Inhalt
Eigentlich erstellt die studierte Psychologin Charlie Täterprofile für das Gericht, doch zur Zeit ist sie suspendiert und droht ihre Anstellung zu verlieren, da kommt ein bisschen Abwechslung gerade recht. Charlie kehrt an ihr altes College zurück an dem, vor Jahren, ein schrecklicher Mord geschah. Dieser Fall ist eigentlich abgeschlossen, doch es stehen Vorwürfe im Raum, dass damals die falschen Täter zur Rechtschaffenheit gezogen wurden und so beginnt Charlie auf eigene Faust zu ermitteln.
Meinung
Meinen ersten Eindruck, der zugegebenermaßen nicht wirklich positiv ausfiel, bekam ich durch die Leseprobe. Danach habe ich den Gedanken, das komplette Buch zu lesen eigentlich zu den Akten gelegt, dann bekam ich die Möglichkeit, mir das Buch auszuleihen und diese habe ich genutzt. Im Nachhinein habe ich das Gefühl mal wieder wertvolle Zeit an ein Buch verschwendet zu haben, dass mich nicht im geringsten umhaut. Habe ich es denn wissen können? Im Grunde ja, schließlich war die Leseprobe schon recht ernüchternd, trotzdem, es wäre nicht das erste Mal, dass mich ein Buch am Ende doch noch überzeugte, obwohl die Leseprobe schwach ist.
Zwar finde ich die Idee wirklich gut, doch die Handlung und die letztendliche Umsetzung sind mir einfach zu flach und zu zäh. Die Protagonistin ist zwar keine Profi Ermittlerin, das erwarte ich auch gar nicht, denn auch das ist mal was neues, aus dem man wirklich etwas hätte machen können, doch das Potential wurde einfach nicht genutzt. Die Autorin verstrickt sich zu sehr in Beschreibungen der Umgebung oder verliert sich in der Vergangenheit der Protagonistin Charlie. Natürlich sind solche Rückblenden immer ein schöner Aufhänger, aber mir war es stellenweise zu viel und anstatt die Spannung damit weiter anzuheizen, wurde sie platt getreten. Und auch bildgewaltige Sprache finde ich prima, so lange sie angebracht ist. Bei einem Thriller kann man das gut einsetzen um einen Tatort zu beschreiben, aber dies sollte nicht überhand gewinnen oder gar der Hauptbestandteil sein, da möchte ich nicht zum zigsten Mal lesen, dass Person X von einem Ort zum anderen rennt und welche Blumen (ich übertreibe vielleicht etwas) am Straßenrand wachsen. Bei „Alle Rache will Ewigkeit“ fehlt mir die Dynamik, die rasanten Stellen, die mich schwer atmen lassen, weil sich eine unsichtbare Hand um meine Kehle legt.
Neben den Ermittlungen, dem drohenden Job Verlust und der Vergangenheit, die Charlie einzuholen droht, kämpft sie außerdem noch mit einem privaten Problem. Charlie lebt seit vielen Jahren in einer Beziehung und jetzt hat sie sich in eine andere Frau verliebt. Ich möchte hier meinen Respekt aussprechen, denn obwohl wir von uns behaupten eine aufgeklärte Gesellschaft zu sein, ist Homosexualität weiterhin ein Tabuthema über das leider noch allzu oft hinter vorgehaltener Hand geredet wird. Dies ist auch der einzige positive Aspekt, der mir aufgefallen ist, denn die Homosexualität hat die Autorin wirklich authentisch wiedergegeben und perfekt in die Geschichte eingeflochten. Und auch die Sorgen bezüglich des drohenden Verlustes der Arbeit nehme ich der Autorin bzw. der Protagonistin ab, dennoch wanderte die Autorin bei diesem Thema ebenfalls am Rand der Übertreibung. Ansonsten konnte ich mit der Protagonistin Charlie nicht viel anfangen, sie war mir unsympathisch und hat einen Hang zur naiven Albernheit.
Fazit
Leider traf das Buch nicht meinen Geschmack, die Handlung zog sich wie Kaugummi, sprich kaum bis keine Spannung, die Protagonistin wird wohl auch nie meine Freundin. Wirklich gut finde ich die Einarbeitung der Homosexualität, doch das Ruder rum reißen konnte die Autorin damit auch nicht mehr.
*Nicht empfehlenswert*