Beiträge von RickyundMolly

    Für mich war das irgendwie nix....... es hatte ein paar gute Denkansätze, mehr aber auch nicht.
    Insgesamt fand ich das Ende extrem zu dick aufgetragen (die Auflösung wer die Karten geschickt hat und die Botschaft selbst).
    Gegen Ende wurde es immer wirrer


    Und sympathisch war mir eigentlich nur der Türsteher (der dafür aber ganz dolle).


    Vor allem auch die sogenannten Lösungsansätze selber waren irgendwie nicht so dolle...



    Auch "Die Bücherdiebin" war nicht wirklich was für mich..... ich fürchte ich habs whl nicht so mit dem Autor.

    Ganz ehrlich???? Ich hab selten SO EINEN MIST gelesen......................


    Das war ja grauenvoll !!!!
    Erst ging es ja noch, da gefiel mir die Geistergeschichte ja noch (auch wenns etwas langweilig war) , aber


    Nee ernsthaft: schon die Idee sterben zu müssen um sich aus einer (durchaus nicht grade extrem schlimmen) Beziehung zwischen eineiigen Zwillingen lösen (emanzipieren) zu können - schlimmer gings nimmer.


    Es war mein erstes Buch der Autorin, deshalb hab ich mich an die Frau des Zeitreisenden noch nicht gewagt (verständlicherweise). Da hier aber die meisten sagen das wäre sehr viel besser überlege ich es mir vielleicht doch noch mal :grin

    Hallo,
    nach längerer Abwesenheit (seit Dezember) bin ich jetzt wieder hier (hab zwar viel gelesen, war aber selten bis nie online, hab sogar eine Leserunde verpasst :cry).


    Ich hoffe euch Eulen geht es allen gut und hier ist noch alles beim alten :-).


    Wollte jetzt auch nicht lange quatschen, sondern mich nur kurz zurückmelden


    Liebe Grüße,
    Melanie

    Hallo,


    ich hab einen Tolino geschenkt bekommen (nachträglich zum Geburtstag der zwar schon im Februar war aber egal :-)), bzw. ich bekomme ihn morgen.


    Jetzt hab ich mal ein paar saudoofe Fragen (bin schon ein etwas älteres Semester von 37). Bisher kenne ich Ebooks nur von meinem Desktop-PC, da las ich bisher meine ausgeliehenen Bücher (Onleihe) mit dem Adobe Digital Editions (bereits autorisiert).


    Ich habe KEIN WLAN (kann auch keins kriegen, da bei uns der Anbieter vom vermieter vorgegeben wird und der zu teuer ist und zweitens nichtmal richtig funzt). Ich habe Internet auf meinem Desktop-PC per Internetstick.
    FRAGEN: Wenn ich den Tolino per USB an den PC anschliesse, kann ich ihn dann auch über meine bestehende Stick-Verbindung autorisieren???
    Falls nicht muß ich wohl in die Innenstadt mit dem Tolino fahren um das über Hotspot zu machen .....


    Bücher DIREKT laden mit dem Tolino möchte ich nicht (wie gesagt : kein WLAN) sondern sie von meinem Desktop-PC auf den Tolino "schieben".


    Wie ist das denn wenn man den Tolino auspackt und in Betrieb nehmen will?? Wasgenau muß man einrichten?? Im Internet nachgelesen stand was von "WLAN einrichten" (wie gesagt: ich hab keins - MUSS man das ?? geht hoffentlich dann zur Not über Hotspot - hab ich halt auch noch nie benutzt)
    "Adobe ID autorisieren" (habe bereits eine) - Muss man da wieder über WLAN on sein????
    "Tolino" autorisieren mit dem "Mein Weltbild" - Login (hab ich auch bereits) - Und wieder die Frage: Muss das über WLAN???


    Und war es das dann mit den drei Sachen zum Inbetrieb-Nehmen??? Muss man die alle machen???ß ich hoffe einmalig, falls ja.....


    Wie gesagt: ich bin ein wenig verunsichert, denn ich brauche das Dingelchen unbedingt für die Onleihe (lesen am Desktop-PC ist absolut unbequem!!) und ab und zu mal ein gekauftes Ebook, habe aber null Ahnung von Ebook-Readern und WLAN etc.


    Ich hoffe aber doch mal ich kann ihn nicht quasi wegschmeissen, weil man ihn ohne WLAN nicht nutzen kann, oder??? (bin ziemlich verunsichert)


    Liebe Grüße,
    Melanie
    (bin eindeutig zu alt für sowas "neues" :lache)

    Nun muß ich aber was längeres schreiben, fürchte ich *lach*.


    Erstmal: ich habe nicht viel erwartet. Der Hype, das Thema, die zwiespältigen meinungen zu dem Buch...... ich gebe zu: ich was mehr als nur skeptisch. Trotzdem hab ich mir das Buch dann in der Bücherei vorbestellt und war mir eigentlich sicher das ich meinen Euro Vormerkgebühr garantiert auch noch bereuen würde....... hatte ich doch Quatsch mit Soße erwartet, der mir sicherlich nicht gefallen wird.


