Beiträge von Prof.Elsenbrink

    Ich bin ein großer Fan des kanadisch-armenischen Regisseurs Atom Egoyan, der einige hervorragende Filme gedreht hat (Das süße Jenseits, Felicia, mein Engel, Wahre Lügen, Exotica etc.).


    Ein Geheimtipp ist immer noch eines seiner bizarrsten Werke: Der Schätzer (1991).


    Inhalt: (http://www.new-video.de/film-der-schaetzer/)
    Noah Render (Elias Koteas) ist Versicherungs-Sachverständiger, der auch schon mal mit seinen Klienten schläft. Währenddessen ist seine Frau Hera (Arsinee Khanjian) Zensorin für pornographische Filme, wobei sie von den interessanten Teilen der Filme sich selbst Kopien anfertigt. Die beiden treffen auf Bubba (Maury Chaykin), der einen Film in ihrem Haus drehen möchte. Das ganze verändert ihr Leben drastisch...


    Weitere Infos:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Atom_Egoyan
    http://www.fansite-atom-egoyan.de/filmographie/adjuster.html


    :wave

    Herausragend finde ich auch "Jacob's Ladder - In der Gewalt des Jenseits" aus dem Jahr 1990. Ein packender und intelligenter Film mit vielen Gänsehautmomenten; genremäßig eine Mischung aus Drama, Mystery und Horror.
    In der Hauptrolle kann man übrigens den noch ziemlich jungen Tim Robbins bestaunen. :fingerhoch 10/10


    Kurzbeschreibung: (http://www.moviepilot.de/movie…n-der-gewalt-des-jenseits)
    Jacob Singer ist total verwirrt. Sein ganzes Leben wird auf einmal ein heilloses Durcheinander. Es häufen sich die Erinnerungen an sein früheres Leben – an seine Verwundung im Vietnamkrieg, seine frühere Ehe und seinen verstorbenen Sohn. Das schrecklichste sind allerdings seltsame Visionen, die ihn ständig heimsuchen: gesichtlose Dämonen, Teufelsfratzen und seltsam verstümmelte Monster. Seine Alpträume werden real und sein Leben wird zu einem unglaubwürdigen Abenteuer. Verzweifelt versucht Jacob die Ursache für sein Leiden zu finden. Da trifft er zufällig ein paar Vietnamveteranen, die über das Schicksal klagen. Haben ihre gemeinsamen Visionen etwas mit dem brutalen Krieg zu tun? Doch die Auflösung ist weitaus erschreckender…


    Trailer: http://www.moviepilot.de/movie…walt-des-jenseits/trailer

    Von der neuseeländischen Regisseurin Niki Caro, die mit ihrem wundervollen Film Whale Rider großen Erfolg hatte, gibt es ein weiteres Meisterwerk, das hierzulande allerdings kaum jemand kennt, nämlich ihr Debüt Sehnsucht und Erinnerung (1998).


    Meines Wissens lief der Film bei uns nie im Kino, und er wurde auch erst vor etwa 2 Jahren auf DVD veröffentlicht; seitdem befindet er sich in meinem Besitz. :-]


    Ich kann ihn allen Freunden des einfühlsamen Dramas nur wärmstens empfehlen!


    Kurzbeschreibung: (http://www.moviepilot.de/movies/sehnsucht-und-erinnerung)
    Der erfolgreiche Angestellte Keiji verliebt sich in die etwas ältere Sekretärin Sayo. Um dem Druck seiner standesbewussten Mutter zu entfliehen, heiratet das Paar heimlich in Neuseeland. Keiji und Sayo geben sich ganz ihren Gefühlen hin, aber dann verunglückt der frisch gebackene Ehemann tödlich beim Surfen. In Japan wird Sayo von Mrs. Nakajima mit Verachtung empfangen. Verzweifelt reist sie erneut nach Neuseeland, um dem Geist des Geliebten an einem einsamen Strand nah zu sein. Niki Caro beschwört in Naturbildern von poetischer Klarheit die Suche nach einer ursprünglichen Liebe, die zur unsterblichen Romanze wird.


