Xavier Kieffer, Chef des "Deux Eglises" hat es in diesem Jahr geschafft, einen Platz auf der jährlich stattfindenden Luxemburger Schueberfouer zu ergattern, einem Fest ähnlich dem Münchner Oktoberfest. Er betreibt seinen Stand, den "De Roude Léiw", bereitet seine berühmten Gromperekichelcher zu, um die sich die Leute reißen. Plötzlich kommt es zu einem Tumult, ein augenscheinlich angetrunkener Mann drängt durch die Menge, hinter sich zwei Verfolger. Er rempelt auf seinem Weg durch das Zelt Xaviers Freundin, Gastrokritikerin Valerie Gabin an, Xavier greift beherzt ein. Als sich die Menge wieder zerstreut hat, findet Valerie einen Schlüsselbund mit einer Keycard, den der Flüchtige verloren hat. Am nächsten Tag ist der Randalierer tot, und Xavier befindet sich mitten in einem neuen brisanten Fall.
"Letzte Ernte" ist der dritte Fall für den sympathischen Luxemburger Koch Xavier Kieffer und ich bin wieder einmal begeistert. Ohne großes Vorgeplänkel ist man als Leser sofort in der Geschichte drin. Diesmal geht es um Termingeschäfte, Lebensmittelspekulationen und deren Manipulation, ein Thema das hochinteressant ist und das vielleicht gar nicht so weit von der Realität entfernt ist.
Der Autor hat die Stimmung in Luxemburg wieder sehr schön eingefangen und man trifft bekannte Personen aus den ersten beiden Fällen wieder. Ich habe mich in der Geschichte von Anfang an wohl gefühlt, als Leser erfährt man gerade so viel Details, dass man neugierig wird und unbedingt wissen muss, wie es weiter geht. Die Spannung ist zwar nicht durchweg vorhanden, was mich aber nicht gestört hat, denn der Autor gleicht es durch witzige Einlagen auf dem Poloplatz und in einer Kochshow sowie die Beschreibung der köstlichen Gerichte gekonnt aus.
Mir hat der dritte Xavier Kieffer wieder sehr gut gefallen, ich mag die Mischung aus Krimi und kulinarischen Schmankerln und freue mich schon auf den nächsten Teil der Reihe.