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    WAS HAB ICH MICH GETÄUSCHT !!!! :lache :lache


    Mir gefällt die geschichte sehr, sehr gut. Ehrlich gesagt: die geht mir sogar nahe (was ich jetzt nie erwartet hätte.....).
    Okay, es mag keine "große Literatur" sein, aber das erwarte ich auch gar nicht.
    Unterhaltung und eine Geschichte, die mich fesselt, das wollte ich und das hab ich auch gekriegt .
    Die Fanfiction auf die diese Geschichte basieren soll, hab ich (leider ??) nie gelesen. Soll das eine Twilight-Geschichte gewesen sein?? Hmmm..... die muss aber reichtlich "out of character" gewesen sein *lach*..... ich meine... Ed und dominant ist ja nun irgendwo nicht so vorstellbar, aber egal. Allerdings merkt man GANZ AM ANFANG dieses basieren auf Twilight dann schon noch sehr: Ana und ihre Tollpatschigkeit, ihre Familienverhältnisse, Christian der sie vor einem Verkehrsunfall rettet, und ihr sagt "Halt dich von mir fern blabla", Christian und seine Adoptivfamilie..... da sah ich die Parallelen im Hintergrund noch sehr deutlich. Als die geschichte dann aber fortfuhr erübrigte sich das dann. Zumal mir die "Shades of Grey"-version dann doch sehr viel besser gefallen hat als die "Twilight"-Variante. Christian fühlte sich (anfangs zumindest: ich sag nur Kabelbinder.... ich sah Ana quasi schon irgendwann abgemurkst und verbuddelt vor mir *lach* SORRY, später sah ich es dann natürlich alles anders) für mich doch um einiges gefährlicher an als Edward, der Knuddelvampir ;-).


    Allerdings ging mir Ana am Anfang noch ziemlich auf den Senkel. Sie wirkte doch sehr, sehr dämlich . Ich hab mir nur immer gesagt: DIE soll 21 sein????? Dreh die Zahlen rum, mach 12 draus.... dann würde es passen. :bonk :bonk :bonk
    Unerfahren, okay..... aber So ahnungslos???? Auf welchem Planeten hat die denn bisher gelebt???? Auch war es etwas nervig, das (ebenso wie auf Bella) trotz ihrer Trampeligkeit etc. scheinbar alle Typen um sie rum auf sie stehen (Jose, Paul....). Im Normalfall würden die eher alle verarschen, statt auf sie abzufahren... aber egal.


    Ich fand das sich ihr Charakter aber im Laufe der Geschichte schon "gebessert" hat.
    Überhaupt hat mir sehr gefallen, wie sich Ana und Christian im Laufe der Geschichte die Bälle so zuspielen. Zwischen den beiden ist was besonderes, was sie alle beide noch nicht kennen. Denn auch Christian kann ja mit LIEBE nix anfangen. Die arme Socke kennt das ja auch gar nicht. Aber wie Ana es dann doch öfters schafft den Guten aus seinem Schneckenhaus etwas rauszulocken..... das gefällt mir.
    Die müssen sich irgendwann mal in der Mitte treffen. Und er ist ja zum allerersten Mal eben ja auch bereit dazu es mit dem "mehr" zu versuchen.
    Ich hoffe doch sehr das wir in einem der beiden nächsten Bände lesen werden


    Am Ende von Band 1 hätte ich Ana allerdings echt erschlagen können......


    Am Buchende war Ana wirklich wieder eine saudoofe Kuh. Dem Typen geht es richtig beschissen (trotz jeder Menge Kohle) und was macht sie - sie haut ab..... ne,ne,ne.... das war keine Glanzleistung.


    Trotzdem haben mich die Charaktere und die Geschichte - völlig wider Erwarten - überzeugt und ich bin gespannt wie es weitergeht. Also ich wünsch mir ein Happy End ;-) , sehe da aber einen langen Weg vor den beiden .


    Und nochmal wider Erwarten: Christian mag ich echt gerne (obwohl ich erwartet hätte den Kerl nicht abzukönnen....). Bei ihm sieht man die ganze Zeit eigentlich sehr, sehr deutlich das er kein "arrogantes Arschloch" ist, sondern ein junger Mann mit sehr heftigen Problemen. Eins steht fest, mit normalem SM hat er auch ungefähr soviel zu tun, wie ne Kuh mit Segelfliegen ;-).
    Unsicher bin ich noch wie ich diese Elena einschätzen soll


    Ebenso geht es mir mit der Adoptivfamilie.

    Das Spiel ist wirklich toll - vor allem für so rollenspielverrückte Mitmenschen wie mich, die auf 3D und Co. verzichten können und in eine tolle Geschichte abtauchen möchten.


    Ich hatte das Glück dieses Spiel letztes Jahr in einem Adventskalendergewinnspiel einer Spieleseite zu gewinnen (bzw. den Freischaltcode für die Downloadversion des Games ) und fand das Spiel super !!! Nun ist es eines meiner Lieblingsspielen, neben solchen Games wie Vampire`s Dawn, Suikoden, Suikoden 2 (Suikoden 1 und 2 sind storymässig so klasse das ich diese Dinger immer mal gerne wieder spiele), Grandia ....


    Schön das dieses Spiel "To The Moon" hier mal vorgestellt wird :-). Das hats nämlich verdient.

    Huhu :wave.


    ich bins noch einmal zum Abschluß.
    Vielleicht ist es jetzt (leicht) off-topic, aber da es hier mittlerweile recht ruhig ist hänge ich es einfach mal an.
    Ich bin ja auch immer gerne beim kochen und Rezepte ausprobieren und bin letztens über ein leckeres Rezept gestolpert, wo mir doch direkt in den Sinn kam "Jau .... das gibts bestimmt in Shamley Green auch", weil es ein traditionelles Rezept aus England (sogar ungefähr aus dieser Zeit) zu sein scheint. "Heimweh-sentimental" wie ich nunmal bin hab ich es gleich ausprobiert und war begeistert. Deshalb verrate ich euch mal hier das "Ich wäre so gerne in Shamley Green, weil man sich da so schön zuhause fühlen kann"- Rezept ;-).


