Beiträge von RickyundMolly

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    Original von Nicole



    Ich hatte mir schon überlegt, dass Len einiges an Geld mitgenommen hat, für alle Fälle. Er wusste ja nicht, wie lange sie dort bleiben, was sie alles unterwegs brauchen würden - und um wieder zurückzukommen.
    Und das Leben in Cairo war wesentlich billiger als z.B. in England, gerade, wenn man so einfach dort lebt wie es Grace und Jeremy tun.


    *Grummel,Grummel,feuerspuck* Das seh ich ja jetzt erst. ;-)
    Na jetzt schlägts aber echt 13 :bonk
    Den Lenny aufs übelste sitzenlassen , ihm nichtmal eine persönliche Erklärung gönnen. Zettel aufn Tisch und weg und den allerbesten Freund in der Krise alleine lassen.... :fetch :fetch :fetch :fetch :fetch aber SEIN GELD dann aber schon noch nehmen (er ist ja TOT, er brauchts ja nicht mehr.......).............. ich krieg hier grade echt die Tür nicht mehr zu :lache :bonk
    Sei`s drum..... aber die gute Grace sollte mir heute abend wohl besser nicht mehr unter die Augen kommen ;-)

    Der kleine Rest ;-)



    Zitat

    Original von Nicole



    Ein Gedanke, der mir erst am Ende des Romans gekommen ist und der mich sehr berührt hat: am Anfang sind die jungen Leute "nur" Freunde. Am Ende sind sie tatsächlich zu einer richtigen, wahrhaftigen Familie zusammengewachsen.


    Das meine ich eben. Da ist schon einiges möglich. Und solche Katastrophen schweissen ja auch zusammen. Und auf so einer tiefen Ebene wird so manches möglich.


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    Original von Nicole


    Das ist schon ein großer Schmerz für Stephen und für Becky. Und gleichzeitig sind die Kinder ihnen in diesem Schmerz ein großer Trost.


    Ja, ich denke Grace und Ada drücken den beiden auch nur allzu gerne die Kiddies in die Hand ;-).
    Und die zwei wären auch tolle Adoptiveltern.
    Leider sind Stephen und Becky zur Zeit des zweiten Weltkriegs ja leider schon eher scheintot ;-) (wenn sie denn dann noch nicht wirklich das zeitliche gesegnet haben...). Die beiden wären meine Kandidaten gewesen, um ein Kind aus einem der Kindertransporte aufzunehmen (die Idee kam mir als ich mal wieder das tolle Buch "Liverpool Street" las)


    CU
    Melanie

    Zitat

    Original von Nicole




    Glaub ich nicht mal. Er würde sich wohl eher neben Dich hocken und mit ruhiger, tiefer Stimme ein sicher hochinteressantes Gespräch über Zufall und Schicksal, voller kluger und weiser Gedanken, anfangen. :-]


    Das wär der Hammer.... so richtig über Kismet, Karma und Co. und dem großen Plan hinter den Dingen. Uff.... ich schätze das wäre ein sehr, sehr langes hochinteressantes Gespräch . Zu diesem Gespräch müssen wir aber unbedingt den Stephen mitnehmen, solche philosophischen (im Grunde alles anzweifelnde und doch bestätigende) Themen müssten definitiv was für ihn sein ;-)




    Da denke ich auch im Moment sehr drüber nach. Und ich stimme zu: in dem Moment als der arme Len völlig dem Wahnsinn verfallen am Ende sterben musste..... da war er so gut wie gar nicht mehr zu retten.
    Ich denke da allerdings immer über "vorher" nach...... und dabei bin ich dann gestern wirklich SEHR SEHR BÖSE :fetch auf Grace geworden. Nicht deshalb, weil sie Len abgewiesen hat. Das musste sie ja tun, in dieser Hinsicht gehört ihr Herz nunmal Jeremy. ABER was ich ihr wirklich, wirklich übelnehme, das ist die Art und Weise wie sie Len in Cairo sitzengelassen hat. Und dann noch auf diese Art.... sich einfach vom Acker machen und einen Zettel dalassen..... ganz ehrlich: dafür könnte ich sie wirklich beuteln ohne Ende. Seinen allerbesten Freund lässt man wirklich nicht so dermassen im Stich !! Nicht so !
    Und hier sehe ich dann auch den allerletzten Knackpunkt, der zum schlimmen Ende geführt hat (oh mann.... ich befürchte ich schreib hier grade einen laaaaaangen Text, weil man da halt so viel erklären muß.... und dann noch über "wenn" und "hätte".....).
    Als ich vorher gesagt hab, das Len eigentlich noch einen Tick schlimmer dran ist als Stephen (war und teilweise auch sicherlich noch ist, sowas geht ja nicht mal eben über Nacht weg, das dauert schon) meinte ich das halt so: es ist dann schon erstmal schon um einiges leichter an jemanden wie Stephen ranzukommen. Einfach vom Typ her. Wenn man den eben mal durchschaut hat und ihn direkt auf den Kopf zusagt, das man ahnt (weiß) was mit ihm los ist ... also wenn man bei ihm die richtigen Knöpfe drückt, dann laufen die Tränen im allgemeinen schneller als man "Oh Scheiße, voll ins Schwarze getroffen " sagen kann. Den nimmt man viel leichter und auch schneller in den Arm.
    Und auch andere Faktoren spielen da mit. Man meint auf den ersten Blick (und auch noch auf den Zweiten): Len = robust , selbstsicher und stark, der packt das schon sicher irgendwie - Stevie = der kleine Angsthase
    Ist eigentlich letztendlich umgekehrt.
    Und Stephen hat ja nun auch das Glück das Becky da ist und ihn aufgefangen hat. Von ihr kriegt er jede Menge Stärke und Rückhalt und sie hilft ihm das Chaos in ihm selbst zu ordnen. ..... Aber niemand fängt Len auf.......
    Und genau darüber bin ich echt böse auf Grace.
    Zurück nach Cairo..... wie gesagt: Len war völlig alle. Grace war nunmal sein einzigster Halt in dem ganzen Wahnsinn (wenn nicht sogar überhaupt im Leben). Und seine eigene Tat und ihre Folgen da noch dazu. Diese furchtbaren Schuldgefühle. Und gerade noch für jemanden dem es praktisch alles bedeutet hat edel, gut und eben perfekt zu sein........
    Okay, Len hat richtig kräftig Theater gespielt. Nach aussen hin alles normal, aber im Inneren eben leidet er doch Höllenqualen. Die Schuldgefühle, der Krieg (und er fährt auch noch mit Grace da nochmal runter......), das er sein Image im Grunde gar nicht mehr aufrecht halten kann, die Angst davor Grace zu verlieren.... (das sehe ich übrigens als seine absolute Hauptangst an: diese Verlustangst)
    Und ganz ehrlich: Grace hätte das merken müssen. Sie ist doch nicht hinz und kunz für ihn. Das ist ihr bester Freund, den sie von klein auf kennt. Von einer besten Freundin erwarte ich da wirklich mehr (zumal mittlerweile ein Jahr her war, Stephen kam traumatisiert aus dem Krieg zurück und leidet unter Alpträumen, Roy ebenfalls.... und da soll Len keine Probleme haben??? Nein, nein, Gracie.... ein bisschen mehr Fingerspitzengefühl wäre da ja schon vonnöten).
    Statt das sie ihn mal im Laufe der Zeit in den Arm nimmt und mal richtig nachhakt, was mit ihm los ist......ich meine sie ist die BESTE Freundin, da kann man erwarten das klargemacht wird das er ruhig alles sagen kann, ohne davor Angst haben zu müssen. Auch was Mist bauen anbetrifft (und den hat er ja nun wirklich gebaut.....).
    Nööö - sie lässt ihn in diesem Moment sitzen und hat nichtmal den Anstand es ihm persönlich zu sagen. Der Zetteln war nun wirklich sehr daneben.
    Ich glaub, wäre sie DA nicht weggelaufen und hätte ihn im Stich gelassen. Ich glaube da war DER Moment wo man das Ruder hätte rumreissen können.
    Meine eigene Erfahrung ist die: wenn man bei jemandem "durch die Mauer will", dann ist der beste Zeitpubkt dafür ein wirklich schwacher Moment. Wenn derjenige so fertig ist, das er die Deckung kaum bzw. gar nicht mehr oben halten kann. Ich müsste mich do sehr schwer irren, wenn die Gelegenheit nicht in dieser NAcht (oder nächster Morgen - egal) gewesen wäre. Die heftige Abfuhr die Len gekriegt hat, die Nähe und Rückkehr zu den Kriegsschauplätzen die ihn quälen, sein eigenes (mistiges) Verhalten wie er ihr da den Alk verabreicht hat (weil eh schon alles egal war, da er ja durch seine Tat an Jeremy in seinen eigenen Augen eh schon ein Scheißkerl war).... also wenn der DA nicht am Boden war, wann dann???? Da werden Alpträume nicht auf sich warten lassen.
    Da wäre meiner Meinung nach der Punkt gewesen in sich packen zu können. Denn an diesem Zeotpunkt sehe ich für Len einen endgültigen Zusammenbruch.
    Und niemand war da........ der war ganz alleine.
    Das wäre der Punkt gewesen, wo Grace gefragt gewesen wäre. Sie hätte für ihn da sein müssen. In diesem Punkt bin ich wirklich enttäuscht von ihr. Punkt Eins : "Welcher gehirnamputierte Idiot hat dir eigentlich eingeredet das du mich völlig verlierst wenn ich mit Jeremy zusammen bin???" Im Grunde einer DER Knackpunkte. Sie hätte ihm da wirklich klarmachen sollen, das sie ihn NIE im Stich lassen wird und doch immer noch für ihn da sein wird. Sie ist nunmal noch sein Halt und den braucht er auch. Nächster Punkt: sein Gefühl das er nur geliebt wird, wenn er der perfekte, tolle, coole Typ ist. Ganz deutlich klarmachen das dem absolut nicht so ist. Das kann keiner und muß auch keiner. Ist doch der totale Horror.
    Und das beinhaltet auch das er ihr sagen kann, was er gemacht hat. Von der besten Freundin, die ihn solange kennt, erwarte ich das sie SIEHT warum und wieso er den Scheiß gebaut hat. Und ihn nicht sofort als Mistkerl abstempelt.
    Natürlich kann man in dem Punkt (noch) nicht "alles vergeben und vergessen" verlangen. Aber ihm wirkliche Schuld geben?????? Nein......... ganz ehrlich: NEIN. Len selbst macht sich seitdem doch selber völlig fertig vor Schuld. Aber ich hab gestern lange drüber nachgedacht. Sehr hilfreich war mir da Stephen und seine Einstellung, wie er dem Colonel gesagt hat "Ich hätte ja auch vom Pferd fallen können etc.".
    In dem Punkt also würd ich den Len echt gerne in den Arm nehmen und sagen: "Schuld? Ach weisst du..... das ist SO wahnsinnig komplex. Es spielen immer so viele Faktoren mit rein, die zu einem Ereignis führen....... ich glaub im Grunde hast du eigentlich keine Schuld daran, was mit Jeremy passiert ist. Auch wenn wir beide uns jetzt nicht darüber unterhalten müssen, das es die unendlich blödeste Idee war, die du je hattest...... und das es ehrlich gesagt auch unter aller Sau war. Das brauch ich nicht sagen, das weißt du selber ganz genau. Aber alle machen Fehler. Wirklich ALLE. Und wenn man die Umstände bedenkt unter denen du diesen Bockmist verzapft hast, der Krieg, die unendlich grausame Schlacht, die ganze Angst, der Streß und, und , und.... also da kann man schon mehr als mildernde Umstände geltend machen. Der arme Jeremy hat natürlich in der Gefangenschaft die Hölle durchgemacht. ABER ich bin mir sicher das du seitdem ebenfalls durch die Hölle gegangen bist. Und wenn man mal wirklich überlegt..... JA, du hast Jeremy umgehauen. Und Ja, er geriet in Gefangenschaft (was du NIE wolltest). Aber ob nun wirklich wegen dir?? Das ist doch gar nicht sicher. Vielleicht hätte ihn 2 Minuten später im Kapf einer sowieso K.O. gehauen...... das weiß man nicht. Vielleicht wärst du selber ohne die paar Sekunden Mist-bauen in einer Minute zur falschen Zeit am felschen Ort gewesen und wärst getötet worden. Und sogar: vielleicht, wenn Jeremy nicht von die K.O. gehauen worden wäre.... vielleicht wäre er dann ein paar Minuten später sogar im Kampf GETÖTET worden. Die Mahdisten haben euer Regiment quasi pulverisiert...... So geriet er ohnmächtig in Gefangenschaft, konnte aber letztendlich befreit werden. Anderenfalls wäre er vielleicht getötet worden. In dem Fall hättest du ihm sogar das Leben gerettet mit deiner blöden Aktion..... Man weiß doch gar nicht wie es gekommen wäre."
    Und ja , du hast recht: Len hätte es nicht ertragen wenn er Grace und Jeremy halt zusammen erleben und akzeptieren hätte müssen. Ja.... unter diesen Umständen.
    Ich geh allerdings davon aus, das er das mit viel Hilfe hätte lernen können.
    Zumal ich davon ausgehe das er seine Verliebtheit in Grace auch ganz schön missdeutet. Dem wurde überall eingeredet das Grace und Er eben zusammengehören. Das war beschlossene Sache und stand fest. Und er war natürlich mit der besten Freundin auch immer wenns ging zusammen. Und als die Mädchen eben mehr als spannend und interessant wurden, hat er natürlich alles auf sie fixiert. Ich bezweifle das er wirklich mal so richtig dolle verliebt war.
    Seine Beziehung zu Grace...... das muß er halt noch alles in die richtigen Bahnen lenken. Er muß sich ja im Grunde auch noch richtig selber kennenlernen .
    Da könnte ich mir als Weg vorstellen das halt übergangsweise Grace eben wirklich auch sehr, sehr viel für ihn da sein muß (natürlich mit Jeremys Einverständnis, ich meine ja nicht das sie da irgendwas heimliches am laufen hat , nicht falsch verstehen, nur denk ich das anfangs eben der Halt noch von ihr kommen muß, der muß ja erst nach und nach lernen sich zu lösen und eine eigene Persönlichkeit aufzubauen)
    Da haben wir vorher gesagt: Stevie und Len sind SOOOOO unterschiedlich. Im Grunde haben sie sogar ziemlich viel gemeinsam (wobei Stephen definitiv der Stärkere von den beiden ist).
    Und das wäre für mich auch ein Punkt für Lens "Rettung".
    Nehmen wir an Grace wäre nicht abgehauen, sondern hätte sich um Len gekümmert und hätte ihn dazu gebracht "auszupacken". Sie sieht also das es Len unendlich schlecht geht und er auch schon regelrecht krank ist (seelisch). Sie slbst muß ja weiter um nach Jeremy zu suchen. Nur: wohin mit Len? In dem Zustand kann man ihn ja weder mitnehmen noch alleine lassen. Ich hab da lange drüber nachgedacht und dann kam mir die passende Lösung. "Bring ihn nach Hause und drück ihn erstmal Stevie und Becky in die Hand..." ;-)
    Stephen und Len...... die wären dann eine tolle Basis für eine Freundschaft gewesen. Stephen wäre für Len zur Hilfe und zum Halt geworden. Die Zwei waren beide gemeinsam in der Hölle. Und Stephen, der ruhige Denker...... der sieht durch Lens Mauern durch, wenn er hinkuckt. Dazu kennt er das selber viel zu gut (wenn auch anders aber das Grundprinzip langt). Ausserdem : Len wird ihm sicherlich zuhören. Er wird sicherlich nicht den Freund ignorieren, den es bei diesem verdammten Krieg so hart getroffen hat. (JA, manchmal kann man das schon auch zum Vorteil nutzen sagen zu können "Hey, ich bin der arme Junge, der nicht mehr laufen kann und deshalb wirst du mir jetzt auch zuhören ohne mich anzumaulen " ;-) ) Und um einem anderen zu helfen..... da würde Stevie auch auspacken, was er so all die Jahre durchgemacht hat. Die würden sich auf einer ziemlich nahen Ebene begegnen können.
    UND (wichtig , wichtig!!!) für mich wäre Stevie DAS Bindeglied zwischen Len (dem reumütigen "Sünder") und Jeremy....... (natürlich kann Jeremy ihm erstmal lange nicht verzeihen, das ist ja auch normal, aber er sagte am Buchende doch so schön das er ihm zwar nicht verzeihen kann, aber hofft das Len an einem Ort ist wo ihm verziehen wird - also da ist er doch eigentlich selber schon nahe am verzeihen dran, wenn auch inoffiziell, und das liegt natürlich daran das Len tot ist und Jeremy sich nicht mehr mit ihm auseinandersetzen kann).
    Stevie wäre derjenige der auch sagen würde " verdammt nochmal vertragt euch wieder . Ich mag euch beide. Ich brauch euch beide. Und überhaupt: mit der Schuld ist das so ne Sache... vielleicht wärt ihr beide jetzt tot wenn es anders gewesen wäre, wer weiß denn das schon. Wir waren alle zusammen da..... die Musketiere, wisst ihr noch? Also vertragt euch....". KEINER würde DAS ignorieren, nicht, wenn es von Stephen kommt, einem der beiden "Kleinen" der Musketiere, den es zudem so hart erwischt hat.....


