).

    Und Frauen sollten zu jener Zeit angepasst sein!

    Waren sie aber nicht unbedingt immer. Es gibt aus der damaligen Zeit so viele Beispiele und auch schon davor und auch danach, von Frauen, historischen Persönlichkeiten, die die Zügel in der Hand hatten und in der Politik mitmischten. Und das sind nur die "großen" Namen, die in der Geschichte bekannt sind. Es gab damals bestimmt viele, die aus dem Hintergrund agierten, die Einfluss übten, von denen wir aber nie hören, da sie vielleicht eher kleine Lichter waren.


    Alinas Umfeld hat wohl deshalb nichts unternommen, da Alina die Rolle als perfekte Tochter grandios gespielt hat. Sie hat ja nie gegen Regeln verstoßen, war immer ruhig und folgsam, hat nie offen aufbegehrt. Ihr wahres Ich hat sie eigentlich nur Basilia gezeigt.

    Ich denke, der Unterschied ist auch, dass Lia einen Blick fürs Allgemeinwohl hat, zumindest für das ihrer Familie. Natürlich auch für sich selbst, wer ist schon gerne unglücklich? Aber sie will auch, dass es allen anderen gutgeht und dafür kämpft sie.


    Alina geht es mehr um sich selbst, was sie sich vielleicht so beigebracht hat, da sie immer das Gefühl hatte, allein zu sein und niemand anderen zu haben, dass sie auf sich schauen muss, da sonst niemand es tut.

    Die Aussage, dass Raymond nun nicht mehr sein Ritter sondern ein Ritter des Königs sei, hat mich irritiert. Wurden Ritter damals ls Söldner betrachtet?

    Raymond ist Strongbows Ritter, aber wenn der König Raymond verlangt, kann Strongbow nicht viel tun. Und ja, die Kronvasallen hatten dem König damals Ritter zur Verfügung zu stellen, wenn dieser sie brauchte. Im Grunde bleibt Raymond natürlich Strongbows Ritter und er ist dem König nur "ausgeliehen", aber niemand weiß für wie lange. Und da Strongbow weder dem König noch Raymond traut, betrachtet er Raymond zunächst mal als keinen von seinen Männern.

    Beim Googeln muss man nur sehr aufpassen, man findet sehr sehr viel Widersprüchliches - eben auch sehr oft, dass jene Basilia mit den drei Ehemännern Strongbows Schwester war. Aber darauf bin ich ja im Nachwort eingegangen, das wäre für mich absolut unlogisch gewesen.

    Und eigentlich ist das Buch dann zu Ende, aber viele Fragen bleiben natürlich offen. Deswegen ist es hier super wichtig gewesen das Nachwort zu lesen, denn da erfährt man ja unter anderem das Lia keine weiteren Kinder bekommen hat, das sie Raymond natürlich überlebt hat und dann doch Geoffrey geheiratet hat. Leider starb auch Gilbert bereits als Jugendlicher.


    Nachdem Raymonds und Lias Hochzeit immer als Liebesheirat dargestellt wurde, fand ich es selbst verwunderlich, dass sie mit ihm keine Kinder mehr bekam. Ein einziges Kind ist für eine Frau - besonders mit drei Ehen - in der damaligen Zeit ja doch eher ungewöhnlich. Daher entschied ich mich auch dazu, Mauds Geburt sehr schwierig darzustellen und dass Lia danach keine mehr bekommen konnte.

    Alina ist nun auch in Irland und fast noch schlimmer als bisher. Wie konnte sie sich so entwickeln, ich meine, müssten nicht Mutter, Großvater, Tante und Stiefvater gegensteuernd gewirkt haben? Ich kann sie so gar nicht ertragen, auf ihre Art ist sie auch nicht besser als Montmorency.

    Ich denke, in Elfael wird sie sich nach wie vor vorbildlich benommen haben. Aber dann nach Irland zu kommen und zu sehen, dass Lia sehr gut reinpasst, dass sie ihren Platz gefunden hat und ihr somit auch um Einiges voraus ist, brachte wohl die Eifersucht zurück. Lia hatte Aoifes Liebe, den Respekt des Haushalts, ein Kind, ... Sie hatte ein ganzes Leben sozusagen, während Alina weitehrin in Elfael festsaß. Da ist noch enormer Groll in ihr.

