Beiträge von Micaela Jary

    Ich habe die Frage gerade im letzten Thread zum Buch beantwortet. Gerne aber hier noch einmal: Ich würde gerne eine Fortsetzung schreiben, habe auch eine Menge Ideen, aber ob und wie und wann hängt letztlich von den LeserInnen ab. Das heisst: Der Verlag plant nur dann einen zweiten Band ein, wenn die Zahlen jetzt richtig gut werden. Im Moment ist das Buch noch zu neu auf dem Markt, um eine Entscheidung zu treffen, aber es sieht gut aus, soviel kann ich wohl schon sagen.

    Zunächst aber wird eine andere Familiengeschichte von mir im Sommer 2019 erscheinen. Die spielt dann in Hamburg und in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg.

    Ja, die Sache mit der Fortsetzung...

    Also, ich würde gerne einen zweiten Band schreiben. Aber ob das der Verlag auch so sieht, steht noch in den Sternen. Denn letztlich hängt das von den Zahlen ab, also davon, wie gut sich "Der Gutshof im Alten Land" verkauft. An Ideen jedenfalls mangelt es mir nicht.

    Zunächst werde ich aber eine andere Familiengeschichte schreiben, die auch in Hamburg spielt, aber dann in der Nachkriegszeit des Zweiten Weltkriegs. Die erscheint wohl im Sommer nächsten Jahres.

    Ihr Lieben, die Geschichte mit dem Pferd habe ich offen gelassen, weil ich so ungern leidende Tiere beschreibe. In der Regel überlebt ein Pferd eine Kolik allerdings nicht, auch heute nicht, obwohl die Medikation natürlich besser ist.


    Clemens weiß praktisch alles von Lennart. Der hat ihn nämlich im Krieg in Flandern ständig zugelextet. Das ergibt sich aus der Vorgeschichte.

    Witzig, dass ihr auf den Dialekt zu sprechen kommt. Das war auch in einer anderen Leserunde eines der Argumente, dass Clemens doch auffliegen müsste. Ich meine aber - nein! Ich selbst spreche so glasklares Hochdeutsch, dass niemand merkt, wo ich geboren wurde, dass ich mit acht Jahren nach München kam und praktisch irgendwie immer dort blieb und heute in Berlin lebe. Das geht also schon.


    Zu Ariana möchte ich sagen, dass sie sich fürchterlich schämt für ihren Ausrutscher von damals. Vielleicht hat sie sich auch schon damals ein bisschen in Lennart verliebt, will es aus Scham nur nicht wahrhaben. Und dann steht plötzlich eine Person vor ihr, die genauso ist, wie sie sich Lennart damals erträumt hätte, wenn sie es denn zugelassen hätte (meine Güte, was für ein Deutsch). Man nennt das wohl blind vor Liebe sein.

    Als ich recherchierte, was mit den deutschen Staatsbürgern im Ersten Weltkrieg in den USA passierte, bin ich fast in Ohnmacht gefallen. Es gibt schreckliche Geschichten von Lynchjustiz im Mittleren Westen und ähnlichem. Diese Verfolgung der Deutschen soll übrigens der Grund sein, warum so wenig von unserer Kultur in den USA übrig geblieben ist, obwohl Anfang des 20. Jahrhunderts die Mehrzahl der Einwanderer Deutsche waren. Die Leute verhielten sich im Ersten Weltkrieg so bedeckt wie nur irgend möglich und verleugneten auch eher ihre Herkunft. Das wurde natürlich in den 30er und 40er Jahren nicht besser. Deshalb gibt es Chinatown und Little Italy, aber eben kaum Little Germany.

    Die Geschichte von Geriet beruht auf Erlebnissen etwa des Stardirigenten Karl Muck, der als Leiter des Boston Symphony Orchestra abgelöst und dann in Orgelthorpe interniert wurde. Clemens' Erlebnisse aus dem Krieg und dann in französischer Gefangenschaft beruhen auch auf Berichten damaliger Zeitzeugen.

    Also, die Vorgeschichte habe ich tatsächlich zuerst geschrieben. Und damals dann auch den Anfang des Romans. Das hat mich später etwas geärgert, weil es mich in der Entwicklung der Geschichte ein wenig eingeengt hat. Auf der anderen Seite ist das mal eine sehr schöne Erfahrung gewesen.


    Aus der Vorgeschichte ergibt sich, wie Clemens und Lennart sich im Krieg begegnen und eben auch, dass ihm Lennart so ziemlich alles aus seiner Heimat und von den Menschen im Alten Land erzählt, was es zu wissen gibt. Deshalb ist Clemens ziemlich gut informiert, als er in Neuenfelde ankommt.

    Moin!


    Ich bin nun auch dabei und lese mit Begeisterung Eure Kommentare.


    Die meisten Leserinnen sagen mir, dass es Sinn macht, die Vorgeschichte zuerst zu lesen. Ich weiß es, ehrlich gesagt, nicht so genau. Denn alles, was in der Vorgeschichte steht, wird im Roman nach und nach erklärt, vielleicht nicht ganz so bildhaft, aber immerhin.

    Der Tod von Greta basiert auf einer wahren Begebenheit. Mir hat der Geschichtsverein in Quickborn sehr geholfen, mich unterstützt und mit sehr viel Material versorgt. Die Explosion wurde damals zwar öffentlich nicht so ausgeschlachtet, wie es heute in den Medien der Fall wäre, sondern war den Zeitungen nur eine kleine Meldung wert. Aber es gibt Berichte von Überlebenden, die ihre Eindrücke später wiedergaben.