    ***


    @ Minusch
    Schön, dass Du diesen Thread mit der Empfehlung für Whale Rider eröffnet hast - einer meiner absoluten Lieblingsfilme! :wave

    Aufbruch der Kerfe: 1. Buch der Kerfland-Trilogie
    Taschenbuch: 144 Seiten
    Verlag: Books on Demand; Auflage: 1 (17. November 2011)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3844881921
    ISBN-13: 978-3844881929
    Größe und/oder Gewicht: 21 x 14,8 x 0,9 cm


    2. Buch: http://www.amazon.de/Aufstand-…nd-Trilogie/dp/384488193X
    3. Buch: http://www.amazon.de/Aufstieg-…nd-Trilogie/dp/3844881948


    Über den Autor (Quelle: http://kerfland.jimdo.com/%C3%BCber-den-autor/)
    Georg Rack wurde in Wien geboren. Ein halbes Jahrhundert verging, dann entdeckte der Physiker und Astronom seine Schreibleidenschaft. Warum eigentlich so spät? Man kann es eingeredeten Zeitmangel nennen, aber auch einfach Faulheit. Nach wie vor von seinem Fachgebiet Astronomie begeistert schreibt Georg Rack spannende und wissenschaftlich fundierte Science Fiction.


    Kurzbeschreibung
    Das Volk der Kerfe lebt am Grund eines fremden Meeres, in einer von Vulkanen und Geysiren gezeichneten Welt. So wundert es nicht, dass viele Kerfe Vulkan, den Gott des Feuers, verehren. Wissenschaft und Politik sind wohlgeordnet, vornehmlich nach diesem Glauben. Bis eines Tages ein seltsames Ding auf den Meeresgrund sinkt, eine Art „große Muschel“. Steinläufer Flint beobachtet die Ankunft des Gebildes und erzählt in einem Wirtshaus von dem Ereignis. Der Wirt informiert den Gelehrten Protos, der sofort begreift, dass sich mehr hinter der Geschichte verbirgt. So bricht er mit Flint, dem jungen Wissenschaftler Tarwin und dessen Kalmar, dem königlichen Gardeoffizier Odemer und einem Krieger namens Tagon zu einer gefahrvollen Reise auf, um das Gebilde zu untersuchen. Doch es ist nicht nur die unterseeische Vulkanwelt mit ihren bizarren Bewohnern, die eine Bedrohung darstellt. Die Gefährten werden verfolgt von den Anhängern des Vulkankults, die um ihre Macht bangen. Denn die „große Muschel“ könnte die Glaubensordnung bedrohen. Ein Wettlauf um Macht und Wahrheit beginnt.



    Meine Meinung
    (Vorab: Meine Rezension bezieht sich auf alle drei Bücher der Kerfland-Reihe.)


    Was für eine großartige Trilogie! Bereits beim ersten Blick in die Leseprobe war ich fasziniert von der bizarren Unterwasserwelt, die der Schauplatz dieser Geschichte ist, und von den seltsamen Geschöpfen, Kerfe genannt, die dort am Meeresgrund leben. Ganz besonders gefiel mir außerdem auf Anhieb der Schreibstil des Autors. Die Genauigkeit der Sprache, der wohldosierte Wortwitz, das angenehm Altmodische in der Wortwahl sowie die Leichtigkeit, mit der der Text – so scheint es zumindest – geschrieben worden ist. All diese positiven ersten Eindrücke bestätigten sich beim Lesen der drei Bände voll und ganz; ja, meine – durch den „Blick ins Buch“ – recht hohen Erwartungen wurden sogar noch übertroffen.


    Da die Kurzbeschreibungen/Klappentexte der Bücher zum Inhalt sicherlich genügend Informationen liefern, spare ich mir eine neuerliche Nacherzählung der Handlung. Nur so viel: So exotisch und skurril Kerfland und seine Bewohner mitunter auch anmuten, im Zentrum der Geschichte steht, nach meiner Lesart, ein ganz klassischer (irdischer) Konflikt: der zwischen Wissenschaft und Religion. Erstgenannte hier vertreten durch den Gelehrten Protos und einen Teil seiner Gefährten, die von Forschergeist beseelt sind und getrieben werden vom Streben nach naturwissenschaftlicher Erkenntnis, nach einem umfassenderen Verständnis der Welt, in der sie leben. Letztgenannte vertreten durch die Repräsentanten des dominierenden „Vulkankults“, die ihre Macht um jeden Preis erhalten wollen.


