Beiträge von Moorteufel

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    Original von Saiya
    Trotzdem mag ich diese Figur, denn sie wirkt in ihren Gedanken und auch in ihrem Tun einfach sehr authentisch.
    Ich freue mich schon darauf, beide beim Erwachsenwerden zu begleiten.
    Eva Booth finde ich dagegen eher unsymphatisch.


    Vielleicht liegt es eben daran, dass Rupert und Celia Suchende sind und noch nicht wissen, wohin die Reise geht, während Eva genau weiß (und von Kindheit an vom Vater mitbekommen hat), was zu tun und zu denken ist. Genau das ist es ja, was Rupert an Eva so fasziniert und zugleich abschreckt: das Bestimmte und das Fehlen von Fragwürdigkeiten. Celia und Rupert stecken voller Fragwürdigkeiten, und das macht sie (wenn vielleicht nicht sympathisch so doch) authentisch. So sind wir eben, fragwürdig.

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    Original von xania
    Ich überlese die wahren Tatsachen, auf denen die Geschichten basieren sehr oft, weil sie meist trocken und langweilig sind. Diesen Epilog habe ich natürlich sehr aufmerksam gelesen, denn ich wollte nichts von der Geschichte verpassen. Ich bin begeistert von diesem Buch.


    Das freut mich sehr :-)
    Und dass die Vermengung von Geschichte und Nachwort dazu geführt hat, dass der Epilog (wenn es denn einer ist) intensiver gelesen wird, freut mich das umso mehr ...

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    Original von sapperlot
    Wenn ich jetzt behaupte, dass dies das bisher beste Buch von Tom Finnek ist, stimmen mir die anderen Eulen zu und sieht der Autor das auch so?


    Wie sagt der Berliner: Seh ick jenau so! ;-)
    Nachtrag: Vielen Dank für die wunderbare Rezension :wow

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    Original von sapperlot
    Der Epilog ist…. ungewöhnlich. Die Geschichte ausklingen und zugleich Erklärungen mit einfliessen lassen. Warum auch nicht.


    Ja, ungewöhnlich, aber hat es dich gestört?
    Mir war diese Mischform sehr wichtig, weil eben Fiktion und Fakten am Ende nicht mehr gewissenhaft auseinanderzuhalten sind.

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    Original von sapperlot
    Die Frage ist nun an was arbeitet Tom Finnek gerade und wohin wird er uns Leser das nächste Mal entführen? Wieder London oder wird der Handlungsort verlegt und in welcher zeitlichen Epoche wird das Ganze spielen?


    Das ist noch nicht ganz entschieden. Ich arbeite gerade an zwei alternativen Stoffen, die ich beide vorantreiben möchte, allerdings weiß ich noch nicht, in welcher Reihenfolge. Der eine Roman ist historisch und bleibt in London, jedoch treibt es mich ins Spätmittelalter. Der andere Roman ist ein Psychodrama oder Psychothriller, der mich wieder nach Westfalen transportieren würde. Es schlagen quasi zwei Herzen in meiner Brust ...

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    Original von sapperlot
    Simeon Solomon ist übrigens ne reale Person


    Wie auch in den anderen London-Romanen tauchen allerlei reale und historische Personen als Nebenfiguren auf. Dazu gehören Swinburne, Solomon, Eva Booth, aber auch Ned Brooks. Das mit dem Googlen ist allerdings nicht immer eine gute Idee, denn ihr könntet auf Spoiler stoßen. Das Schöne an den obigen Figuren ist ja, dass sie zwar real, aber nicht herausragend bekannt sind. Wer keine Spoiler möchte, sollte erst einmal mit den entsprechenden Anmerkungen im Anhang Vorlieb nehmen. Weiteres lässt sich dann ja nach Ende der Lektüre recherchieren ...

    Rupert Ingram ist natürlich nicht besonders sympathisch, zumindet zu Beginn der Geschichte. Doch wie Celia merkt er, dass er seinem Leben eine neue Richtung geben muss. Überhaupt eine Richtung, denn bislang hat er sich nur treiben lassen. Mir ging es bei den Figuren vor allem darum, sie einerseits glaubwürdig zu zeichnen und zugleich ambivalent, vielleicht sogar widersprüchlich (ohne dass sie dadurch unglaubwürdig werden). In gewisser Weise sind sie alle Getriebene, die plötzlich innehalten, sich gegen den Strom stemmen und dadurch ein Geschehen in Gang setzen, von dem sie zu diesem Zeitpunkt noch keine Ahnung haben. Wenn man so will, geraten sie aus einem gemächlichen Strom in einen reißenden Strudel ;)

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    Original von xania
    Celia ist mir sympatisch. Sie ist sehr leicht zu beeinflussen und ziemlich naiv. Ob sie mutig ist oder noch naiver wird sich herausstellen.


