Beiträge von Micaela Jary

    "Im Land des Korallenbaums" habe ich als Jury-Vorsitzende des DeLiA-Literaturpreises gelesen - und, ja, mir blieb fast das Herz stehen, als ich las, wie sich die beiden Protagonistinnen auf dem Schiff kennen lernten. Ich kann Euch aber versichern, dass ich den Roman erst ein halbes Jahr nach Abgabe meines Manuskripts gelesen habe; er ist zwei Monate nach Auslieferung meines Leseexemplars für den Buchhandel erschienen, mein Roman war also zu diesem Zeitpunkt bereits gedruckt. Allerdings liegen gewisse Szenen nahe, und so ähnlich ist das dann alles in allem doch nicht.


    Mit meinem Foto bin ich nicht so glücklich. Ja, so sehe ich wohl schon aus, aber es hätte vielleicht auch ein bisschen besser werden können, wenn ich an den Aufwand denke, der mit dem Fototermin betrieben wurde. Und ich finde, ich komme so schrecklich ältlich und spießig rüber, was man nicht so wirklich über mich sagen kann ;-(


    Aber danke für das Kompliment. Das höre ich doch SEHR gerne.


    Liebe Grüße :wave
    Micaela

    Liebes Midnightgift,


    ich hatte an anderer Stelle schon einmal erwähnt, dass Viktoria am meisten von mir selbst hat (nur nicht das Aussehen, da dachte ich eher an Julia Roberts). Deshalb freue ich mich natürlich, dass Dir diese Figur besonders gut gefällt. Allerdings habe ich auch ein großes Herz für die Zweiflerin Antonia.


    Liebe Grüße
    Micaela

    Das Cover ist halt typisch für das Genre - und darauf zielen die Verlage ab. Das ist so und daran können wohl weder die Leserinnen noch die Autorinnen etwas ändern. Jedenfalls haben wir nichts zu sagen. Aber ich finde Eure Argumente sehr interessant.


    Liebe Grüße :wave
    Micaela

    Darf ich hier eigentlich auch etwas sagen? ?(


    Zunächst wollte ich mich für Eure Rezensionen bedanken. Ihr habt wundervolle Worte für meinen Roman gefunden, die mich berührt haben, schmunzeln ließen und mir auf jeden Fall sehr viel Freude bereitet haben.


    Anzumerken sei von meiner Seite noch, dass "Sehnsucht nach Sansibar" für mich ein kleines Experiment war. Ich wollte dem Genre Love & Landscape gerecht werden, indem ich einen Liebesroman mit Landschaftsbeschreibung verfasste. Nicht mehr und nicht weniger. Es sollte keine Auswanderersaga werden, denn davon gibt es schon sehr viele und die Konkurrenz ist teilweise sehr gut. Es war mein Ziel, etwas Neues zu wagen und meine Leser auf eine Reise nach Sansibar zu entführen - und wenn ich Eure Rezis lese, scheint mir dies gelungen zu sein.


    Ich weiß noch nicht, ob es eine Fortsetzung geben wird, darüber verhandeln wir gerade. Auf jeden Fall gibt es einen nächsten Landschaftsroman von mir, der im November bei Goldmann erscheint und in Südwestafrika spielt.


    Wenn Ihr mir ein wenig helfen wollt, würde ich mich riesig freuen, wenn Ihr Eure wunderbaren Meinungen auch bei Amazon posten könntet. :kiss


    Liebe Grüße
    Micaela


    Und wenn Ihr noch Fragen habt - nur her damit :wave

    Liebe Sandrah,


    das Problem bei den Untersuchungen ist, dass die Forscher in erster Linie am Mikroskop sitzen und dort Proben von Kot und Erbrochenem von infizierten Personen untersuchen. Bei diesen Beschreibungen gingen mir die Synonyme und Metaphern viel schneller aus als bei der Beobachtung des Meeres. Ich nehme allerdings an, dass diese Sprachlosigkeit grundsätzlich am Übertragungsweg der Cholera liegt. Malaria-Infektionen lassen sich vielleicht besser beschreiben, aber deren Untersuchungen waren halt 1888 noch nicht so weit gediehen wie eben die der Cholera.


    Liebe Grüße
    Micaela

    Gute Frage, iiebes Midnightgift, und deshalb ziemlich schwierig zu beantworten.


    Ehrlich gesagt, darüber hatte ich mir im Vorfeld keine Gedanken gemacht. Und ich finde das Cover eigentlich recht gelungen, wenn man den Ansatz "Sehnsucht" umgesetzt wissen will.


    Wenn ich's jetzt recht bedenke, hätte ich vielleicht an eine der typischen Türen von Sansibar gedacht. Auch als Metapher für das Tor zu einer anderen Welt. Mein ursprünglicher Titel hatte übrigens auch etwas mit einem Tor zu tun, aber im Verlag sagte man mir, Tor sei ein Begriff, der vom Fantasy-Genre besetzt sei.


    Bei einer meiner ersten Recherchen über Sansibar war ich über das Haremstor gestolpert, das sich inzwischen im Eingang zum Weingut Cos d'Estournel in der Nähe von Bordeaux befindet. Schaut mal hier: http://www.estournel.com/en/history/louis-gaspard-estournel/
    Der damaliger Besitzer des Weinguts belieferte den Sultan von Sansibar mit Wein und bekam von diesem irgendwann in der Mitte des 18. Jahrhunderts das Tor zum Harem, das er nach Frankreich verschiffte und in seinem Haus einbaute. Diese Geschichte brachte mich auf die Idee für die Figur von Julianes Vater.