    Das Alina auf einmal auftaucht, hätte ich nicht gedacht. Klar, sie ist ein Pfand in der Hand ihres Vaters, aber ich dachte dennoch, das sie sich längst für den Jungen aus der "Nachbarschaft Gildas" entschieden hat und somit nicht mehr zur Verfügung steht.

    Ich glaube, das hätten sich weder Elen noch Gildas noch Alina oder Maredudd getraut. Strongbow ist der Vater und damit entscheidet er, wen Alina heiratet und ohne seine Einverständnis geht da gar nichts. Alle wissen von seinen Plänen, Alina an einen Gefolgsmann zu verheiraten, alles andere wäre schon sehr, sehr wagemutig gewesen :-)


    Was Raymonds Fortgang betrifft: Strongbow hat ihm ja sehr deutlich gedroht und ein Widersetzen hätte ja nicht nur Raymond geschadet, sondern seiner gesamten Familie. Da hat er natürlich auch Verantwortung. Aber so leicht gibt er nicht auf ;-)

    Für mich (ich muss mich wieder disziplinieren und daran denken, in welchem Zeitfenster das alles spielt) ist es nicht so ganz nachvollziehbar, welch riesengroßer Schritt es sein muss, die liebgewonnene Scholle Gildas zu verlassen und weg zu gehen

    Ich glaube, das hat nicht nur mit der Zeit zu tun, sondern ist auch ein wenig Charaktersache. Ich zB. könnte mir nie vorstellen, aus der Gegend, in der ich aufgewachsen bin, wegzugehen und ich bin immer noch im selben 2.000 Einwohner Dorf. In der Schulzeit spielte ich mal mit dem Gedanken zu studieren, auch Flugbegleiterin oder Polizistin wollte ich mal werden. Aber alle Berufe erforderten, dass ich fortgehe in die Großstadt und mir graute immer davor :-) Dabei wäre das eine Stunde mit dem Auto gewesen. Gar nicht auszudenken, was solch eine Entfernung damals bedeutete.

    Raymonds Vetter Gerald (der als Geraldine ein großer Gegner de Montmorencys war) beschreibt Hervey de Montmorency so (frei zitiert):

    Heimtückisch, ein Informant mit zwei Gesichtern, ein durchtriebener, glattzüngiger Mann, dessen honigsüße Worte voller Gehässigkeit waren. In seiner Jugend kämpfte er in den Franken-Kriegen. Doch jetzt war er eher rachsüchtig als heldenhaft. Seine Prinzipien so schwankend wie seine Ziele vage.

    Geringes Vermögen, ohne militärische Ausrüstung oder geldlichen Ressourcen, kam eher als Spion seines Neffen als aus Soldat.


    Es gibt auch noch eine genaue äußerliche Beschreibung durch Gerald, wie bei den meisten "Irland-Abenteurern."


    Ob er wirklich so religiös war, weiß ich nicht, aber sein Gedankengut war damals wohl ziemlich Gang und Gebe. De Montmorency wurde später aber Mönch und überschrieb viele seiner Ländereien an die Kirche.



    Wie schön das zu Lesen!!! Wenn ich weiß, dass das Ganze im Wahrheit eine echte große Liebe war, dann mach es für mich die Geschichte in dem Buch noch wundervoller. Die beiden passen einfach so gut zueinander. Ich hoffe, sie können ihre Liebe nun auch wirklich genießen !!

    Ich hoffe zumindest, dass es wahr ist :-)
    Giraldus Cambrensis (also Raymonds Vetter Gerald), wird nicht müde, Raymond als Über-Ritter darzustellen und sein Loblied zu singen. Und zu einem Ritter passt natürlich auch perfekt das lange Schmachten nach einer Frau, die einem verwehrt wird und die er dann am Ende doch zu erobern schafft.

    Wir wissen also nicht, ob er das geschrieben hat, weil es besser klingt und er gerne zu Übertreibungen neigte, oder ob es wirklich so war. Aber auf wen hören, wenn nicht auf einen Mann, der die Charaktere persönlich kannte? Wenn es schon so geschrieben ist und nirgends etwas Gegenteiliges behauptet wird, nehme ich es gerne so an (in einem Sachbuch fand ich auch, dass Morice Regan ebenfalls behauptete, dass es eine Liebesheirat war).

