Frostkuss
Autor(in): Jennifer Estep
Verlag: ivi
Seitenzahl: 383
Preis: 14,99 Euro
ISBN: 978-3-492-70249-2
Gestaltung:
Das Cover sieht sehr mystisch aus. Man erkennt ein Mädchengesicht, bei dem der Mund durch blauen Nebel ersetzt ist. Die Augen des Mädchens sind in dem selben stechenden Blau, wie der Titel und der Nebel.
Klappt man den Umschlag auf, sieht man ein gespenstisch wirkendes Haus (auch in einem leichten Blauton). Ich kann mir zwar nicht vorstellen, dass das die Schule sein soll, dazu wirkt es zu unbelebt, aber vielleicht spielt dieses Haus ja in den folgenden Bänden noch eine wichtige Rolle.
Sehr schön fand ich auch, dass die erste Seite jedes Kapitels mit einem grauen Nebel gestaltet ist.
Story:
Klappentext:
„Mein Name ist Gwen Frost. Sobald ich einen Menschen berühre, sehe ich seine Erinnerungen und seine Vergangenheit vor mir – alles, was er erlebt oder gefühlt hat. Ich kenn seine geheimsten Wünsche und Sehnsüchte … Doch diese Gabe ist ein Fluch. Wenn der Junge, den ich küsse, an eine andere denkt. Oder wenn ein Mädchen ermordet wurde, und ich die Einzige bin, die ihren Mörder kennt…“
Das Buch beginnt, anders als ich erwartet hatte, sofort damit, dass Gwen auf die Mythos Academy geht. Zuerst erfährt man ein bisschen darüber, wie die Gabe des Mädchens funktioniert und wie sie sie einsetzt. Doch dann wird schon ein Mord begannen und die Geschichte wird richtig spannend, denn Gwen ist diejenige, die die Leiche findet und nicht an die Erklärung glaubt, die den Schülern aufgetischt wird. Deshalb macht sie sich auf die Suche nach den wahren Begebenheiten und gerät immer mehr in den Krieg der Götter, an den sie eigentlich nie geglaubt hat, obwohl sie an einer Schule für „besondere“ Schüler ist.
Ich fand es sehr spannend, wie Gwen immer mehr über die griechische Mythologie, über die Vergangenheit, über Götter und Helden erfuhr und die Geschichte damit langsam zum Höhepunkt geführt wurde.
Ist Gwen anfangs noch eine richtige Außenseiterin ohne Freunde wird ihr Schicksal nach und nach mit anderen Schülern verknüpft. Besonders gut gefällt mir die Geschichte, wie sie zu ihrer besten Freundin kommt. Das ist wirklich mal eine ausgewöhnliche Freundschaft.
Auch das Thema „Liebe“ wird in diesem Buch immer wieder angesprochen. Sei es durch die Nebendarsteller: Eine beliebte Schülerin verliebt sich in einen „Freak“ und traut sich das nicht öffentlich zu machen, eine Schülerin wird von ihrem Freund und ihrer besten Freundin betrogen und auch die Protagonistin verliebt sich natürlich, auch wenn diese Lovestory anders endet, als ich es erwartet hatte.
Charaktere:
In den ersten Kapiteln wusste ich ehrlich gesagt nicht, was ich von Gwen halten sollte. Sie benutzt ihre Gabe um Geld zu verdienen und erpresst andere. Das machte sie für mich anfangs nicht sehr sympathisch. Doch sobald der Mord geschieht und sie versucht Nachforschungen anzustellen, wurde sie mir sympathischer. Sie ist zwar manchmal ziemlich ruppig und eigenbrödlerisch, doch je mehr man von Gwen erfährt, desto logischer wird ihr Verhalten und man fängt als Leser an sie ins Herz zu schließen und am Ende hab ich richtig mit ihr mitgefühlt und ich fand es sehr schön, dass sie nicht sofort die tolle Heldin wird, die plötzlich alles kann. In den Folgebänden hat sie noch jede Menge Möglichkeiten sich zu entwickeln und ich bin echt gespannt, ob sie noch lernt mit einem Schwert umzugehen.
Logan, der männliche Protagonist ist zwar beliebt, wie es Helden meist sind, doch er zeigt ein paar sehr unheldenhafte Charaktereigenschaften oder wird zumindest manchmal alles andere als sympathisch dargestellt. Doch ich glaube, dass hinter seinem Verhalten noch viel mehr steckt, was im ersten Band noch nicht ganz ans Tageslicht gekommen ist. Auf jeden Fall gefällt mir seine Art, wie er Gwen neckt und mit ihr flirtet. Das brachte mich ganz oft zum grinsen.
Schmunzeln musste ich auch über Daphne, die Walküre, die rosa liebt und auf Computer steht. Das ist ja mal ein toller Kontrast. Ich bin sehr gespannt, welche Rolle sie in den Folgebänden noch spielen wird.
Aber auch die anderen Darsteller, wie z.B. die Professoren oder die Spartaner bringen ihre ganz eigenen Eigenschaften und Geschichten mit und machen die Geschichte so zu etwas besonderem.
Schreibstil:
Die Autorin Jennifer Estep beschreibt ihre Welt und ihre Gestalten so, dass ich sie mir sehr gut vorstellen konnte, sie geradezu vor meinen Augen sah. Auch wenn man von griechischer Mythologie keine Ahnung hat, versteht man sehr gut, um was es in dem Buch geht, da immer wieder kleine Erklärungen in die Geschichte eingeflochten werden.
In diesem Buch werden so viele verschiedene Themen angesprochen: Verrat, Wut, Hass, Liebe, Verzweiflung, Selbstzweifel, Mut, Freundschaft, Eifersucht … und trotzdem ist alles so geschickt in die Geschichte eingebunden, dass sie nicht überfrachtet wirkt. Alles hat seinen Platz und spielt eine wichtige Rolle in diesem Buch.
Sehr schön fand ich, dass das Buch zwar ein rundes Ende hat, jedoch alles trotzdem nicht in einer heilen Welt endet. Auch auf einen Cliffhanger wurde zum Glück verzichtet, obwohl einen die Leseprobe zum zweiten Band sehr in den Bann zieht und Lust auf mehr macht.
Obwohl es ein Jugendbuch ist, sind manche Ereignisse für meinen Geschmack doch sehr offen angesprochen, vor allem, wenn es um Sex oder Mord geht. Daher wäre meine Altersangabe doch eher bei 16, als bei 14 Jahren.
Fazit:
Dieses Buch ist mein erstes Buch, das mit griechischer Mythologie zu tun hatte und ich muss sagen, ich bin wirklich begeistert. All diese Helden- und Göttergeschichten, die für Jugendliche aufbereitet sind, haben mich total in ihren Bann gezogen und das Buch war so spannend, dass ich es in einem durchgelesen habe, da ich einfach nicht mehr aufhören konnte. Leider war das Buch viel zu schnell zu Ende und jetzt warte ich sehnsüchtig auf Band 2, um zu erfahren, wie es mit Gwen Frost und ihren Freunden und Feinden weitergeht.
Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.