    Welsh Cookies


    120 g Butter (am besten Süßrahmbutter, aber ich nehme meistens einfach auch die leckere irische , weil die so schön weich ist )
    140 g Zucker
    1 TL Vanillezucker (Bourbon-Vanille !!! Auf keinen Fall dieses fiese "Vanillin-Zucker"-Zeug)
    1 Ei (L)
    ca 60 ml Milch
    350 g Mehl
    1 Msp Muskat
    1 gestrichener TL Zimt (gemahlen)
    1 gehäufter TL Backpulver
    1 Prise Salz
    ca. 40 g Rosinen


    Butter,Zucker,Ei,Milch und Vanillezucker kräftig verrühren. Mehl mit Backpulver, Zimt, Salz und Muskat vermischen und zusammen mit den Rosinen unterrühren (der teig ist sehr schwer, das anfängliche Rühren ist sehr schnell dann kneten (im Rezept stand rühren, ich hab dann aber halt geknetet, weil ich in Gedanken vor mir so eine gemütliche angestellte Köchin vor mir sah die den Teig regelrecht "würgte" *gg*) es sollte jedenfalls ein Teig werden, der fest genug ist ihn auszurollen, wie Keksteig eben)).
    Den Teig dann ungefähr eine Stunde in den Kühlschrank stellen.
    Dann auf einer bemehlten Fläche (gut ausgerüstete Menschen nehmen ein Backbrett, ich nehme halt den Küchentisch ;-)) circa 1 cm dick ausrollen.
    Dann mit einem Glas circa 5 cm große Kreise ausstechen.


    So und jetzt kommt das ungewöhnliche an den "Keksen": In einer großen Pfanne Butter oder Öl erhitzen (nur mittlere Hitze nehmen, sonst wird es zu heiß für die Kekse und sie verbrennen !!) und die Kekse darin von beiden Seiten goldbraun backen (dauert pro Seite so circa 4 Minuten, man muß sehr gut aufpassen, da sie leicht verbrennen). Wenn die Kekse fertig sind werden sie noch mit Puderzucker bestreut .
    Wir waren begeistert von diesen Keksen, da sie von der Konsistenz her schon ganz anders als "normale" Plätzchen sind. Ein bisschen wie Pfannekuchen, aber eben auch nicht wirklich. Aussen ein bisschen knusprig, innen etwas fluffig, aber doch mehr Keks als Pfannkuchen (und eben auch wieder nicht *lach*). Vom aussehen her sind diese leckeren "Böller" auch so ein Mittelding. ;-)


    Soooo, nun verabschiede ich mich jetzt doch mal und bedanke mich nochmal für diese tolle Leserunde.


    Liebe Grüße,
    Melanie

    Hallo,


    meine Meinung fällt da (leider) ganz anders aus.


    Ich finde die Grundidee (Traumdämonen) wirklich interessant und diese hat auch Potenzial für eine wirklich spannende Geschichte, aber die Umsetzung lässt meiner Meinung nach extrem zu wünschen übrig.


    Ganz ehrlich: ich hatte das Buch bei vorablesen gewonnen und durfte also umsonst lesen. Hätte ich Geld bezahlt, wäre ich im Grunde sogar sauer.
    Okay, viele Geschichten sind Mehrteiler, erzählen aber trotzdem schon noch eine eigene Geschichte darin. Der erste Band dieses Mehrteilers aber, erzählt auf seinen knapp 250 Seiten (die im übrigen wirklich voller Fehler sind, man fragt sich wofür der Lektor in dem Fall bezahlt wurde :nono ) im Höchstfall eine Einleitung . Und das nichtmal sehr ausführlich. Man lernt die Hauptfigur auch eher flüchtig kennen - jedenfalls lassen sich ihre Handlungsweisen oftmals nicht wirklich nachvollziehen, dazu müsste man MEHR erfahren.... . Viele Fragen kommen auf, aber es wird noch nichtmal ansatzweise irgendetwas beantwortet. Na gut, es ist ein Vierteiler..... aber genau das ist auch einer meiner Kritikpunkte für diese Geschichte. Man merkt der Geschichte durchaus an, das ihre Autorin jetzt noch nicht so "der Profi" ist, und das ist auch völlig okay. Man fängt immer mal an und es ist ja noch kein Meister vom Himmel gefallen. Und die Idee mit den Traumdämonen hat wirklich Potential. ABER doch bitte nicht als Mehrteiler in dieser Form ....... das wirkt einfach nur künstlich aufgepustet. Man hat das Gefühl das man eben 4 mal zahlen soll um eben wissen zu dürfen wie es ausgeht. Und in dieser Form bin ich dazu bei der Geschichte leider nicht bereit. Es wäre wirklich besser wenn diese Geschichte EIN Buch (dann aber ein sehr dickes *lach*) wäre. Denn dann könnte man sich der Geschichte sicherlich besser öffnen. Im Höchstfall eben 2 Bücher (dann nicht soooo fett *gg*), aber 4 (!!) teile gibt die Sache einfach (noch) nicht her (sorry..........)