    Und irgendwie wäre es sogar die Rückfahrkarte für Cecily .... diese katastrophale Ehe wird ja nun auch nicht spurlos an ihr vorübergegangen sein. Sie seht sich sicherlich nach ihren alten Freunden, will vielleicht auch alte Fehler wiedergutmachen und könnte sich ja nun auch weiterentwickelt und verändert haben. Aber sie wird sich in dem Falle schwer tun da einfach wieder aufzutauchen, nach allem was sie sich geleistet hat. Aber.... wenn ihr Bruder Hilfe braucht...... Blut ist halt dicker als Wasser. Wer weiß... vielleicht wäre sie da sogar brauchbar ;-).
    Sorry, das ist jetzt sehr lang geworden (auch wenn ich mich schon kurz gefasst habe und es im Grunde doppelt so lang erklären müsste, weil da einfach so viel ist, nur wenn ich es ganz genau darstellen würde, dann säße ich wohl morgen noch hier und tippe :write)

    :wave Hallo,


    wo ihr alle grade den Zufall erwähnt... das eben Jeremy genau dann fliehen konnte als Grace eben ankam...... ich hab das beim lesen seltsamerweise mit dem guten Abbas in Verbindung gebracht :gruebel. Ich hatte bei Abbas ständig das Gefühl, das mehr an ihm ist, was mysteriöses. Und das zweite Gesicht hat er ja irgendwie sowieso. Denn er kam ja uch im richtigen Moment zurück um Len zu stoppen. Er ahnte von einem ganzen Stückchen weiter weg, wann es Zeit war für Grace zu Jeremy zu gehen (in Abu Klea)..... daher habe ich das auch auf Abbas bezogen das er Grace in genau dem Moment hinbrachte als es eben "der richtige Moment" war. Als wüsste er definitiv mehr..... und wäre da damit alles so kommt, wie es kommen muß.
    Da kann ich mich aber definitiv auch irren ;-). Abbas, der alte Gauner würde sich wahrscheinlich kaputtlachen, wenn ich ihn da nun irgendwie mit so einer Art Engel oder sowas gleichsetze :lache


    Und je länger ich über Len nachdenke, desto mehr leid tut er mir.
    Und Mensch, klar, das was er damit furchtbares anrichtet, das war ihm in dem Moment wirklich nicht klar. Eine unendlich dämliche Idee, die er in ein paar popligen Sekunden getroffen hat (unter allergrösstem Streß in der Schlacht, die zudem auch noch ganz besonders heftig und grausam war). Und okay.... in den 3-4 Sekunden in der er das gemacht hat..... da war es ihm sicherlich GANZ KURZ auch scheißegal was mit Jeremy wird (auch wenn er soweit nie gedacht haben wird in dem Moment).
    Das ist doch auch ganz normal. Niemand wünscht seinem Konkurrenten und Nebenbuhler nicht gott-weiß-was an den Hals. Nur hat das im normalen Alltag halt nie solche extremen Auswirkungen, da man sich ja in solchen Extrem-Situationen nicht befindet. Und es heisst ja definitiv nicht umsonst "In der Liebe und im Krieg ist alles erlaubt" (wobei das hier ja nun sogar doppelt greift....).
    Im Grunde genommen sehe ich den Len irgendwo noch in größerer Not als den Stephen. Einfach schon alleine wegen seinem Mr. Perfect - Image. Alle erwarten von ihm das er eben derjenige ist, dem eigentlich nie etwas was ausmacht, der die coolen Sprüche liefert und der eben einfach der ist, der er immer war. Mr. perfect eben.
    Und im Krieg wird er da nun wirklich endgültig an seine Grenzen stoßen. Aber wem soll er das mitteilen? Ganz ehrlich, da war niemand ! Und vor sich selber eingestehen? Der kommt damit doch absolut nicht klar. Und dazu kommt noch: seine große Liebe Grace (die ihm jeder als absolute Selbstverständlichkeit zugesagt hat) ist ja auch noch gleichzeitig seine beste Freundin. Wie schlimm muß das sein? Wenn einem das unendlich besch...... geht, wo geht man sich dann ausheulen ? Beim besten Freund/Freundin..... fällt hier ja auch flach. Vor den anderen aber würde sich der Goldjunge garantiert keine Blöße geben (können).
    Und dann noch diese immense Schuld, die er da nunmal auf sich geladen hat. Und das alles muss er als Geheimnis mit sich rumschleppen, weil er definitiv weiß: wenn das rauskommt dann ist er sogar die tiefe Freundschaft mit Grace los und mit seinen Freunden auch. Was seine Familie von ihm noch halten wird, wenn er eben nicht mehr "der Perfekte" ist, das wird er sich auch denken können....
    Total verfahren, und wie man es dreht und wendet..... er hatte keinen Ausweg mehr.
    Mich hat ja auch stutzig gemacht: "nur eine Patrone"......
    Ich denke im Grunde wollte er selber Schluß machen letztendlich, hat sich aber definitiv nicht getraut. Und hat es dann drauf angelegt erledigt zu werden.
    Sehr traurig mitanzusehen wie er wirklich seelisch völlig zerbrochen ist an all dem.
    Vor allem das er wirklich im Grunde nicht mehr vor und zurück konnte.
    Es konnte gar nicht anders kommen........