    Ein Hinweis zu den Druckfehlern: Bitte teilt diese doch dem Verlag mit. Damit habe ich als Autorin leider nichts zu tun. Die Herstellung von Goldmann arbeitet eigentlich sehr gut, aber jedem Menschen können halt Fehler passieren. Der gemeine Autor kann dagegen nur sehr wenig tun.

    Genau :anbei


    Deshalb heißt der Roman "Die Villa am Meer". Der Witz war übrigens, dass der Titel gefunden wurde, NACHDEM ich bereits angefangen hatte zu schreiben. Ich musste also die Villa erst einbauen - und deshalb nahm die Geschichte einen völlig anderen Verlauf als ursprünglich gedacht.

    Metaphern sind immer ein schwieriges Feld. Ich hatte mich in diesem Fall entschieden, meistens Vergleiche zu wählen, die irgendetwas mit dem Ort oder der Seefahrt zu tun haben. Und der Keks in der Milch sollte die appetitliche Erscheinung Katharinas beschreiben.

    Hallo Gucci!


    Der Verlagswechsel war gar nicht so aufregend, wie das nach außen aussehen mag.


    Ich suchte ein zweites Standbein und fand es damals im Piper Verlag. Das heisst: Ich wollte gerne irgendwo andere Bücher als für Goldmann schreiben, um meinen Kopf zwischen den großen Romanen ein bisschen auszulüften. Das ist heute nicht anders.


    Meine Zusammenarbeit mit Piper wurde dann überraschenderweise intensiver und verlief ganz anders als geplant, weil etwa zeitgleich meine Beziehung zu Goldmann etwas in Schieflage geriet. Es war wie in vielen Ehren: Anfangs ist die Euphorie groß, doch dann kommt der Alltag und man nimmt sich anders wahr. Wenn man sich nicht ganz aus den Augen verlieren möchte, wirkt eine Trennung auf Zeit häufig Wunder, denn da merkt man, wie sehr man einander schätzt. So war das auch in meinem Fall.


    Ich bin sehr froh, wieder in meine verlegerische Heimat zurückgefunden zu haben. Und ich denke, der Goldmann Verlag ist es auch. Jedenfalls gibt man mir dieses Gefühl.


    Der Verlagswechsel hatte nichts mit meiner Ansprechpartnerin im Verlag zu tun. Meine Lieblingslektorin blieb trotz der Auszeit meine Lieblingslektorin. Und sie hat mich dann auch zurückgeholt.

    Hallo SupaWeibi!


    Die Ideen zu meinen Romanen tauchen ganz unterschiedlich auf.


    Im aktuellen Fall war es ein "Bücher-Strandkorb", der letztlich der Auslöser war. Ich war damals Pressesprecherin der Autorenvereinigung DELIA und deshalb mit der Organisation der Liebesromantage in Büsum beschäftigt. Als ich die gefühlt 980. Pressemitteilung schrieb, wollte ich mal etwas Neues schreiben. Der Bücher-Strandkorb in der Tourismuszentrale von Büsum inspirierte mich zur Recherche über die Erfindung des Strandkorbs. Voilà, da war die Geschichte.


    Bei "Das Haus am Alsterufer" lag die Sache etwas anders: Meine Agentin rief mich von der Frankfurter Buchmesse an und erzählte mir, dass alle Welt von "Downton Abbey" spricht und fragte, ob ich eine deutsche Version schreiben wolle. Damit rannte sie offene Türen ein, weil ich als Teenager schon an der Saga über eine Hamburger Reederfamilie gearbeitet hatte. Meine Geschichte heute ist natürlich nicht mehr die der 16jährigen Jungautorin, aber in weiten Teilen habe ich mich an meine Ideen von damals gehalten. Auf jeden Fall sind die Figuren, ihre Namen und der Wohnsitz dieselben.


    :wave

    Hallo allerseits,


    ich freue mich, dass wir uns (wenigstens) hier treffen, nachdem ich schon nicht zum Eulen-Treffen kommen konnte. Vielleicht beim nächsten Mal. Aber bis dahin bin ich erstmal gespannt auf einen regen Austausch in dieser Leserunde. Und natürlich auf eure Fragen.


    Liebe Grüße
    Micaela

    Liebe Büchereulen,


    es hat mich unendlich gefreut, mit welcher Wärme ihr auf meine Anmeldung zum Treffen in Hannover reagiert habt. Ob hier oder durch die vielen Privatnachrichten bei Facebook - ihr habt mich regelrecht gerührt. Das ist umso toller, da ich mich ja nicht im Forum rühre, weil ich keine Kollegen-Bücher öffentlich beurteilen möchte.


    Ich hatte mich sehr auf das Kennenlernen und Wiedersehen mit euch gefreut, aber leider muss ich nun aus privaten Gründen absagen. Mein Mann braucht mich gerade ein bisschen - und da ich sehr glücklich verheiratet bin, geht der Mann halt immer vor.


    Bitte seid mir nicht böse. Ich hoffe, dass ich im Oktober zu eurem Treffen kommen darf. Jetzt wünsche ich euch aber erst einmal eine tolle Zeit in Hannover und sende ganz besonders liebe Grüße an Tom Liehr, der diese dann bitte an Andreas Paschedag weitergibt (das ist mein früherer Lektor, mit dem Tom befreundet ist).


    Liebe Grüße
    Micaela