    Nachdem ich Teil 1 jetzt durch habe, bin ich im Grunde ebenso schlau wie vorher. Denn in der Geschichte hat sich nichts geklärt. Und die wenigen Infos, die man bekam, waren definitiv zu dünn. Die Hauptfigur Leia hinterfragt ja im Grunde absolut gar nichts und gibt sich mit den allerkleinsten Hinweischen zufrieden. Das wirkt sehr schade, da man beim lesen das Gefühl hat: Mann, in dieser oder jener Szene wäre noch soooo viel mehr drin.
    Denn es ist ja so: die Geschichte ist wirklich nicht schlecht !!! Und sie interessiert mich auch. Aber so wie sie (in Band 1 zumindest) umgesetzt ist, möchte ich sie nicht wirklich weiterlesen (jedenfalls nicht für teures Geld....).
    Die Geschichte sollte - meiner Meinung nach - wirklich nochmal überarbeitet werden (ich hoffe das nimmt mir jetzt keiner übel wenn ich das so sage, immerhin bin ich ja "nur" ein Leser und kein Experte, von daher...). Lieber 2 dicke Bücher daraus machen, dafür aber 2 zwar verbundene, aber doch auch etwas abgeschlossene Geschichte(n) darin erzählen und dem Leser mehr Einblicke in die Figuren geben (Leia und Co. blieben mir sooo fern, das es mir praktisch egal wäre, wenn sie vor den Bus gerannt wäre oder sowas...., und ihre Freundschaft mit Lilith kann ich so gar nicht nachvollziehen, für mich sehe ich da wenig Freundschaft, die wirken für mich beide wie oberflächliche Zicken....)


    So jedenfalls war es leider eher: `n Satz mit X........ (nochmal Sorry.......)

    Sooo , nun bin ich durch.


    Mir hat das Buch gefallen, auch wenn es insgesamt auch ein paar kleine Längen hatte.
    Am besten gefallen hat mir Artjoms Reise durch die Tunnel bis er zur Polis kam. Ab da fiel für mich die Story etwas ab. Da wurde es mir ein bisschen zu viel Mystik bzw. Philosophie (Bibliothek, DAS Buch, Sekten, Dämonen, Sterne des Kreml , Sinn des Lebens etc.). Trotz allem war auch das letzte Buchdrittel nicht schlecht und immer noch spannend (wenn auch nicht mehr soo spannend wie vorher).
    Das Ende lässt einen schon nachdenken, war mir aber definitiv zu abrupt (was aber eigentlich zur Geschichte und letztendlichen Aussage des Buches passt !!)


    Deshalb gebe ich dem Buch mal 8 von 10 Punkten.

    Also mir hat das Buch gefallen....


    Meine Rezension:
    Kann man etwas gegen sein Schicksal tun?
    Was tut man, wenn einem die Zeit davonläuft?
    Wie geht man damit um zu wissen: man wird nur 24 Jahre alt ?
    Nino Sorokin schlägt sich genau mit diesen Problemen herum. Denn seit dem schrecklichen (mysteriösen) Unfall, bei dem seine Eltern beide verstarben, er selbst (damals 5 Jahre alt) aber überlebte, hat er eine besondere Gabe zurückbehalten. Er weiß wie alt ein Mensch wird. Er muß denjenigen nur ansehen - und dann weiß er es. Allerdings nicht bei jedem Menschen - warum das so ist, weiß er nicht. Das Schlimme: sein eigenes Schicksal scheint ebenfalls unausweichlich: er wird nur 24 Jahre alt werden. Und ... 23 ist er schon....... ihm rennt die Zeit buchstäblich davon.
    Diese Gabe und das damit verbundene Wissen belasten Nino natürlich sehr, während er heranwächst. Er hat bereits versucht sich das Leben zu nehmen (um dem Schicksal zuvor zu kommen und der Belastung zu entfliehen), seine Familie (er wächst bei der Halbschwester auf, deren Vater ihre Art zu leben - sie ist Lesbe - ablehnt und der dementsprechend auch noch Unruhe reinbringt) hält ihn für hochgradig labil und depressiv.
    Natürlich ist er auch völlig darauf fixiert herauszufinden, wie er sein Schicksal abwenden kann. Diese Suche führt in schliesslich zu einem sehr geheimnisvollen Zirkel von Seelensammlern.
    Um das ganze noch komplizierter zu mchen: Nino verliebt sich in ein bereits seelenloses Mädchen: Noir.
    Noir steht sozusagen schon mit einem Bein im Jenseits. Und dadurch das Nino sich in Noir verliebt, wird er immer tiefer in die Ereignisse gezogen.... in Geheimnisse, die er besser nie erfahren hätte.


    Das Buch wird spannend und mysteriös erzählt. Geschichten und Zeitebenen wechseln bzw. laufen parallel, und am Ende der Geschichte laufen diese Erzählstränge dann zusammen. Das mag vielleicht manchmal etwas verwirrend sein, liest sich aber trotzdem sehr gut und flüssig, und am Ende ergibt es auch alles seinen (relativ gelungenen) Sinn (vor allem wenn man bedenkt das Leben und Tod ein Kreis sind). Ich finde diese - eher undurchsichtige - Erzählweise, passt hervorragend zu dem Buch, da alles so noch geheimnisvoller wirkt. Ich mag Fantasy-Geschichten ja sowieso, ebenso Mystery-Geschichten - deshalb war dieses Buch so richtig nach meinem Geschmack. Die Geschichte ist richtig spannend und - auch wenn man mal gerade den Eindruck hat im Moment nicht richtig durchzublicken - man verschlingt das Buch geradezu und möchte eben unbedingt wissen wie die Geschichte weitergeht (und ausgeht). Viel zu schnell hat man das Buch durch :-).
    Ein rasantes Buch, das sich mit dem Thema Tod und Jenseits auseinandersetzt.