    Zum Ende wollte ich dann noch kurz sagen , so "Friede, Freude, Eierkuchen" habe ich das eigentlich gar nicht empfunden (zum Glück!), wie das gesagt wurde.
    Es hatte für mich natürlich auch etwas wunderschönes, aber eben nicht in dem Sinne "alles ist gut" (das wäre ja auch Betrug gewesen...). Eher das man sagen konnte "alle versuchen eben das Beste aus dem ganzen Schlamassel zu machen". Und das sie alle Zuhause und in Gemeinschaft die Chance haben, das ihre Wunden auch nach und nach heilen können.
    Und doch: trotz allem schönen habe ich auch eine große Portion Schmerz in dem Ende gespürt. Wo alle so schön friedlich vereint waren.......... da fehlte Simon ! Den hat man sich SO SEHR zwischen die fröhliche Kindermeute herbeigesehnt (bzw. vor sich gesehen). Und ganz genauso fehlt Len. Len, der seinen schmerzhaften Weg gegangen wäre zu lernen, das man ihn nicht nur liebt wenn er "den Coolen gibt".
    Die beiden fehlen einfach spürbar.
    Und Stevie.... der so toll mit den Kindern umgehen kann und der von den Kiddies so heiß und innig geliebt wird. Das versetzt einam ja schon spürbar den Stich wenn man dann weiß "er wird niemals eigene Kinder haben".........


    Und ich muß Schnatterinchen recht geben: ich hätte auch noch ewig weiterlesen können. Sowohl die Zwischenzeit zwischen der Verlobung von Ada und Roy und der Szene mit den Jahre später eingetrudelten Kindern ; als auch jede Menge "kalter Kaffee" von früher. Was würde ich diese Meute (Grace, Len, Sis, Becky, Ada, Stevie und Co.) gerne als Kinder und Teens aufwachsen "sehen" (bzw. lesen).
    Aber was solls :chen.


    Und ich glaub ich hab noch nicht DAAAANKE gesagt für diese wirklich total tolle Leserunde !!!! :hop :hop


    So jetzt lese ich mein momentanes Buch weiter...... (auch wenn es mich immer noch nervt, weil ich immer noch Heimweh nach Shamley Green habe. Diese Hauptfigur darin leidet und jammert halt so vor sich hin..... ich gestern dabei so an Len, Stevie und Jeremy gedacht .... und dann nur noch zu der Figur in dem Buch gesagt: Mann.... heul doch.... :rofl echt jetzt.... )

    Meine Meinung


    Was für ein tolles Buch !!!
    Ich habe selten eine so intensive Beziehung zu den Figuren einer Geschichte aufgebaut, wie bei diesem Buch.
    Es dauert nicht lange und man hat das Gefühl selbst mit den Figuren befreundet zu sein (mir ging es jedenfalls so).
    Man sieht die Geschichte richtig vor sich und erlebt alles regelrecht mit.
    Es gibt sehr spannende und sehr gefühlvolle Szenen (und mehr als einmal habe ich so mitgefühlt das ich Tränen vergossen habe).
    Egal ob es in England (der Heimat der Protagonisten) ist (da fühlt man sich sofort zuhause) oder ob es in Afrika ist (ich hatte regelrecht das Bedürfnis mir den Wüstensand aus den Klamotten bürsten zu müssen ;-) )- man ist dabei.
    Auch nachdem ich das Buch durchhabe, begleiten mich die Figuren immer noch im Kopf und ich denke oft (und gerne) über sie nach. Die Figuren der Geschichte haben Seele und Persönlichkeit.


    Ich kann nur sagen: alle 10 Punkte und Danke dafür, das ich die Menschen aus der Geschichte kennenlernen durfte.


    Das Buch hat nur einen Fehler ;-): es ist ZU KURZ !!
    Im Ernst: mir fällt das sooooooooo schwer von Grace, Jeremy, Becky, Stephen und Co. Abschied zu nehmen........... also über so circa 1500 Seiten mehr hätte ich mich echt gefreut (okay, damit wäre das Problem aber auch nur aufgeschoben und nicht aufgehoben gewesen ).
    Mir ist die Truppe so ans Herz gewachsen..... soll ich euch was verraten?? Gestern hab ich ein neues Buch zu lesen angefangen....... und mittendrin beim lesen wehmütig weggelegt und gedacht: "Das ist ja alles schön und gut...... aber ich möchte lieber wissen was so in Shamley Green grade los ist !!!!" :pille
    Schlagt mich, ich hab im Moment regelrecht Heimweh nach Surrey....


    Schliessen möchte ich hier mit einem Songtext eines meiner Lieblingslieder, das für mich sehr gut zu meinen Gefühlen zum Buch und zu den Figuren passt (sogar in verschiedenen Szenen)


    Deep inside the forest
    there's a door into another land,
    here is our life and home.
    We are staying
    here forever in the beauty of this place
    all along, we keep on hoping...


    Maybe,
    there's a world
    where we don't have to run,
    and maybe,
    there's a time we'll call our own,
    living free in harmony and majesty,
    take me home, take me home.


    Walking through a land
    where every living thing is beautiful.
    Why does it have to end?
    We are calling
    all so sadly on the whispers of the wind
    as we send a dying message.


    Maybe,
    there's a world
    where we don't have to run,
    and maybe,
    there's a time we'll call our own,
    living free in harmony and majesty,
    take me home, take me home.


    (Maybe - Thom Pace)

    Zitat

    Original von Nicole


    Das mit der Parallelwelt kenne ich aus eigener Erfahrung so ein bisschen. Ich stamme aus auch nicht gerade besonders wohlhabenden Verhältnissen, und nach der Zeit an einer Multi-Kulti-Grundschule habe ich mich auf dem Gymnasium zwischen den anderen mit mehrheitlich ganz anderem familiären Hintergrund schon sehr fremd gefühlt; dass ich die mit den komischen No-Name-Klamotten war, war da nur die Spitze des Eisbergs.


    Willkommen im Club ;-). Ich war ja "nur" auf der Realschule (und ich bin heute noch sehr sauer, das ich nie zum Gymnasium durfte trotz Empfehlungen), aber das hat auch schon gereicht... oh jaaaaaaaa, die ach so wichtigen Klamotten :pille :pille (ganz ehrlich: ich hab da sowas von drauf gepfiffen..... ich hab den Deuvel getan und mein Geld in so einen Quark zu stecken, der mir egal war, ich hab das für meine Hobbys ausgegeben ) und Co. Das "schönste" war dann noch..... wenn ich mal eben der Prügelknabe der Klasse war..... rate mal wer die Schuld gekriegt hat ;-). Na klar: MOI :bonk. Da kriegt man dann zu hören.... : ja , selber Schuld wenn du nicht akzeptiert wirst, wenn du dich nicht anpasst. Die würden sich ja mit dir anfreunden..... wenn du dich eben mal anpassen würdest. :bonk :bonk (Nee is klar, als würde ich mich mit blöden Nüssen anfreunden wollen , die mir eine reinhauen wenn ich ich selber bin und zu Freunden werden, wenn ich was anderes anziehe :pille :pille) Schön auch, das die Lehrer wohl meinten wir hätten zuhause nen Goldesel stehen oder sowas .... ne,ne,ne geh mir doch weg.........


    Zitat

    Original von Nicole


    Was mich wiederum sehr freut, dass Du ihn trotzdem magst. :-]
    Obwohl er tatsächlich grauenvoll danebenliegt, weil er ein Mann seiner Zeit und seines Berufes ist, von letzterem auch definitiv geprägt.


    Ja, ich mag ihn. Auch wenn ich HÖLLENBÖSE auf ihn bin. Aber ich halte ihm zugute das er ja nun auch schon in diesem Sinne erzogen worden sein wird. Und das er selbst bereits im Einsatz war und dort sicherlich Schäden davongetragen haben wird.
    Trotzdem könnte ich ihn ........... zumindest anbrüllen, das er verdammt nochmal mal richtig hinkucken soll (aber das gilt nicht nur für ihn, da sind die anderen ja auch keinen Deut besser drin)



    Zitat

    Original von Nicole


    Ein Coaching von Dir (keine Ahnung, ob Du wirklich so bist - aber du wirkst zumindest hier herrlich und auf sehr sympathische Weise energisch! :-)) wäre wirklich nicht schlecht für Stephen! :lache


    Das ist für mich nämlich auch der Haken: hätte Stephen genug Raum gehabt, ein wohlwollenderes, bestärkendes Umfeld, sich in seiner Persönlichkeit zu entwickeln, hätte er sich auf die Hinterbeine stellen können, sich dann auch vielleicht getraut, Hilfe zu holen. (Und wie schwer es ist, gegen den Colonel anzukommen, selbst wenn es um andere Dinge geht, selbst wenn man Grace ist, zeigt ja auch das Beispiel auf S. 147).
    Aber das kann er nicht, das schafft er da einfach nicht.


    Nein, natürlich kann er das nicht. Das ist doch auch gar nicht möglich. Woher soll er denn die Kraft hernehmen oder überhaupt mal auf die richtigen Gedanken. So verstört und durcheinander und völlig alleine er mit all seinen zahlreichen Sorgen und dem ganzen Kummer ist??
    Er hat einfach keine Chance. Da kann er alleine nicht raus kommen........ da muss einer kommen und ihn holen.
    Da ist es mit dem puren coachen in Hinblick auf "Tacheles mit dem Colonel reden" ja lange nicht getan.... damit können wir ja noch nichtmal anfangen.
    Dumbledore muss eine Zeitblase oder sowas zaubern *lach* und dann muss man mal so 1-2 Jahre investieren (denn die Zeit läuft ja ansonsten einfach nur davon und ist nicht mehr vorhanden). Als erstes braucht er ja nun wirklich Sicherheit, Geduld, zeit und Zuspruch um mal überhaupt erstmal zu sich zu kommen.
    Der weiß doch die meiste Zeit nicht mal mehr ob er grade kommt oder geht, wer oder was er überhaupt ist, was richtig ist oder falsch, was normal oder nicht etc. etc. etc.
    Wenn es bloß möglich wäre...... zutrauen würd ich mir das schon, weil ich das Gefühl habe das ich ihn "sehen kann" (klingt wahrscheinlich blöd, aber egal). Becky trau ich das aber durchaus auch zu (noch mehr als mir eigentlich)


    Ob ich in echt so bin? Hmmmm , wahrscheinlich mal so, mal so.
    Irgendwann hab ich halt mal die Nase voll und ich kann auf Dauer nicht zusehen, wie so ein netter Bursche inmitten von Leuten so grausam vor die Hunde geht.
    Für mich selber kämpfe ich komischerweise weitaus weniger (nur wenns sein muß). Eigentlich war ich immer die ruhige, stille mit den guten Noten (und den falschen Klamotten etc. etc.).
    Bis dann mein (immer noch) allerbester Freund dazu kam. Weil sie den sofort auf dem Kieker hatten (Freak.... Psycho.... Heulsuse..... Vandale...... Spinner.... und andere Nettigkeiten). Egal ob die anderen Blagen oder auch unsere Klassenlehrerin (was wirklich unter aller Sau war, stellte die sich eines Tages auch mal hin und sagte: "Seitdem du in der Klasse bist blablabla" , diese blöde Kuh, zu dem Zeitpunkt war er sogar schon in Therapie und hey natürlich gabs da mal Rückschläge aber es war eine DICKE LÜGE das ER unsere Klasse "schlimm" gemacht hätte...... Tatsache war: unsere vorige Klassenlehrerin hat unsere Klasse sogar abgegeben gehabt, weil sie nicht mehr mit uns fertig geworden ist, da war der noch nichtmal dabei. An dem tag hab ich mir den ersten (und einzigen) Tadel meines Lebens eingefangen ;-) )Und da wir ziemlich gleiche Interessen hatten (Fantasy - wir haben immer davon geträumt das Nibelungengold zu finden :rofl, Rollenspiele, viele Bücher) hats nicht wirklich lange gedauert bis ich zu dem durchgedrungen bin. Und ab da waren wir eh zu zweit. Und seitdem war ich komischerweise immer vorneweg , weil ich immer irgendwie auf den aufpassen musste. Und die anderen, die konnten uns mal kreuzweise :rofl
    Energisch ? Ja, wenn es denn sein muß.
    Aber eigentlich ziemlich ruhig. Aber überall auch heute noch als Freak verschrien