    Aber trotz dieses Hauptthemas, trotz der Tatsache, dass die Bücher einigen Stoff zum Nachdenken liefern, ist die Kerfland-Trilogie gewiss keine trockene oder schwere philosophische Abhandlung, sondern vielmehr eine packende, unterhaltsame Geschichte, gespickt mit Abenteuern, allerlei Skurrilitäten und vielem mehr. Kurzum: Eine gelungene Mischung aus „E“ und „U“ – sozusagen.


    Apropos Mischung. Einem bestimmten Genre lässt sich das Ganze nicht klar zuordnen; es bewegt sich irgendwo zwischen Science-Fiction, Fantasy/Fantastik, Fabel und Satire. Das empfand ich allerdings nicht als Manko. Im Gegenteil, mir gefiel gerade diese ungewöhnliche Mischung ausgezeichnet. Auch hierin zeigt sich, dass es sich nicht um ein Allerweltsbuch, sondern um etwas sehr Eigenwilliges und Eigenständiges handelt.


    Zum Abschluss möchte ich noch eine weitere Lobeshymne anstimmen, und zwar auf den letzten, ziemlich spannenden, Teil des Romans und besonders auf sein eigentliches Ende, das ich so nicht erwartet hatte. Hier hat sich der Autor noch mal richtig ins Zeug gelegt und ein grandioses Finale zu Papier gebracht – sehr stark!


    Fazit: Klare Leseempfehlung für alle Neugierigen und Aufgeschlossenen, für alle Leute, die bereit sind, sich auf eine Geschichte fernab des Gängigen einzulassen. Ich jedenfalls bin begeistert und beeindruckt von dem, was Georg Rack mit seiner Kerfland-Trilogie geschaffen hat. Großartig!

    Aus dem Wörterbuch des Teufels – Ambrose Bierce


    Taschenbuch: 139 Seiten
    Verlag: Insel Verlag; Auflage: 11 (3. Februar 1980)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3458321403
    ISBN-13: 978-3458321408


    Klappentext:
    von: A
    Abdankung subst. Fem. Eine Handlung, durch die ein Herrscher sein Gefühl für die hohe Temperatur des Thrones bekundet.
    bis: Z
    Zyniker subst. Masc. Ein Lump, dessen fehlerhafte Sicht die Dinge sieht, wie sie sind, und nicht, wie sie sein sollten ...


    Originaltitel:
    „The Devils’s Dictionary“


    Der Autor:
    Ambrose Gwinnett Bierce (* 24. Juni 1842 im Meigs County, Ohio; † 1914 in Chihuahua, Mexiko) war ein US-amerikanischer Schriftsteller und Journalist.


    (http://de.wikipedia.org/wiki/Ambrose_Bierce)


    Meine Meinung:
    Ich wurde unlängst sehr nett auf die Existenz dieses Buches, von dem ich nie zuvor gehört hatte, hingewiesen und bestellte es umgehend. Eine gute Entscheidung – so viel sei bereits verraten.


    Zur Entstehung des Buches:
    Ambrose Bierce, schreibt Dieter E. Zimmer (Übersetzer dieser Ausgabe) in seinem Nachwort, begann im Jahr 1881, seine bissigen Definitionen in verschiedenen Zeitschriften und Zeitungen zu veröffentlichen. 1906 wurden sie erstmals als Buch herausgegeben; zunächst unter dem Titel „The Cynic’s Word Book“. 1911 erschien dann die vollständige Ausgabe, betitelt mit „The Devils’s Dictionary“ – „Des Teufels Wörterbuch“.


    Übersetzer Dieter E. Zimmer zeichnet übrigens auch für die Auswahl der Definitionen im vorliegenden Buch verantwortlich, denn es handelt sich hier nicht um das komplette Werk. Daher wohl der Titel „Aus dem Wörterbuch des Teufels“ – ein Auszug eben.