    Celias Reise ist nicht nur eine äußere, sondern auch (oder sogar vor allem?) eine innere. Ihr überstürztes Handeln mag naiv wirken, ist vielleicht auch ihrem jungen Alter geschuldet, doch es zeugt bei aller Unbedarftheit auch von Mut. So jedenfalls sieht Celia in meinem Kopf aus. Genauso wie Rupert (der ja im Ersten Teil noch nicht namentlich erwähnt wird) geht es bei Celia um die Entwicklung, die sie nimmt. In Bezug auf andere Personen (ihr Vater, Adam, Rupert), aber auch in Bezug auf ihre eigene Einstellung zum Leben. Die Celia am Ende des Buches (so viel darf ich verraten) wird nicht die Gleiche wie am Anfang sein ;)

    Wie schön, dass die Advents-Leserunde auf so reges Interesse stößt. Da können wir uns vor Weihnachten allesamt im Londoner East End tummeln ;-)


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    Original von LeseBär
    Also ist es ratsam, zuerst die beiden ersten Bände zu lesen? Ich habe noch gar nichts von Tom Finnek gelesen...


    Nein, es gibt keine Reihenfolge bei der Trilogie. Die Geschichten bauen nicht aufeinander auf und funktionieren völlig unabhängig voneinander. Wie sapperlot es schon sagte: Es geht jeweils um ein Mitglied der Familie Ingram, allerdings in unterschiedlichen Jahrhunderten. Wie und wo ich welche versteckten Hinweise und Querverbindungen der drei Romane eingebaut habe, kann ich euch dann ja in der Leserunde verraten ...

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    Original von Büchersally
    Gut 150 Jahre später wird wohl keiner unser Helden mehr eine Rolle haben. :-(


    Nein, das ist tatsächlich nicht anzunehmen. Allerdings wird es u. a. wieder ein Mitglied der Ingram-Familie sein, das durch die Geschichte führt. Und obwohl die Story völlig eigenständig ist, wird es ein paar kleinere "Zitate" geben. Als Schmankerl für all jene, die schon in den Jahren 1666 und 1724 dabei waren ;-)

    Nur zur Info ein paar Daten: Am 17. Mai 2013 wird die Taschenbuchausgabe von "Gegen alle Zeit" bei Bastei Lübbe erscheinen. Wer das Buch als TB liest, kann dann ja die Leserunde zum Roman noch einmal durchstöbern ...
    Der Erscheinungstermin des nächsten London-Romans steht nun ebenfalls fest. Am 22. November 2013 erscheint "Vor dem Abgrund". Diesmal geht es ins Jahr 1888. Aller Voraussicht nach wird es bei den Büchereulen wieder eine Leserunde zu dem Roman geben, die ich gern begleiten will.

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    Original von sapperlot
    Edit: Wertung 8 Eulenpunkte und gelesen habe ich das verlinkte Taschenbuch. Ich würde aber in Nachhinein das E-Book kaufen da etwas viel Text mit einer eher kleinen Schrift auf einer Seite steht. Bei einem guten Buch wie diesem spielt das aber nach ein paar Seiten keine Rolle mehr.


    Hallo sapperlot! Und vielen Dank für die schöne Kritik.
    Ja, das mit der kleinen Schrift ist tatsächlich ein Problem, aber es ließ sich leider nicht anders lösen. In der Lübbe-Taschenbuchausgabe hatte der Roman 520 Seiten. Als das Buch vergriffen war und nach mehreren Auflagen nicht wieder aufgelegt wurde, habe ich mich entschlossen, es per BoD lieferbar zu halten. Ein Buch von 500 Seiten hätte dort aber einen Verkaufspreis von etwa 30 Euro bedeutet. Das ist für ein Taschenbuch schlichtweg Unfug. Also habe ich die Schrift verkleinert und die Seiten vergrößert, um auf halbwegs bezahlbare 300 Seiten zu kommen. Ein Kompromiss zwischen Lesbarkeit und Finanzierbarkeit ... Ich hoffe, du hast dir nicht die Augen ruiniert ;-)

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    Original von Saiya
    Das Buch ist jetzt schon eines meiner Jahreshighlights und ich hoffe sehr, bald wieder etwas über den ein oder anderen Ingram lesen zu dürfen. :wave


    Freut mich, dass dir "Gegen alle Zeit" so gut gefallen hat! Der nächste und vermutlich abschließende Ingram-Roman ist für den Herbst/Winter 2013 eingeplant. Dann geht's ins London des Jahres 1888.

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    Original von Saiya
    Ich lese ja das eBook (Kindle) und finde die Aufmachung wirklich schön. Ich glaube nicht, daß ich ein ähnich gestaltetes eBook bereits habe.
    Ich habe neben dem Titelbild auch am Anfang eines jeden neuen Abschnitts ein Bild und auch jedes Kapitel hat eine kleine zum Abschnitt passende Zeichung unter der Kapitelnummer. Das paßt alles perfekt zusammen und gefällt mir sehr!


    Es hätte mich auch sehr enttäuscht, wenn die wunderbaren Zeichnungen von Tina Dreher und der Stadtplan von 1724 in der elektronischen Fassung unter den (Schreib-)Tisch gefallen wären. Das sie für die Druckversion vorhanden waren, ist es nicht sehr aufwändig, sie auch ins Ebook zu integrieren.
    Nur das Blättern zu den Anmerkungen am Ende ist beim Ebook etwas umständlich, oder? Allerdings kann man sich ja ein Lesezeichen setzen ...