    Zitat

    Original von Nicole


    Äh, ich weiß ja jetzt nicht, ob das für Dich eine Beruhigung ist: ich unterhalte mich nicht nur mit Romanfiguren, ich höre auch ihre Stimmen in meinem Kopf. :yikes :lache


    [/quote]


    Nochmal.... willkommen in Club. Auf die Gefahr hin auf ewig von 80 Prozent der lesenden Eulen als "total banane" zu gelten....... "meine" Figuren (wenn ich schreibe) sehe und höre ich auch. Das ist bei mir so: ich träume meistens Szenen bevor ich die aufschreibe. Und manchmal (oft) ist es so als würde ich mir das nicht ausdenken, sondern als könnte man irgendwie in eine andere Welt reinkucken und würde (hört sich jetzt vielleicht blöd an) Kontakt zu seinen Figuren aufnehmen. Zum beispiel hatte ich in einer meiner Fanfiction eine von mir dazuerfundene Figur drin (die übrigens eigentlich nur als Nebenfigur geplant war, mittlerweile hab ich eine ganz eigene Geschichte mit ihm im Kopf ...). Ich konnte ihn natürlich vor mir sehen, bis hin zu seiner widerspenstigen Haarsträhne die ihm immer in das linke Auge fällt. Und ich wusste natürlich das er ein eher zurückhaltender Junge sein würde (er sollte einfach eine Freund-Figur für jemand in der Geschichte sein/werden und mit ihm gut harmonieren). Und irgendwie entwickelte der Bursche ein Eigenleben. Das fing schon damit an, das mir sein unheimlich trauriger Blick in den Augen auffiel, immer wenn ich an ihn dachte . Nur konnte ICH mir keinen Reim drauf machen ?( ?( ?(. Das hab ICH ihm nämlich eigentlich nicht erfunden..... Also musste ich ihn regelrecht fragen ...... "Verrat mir doch mal was du hast.....was ist denn los mit dir?" Und es war ein bisschen so wie in ein Wespennest zu stechen ... und ich musste (meine eigene) Figur doch tatsächlich nach und nach kennenlernen (mal hier eine Szene aus der Vergangenheit, dann mal wieder eine die in der Geschichte vorkommen wird, dann wieder was von gaaaaanz früher) :pille :pille . Eigentlich brauchte die Fanfiction-Figur (die ich ja nunmal nicht erfunden habe sondern andere) in meiner Geschichte einen Freund.... aber im Endeffekt könnte man sagen: meine eigene Figur (weiß der Henker ob ich den wirklich ERFUNDEN habe ?( ?() brauchte viel dringender diese Freundschaft (und das war nie, nie, nie so geplant).

    Zitat

    Original von Nicole



    Aber ich möchte trotzdem um ein klein wenig Nachsicht für den Colonel bitten. Er meint's gut mit seinem Sohn, wirklich - auch wenn wir wissen, dass es grundfalsch ist, wie er sich ihm gegenüber verhält.


    Ja, ich weiß. Und ich kann mir ja auch nicht helfen.... ich mag den alten Zausel trotzdem ;-). Vor allem, weil ich denke, das er "eigentlich ja gar nicht so ist". Da gibts ja nun wirklich andere Kaliber wie den Colonel. Ich seh ja das der Mann nur versucht das richtige zu tun (und dabei einfach grauenvoll daneben liegt).


    Und Stephen sieht da mittlerweile auch viel zu schwarz, was den Colonel betrifft (in meinen Augen). Das ist mir nochmal so aufgefallen, wo er da am Anfang so nervös in der Klasse saß...... von wegen das der Colonel ihn so kalt ohne Wärme mustern würde.... HMMMMMM, also da gehe ich ja schwer davon aus, das er sich das einbildet (eben weil er sich selbst so negativ sieht, sich im Grunde selber nicht mag). Ich hatte (vor meinem geistigen Auge) eher den Eindruck der Colonel mustert ihn da BESORGT und einfach RATLOS. Denn wenn er ihn wirklich so sehen würde, wie Stephen befürchtet..... also dann hätte er ihn auch eiskalt vor versammelter Klasse runterputzen können etc.


    Und als ich so gestern über den Colonel nachdachte (ihn dabei in seinem Arbeitszimmer so vor mir sah) hab ich mir echt gedacht: gäbe es wirklich einen Moment in dem ich in die Geschichte springen dürfte .... ich würde Stephen echt gerne sagen "Gib noch nicht auf, was das Studieren und das Soldat-sein-müssen betrifft. Du hast das ehrlich gesagt nur VÖLLIG FALSCH angepackt mit deinem alten Herrn....." Und dann würd ich ihn gerne coachen ;-) :help
    Im wesentlichen würde ich unter anderem sagen: Okay, du hast versucht zu erreichen das dein vater dich zur Uni lässt statt zur Armee. Aber falsch..... mit bitten, betteln und Tränen. Auf dem Ohr ist der Colonel taub ! So klappts nicht. Denn auf die Art und Weise sieht er in dir nur einen kleinen Jungen........ einen kleinen Jungen mit irgendwelchen Rosinen und Flausen im Kopf. Für den man eben entscheiden muß. Das musst du ganz anders angehen. Zu allererst: such dir erstmal einen Verbündeten, denn leicht wird es nicht. Ich würde Grace vorschlagen. Die ist auf deiner Seite, wenn du ihr alles mal ausführlich erklärst (keine Bange, bei ihr sind Tränen erlaubt ;-) ). Und Jeremy am besten dazu, der ist dein Freund . Und Grace kann sich auch ganz gut durchsetzen (auch beim Colonel). Damit du, falls der Colonel erstmal immer noch auf stur schalten sollte und dich eventuell sogar wirklich rausschmeisst, schonmal eingeweihte Verbündete hast.
    Das einzigste um was du den Colonel dann noch BITTEST ist eine Unterredung. Ansonsten stellst du ihn am besten vor größtenteils vollendete Tatsachen. Du fragst ihn nicht um Erlaubnis sondern teilst ihm deine Entscheidung mit. Sag ihm klipp und klar, das du ihn als Colonel akzeptierst und auch respektierst, seinen Weg akzeptierst. Aber das du anders bist als er und - so leid es dir tut ihn in diesem Punkt enttäuschen zu müssen - das sein Weg niemals dein Weg war, ist oder jemals sein kann. Und sag ihm konkret WAS du studieren willst und mit welchem Ziel (Zukunftsaussicht). Und sag das dein Entschluß feststeht - ganz egal wie der Colonel zu deinem Weg stehen mag. Und egal was der Colonel sagt: ruhig und sachlich bleiben. Und bloß nicht losheulen. Der Colonel MUSS sehen können das kein kleiner Junge mehr vor ihm steht, sondern ein junger Mann.
    Und mit bitten und betteln ist SCHLUSS. Zeig dem Colonel seine Grenzen auf.
    Das wird für den Colonel neu sein..... aber nur so kann er über deinen Weg überhaupt nachdenken. In dem er einen Erwachsenen in dir sieht. Für ein Kind muss er ja nunmal entscheiden.
    Und lass dich ja nicht verunsichern !!! Ich bin ziemlich sicher: der Colonel wird ERSTMAL auf stur schalten und dir übelste Konsequenzen androhen. Das er dich rausschmeisst, dich nie mehr sehen will, den Geldhahn zudreht blablabla
    Nimm das nicht so ernst. Das ist ein TEST. Denn der kleine Junge wird jetzt einknicken , heulen und dann doch machen was Papa sagt.
    Das ist vorbei! Du lässt dich nicht rausschmeissen. In dem Fall gehst du freiwillig !

    Ich bin mir sehr sicher, das es nicht allzu lange dauern wird bis der Colonel über alles nachdenkt und dann irgendwann auch nachgibt. In der Zwischenzeit muss man halt sehen...... vielleicht reichen die Spitzennoten für ein Stipendium?? Ansonsten erstmal kucken womit du Geld verdienen kannst. Wird schon.....
    Ein entschlossener junger Mann, der zu seinem Weg knallhart steht...... das kann (und wird früher oder später) der Colonel akzeptieren. "
    Und was dieses Gespräch dann angeht..... dafür kann man üben ;-). Im Ernst: ich möchte ihn für mein Leben gerne coachen ;-) (ach ja und danke der Nachfrage: ansonsten gehts mir eigentlich ganz gut, wenn ich mich nicht gerade gedanklich mit Buchfiguren unterhalte :rofl )


    Nun hab ichs aber so ziemlich *lach*


    Ich glaube auf die Frage gibt es überhaupt keine Antwort irgendwie. Denn so lange ich schon über das Thema nachdenke..... ich komme auch zu keinem Ergebnis. Wie man es dreht und wendet.... es gibt da keinerlei richtige Wege irgendwie.


    Ich sag mal so: nehmen wir an ein Land wird von einem grausamen Dikator beherrscht und knechtet das Volk grausam. Natürlich soll die Welt da nicht wegschauen. Und natürlich ist es dann ein Kampfeinsatz der "gut" ist und "leider notwendig" . WENN das denn wirklich die Motivation hinter so einem Einsatz wäre.....
    Ehrlich gesagt: mir kommt es allerdings so vor, das die "Helfer" diesen "guten" Grund eben oft nur als Vorwand nennen und nutzen. Im Hintergrund sind es doch eigentlich immer wirtschaftliche/finanzielle Interessen, die eine Nation in so einem Krisengebiet eingreifen lassen. Ohne das die was davon haben, wird keine Nation das Geld für solche Einsätze verpulvern. Die wollen schon was dafür haben. Jedenfalls diejenigen, die da im Hintergrund die Fäden ziehen (und die schön sicher zu Hause bleiben). Zum Teil haben die ja (manchmal) solche Diktatoren früher ja sogar noch selber mitaufgebaut und gefördert (als eben DAS noch in ihrem eigenen Interesse war...).
    Die Jungs, die dafür den Kopf hinhalten müssen...... die glauben natürlich daran gutes zu tun. Ich fürchte eben nur, das ist Illusion. Ich hab das Gefühl das wir alle im Grunde andauernd nur verar...... werden, auf gut deutsch gesagt.
    Hinzu kommt noch: wollen die betroffenen Menschen in den Ländern dieses Eingreifen von aussen??? Wie oft kommt es vor das die Leute auch noch von denen agefeindet und angegriffen werden, denen sie eigentlich nur helfen wollten??


    Wie gesagt: ich hab da auch keinerlei Antworten !!!



    Danke - hab ich mir sofort notiert.