    Zum Inhalt:
    Anders als in herkömmlichen Wörterbüchern und Lexika geht es im „Wörterbuch des Teufels“ nicht darum, dem Leser unbekannte Begriffe zu erklären. Vielmehr wird vorausgesetzt, dass man die landläufigen Definitionen selbiger – die allerdings eher verschleiernd und beschönigend sind – bereits kennt. Gerade diese Vorkenntnis macht die scharfzüngigen, gnadenlos entlarvenden Erklärungen von Bierce so frappierend – und komisch.


    Thematisch arbeitet er sich an der ganzen Bandbreite menschlicher Schwächen ab. Aber vor allem Politik, Militär und Kirche sowie deren jeweilige Vertreter nimmt er immer wieder aufs Korn. Dummheit, Verlogenheit, Machtgier und Selbstsucht werden da offengelegt, die wahren Beweggründe – im Gegensatz zu den wohlklingenden vorgeblichen – ans Licht geholt. Demaskierung ist das Leitmotiv in seinen Definitionen. Präzise Formulierungen und beißender Spott sind die Mittel, mit denen er dabei zu Werke geht.


    Man mag Ambrose Bierce für einen Zyniker und üblen Misanthropen halten – aus meiner Sicht war er einfach ein Realist! :grin


    Fazit:
    Ein Meisterwerk! Geistreich, komisch und auch über hundert Jahre nach seiner ersten Veröffentlichung immer noch sehr, sehr lesenswert.



    Hinweis:
    So großartig dieses Buch inhaltlich ist, so miserabel ist leider seine Gestaltung. Der komplette Text wurde in einer serifenlosen Schrift im Fettdruck gesetzt. Zum einen sieht das grauenhaft aus. Zum anderen ist es der Lesbarkeit sehr abträglich. Und besonders ärgerlich ist, dass die Leseprobe bei amazon („Blick ins Buch“) die Vorschau einer anderen Ausgabe des Buches zeigt, die auch anders gesetzt ist.



    Teuflische Grüße
    :teufel

    "Cold Fever" fand ich auch großartig! :fingerhoch


    Der Film ist zwar keine Komödie, wartet aber dennoch immer wieder mit herrlich skurrilem Humor auf. :grin Und mit fantastischen Landschaftsaufnahmen und tollen Darstellern und ...


    9/10 - unbedingt sehenswert!


    :wave

    Ganz wunderbar fand ich die dänische Tragikomödie "Chinaman"! (9/10)


    INHALT (http://www.moviepilot.de/movie…-s-hard-to-say-i-love-you)
    “Chinaman” erzählt die tragikomische Geschichte des dänischen Spießers Keld, der nach 25 Jahren von seiner Frau verlassen wird. Ohne Gattin bleibt bei Keld die Küche leer. Hungrig treibt es ihn zum chinesischen Schnellimbiss um die Ecke. Der Imbissbetreiber überredet Keld, seine Schwester Ling zu heiraten, da sie sonst des Landes verwiesen wird. Sie spricht zwar so wenig dänisch wie Keld chinesisch, aber reden war für Keld noch nie so wichtig. Und so sieht er sich schnell mit der wunderschönen und seltsamen Ling verheiratet. Tatsächlich entsteht zwischen den beiden eine fragile Beziehung, doch die Braut aus China umgibt ein trauriges Geheimnis. Ruben Genz schafft es, eine ebenso subtile wie rührend – zärtliche Geschichte über eine Liebe zu erzählen, die alle Grenzen überwindet.

    Herr Palomar erwähnte ja weiter oben schon mal den Namen John Zorn ...


    Dieser Mann hat jede Menge ziemlich schräge Musik produziert, aber ein Stück aus seiner Feder passt ganz besonders gut in diesen Thread, finde ich:


    "You Will Be Shot" :grin


    Eine musikalische Groteske - schräg, genial, geil! :anbet


    Nur anderthalb Minuten lang, aber das Stück hat's wirklich in sich. :chen


    John Zorn - You Will Be Shot



    :wave