    Es war mein erstes Buch der Autorin Jenny-Mai Nuyen, aber es wird sicher nicht mein letztes sein.
    Ich möchte zum Abschluß noch die schöne Gestaltung des Covers erwähnen: die (im Cover fühlbare, aber zum Glück nicht scharfe ;-) ) gespiltterte Scheibe passt sehr, sehr gut zur Geschichte. Sei es das man darin die gesplitterte Autoscheibe des Unfalls sieht oder das gesplitterte Leben von Nino etc.


    Ich würde sagen: 8 von 10 Eulenpunkten (ich hab was abgezogen für die doch recht häufigen Ich-bin-gerade-verwirrt-Momente ;-))

    Hallo,



    ich bin zwar momentan "erst" bei circa 250 Seiten, aber mich begeistert das Buch bis jetzt wirklich. Das kann ich schon daran absehen, das ich es relativ flott lese (auch wenn es ein echt dicker Wälzer ist *gg*).
    Von der Atmosphäre her fühle ich mich, wenn ich mit Artjom gedanklich durch die Tunnel streife, sehr an das Feeling von Stephen Kings "Dunkler Turm" - Reihe (die ich sehr liebe !!) erinnert. Vom Feeling her..... nicht von der Handlung. Ich spüre irgendwo das gute, alte "Mitwelt-Feeling" wieder ;-).
    Anfangs allerdings war ich von den vielen russischen U-Bahn-Stations-Namen etwas verwirrt, vor allem da ich mir diese komplizierten Namen nun wirklich nicht merken kann (nichtmal 5 Sekunden ..... zum einen Ohr rein, zum anderen raus....). Aber da man das ja auch gar nicht muß, war das im Grunde kein Problem. Die eher ruhige Erzählweise des Autors gefällt mir jedenfalls sehr und die Endzeitstimmung fesselt mich.


    Sooo - mit Punkten bewerten werde ich aber erst wenn ich das Buch durch habe (wird sicherlich nächste Woche sein, wenn nix dazwischenkommt).


    Da ich die Befürchtung habe, das ich wieder so einen laaaangen Text fabriziere, hab ich das hier jetzt lieber unten angehangen. Um eben nochmal auf das Thema "Schuld" zurückzukommen.
    Ich finde nach ganz weitreichenden Überlegungen (ihr glaubt ja gar nicht wie energisch man zum Beispiel Holz hacken kann, wenn man über so heftige Sachen nachdenkt ;-) ) wirklich das ihr in diesem Punkt was Len betrifft wirklich viel zu hart mit ihm ins Gericht geht.
    Kann es vielleicht sein das sein Image und sein großspuriges Getue da vielleicht sehr mit reinspielen??


    Ich bin echt der festen Überzeugung: man kann und darf Len nicht die Schuld auf die Schultern packen. (Jaja.... ich halt wieder..... Willkommen im "The freaky way of Mel" ;-) immer querschiessen....).
    Er kann sich doch nicht schuldig an etwas gemacht haben, was letztendlich daraus wurde, wenn er in einer extremen Ausnahmesituation (in der er keinerlei Zeit hatte etwas zu planen oder zu bedenken) einen Fehler begeht ?(.
    Wenn ich das im Kopf durchspiele, dann tobt um ihn herum die Schlacht (Streß, Angst, TODESangst, Adrenalin ohne Ende ...) und er sieht dann auch noch das Simon so verletzt wurde und nun hilflos ist und gerettet werden muß. Ausgerechnet noch Simon..... einer der beiden "Kleinen", den er (und die anderen "Großen") geschworen haben zu beschützen. Und der andere "Kleine" ist grade auch noch in der totalen Bedrängnis (da kümmert sich allerdings Roy grade drum). Also rennt er los um den Freund zu retten. Genau wie Jeremy. Und er sieht in den paar Sekunden: jeremy wird eher da sein. Und innerhalb dieser wenigen Sekunden (in der Schlacht) kommt dann der ganze Rest in ihm hoch , das er ja bei Grace wegen Jeremy aus dem Rennen ist. Sehr schlimmes Gefühl, schon im normalen Leben. Wie unerträglich wird sich das in der Angstsituation dort angefühlt haben?? Also denkt er "Hier wirst du mir jetzt nicht auch noch zuvorkommen, Danvers. Diesmal nicht auch noch. Dieses Mal bin ICH der Held" (wo er sich doch sowieso danach sehnt "der Held" zu sein). Und rempelt den Jeremy kurzerhand um - Bodycheck.
    Ich glaube das er nichtmal wollte das er ohnmächtig wird (somit kampfunfähig).
    Und was alles letztendlich passiert ist (das Simon stirbt, das auch Stephen mehr tot als lebendig ist, und das Jeremy wegen seinem kindischen Mist WEG ist) das war nicht gewollt oder geplant. Da war doch keine Möglichkeit überhaupt über irgendwas nachzudenken.
    Ich halte diese hirnverbrannte kindische Aktion für eine Panikreaktion.
    Und konnte er wirklich in diesem Moment abschätzen was er damit heraufbeschwört?? Zumal ja niemand weiß was passiert wäre, wenn er diesen MIST nicht gemacht hätte.
    Für mich ist er schuldunfähig und nicht schuld.