    Zitat

    Original von Nicole


    Finde ich jetzt äußerst interessant, was Du da erzählst - denn ich kenne es komplett anders. Ich bin Jahrgang 72, und bei uns (sehr kleine Kleinstadt in Süddeutschland) war Zivildienst eigentlich gang und gäbe, zum Bund sind nur wenige, und wer sich für Z12 entschied, wurde komisch angeguckt.
    Hätte ich gar nicht gedacht, dass es da solche Unterschiede gab.


    das find ich jetzt auch total verblüffend.
    Vielleicht hat es aber auch viel mit der sozialen Schicht zu tun ?( ?(
    Ich bin aus dem Ballungsraum Ruhrgebiet und dort aus sogenannter "mieser Gegend". Und da wuchs man eben so auf, das ein Junge der statt dem Bund - und jetzt O-Ton meines Vaters.... - lieber "alte Ommas den Hintern abwischt" ein Schlappschwanz , Drückeberger .... "ein Mädchen" ist. (derlei Sprüche und Ansichten bekam ich als Kind immer so nebenbei mit, wenn Vater mit seinen Kumpels kräftig am bechern war ). Ein Junge kriegte auch gerne mal zu hören "wart nur ab, wenn du erst beim Bund bist.... da werden se dir die Flötentöne schon beibringen" wenn er nicht pariert hat, oder wenn das Zimmer aussah wie Sau dann kam der Spruch "Du wirst dich wundern wenn du beim Bund bist, Freundchen. Spätestens da wirste Ordnung lernen, denn bis der Spind ORDENTLICH ist, wirst du strafexerzieren bis es kracht". (Mein bester Freund hatte dann zum Glück das Glück das er untauglich war..... der hätt das da nie gepackt)
    Ich könnte mir schon vorstellen das es vor allem in der unteren Schicht (und nur die hab ich ja um mich gehabt) so war?? Müsste ich direkt mal meine Eltern fragen.
    Ich hab ja sogar so mit 11 immer den alten Parka von meinem Papa angezogen :pille (ihm hat er da eh nicht mehr gepasst :rofl :rofl).


    Man weiß es nicht ;-). Aber wirklich spannend das es zu selben Zeiten innerhalb desselben Landes so große Unterschiede gab. Aber in meiner "Arme-Leute-Kind"-Welt kam ich mir immer schon etwas vor, wie aus einer völlig anderen Parallelwelt (was ich in der Schule zu den Kindern der "normalen" Schicht deutlich zu spüren bekam)

    @ Sabine Sorg


    Hallo,
    nee - ich kann mir diese Vorfreude für mich persönlich natürlich auch nicht vorstellen. Aber ich bin auch ganz anders aufgewachsen.


    Falls dich das Thema mit dieser "kriegsvorfreude" etc. interessiert, kann ich dir folgendes empfehlen:
    1. Im Westen nichts neues (Buch und Film(e) ) von Erich Maria Remarque
    Es geht um eine Freundesclique deutscher Schuljungen die begeistert in den ersten Weltkrieg zieht (alle kommen um...... und es ist kaum eine offizielle Meldung wert)
    2. Geboren am 4. Juli von Ron Kovic (Buch und Film, obwohl letzterer mit Tom Cruise ist, trotzdem gute Verfilmung ) - eine wahre Geschichte, da geht es um einen amerikanischen Jungen der sich begeistert zur Armee meldet und zum Einsatz in Vietnam, dort schwer verletzt wird und später als Querschnittsgelähmter GEGEN den Krieg ist und bei den Protesten mitmacht
    3. und jetzt nicht lachen..... die Nesthäkchen-Serie (da meine ich den älteren Bruder von Annemarie, Hans, der auch völlig begeistert von der Schulbank weg zur Marine und in den Krieg wollte, angestachelt durch mitreissende Reden von hochrangigen Miltärs die den Schuljungs wohl ganz abenteuerliche Geschichten erzählt haben. Der Vater von Hans war ABSOLUT DAGEGEN das der Junge in den Krieg geht bzw. Soldat wird bevor es Pflicht ist. Und der Junge war todtraurig und stocksauer darüber. Woran man sieht , das auch wenn die Eltern nicht drängen diese Abenteuerlust übermächtig sein muß in diesem Alter)


    und vielleicht noch
    4. das Musical Hair/Haare bzw. die Verfilmung "Hair"
    (da geht es um den Rancherssohn Claude Hooper Bukowski, der sich freiwillig zur Armee nach Vietnam meldet, dann aber auf den Hippie-Jungen Burger und seine Clique trifft und beginnt völlig umzudenken, das ganze endet absolut tragisch, denn trotz Zweifel geht Claude TROTZDEM nach Vietnam und zur Armee, will sich aber vorher noch mit (s)einem Mädchen treffen. Burger übernimmt nur kurze Zeit Claudes Platz, aber genau dann kommt plötzlich der Abmarsch..... Claude verpasst seine Verschiffung, aber Burger, der nie an Krieg glaubte wird an seiner Stelle in den Krieg gejagt und kam nie mehr lebend zurück, vollkommen tragisch das ganze)


    Entschuldigung falls das jetzt off-topic war.


    Wie gesagt, ich bin anders aufgewachsen. ABER .... auch zu meiner Zeit noch war das weit verbreitet. Ich bin Baujahr 1976 und zu meiner Zeit war ja auch noch diese bekloppte Wehrpflicht. UND ich kannte das noch das es überhaupt nicht üblich war (wie später) das die Jungs Zivildienst gemacht haben. Im Gegenteil. Da wurde wirklich noch übelst drüber abgelästert, sich lustig gemacht und beschimpft.
    Ich sollte ja eigentlich wohl auch mal ein Junge werden, was dann ja zum Glück (zumindest körperlich) nicht geklappt hat. Ich hab im Alter von 13/14 doch echt mal gewagt zu sagen..... "Also ich würde den Kriegsdienst verweigern". OHHHHHHH, da hättet ihr meinen Vater mal hören sollen!!!!!!!!!! Der ist regelrecht ausgetickt !! :pille :pille :pille
    Im Ernst.... wäre ich ein Junge geworden, dann wäre mir wohl nix anderes übergeblieben als zur Armee zu gehen (das Gebrüll meines Vaters hab ich heute noch im Ohr). Und ich wär sicherlich dran kaputt gegangen. Ich war dafür zu ruhig und hab schon in der Grundschule auf die Mütze gekriegt, weil ich nichtmals aggro genug war um mich zu wehren.... aber mit 18 hätte mir die Bundeswehr geblüht.... (herrjeh..... und ich frag mich ernsthaft, warum ich den Stevie so mag???? Irgendwie sehe ich da grade bekloppterweise Parallelen....).
    Viele Jungs aus meiner Umgebung sind da aber auch schon von klein auf drauf gepolt worden. Das war eben keine Frage, das wurde einfach so gemacht und Punkt. Und wenn du denen was von Abentuern und Welt retten dazu erzählst..... die gehen sofort die Taschen packen....


    So, nun bin ich aber weg ;-)

    Zitat

    Original von Sabine Sorg


    :gruebel Du sprichst mir aus der Seele. Das kann ich auch nicht verstehen.


    Hmmm .... also ich kann die Jungs dabei sogar sehr, sehr gut nachvollziehen.
    Ihr müsst euch das so vorstellen, das die Jungs NICHT mit Schilderungen von dem wahren gesicht des krieges aufwachsen. Ihre Väter, die im Krieg waren reden nicht über die schlimmen Dinge. Es ist doch immer und überall so.... die Jungs träumen Kinderträume von Ruhm und Ehre, davon Helden zu sein und für das Gute zu kämpfen. Und wie immer werden diese Kinderträume von Regierenden ausgenutzt, die sie unvorbereitet (darauf was Krieg bedeutet und was dort passiert kann man niemals vorbereitet sein) mit "Ruhm, Ehre, Heldentum" ködern und im Grunde für die Zwecke die immer hinter solchen Kriegen stehen (Geld, Macht von einzelnen) ausnutzen. Das ist jedenfalls meine Meinung.
    Die Jungs bewundern ihre Väter für ihre Heldentaten bzw. Kriegs- und Kampferfahrungen. Sie sehen zu ihnen auf. Und sie werden auch in dem Sinne erzogen ! Kuckt euch doch den Stevie an. Der glaubt ja eben NICHT an all den Kram. Er will kein Soldat sein, er stellt Kriege und all das ständig in Frage. Aber er MUSS Soldat werden, denn sein Vater verlangt es von ihm. Ein Junge hat nunmal diesem Rollenbild zu entsprechen und "in der Armee den letzten Schliff zu kriegen um ein Mann zu werden".
    Auch in der Ausbildung zum Offizier wird das "Heldenbild" doch weiter gefördert. Von wegen die unschlagbaren siegreichen, tollen Strategien des Empires.......... (denkt daran, wie der Colonel auf Jeremys Kritik daran reagiert hat, - auch wenn ich der meinung bin : der Colonel hat dem Jeremy eigentlich insgeheim recht gegeben, das hat man hinterher gemerkt als er ihm sagte "Die Armee braucht Männer wie sie", aber seien wir ehrlich: hätte der Colonel DAS öffentlich vor den Kadetten in Sandhurst gesagt und somit sein britisches Empire kritisiert...... ich glaub ja das wäre die letzte Unterrichtsstunde die der Mann gegeben hätte).
    Mein Opa zum beispiel war auch im Krieg (2. Weltkrieg). Er war in französischer Kriegsgefangenschaft. Es muß schrecklich für ihn gewesen sein damals. Aber er hat niemals darüber gesprochen. Ich war leider noch zu klein als er starb, denn ich hab mich später so ab 13/14 Jahren sehr dafür interessiert, konnte ihn aber nicht mehr fragen.
    Von diesen Jungs wird von Zuhause aus erwartet das sie ihre Pflicht tun und Soldaten werden. Für die Jungs bedeutet das in ihrer Unschuld nichts anderes als Karriere machen, den Wünschen der Familie entsprechen und dazu noch ganz viel Abenteuer und Helden werden, in dem man das richtige tut und den Schwachen hilft und die bösen besiegt. Nichts anderes. Unschuldiger Kinderglauben. Ich hab den Eindruck das ist auf jeder Seite , zu allen Zeiten und in allen kriegen immer schon so gewesen.
    Die wissen doch bis sie drin sind im Horror überhaupt nicht was Krieg wirklich bedeutet. Das sind doch nur (halbe) Kinder die zuhause dickes lob kriegen, weil sie ihre tolle Offizier-Ausbildung gepackt haben, so wie Papa auch und die wollen das man stolz auf sie ist.
    Stevie, unser Grübler und Zweifler..... der ahnt da mehr. Eben weil er im Grunde alles hinterfragt und im Kopf auseinandernimmt. Wahrscheinlich hat er auch viel über sowas gelesen. genug um zu ahnen das dort auch schlimmes auf ihn wartet. Auch weil ihm das ganze Thema nie liegt. Aber er kann auch nur ahnen. Vor diesen Jungs wird die Wahrheit doch komplett unter den Teppich gekehrt.