    Liebe Grüße
    Micaela

    Liebe Sabine,


    als junge Frau habe ich mich immer in die Männer verliebt, die meine Eltern nicht mochten. Viel später habe ich erkannt, dass meine Eltern die Männer nicht etwa nicht mochten, weil das unsympathische Typen waren, sondern weil die Anspruch auf ihre Tochter erhoben. Das ist dann das nächste Problem :grin


    Sorry, out of topic, aber das musste jetzt sein :kiss


    Liebe Grüße
    Micaela

    Liebe Lesebiene,


    ehrlich gesagt, ich habe Juliane sterben lassen, um eben nicht zu viel Glückseligkeit am Ende zu vermitteln. Und ich habe auch ganz bewusst Viktoria in der selben Nacht tanzen lassen, denn so ungerecht ist ja leider das Leben. Man kann dann vor den Selbstvorwürfen nicht davon laufen, die man sich immer macht oder machen muss, wenn jemand Nahestehender stirbt.


    Übrigens fand ich eigentlich, dass alles gesagt war. Deshalb kam das Ende vielleicht zu schnell. Ich wollte aber nicht noch weiter zu endlosen Beschreibungen und irgendwelchen Bootstouren oder vergleichbarem greifen, um die Geschichte in die Länge zu ziehen.


    Liebe Grüße
    Micaela

    Liebe Ayasha,


    natürlich gibt es eine geschäftliche Verbindung zwischen dem alten Wesermann und van Horns, das erzähle ich ganz am Anfang. Aber ich denke trotzdem, dass das Ziel von Viktorias Eltern eher war, sie möglichst weit aus der Schusslinie zu haben. Außerdem hofften sie wohl, ihre Tochter durch einen Aufenthalt in einer völlig fremden, für Viktorias Mutter wahnsinnig beängstigenden, aber auch beengten Welt, zur Vernunft zu bringen. Niemand rechnete damit, dass Afrika auch das einst angepasste Ehepaar van Horn verändert hatte.


    Dein Vergleich mit Waris Dirie gefällt mir gut. Ich dachte zwar beim Schreiben eher an Iman, die Frau von David Bowie (natürlich ohne Haare), aber das ist, glaube ich, der selbe Typ.


    Liebe Grüße
    Micaela

    Liebe Bonomania,


    über die Sterbeszene sagte meine Lieblingslektorin: "Das ist ganz großes Kino." :-]


    Nein, am Grab von Emily Ruete war ich noch nicht, aber da könnte ich wirklich mal hin gehen, denn auf dem selben Friedhof liegt meine Familie begraben, also meine Eltern und meine Großmütter.


    Übrigens insgesamt noch ein Wort zu den Beschreibungen: Ich hatte das große Glück, Anfang vorigen Jahres zufällig die Bekanntschaft mit einem wichtigen Mann im Oman zu machen. Der war so nett, mich mit viel englischsprachiger Literatur über das alte Sansibar zu versorgen. Das war natürlich genial. Vor allem für Szenen wie die am Strand mit dem Medizinmann, die ich in einem dieser Bücher fand. Ich meine, dass durch derartige Basisliteratur ein Roman immer viel authentischer wird, als man es sich selbst ausdenken könnte (wobei ich natürlich nicht anderer Leute Bücher abschreibe, sondern deren Berichte mit meiner Handlung verwebe und dort so zurecht rücke, wo und wie sie zu meinen Protagonisten passen).


    Liebe Grüße
    Micaela

    Liebe Sabine,


    es gibt die merkwürdigsten Mütter ;-(


    Ich denke, eine Frau wie Gustava Wesermann hält eine gute Partie für das Beste, das ihrer Tochter passieren kann, ganz egal, wie der Typ an sich ist und ob sie ihn mag oder nicht. Dieses Heiraten aus familiären, dynastischen, geschäftlichen und finanziellen Gründen spielt ja sogar in den "Buddenbrooks" eine wichtige Rolle. Im 19. Jahrhundert kam man da wohl nicht so leicht drum herum.


    Viel Spaß beim Weiterlesen.


    Liebe Grüße
    Micaela

    Liebe Dori,


    Wegener ist eine Nebenfigur, so eine Art Deko. Die Figur musste sein, denn ein Forscher vom Kaliber Dr. Seiboldts wäre nie ohne einen Assistenten auf Expedition gegangen - und schon gar nicht alleine mit seiner Sekretärin gereist (obwohl das auch Charme gehabt hätte). Ich habe mich bei dieser Figur an die größmögliche Wahrscheinlichkeit und Nähe zur Realität gehalten.


    Liebe Grüße
    Micaela

    Liebe Dori,


    ich war mal alleinerziehende Mutter - da hätte es natürlich nahe gelegen, wenn ich meine (positiven) Erfahrungen auf Antonia übertragen hätte. Ich fürchte allerdings, Ende des 19. Jahrhunderts war es als alleinstehende Frau deutlich schwerer, ein Kind großzuziehen - vor allem, wenn es sich um ein schwarzes Kind handelte. Aber laß' Dich überraschen, man weiß ja nie, wie es weiter geht :-]


    Liebe Grüße
    Micaela

    Lucy 1987,


    eine schöne Zeit in Paris, wünsche ich Dir. Da habe ich mal viereinhalb Jahre meines Lebens verbracht, bevor ich einen ganz bestimmten Mann kennen lernte, der in München wohnte und mit dem ich inzwischen verheiratet bin. Wie ich mich in den Kerl verliebte, kannst Du übrigens im Nachwort von "Sehnsucht nach Sansibar" lesen. Anzumerken ist allerdings, dass unsere Beziehung eigentlich erst so richtig los ging, als er mir eine Woche nach der erzählten Begebenheit nach Paris hinterher flog. Paris ist für mich also tatsächlich die Stadt der Liebe :-]


    Liebe Grüße
    Micaela