    Ich bin das auch mal anders angegangen...... wie würdet ihr urteilen, wenn es nicht Len wäre, der diese (schlimme !!) Geschichte vermeintlich "verursacht" hätte ????
    Nehmen wir nur mal an entweder Stephen, unser Sensibelchen oder Simon (eben "der Kleine" und sowieso der Charmeur schlechthin in seiner noch so kindlichen Unschuld) hätten in dieser Schlacht, die nun wirklich hart, härter , am härtesten war urplötzlich durchgedreht. Wenn einem von ihnen die Nerven durchgegangen wären und sie nur noch "weg,weg,weg" gewollt hätten. Und Jeremy wäre nah dran gewesen und hätts bemerkt das einer der zwei "Kleinen" endgültig durchdreht. Er will ihm beistehen, beruhigen .... und kriegt dabei eine verpasst (egal ob jetzt komplett unabsichtlich oder sogar als "Lass mich in Ruhe und hau ab" Reaktion in der Panik). Das Ergebnis wäre dasselbe.............................
    Würde man für die zwei Beiden dann nicht wirklich alle Augen (inclusive Hühneraugen) zudrücken ???? Wenn die sich anschliessend bewusst werden was los war und sich deshalb fertigmachen würden mit "Alles meine Schuld" etc.........???
    Da bin ich mir aber sicher ,das jetzt 90 Prozent zum "Schuldigen" sagen : Es war nicht deine Schuld........ das hast du doch gar nicht gewollt. Es war ein Unfall....... hattest doch gar keine Zeit dazu sowas durchzudenken........
    Die Beiden würde man doch nur allzu bereit in den Arm nehmen und ihnen das mit der Schuld ausreden (immer und immer wieder...... nächtelang)


    Da lässt man sich bei Len, durch seine selbstsichere Masche nach aussen hin, richtig dolle täuschen. Da steht sich unser Goldjunge aber (wie immer) sowas von ihm Weg.
    Und im Ernst...... seine Strafe für den Mist, den er gebaut hat, die hat er nun wirklich auch weg. Egal wie sehr er nach aussen hin auf "alles okay" macht.... im Inneren macht er sich fertig ohne Ende. So komplett klappt das mit dem Verdrängen nun auch nicht. Merkt man ihm ja auch später sehr an (in Cairo). Und er muß ja sogar noch die totale Angst dazu mit sich rumschleppen, was passieren wird "wenn das rauskommt".
    Da ist es auch geradezu symbolisch das er körperlich nahezu unversehrt aus dem Krieg zurückkommt (nur ein Kratzer....), aber seelisch der kaputteste von allen ist.
    Deshalb greift für mich auch immer noch der Begriff "Bösewicht" bei ihm nicht.
    Er mag einiges sein.... "Angeber", "Nervensäge", "dummer Bengel", "verhätscheltes Blag"...... aber böse??? Ich seh das nicht. Eigentlich sogar im Gegenteil (um noch einen draufzusetzen....). Wie gesagt: ich finde ihr tut ihm wirklich Unrecht.


    Denn wenn diese ganzen Faktoren drumherum (die Situation in der die Tat passiert ist, die Zeit in der es passiert ist, Lens Verfassung in dem Moment, seine emotionale Reife überhaupt usw.) nichts an dem Faktor "Schuld" ändern, dann wäre generell Mord, Totschlag, Notwehr, Körperverletzung mit Todesfolge, unterlassene Hilfeleistung mit Todesfolge auch alles dasselbe. Wenn nur das Ergebnis zählt.


    Schuldig ist er ein Stück weit an der Dummheit, die er begangen hat, aber nicht mehr an den Folgen. Und selbst daran eigentlich nur zu einem ganz kleinen Teil.
    Und er ist ja auch gestraft genug gewesen. Eigentlich glaub ich das ihn die Schuld auch wenn er sie oft verdrängt hat - eben auch um nach aussen hin den Schein zu wahren) letztendlich in den Wahnsinn getrieben hat. Mehr noch als seine "Ich brauche unbedingt Grace" - Nummer.


    So, jetzt hab ich aber echt genug von diesem Schuld-Thema ;-) (und auch wohl alles gesagt ;-) ). Da kann man ja bekloppt bei werden, wenn man da einmal anfängt drüber nachzudenken.
    Nichtsdestotrotz ein spannendes Thema - auch wenn man wahrscheinlich 100 Jahre drüber streiten kann ;-)


    So, nun wünsch ich euch noch viel Spaß und einen schönen Nachmittag, ich muß jetzt kochen ;-)

    Zitat

    Original von Nicole


    Aber klar doch. Grumpig habe ich von einem Zwerg von Schneewittchen (bei Disney) übernommen - er heißt Grumpy im englischen. Und irgendwie paßte es auf Abbar - zumindest am Anfang. :chen
    Gerade mal nachgeschaut - im Deutschen heißt er Brummbär - aber der engl. Name ist besser!


    Ich musste da grade an die alte Serie "Männerwirtschaft" denken (bzw. die Filme dazu....mit Walter Matthau). Die heissen doch auch "Grumpy old men" bzw. "Grumpier old men" (= Brummelige alte Männer) ;-)


    Und wenn ich euch jetzt mal so richtig zum ablachen bringen darf..... ich habe grade mal so nachgegooglet was der Name "Abbas" bedeutet (da ich ihn SO faszinierend und mysteriös finde). Und was kam raus???
    http://www.baby-vornamen.de/Jungen/A/Ab/Abbas/ <----- kuckt ihr hier


    Im persischen "der mit dem düsteren Gesicht" :rofl :rofl :rofl :rofl :rofl
    Was hab ich abgelacht !!!!!!!!!! Vor allem wenn man daran denkt, wie knurrig der Gute am Anfang wirkt ;-) ;-) ;-) Einfach nur herrlich......