    Und auch heute ist es doch immer noch sehr gut zu beobachten. Zeige den Kids heute einen Werbefilm für die Armee, mit viel Abenteuer, guten Karrierechancen, tollen Flugzeugen etc. , würze den Spot noch mit gaaanz viel Heldentum (Tu was gutes, hilf den menschen, hilf Länder zu befreien, bekämpfe das Böse usw.) und du wirst erleben, wie sich bestimmt 80 Prozent von den Kids postwendend anmelden geht. Auch heute wird doch das wahre Gesicht des Krieges sowas von Tod geschwiegen, was ich persönlich ganz fürchterlich finde. Was mit z.B. unseren Jungs in Afghanistan wirklich so passiert...... ich persönlich kriege davon lediglich am Rande erwähnte Meldungen in den Medien mit. Es redet kaum einer drüber (so empfinde ich das). Auswirkungen von Kriegseinsätzen, wie zum Beispiel Kriegstraumen (posttraumatische Belastungsstörung etc.) werden selten bis gar nicht erwähnt und ich hab den Eindruck (auch wenn ich es nicht weiß, da ich keine eigenen Erfahrungen damit habe) das die Betroffenen auch ziemlich alleingelassen werden.


    Also: die JUNGS kann ich sehr gut verstehen. Sind eben noch Jungs (ohne die nötigen Infos um sich WIRKLICH ein Bild darüber machen zu können was Soldat-sein wirklich bedeuten wird)..... das sind einfach noch Kinder (und ich glaub darin liegt seit Jahr und Tag der Sinn drin, das die Armeen ständig solche ganz jungen Burschen in ihre Konflikte jagen..... das sind eben diejenigen die man ganz schnell mit so Kindervorstellungen ködern kann.


    ICH kann die ELTERN in den Situationen viel, viel weniger verstehen !!!!!!!!!!!
    Sowohl z.B. den Colonel (jaja, ich weiß - ich kritisiere diesen Mann ständig....) als auch seine Frau als Ehefrau eines Mannes, der im Kriegseinsatz war (und der sicherlich auch seine Schäden davongetragen haben wird). Denn diese Erwachsenen haben das Wissen was Krieg wirklich bedeutet !!. Und sie schicken und zwingen (gemäß Tradition und blablabla) ihre eigenen Kinder in diesen Wahnsinn !!!! DAS kann ich nicht nachvollziehen.
    Aber vielleicht ist das ja auch schon ein Schaden des Krieges, den der Colonel davongetragen hat........ ich weiß es nicht.


    Die Jungs jedenfalls kann ich nachvollziehen. Die sind völlig ahnungslos....... (und genau das macht Kriege zu einem noch abscheulicheren Verbrechen als er sowieso schon ist, finde ich). Heutzutage hat man viel mehr Möglichkeiten sich zu informieren, und trotzdem greift doch die alte Masche immer noch bei sehr vielen.
    Es ist doch auch so: bei den wohlhabenden Jungs ist es meist so, das sie die Familientradition fortführen müssen und in diese Rolle gedrängt werden (und was man von klein auf eingelabert kriegt, wird meistens übernommen, und wenn eben nicht wird man gezwungen).
    Und wenn man NIX hat, dann bietet die Armee oftmals den einzigen Ausweg aus ser Armut. Sie bietet Aufstiegsmöglichkeiten etc. , die sich einem sonst nie bieten würden. (Sind natürlich alles im Grunde Köder..... man brauch ja "Material".....)


    Len, Roy, Simon und (zum größten Teil auch) Stephen (der allerdings nicht unbeschwert, sondern gegen seinen Willen und voller Angst - aber natürlich will er ja auch bei seinen einzigen Freunden bleiben und nicht zurückstehen, will beweisen das er eben auch ein Mann ist etc.)) gehen doch völlig ahnungslos in diesen Konflikt.
    Bei Jeremy sieht die Sache dann wieder ganz anders aus. Er war ja auch schon vor Sandhurst in der Armee (und ich schätze das ist es was ihm als Nicht-Wohlhabendem den Weg in die Clique seiner Freunde geebnet hat, die anderen 4 Jungs haben deshalb zu ihm aufgesehen).
    Aber da ich da an dieser Stelle vorgreife, setz ich mal Spoiler , was Jeremys Beweggründe angeht, da man die erst später kennen sollte)


    Tschuldigung wenn das jetzt zu lang war. So sehe ich das jedenfalls.


    Liebe Grüße,
    Melanie

    Man kann Becky ja eh gar nicht klasse genug finden, aber ich wollte nur noch kurz betonen, wie absolut gigantisch ich es fand, wie sie Stevie mit seinem Lieblingsbuch "geködert" hat ;-). In diesem kurzen Gespräch, steckte so viel !!
    Stevie, der immer drüber gegrübelt hat ob Becky denn eventuell passen könnte, zu ihm dem Bücherwurm, Denker und Träumer............. noch völlig berauscht vom ersten Kuß seines Lebens und seit Ewigkeiten (wenn nicht auch zum allerersten Mal wirklich) sich mal sicher fühlend schon halb am einschlafen...... und sie sagt ihm das sie sein Lieblingsbuch gelesen hat, fragt ihn nach seiner Meinung danach, ob er ihr das erklärt..... ich glaube in dem Moment hat er garantiert überlegt ob er sich an dem Abend eventuell DOCH erschossen hat und nun im Himmel ist :knuddel1 ;-).
    Und es ist auch wirklich total geschickt von Becky. Auch das sie sich schon vorher überhaupt mal sein Lieblingsbuch (oder wahrscheinlich Bücher) gegriffen hat um ihm nahe zu sein, zu suchen was mit ihm eigentlich los ist, da er ja nichts sagt. Denn wenn er das Buch so liebt, dann muß er ja damit viel verbinden, sich darin finden etc.
    Und .... wenn er jetzt mit ihr wie ein Wasserfall über das Buch redet (reden kann, endlich) , dann redet er dabei VON SICH. Dieses um-die-Ecke-annähern ist echt genial und zeigt auch wieder wie sehr sie ihn liebt und auch ganz genau ergänzend zu ihm passt. Die sind zwei Hälften eines Ganzen, anders kann man das nicht mehr sagen.

    Jetzt hab ich in den anderen Abschnitten immer so heftig über den Colonel gemeckert, jetzt muß ich am Ende auch sagen: der gemilderte Colonel nach seinem Schlaganfall, der ist mir sehr, sehr sympathisch !!
    Ich glaub der Schlaganfall (Todesnähe, währenddessen und danach spürt er seine eigene Schwäche und auch Hilflosigkeit) war so ein richtiger Weck-/Wachruf für ihn, seine bisherigen Ansichten gründlich zu überdenken.
    Auch für Stephen ist der Schlaganfall des Vaters wohl hilfreich (auch wenn es jetzt blöd klingt das so ein schlimmes Ereignis wie ein Schlaganfall überhaupt "hilfreich" sein kann) gewesen. In dem Sinne das er sehen kann das der bis dato für ihn übermächtige, überstrenge Vater in Wirklichkeit doch auch nur ein Mensch ist und weder unfehlbar noch unbesiegbar.
    Die Entschuldigung des Colonels war wirklich schön. Es war so ein Signal an Stevie, das der Colonel eingesehen hat wie gemein und schlimm er all die Jahre zu ihm war und das er ihn aber wirklich so liebt wie er ist. Das war so wichtig, das er das mal zu hören kriegt. Das Stephen dem Colonel so selbstverständlich all die Zeit die er durchgemacht hat verzeiht und noch nicht einmal wirklich anlastet...... das ist eben Stevie. Lieb und verträglich durch und durch. Ich glaub ich hätte das nicht gekonnt (oder gewollt).
    Eine unheimlich schöne Szene war ja das Schachspiel zwischen dem Colonel und Stevie. Stephen, in Gegenwart des Vaters (lange, lange Zeit war der ja mehr ein Schreckgespenst für ihn als alles andere) richtig locker und geradezu vorwitzig (ich finde ja , dem blitzt ja mittlerweile regelrecht der Schalk aus den Augen ;-) )..... SCHACH
    Und der Colonel so richtig cool (und man kann ihn im Kopf richtig vor sich hin schmunzeln sehen, während er sich über das Schachbrett beugt und auch seinen Sohn - jetzt so liebevoll - betrachtet) : "Tja, wie gewonnen so zerronnen" Und dann setzt er den armen Stevie MATT :rofl :rofl :rofl. Das war so eine richtig knuffige "Da musst du aber schon noch früher aufstehen, mein Kleiner" Situation.

    Zitat

    Original von Nicole


    Das stellst Du Dir absolut treffend vor; genauso lief Stephens Zeit in Cheltenham ab.


    Ich hab es befürchtet........... Mann,Mann,Mann,Mann..... und Stevie hält sich für einen Feigling???? Eins steht fest: selten von einem Jungen gehört, der weniger feige war als er.
    Im Ernst: zuhause unter Druck gesetzt und dazu gezwungen worden abzuhärten, immer das Gefühl gehabt zu haben falsch und eine Schande für die Familie zu sein..... dann nach Cheltenham um JAHRElang auch dort im Grunde völlig alleine der gequälte Prügelknabe von solchen Fieslingen zu sein...... im Grunde dran kaputtgehen und sich selbst die Schuld zu geben, ABER DABEI DURCHZUHALTEN und diesen Saftladen auch noch mit supertollen Noten abzuschliessen (!!!)
    Und wofür???? Studieren? Eiskalt verboten...... alle die Jahre durchgehalten für NICHTS, Spitzennoten erreicht unter diesen bedingungen und NICHTS. Keiner nimmt deine Gefühle und deine Not ernst bzw. überhaupt auch nur wahr....
    Gegen den Willen ins Soldatenleben gezwungen, gegen alles was man fühlt, denkt und glaubt. Und dabei weiter DURCHZUHALTEN .... irgendwie.
    Mein lieber Scholli..... ist der Bursche stark !!! Und dabei im Endeffekt immer noch so lieb und mitfühlend :anbet :anbet
    Von dem was noch kam (kommt) ganz zu schweigen...
    Im Ernst.... der Junge steigt immer noch weiter in meiner Gunst (und ja, leider muss ich es zugeben.... der Colonel sinkt stetig ;-)... sorry, er mag seine Gründe haben, die ich auch sehen kann, aber NEIN, nein und nochmals nein - ich finde dazu passt ein ganz wunderbares Zitat von Brian Kinney (ja DER Brian Kinney aus QAF): Wenn er hier bei euch in der Familie lebt, dann soll er also verleugnen a) wer er ist..... b) was er denkt ..... und c ) was er fühlt. *Pause* Das ist keine LIEBE....... *nochmal Pause*....... das ist HASS - / da sollte der alte Knochen mal drüber nachdenken)


    Young Master Norbury, jetzt mal im Ernst: Sie stehen im Lexikon neben den begriffen Mut und Tapferkeit an allererster Stelle drin. Glückwunsch - so tough muß man erstmal sein, das schaffen garantiert nicht viele .
    Und die vielen Probleme.... ach die kriegen wir auch noch hin, versprochen.