    Das freut mich sehr, PMelittaM und Rouge, denn Umgebungsbeschreibungen sehe ich eher als meine Schwäche an, ich tue mir dabei einfach sehr schwer. Ich habe sehr eindeutige Bilder vor Augen, weiß aber oft nicht, wie ich sie aufs Papier bringen kann. Ich liebe es, Charaktere zu entwickeln, ihnen eine Stimme zu verleihen, Dialoge zu schreiben und die Emotionen der Charaktere zu schildern. Aber Landschaften, Städte, etc. finde ich sehr schwer :-)

    Edit: Fast vergessen, Raymonds Geschichte ist heftig, aber ich denke, er hat daraus gelernt. Bin gespannt, sie im Vorgängerroman noch einmal zu lesen. Sehr interessant ist Maurices Reaktion, ich hoffe, ich lerne ihn noch ein bisschen besser kennen.

    Der dritte Band ist aus Maurices Perspektive geschrieben, also den wirst du sehr gut kennenlernen :-)

    Ich würde den dritten Band zuerst lesen, denn er gehört eng zum vierten dazu und man bleibt quasi in derselben "Welt", kennt also schon viele Charaktere, das Irlandthema ist gleich und man wird nicht rausgerissen.

    Und erst danach Band 1 und 2, wenn du dann noch Lust darauf hast. Denn Band 1 + 2 stehen eng beieinander, bei ihnen steht aber Wales im Vordergrund und der Freiheitskampf der Waliser.

    Es wäre spannend, sie fragen zu können. s Das wäre bestimmt auch für die Autorin sehr spannend, diese Frage als Feedback beantwortet zu bekommen.

    Das wäre natürlich das Größte :-) Diese Hoffnung hatte ich ja einmal bei der Protagonistin meines ersten Bandes, Nesta.
    Ich besuchte die Burg in Wales, auf der sie angeblich spukt. Aber leider hat sie mir kein Zeichen geschickt :-)

    Ja, das ging mir ganz genauso!

    Jetzt mochte ich den ersten, dritten und vierten Teil so gern und den zweiten habe ich nicht zu Ende gelesen, das kann doch eigentlich nicht sein :/. Bestimmt lag es irgendwie an mir und meiner Stimmung. Ich muss es demnächst noch mal probieren damit.

    Das finde ich lusitg. Der zweite Band ist der Lieblingsteil meiner Testleserin. Und generell finde ich es immer interessant, dass jeder einen anderen Band bevorzugt. Mein persönlicher Favorit wird ja immer Band 1 mit Nesta bleiben. Aber es war auch mein erster historischer Roman und wird damit immer etwas Besonderes bleiben.

    Auch ich empfand es als besonderes, nicht unbedingt zu erwartendes Glück, dass Robert Poer die Entscheidung trifft, Raymond als Strongbows Nachfolger in Irland zu belassen. Ich könnte mir vorstellen, auch das ist historisch belegt, oder

    Ja, da hast du recht. Und auch davor ist es so überliefert, wie im Roman geschildert, also dass die vier Gesandten des Königs Raymond mitnehmen wollten und Raymond bereit war zu gehorchen. Dass die Männer sich aber weigerten, ohne Raymond in die Schlacht zu ziehen und die Gesandten somit die Erlaubnis gaben, dass Raymond nach Limerick zieht.


    Auch an der "Alina-Front" gibt es Entspannung :-]. Sie scheint ihre Bitterkeit verloren und doch noch ihr Glück gefunden zu haben. Das freut mich, besonders für Lia.


    Vielleicht tat es ihr gut, ihren eigenen Haushalt zu führen, die Bewunderung und Zuneigung ihres Mannes zu erfahren, ohne Lia in der Nähe und somit ohne das Gefühl, verglichen zu werden und in Konkurrenz zu stehen. Dort konnte sie sich vermutlich zum ersten Mal wirklich entfalten. In ihrem neuen Zuhause gab es auch niemanden, der Lia kannte, der Alina als Teil eines Pärchens sah, so wie zu Hause in Striguil und später bei Gildas.