    By the way..... was für eine Ironie eigentlich das Leonard sogar "Löwenherz" bedeutet, oder?? Sein Idealbild, sein Wunschtraum...... (wie gerne würde ich dem überlebenden Len sagen, das NIEMAND so ein ideal erreichen kann, das er "richtig" ist, so wie er eben wirklich ist........ ich sags ja ich hab eine sentimentale Phase...)

    Zitat

    Original von Nicole ...



    Ich kann das absolut nachvollziehen - und ich will auch nicht ausschließen, dass sie es durchaus gespürt hat. Das halte ich sogar für sehr wahrscheinlich, weil sie sich nicht nur gut kannten, sondern sich auch in vieler Hinsicht sehr ähnlich sind. Aber das war für Grace auch insgesamt keine leichte Situation ... .


    Ja... leider sehe ich das auch so.
    Ich sehe das so: bei all den Problemen....ihre Angst um Jeremy, ihre Sorge um den verzweifelten Stevie, die Sorge um Ada, der Streit der Eltern.......... sie wird nur zu bereitwillig eine "starken, selbstsicheren, haltgebenden" Len akzeptiert haben - eben weil sie ihn momentan SO brauchte. Die Wahrheit wäre gewesen.... Len hätte sich bei denen eingereiht (einreihen müssen) die ihre Stärke brauchen...... ich glaube Lenny hatte das Pech, das er sozusagen "damit ankam" als keine Kraft mehr übrig war um ihn mit durchzuziehen ..... (ist natürlich ungerecht... aber was ist schon gerecht?? NIX, nach meinen Erfahrungen) . Kam ihm natürlich scheinbar entgegen..... (auf ihn trifft das "Bitte höre was ich nicht sage" echt genauso zu wie auf Stephen...... - diese Zwei........man denkt sie wären verschieden.... ja, DENKT man.... und die haben mehr gemeinsam als sonstwas)
    Trotzdem traurig. Aber zu Gracies Beruhigung.... die HAUPTschuld trifft sie nicht..... die müssen sich seine Eltern wohl definitiv auf die Fahnen schreiben. Denn sie werden dem Jungen dieses Weltbild und diese Erwartungen vermittelt haben.
    Einen überlebenden Len.... also ich würde ihn da erstmal von seinem Zuhause ehrlich gesagt "rausziehen" wollen. Der müsste wirklich komplett neu zu sich selbst finden.
    Ich hab das schon so gedacht (um mal bei der "Medaillen-Story" zu bleiben): Stephen hat sehe, sehr viele schwerwiegende Probleme, ABER er hat eine eigene Persönlichkeit. Zwar schwach und in eine völlig unpassende (sehr grausame!!!) Rolle gepresst, aber unter all der Angst ist da JEMAND. Len dagegen..... wenn man sein Klischee und sein Image des Goldjungen abzieht..... da bleibt momentan eigentlich GAR NICHTS. So wie eine leere Seite in einem Schreibheft. Da hat sich - auf grund dessen das er in diesem Klischee gelebt hat - nicts eigenes entwickeln können. Deshalb klammert er sich ja so dermassen verzweifelt an diese "Perfekt-Rolle". Versteht ihr?? Deshalb spreche ich ihm (ihm speziell - jeder der mich kennt weiß das ich NICHT zur Milde neige !! ich bin bei bestimmter Art von Verbrechern sogar für Kopf und sonstwas Ab , falls ihr versteht) auch weiterhin jegliche Schuld ab. Das liegt nicht an dem verbrechen selbst.... das liegt an IHM alleine, wie weit er ist in der Entwicklung, die Entwicklungsschritte die er noch vor sich gehabt hätte etc. (und bevor jemand fragt. NEIN ich bin keine Psychotherapeutin, auch wenn mich das wirklich interessiert hätte, aber nicht möglich war....... ich bin nur eine Kinderpflegerin.........okay, DAS greift bei Jungs jetzt irgendwo auch relativ häufig noch ;-) :rofl ;-))


    Wenn es für Grace doch nur nicht so "knüppeldicke" gekommen wäre...... hätte alles geändert.


    Zitat

    Original von Nicole ...
    Das mit dem Kennen von Romancharakteren ist immer so eine Sache bei mir ... :zwinker
    Klar, ich hab schon sehr viel Zeit mit ihnen verbracht, buchstäblich über viele, viele Monate hinweg auf engstem Raum mit ihnen zusammengelebt, mir viel von ihnen erzählen lassen, manches mir auch zusammengereimt und erspürt - aber alles weiß ich auch nicht. Manchmal erfahre ich auch über das Feedback von euch Lesern noch etwas Neues oder entdecke eine andere Sicht auf eine Person, ihr Denken, Handeln und Fühlen. Ich bin ja nicht der Chef im Ring, sondern nur der Chronist, sozusagen ...
    Manche Romancharaktere entziehen sich mir auch völlig, da muss ich auch mit sehr wenig auskommen und werde vieles von ihnen auch nie erfahren. :-)