    Diese elenden Mistkröten....... Stevie, Kumpel, tu mir mal den Gefallen und durchsuch eure (echt beeindruckende) Bibliothek mal nach "Englisch - Neandertal, Neandertal - Englisch - Das Standardwerk", damit wir deinen Folterknechten mal was passendes geigen können !!! Eine andere Sprache verstehen die eh nicht. ;-)(hab ich den Burschen jetzt endlich mal zum lachen gebracht? *hoff*) Oder wenn ich mal den alten Meckerfritzen Alfred Tetzlaff (Ekel Alfred )zitieren darf: Wenn die Sau mal eines Morgens mit nem Beil im Hirn (oder nem Brotmesser im Rücken) aufwacht - dann war ich das :hau :rofl)




    CU
    Melanie

    Huhu :wave,


    nochmal kurz zu Stephen; Das er sich so biestig und fies den anderen gegenüber gegeben hat..... ich hatte ja schon gesagt, das ich da trotzdem noch sein gutes, liebes Wesen durchsehen kann. Und das war auch richtig so. Ich glaub nämlich das da der Fall auch mal wieder anders liegt als man auf den ersten Blick meint. Ich meine : na klar hat er auch diese posttraumatische Belastungsstörung vom Krieg (und ehrlich gesagt sein vorheriges Leben war da auch schon mehr als ausreichend .....) und man könnte jetzt meinen das ist auch der Grund.
    Nur...... nehme ich ihm die Scheißkerl-Nummer absolut nicht (mehr) ab! Dann hätte er Becky nicht verschont und nicht mehr nachgegeben.
    Wisst ihr was ich glaube, was dieser (unendlich liebe) Kerl im Sinn hatte, als der zu den anderen so gemein war ??? Er wollte das den Anderen leichter machen......... er wollte sich umbringen und den anderen es leichter zu machen zu sagen "Na gut das wir DEN jetzt endlich los sind !".
    Ist mir gestern auf einmal klar geworden.... und es hat mich ehrlich gesagt umgehauen. Wie krass ist das denn? Er glaubt wirklich, das die anderen ihn eh immer schon los sein wollen und jetzt erst recht. Und macht sich dann selber zum "Monster" (vergiss es mal ganz schnell, Young Master Norbury...... du bist kein Monster, allerhöchstens unser Kuschel- und Krümelmonster ;-) :keks ) um den anderen noch so einen Gefallen zu tun.........
    Schon mal drüber nachgedacht das der Junge schon im ersten Abschnitt des Buches, wo er sich an dem Abend der Party da verkrochen hatte und Jeremy ihn doch gefunden hat .... da wo er doch schon sehr deutlich wirklich völlig am Ende war (von wegen, er kommt aus der Nummer mit dem Militär nicht mehr raus) bereits dran gedacht hat sich umzubringen???? Ich glaub das einzigste was ihn da noch abgehalten hat, war der Quark, das er dann in die Hölle kommt, wenn er das macht.............

    Zitat

    Original von Nicole




    Das stimmt. Und ich möchte ergänzend hinzufügen, dass Stephen ja auch ab seinem elften Lebensjahr in Cheltenham im Internat war - umgeben von Jungs, die ebenfalls ganz anders waren als er. Und ich denke, man kann sich lebhaft vorstellen, dass er es dort auch nicht gerade leicht hatte, trotz Len und Roy, die im Jahr über ihm waren.


    Oh Gott.... da darf ich ja ehrlich gesagt gar nicht so genau drüber nachdenken, was der Junge in dem Internat mitgemacht haben wird. Wenn man bedenkt wie und auf welche Weise grade Jungs untereinander Macht usw. demonstrieren, in DEM Alter ..... und wenn ich mir dann unseren Stevie zwischen lauter so rotzfrechen (verzogenen) reichen Bratzen vorstelle ..... und mir dazu nochmal zu Gemüte führe wie er drauf ist. Dann kann man sich (leider) so einiges denken. Der Junge ist die Zielscheibe und der Prügelknabe par excellence.
    Len und Roy in allen Ehren.... aber die haben im Jahr darüber dann andere Zimmer (eventuell sogar anderer Trakt) und wenn Stephen eines nicht tun würde, dann irgendwem was sagen. Zumal sie sich sagen würden: wenn er Hilfe braucht wird er schon Bescheid sagen. Nur wird er das eben nicht...
    Ehrlich gesagt: mir wird bei dem Gedanken unheimlich schlecht.
    Immerhin ist der Bursche eindeutig mehr wie "nur" sehr schüchtern. Der ist verstört und verängstigt (leider).


    Stevie .... nenn mir Namen, Kleiner. WWWE (Wilde Weiber Wanne Eickel) wird sich diese Sausäcke alle vorknöpfen ;-)


    Zitat

    Original von Nicole



    Ja, das ist schon ungerecht, dass Grace ein Wildfang sein durfte, Stephen aber nicht der sensible Feingeist. Ich hab oft gedacht: hätte er einen älteren Bruder gehabt, hätte der Colonel vielleicht ein klein bisschen nachsichtiger sein können ...


    Da hab ich auch schon dran gedacht. Einen älteren Beschützer-Bruder , der ihm beisteht und hilft so sein zu dürfen wie er ist. Und der auch dem Vater die Meinung geigt ("Jetzt lass den Kleinen in Ruhe und reg dich ab Vater").


    Zitat

    Original von Nicole


    Ich hatte bei Stephen (auch als rein subjektiver Eindruck) lange das Gefühl, er ist so komplett unsicher in seiner Sexualität, dass er nicht mal weiß, ob er sich zu Frauen oder zu Männern hingezogen fühlt. Eine Unsicherheit, die auch ein bisschen was mit Jeremy zu tun hat, der einerseits zu Stephen einen sehr guten Draht hat, andererseits genau so ist, wie Stephen denkt, sein zu müssen - und wie sein Vater ihn gerne hätte. Eine Zeitlang hätte es mich auch nicht überrascht, wenn Stephen mehr als freundschaftliche Gefühle für Jeremy entwickelt hätte. Was er jedoch nicht getan hat.


    Hab ich auch schon drüber nachgedacht. Immerhin "ein bisschen bi schadet eben nie" ;-) . Hat vielleicht mit miesen Erfahrungen aus der Internatszeit zu tun...... könnte ich mir vorstellen. Dann wäre der Gedanke ja nur der totale Horror und so weit weggeschlossen wie nur geht. Und wahrscheinlich auch schlicht und einfach, weil unser Unschuldsengelchen auf solche Gedanken noch gar nicht gekommen ist :grin :grin. Der hängt noch an seinen allerersten Fantastereien überhaupt fest (in der Phase wo er so gut wie auf alles anspringen dürfte, was nicht bei minus 3 auf den Bäumen/ bzw. sehr bedeckt bekleidet ist ;-) ) Aber hey, der Junge wird schon unter den eigenen Freunden rot wie eine Tomate, wenn die nur davon reden sich mal die Mädels anzuKUCKEN. Sagen wir so: wäre alles eben anders gekommen, dann käme er eventuell mal in 20 Jahren auf den Trichter :grin (und bei seinem tempo hab ich ihm da schon einen Raketenantrieb zugestanden). Nicht das ich dem Colonel diesen Schock nicht von Herzen gegönnt hätte (das hätt dem die Schuhe ausgezogen *lach*).
    Ich denke aber da hat er echt keine wirklichen Ambitionen zu , so scharf wie er auf Becky ist ;-) ;-), das kann er ja nun wahrlich nicht verleugnen. (Und nebenbei gesagt: er sollte Aufkleber mit einer Diabetiker-Warnung drauf tragen. So süß, das kann ja einen Zuckerschock verursachen. :chen )
    Man möchte Becky einfach einweihen und ihr den Überblick verschaffen um zu sagen: So, und jetzt schnapp ihn dir und nimm dir mal ein paar Tage Zeit dem mal beizubringen wie man da die Balance findet. Das ist halt ein Lernprozeß. Und Gründe zum schämen und Angst haben gibts mit ihr schon gleich tausendmal nicht. Wenn er dann endlich kapiert hätte, das er nicht schlecht oder schlimm oder sonstwas ist und das das schon ganz normal so ist..... dürfte ihm schon sehr geholfen mit sein. Und wenn man dann noch eine Freundin wie Becky hat.... ist doch der Hauptgewinn.


    Zitat

    Original von RickyundMolly
    Der kann in diesen Momenten, wenns ihn da so beutelt einfach keine Maskerade mehr aufrecht halten. Erstens hat er Angst davor, weil er selber so ruhig und sanft ist und das ganze Thema nunmal sehr aufwühlend. Und dann das er zuviel von sich preisgibt. Dazu kommt noch bei den beiden (Stephen und Becky) jetzt, das er natürlich auch total unerfahren ist und sich deshalb auch noch schämt. Zumal ja selbst der jüngere Simon längst Erfahrungen gesammelt hat, quasi alle ausser er. Der kriegt doch schon einen Herzinfarkt wenn er nur daran denkt, das Becky merken könnte, das er nun wirklich kein bisschen durchblickt.
    Teufelskreis: der tut das ganze Thema am besten vermeiden wo es nur geht, nix wie weg eben. Als ob das klappen würde...... das geht natürlich total nach hinten los.


    Zitat

    Original von Nicole
    Das finde ich auch einen wichtigen Punkt - Stephen hat es versäumt, irgendwelche Erfahrungen zu sammeln, und das wird natürlich immer schwerer, je älter er wird und auch von den Eroberungen seiner Freunde was mitbekommt.


    Ja - und deshalb hat er ja auch Vorstellungen wie ein Blinder von der Farbe. Und die Angst wird immer grösser..... der Druck auch.....
    Ich setz mal Spoiler, weil ich glaub das kam erst später...



    Zitat

    Original von Nicole



    [quote]Original von Nicole
    Das hast Du so, so schön gesagt - und ich find's so wunderbar, dass Du ihn so empfindest. :knuddel1


    Kommt daher, das die Figuren so lebensecht sind, das man drüber reden und nachdenken tut als wenn es sie wirklich geben würde (weil es sich echt so anfühlt).
    Ach und hey - nochmal SPOILER (ist auch der letzte versprochen) und im Grunde völlig unwichtig:

    Ich sollte heute echt nichts mehr posten und schlafen gehen.... meine GPRS-Verbindung spinnt tatsächlich total (verschluckt sich sicher auf Grund ihrer sensationellen Geschwindigkeit :rofl ). Nun hat sie mir denselben Beitrag gleich zweimal hier reingehangen...., deshalb lösch ich diesen hier und lass nur den unteren stehen .

    Zitat

    Original von bibliocat


    Stephen ist mir zu zurückhaltend bei Becky. Vielleicht ist es ihre forsche Art oder sie kennen sich einfach zulange? :gruebel Auf jeden Fall sind die beiden für mich das "unentschlossenste Paar" Mal will er mehr von ihr sehen - dann schreckt er wieder vor ihr zurück. Mal sehen, wie es mit den beiden weitergeht.... :wave


    Hallo,


    ich hab mittlerweile echt lange über den Burschen nachgedacht (und kompliziert wie er ist kann das dauern..... ;-) ) und sehe das ganze mittlerweile so (ist jetzt nur meine subjektive Meinung natürlich) :
    Es liegt auf keinen Fall daran, das sie sich schon so lange kennen. Stephen kennt eigentlich keiner wirklich. Becky war für den sicherlich lange halt "die Freundin von Grace" und eigentlich zieht den ihre Art (die ja nicht nur mutig und regelrecht forsch ist, sondern auch sehr fürsorglich rüberkommt) eigentlich schon magisch an. Und ab nem bestimmten Alter wird sie dann halt auf ganz neue Weise mehr als interessant geworden sein. Ich seh den Stephen eigentlich immer schon recht isoliert (Ada und Grace sind eben seine Schwestern, aber nunmal Mädchen, Len ist zwar auch okay gewesen, aber die haben keinen richtigen Draht zueinander, wenn er da früher überhaupt mal mit wem mal irgendwie "näher" war, dann würde ich auf Becky tippen - eben weil sie ihn sicherlich einfach miteinbezogen hat. Ansonsten würd ich drauf tippen das sein bester Freund Gladdy der Hund war!).
    Die Hauptprobleme von Becky und Stephen liegen im Grunde nicht bei Becky, sondern bei ihm und seinen extrem gravierenden Problemen mit sich selbst.
    Instinktiv ist er da eigentlich schon auf der richtigen Spur, das Becky diejenige ist die ihm helfen kann (und würde). Nur hat man ihm ja andererseits ewig eingetrichtert das er ja nun mal anders zu sein hat, als er eigentlich ist. Eben stark sein muß blablabla.


    So ein Sensibelchen ist ja wohl auch damals als Junge echt völlig verloren gewesen. Ganz besonders in einer wohlhabenden Militärfamilie. Der arme Kerl passte absolut nicht in die Rolle, die von ihm erwartet wird. Das ist ein Träumer.... ein Poet.... mit nem Herz aus Gold. Und genau so durfte er doch nie sein. Kuckt euch doch mal an, was der für eine Angst vor dem (für ihn übermächtigen) Vater hat. Wenn er ihn beschreibt, dann lese ich "kalte Augen ohne Wärme" und dergleichen. So nimmt der wahr, das er nicht so ist wie er sein soll. Und grade noch als Junge. Zum Vergleich: die wilde Grace, die mit Len rabaukenmässig durch Wiesen und Felder stromerte..... da wird zwar mit Besorgnis, aber doch wohlwollend drüber weggesehen. Aber der Junge?? NIX - der muß härter werden, den (dämlichen) Klischees entsprechen, die Familientradition fortführen blablabla. Das ist selbst heute noch ganz oft so - geschweige denn damals.
    Und Stephen hat sich deshalb schon lange in sich selbst zurückgezogen und nach aussen hin versucht er so gut das geht dem zu entsprechen, was von ihm erwartet wird. Er fühlt sich selber verkehrt, unfähig und einfach absolut besch...... !
    Und mit der Sexualität kommt er ja nun auch so gar nicht klar. Ich schätze das so ein, das es damit zu tun hat, weil dieses neue unbekannte Verlangen so MÄCHTIG ist. So heftig. Und kontrollieren kann er das natürlich auch (noch) nicht.
    Der kann in diesen Momenten, wenns ihn da so beutelt einfach keine Maskerade mehr aufrecht halten. Erstens hat er Angst davor, weil er selber so ruhig und sanft ist und das ganze Thema nunmal sehr aufwühlend. Und dann das er zuviel von sich preisgibt. Dazu kommt noch bei den beiden (Stephen und Becky) jetzt, das er natürlich auch total unerfahren ist und sich deshalb auch noch schämt. Zumal ja selbst der jüngere Simon längst Erfahrungen gesammelt hat, quasi alle ausser er. Der kriegt doch schon einen Herzinfarkt wenn er nur daran denkt, das Becky merken könnte, das er nun wirklich kein bisschen durchblickt.
    Teufelskreis: der tut das ganze Thema am besten vermeiden wo es nur geht, nix wie weg eben. Als ob das klappen würde...... das geht natürlich total nach hinten los.
    Und so schüchtern und scheu wie er ist, und so unheimlich wie dem das alles ist, wird der den Teufel getan haben und garantiert niemals den Colonel (grade den noch....) mal was gefragt haben. Und der Colonel wird auch nicht grade das große Aufklärungsgespräch geführt haben :chen. (Ich kanns mir regelrecht vorstellen..... der Colonel brummig wie immer wird in etwa gesagt haben: So Junge.... du bist nun soundso alt. Da wird man ein Mann. Und okay, Junge *räusper und streng kuck* wir waren alle mal jung, also gönn ich dir ja Spaß mit den Mädchen *nochmal räuspert und noch strenger kuck* ABER übertreibs nicht und bring ja keins von denen in Schwierigkeiten ! Du bist ein Norbury *Gespräch beendet, Abgang des Colonels*)
    Der kommt so dermassen nicht klar...... (und hat dann auch noch so ein schlechtes Gewissen, völlig unnötig).
    Armer Stephen.... ganz ehrlich: alleine käme der aus dem Dilemma niemals raus. Da kann man bei so einem Typ wie ihm lange warten. Da muß echt einer irgendwann schaffen eben hinter die Fassade zu sehen und ihm dann da durchzuhelfen.
    Sonst wird das wirklich nie was. Wenn man bedenkt wie lange der arme Kerl da schon so rumgurkt.... das tut ja schon weh sich das auch nur vorzustellen. Und neugierig ist er doch nun wirklich mittlerweile für 10 ;-).
    Und das lohnt sich so sehr. So ein Typ wie der..... das ist ungefähr so als würde man sich am Kiosk so eine (vermeintlich poplige) Wundertüte (ihr wisst schon die mit dem billigen Plastikschrott usw. drin) kaufen, ewig nicht aufkriegen und wenn du das endlich geschafft hast, dann ist da drin :ein echter Diamant mit ganz viel Karat!
    (Mann... ich würd echt sonstwas drum geben, für den die Zeit zurückzudrehen und ihm und Becky einen viermal so langen Sommer, in dem sich alles einrenkt zu ermöglichen.... aber Leben ist ahlt nicht fair)


    Ich hoffe ich hab euch nicht gelangweilt, wenn ich so lange rumlaber ;-), aber die beiden mag ich einfach besonders (aber die anderen auch !!).


    Schon in Ordnung. Es liest sich in dem Moment nur so :yikes shocking. Und das ist auch richtig so. Ein dickes DANKE das du das bei den Lektoren so durchgeboxt hast !!!!! Jeder Versuch die Situation anders auszudrücken, wäre Verrat an Stephen gewesen. Und ausgerechnet.... immerhin hat man seine Gefühle und wie es ihm wirklich geht nun wahrlich lange genug ignoriert und übersehen (im Grunde immer) - mit Ausnahme von Jeremy, der aber keine Zeit mehr hatte noch wirklich was tun zu können und Becky, die schon lange "die rettende" gewesen wäre, die aber nicht an ihn ran kam, weil sie vor der Mauer um ihn rum abprallte von der sie ja bestenfalls nur mal was ahnen konnte....).
    Hätte man das abgeschwächt gesagt, hätte es für mich sich auch angefühlt wie ein "stell dich nicht so an" (und jede Wette das hat er schon viel, viel zu oft hören müssen) . Ich bin ja recht friedlich, aber wenn das einer nochmal zu dem sagt schwör ich , das ich dem eine verpassen würde ;-) (ich links, Becky rechts :rofl ).


    Und was ich mit dem Kerl gerne angestellt hätte, der dem Simon den Säbel (Schwert) in den Arm gerammt hat und dem lieben Kerl damit den Schock seines Lebens verpasst hat.... ich glaub das kann man auch nicht wirklich öffentlich schreiben. Nur soviel: meine Vorstellung hat was von *melanie beamt sich da grade mal rein, mutiert zum terminatorharten Kampfweib (hey immerhin konnte ich ja schon beamen.... also was solls ? ;-)), rammt diesen Sausack um, reisst dem sein Mordinstrument aus den Flossen und naja wo ich dem das hinramme kann sich dann jeder denken, dann schnapp ich mir den Simon und erstmal weg aus dem Horror.... und wenn ich schonmal da bin, schmeiß ich mich auch mal eben in die Flugbahn zwischen Stephen und den Stein.... dann landet er auf mir und keine Sorge ich bin gut gepolstert ;-) , dann nimm ich den auch gleich mal eben mit, sammel die restlichen 3 ein und beame die dahin wo sie hingehören: nach England ....
    Okay, ich weiß : ich hab nen Vollknall ;-). Aber zu schade das ich nie in Hogwarts war und apparieren kann oder Portschlüssel zaubern.... (Mädels gebt es zu, ihr kommt sicherlich alle mit oder nicht?)



    Zitat

    Original von Nicole
    Eine sehr, sehr schöne Vorstellung. Danke. :-)


    ("Die Brüder Löwenherz" ... Puh. Ich hab zwar arg dicht am Wasser gebaut, bin aber im Großen und Ganzen ziemlich hart im Nehmen. Nur bei den "Brüdern Löwenherz" ist alles zu spät. Ich hab als noch ziemlich kleines Mädchen mehrere Anläufe genommen, sowohl den Film zu gucken als auch das Buch zu lesen - und bin jedes Mal daran gescheitert, weil mir beides viel zu intensiv und schmerzlich war. Mit knapp 30 hab ich mich noch einmal an das Buch rangetraut. Hab's auch zu Ende gelesen. Ein wunderschönes, großartiges Buch. Aber mir ging das so, so nahe, dass ich nicht weiß, ob ich es noch einmal lesen werde. Genau wie "Das Piano" - den Film zu schauen, das schaff ich auch kein zweites Mal.)


    Oh jee .... ich schätze du hättest dann meinem alten Grundschullehrer (ich weiß gar nicht obs ihn noch gibt) aber ziemlich geschockt. Durch ihn hab ich das Buch damals (kennen - und lieben gelernt), weil er uns das vorgelesen hat (er hat unserer Klasse eigentlich fast jeden Tag was vorgelesen, wenn in den Stunden etwas Zeit blieb), so die letzte halbe Stunde). Seitdem hab ich das nie vergessen (will ich auch nicht).
    Mit dem "Piano" konnte ich irgendwie nie was anfangen (keine Ahnung wieso). Meine emotionalen Durchhauer sind dann noch: "Love Story", " The Mighty" , "mississippi Fluss der Hoffnung" und "Mondscheinkinder".

    Ich bins nochmal :wave,


    @ Nicole


    Ich wollte unbedingt noch erwähnen, das du mir in diesem Abschnitt meinen "Schock des Monats" versetzt hast ;-)
    S. 404 man atmete gerade auf, weil Becky den Selbstmord verhindert hat und liest dann:
    "Die Augen fest zusammengekniffen, starb Stephen..." (Melanie im Schockzustand.... springt auf WAS? WIE? ... NEIN !! Nicht er auch noch. Verdammt nochmal, NICHT ER !! *kaum noch Luft kriegt*)
    und dann kam ja (zum Glück) "starb vor Scham" (Melanie musste glatt zweimal lesen, aus Angst sich das jetzt eingebildet zu haben ;-) . Nächste Reaktion: "Mann, Stevie Löwenherz.... erschreck mich ja nicht nochmal so, Schatz" *Tränen aus den Augenwinkeln wischt aber jetzt mit einem erleichterten Lächeln *)


    Ich verleihe "Der goldene Schock des Monats am Band" (liebe Güte,, beinahe hätte ich mir noch eine meiner herztabletten nachschmeissen müssen ;-)) .



    Und dann ist mir noch aufgefallen, das die Ada-Erscheinung bei Simon sogar sehr, sehr viel Sinn ergibt, über den Sinn hinaus, das er sie sich einbildet um sein Leid zu lindern. Nix Einbildung: sie war bei ihm.
    Ich glaub das mittlerweile so (vielleicht gefällt ja jemandem die Idee): als Simon starb, da starb gleichzeitig auch ein Teil von Ada (so nahe waren/sind sie sich). Und dieser Teil war in dem Moment bei ihm und ging auch mit ihm in die andere Welt. Da wo Simon jetzt ist, da wird Ada bei ihm sein (auch wenn sie im eigentlichen Sinne ja noch weiterlebt, ein Teil von ihr spaltete sich ab und blieb bei Simon) . Ich sehe unseren "kleinen" Simon mit Gladdy (und Ada) durch Nangijalas grüne Täler streifen (ich liebe die Vorstellung von Nangijala aus Lindgrens "Brüder Löwenherz" einfach ) .


    Liebe Grüße,
    Melanie