    Es sei denn, die Figuren beschliessen irgendwann dich einzuweihen ;-).
    Oder man irrt sich manchmal und schreibt etwas.... und es ist "falsch". Ich krieg dann immer so ein komisches Gefühl im Inneren. (Ich muss dann immer an den Satz in "Die Unendliche Geschichte" denken: Nur der richtige Name gibt den Dingen ihre Wirklichkeit. Der falsche Name macht alles unwirklich. Das ist es was die Lüge tut. ) Irgendwie hat man ja überhaupt keine Macht über seine Geschichten (wie es halt jeder annimmt.... man denkt "du denkst dir das doch selber aus, also kannst du die Geschichte doch so schreiben wie du es willst" ....ja, neee..... von wegen......wenn ich das versuche dann hab ich garantiert einen "traum" von der Figur die sagt und zeigt "nee so war das nicht, sondern....")
    Ich mag die Vorstellung von Michael Ende`s Fantasien, das unendlich groß ist. Jede Geschichte die jemals erfunden wurde, ist darin ja Wirklichkeit. Und DORT leben echt alle unsere Figuren...... wir sehen halt nur die Teile die wir "erwischen" oder "uns gezeigt werden".
    Und auch in den Narnia-Büchern und Stephen Kings "Dunklem Turm" spielt das Thema eine große Rolle (mit den Welten). Nennt mich ruhig bekloppt.... ich halte es für möglich und sogar wahrscheinlich.


    Zitat

    Original von Nicole ...
    Was ich Dir aufgrund der historischen Faktenlage versichern kann: die Verletzten - wie Stephen - wurden in die zariba zurücktransportiert und mit einem Trupp Soldaten zurückgelassen. Die Suche nach Toten und Verletzten unter den englischen Soldaten wurde irgendwann aufgegeben, und die Truppen rückten weiter vor zu den Wasservorräten; zu diesem Zeitpunkt waren alle Mahdisten entweder tot oder geflohen. Und drei Soldaten blieben unauffindbar, ihr Schicksal ist bis heute ungeklärt.


    *sehr deutlich aufatmet* da bin ich ja sehr, sehr happy drüber, das diese Horror-Befürchtungen NICHT Realität waren.
    Jetzt muß ich mir doch gedanklich mal den Len in den Arm holen und ihn am allerbesten gar nicht erst merken lassen, das ich eine kleine Weile lang dann doch noch so an ihm gezweifelt habe....... VERDAMMTER KRIEG (etwas was ich empfehlen kann und was mich übrigens ähnlich hin- und hergerissen hat zu diesen Thema ist das PS1-Spiel "Suikoden 2" - selten so mitgefühlt und den Krieg so deutlich verspürt wie in diesem Videospiel......)
    Somit bin ich dann doch wieder beim "Len betüdeln" ..... "Du bist kein Monster, Schatz...... du bist bloß ein TROTTEL ............ und das kriegt man in den Griff, versprochen" ;-)


    Zitat

    Original von Nicole
    Bei Highmore ist es ganz simpel, fürchte ich: ich halte ihn für einen ein bisschen doofen, von seinen Eltern verzogener Bengel der Oberschicht, der seine anerzogenen Standesdünkel pflegt und es dazu noch nicht verknusen kann, dass Jeremy ihm intellektuell überlegen ist.
    (Dass er dazu vielleicht noch scharf auf Grace ist, die ihn aber nicht mal wahrnimmt, mag ich nicht ausschließen.)


    Ooookay..... in diesem Falle verzichte ich DANKEND auf einen Kaffee mit diesem Typen ;-) ;-) ;-) :chen :rofl


    Und da die "schlimmen Gedanken" zu dem armen Len ja passee sind...... ich will definitiv IHN am Ende in Shamley Green (ob unsichtbar oder nicht... mir doch egal ;-) )


    Zitat

    Original von Nicole
    Ja, ANDERS, da stimme ich Dir zu, aber eben doch auch MEHR. Was Grace für Len fühlt, ist meinem Empfinden nach etwas irgendwo auf halbem Weg zwischen der geschwisterlichen Liebe, die sie zu Stevie hegt und der Liebe zu Jeremy.
    Sie hielt es auch lange selbst für DIE große Liebe - bis sie Jeremy begegnet ist.


    Ein Gedankenspiel, das ich für mich oft gemacht habe: wie es für Grace gewesen wäre, wäre Jeremy nicht in ihr Leben getreten. Sie hätte natürlich Len geheiratet, und wäre mit ihm auch glücklich geworden. Das wäre eine gute, liebevolle Ehe gewesen, eine, die ich mir wirklich schön vorgestellt habe.


    Aber das Gefühl für Jeremy war einfach viel, viel stärker.


    Oh - und da sind wir nun wirklich absolut anderer Meinung ;-). (Und ich fürchte du stürzt mich da sogar grade ein wenig in eine Denk-Phase über mein Leben .... macht nix)
    Wenn ich da jetzt von mir persönlich und meinen Erfahrungen ausgehen darf. Also ich war (und bin) nunmal halt auch mit einem (nicht grade einfachen, problembelasteten) Jungen (jetzt natürlich Mann) befreundet gewesen (seit wir 12/13 waren). Und das hat irgendwann so mit sich gebracht das wir unsere ersten Erfahrungen halt miteinander gemacht hatten (Details erspare ich euch und mir jetzt mal :lache :lache). Und irgendwann hatte mein allerbester Freund im Laufe dieser (echt spannenden) Phase mir auch mal gesagt "Ich bin in dich verknallt".
    Tja.... da stand ich da.
    Ich liebe meinen besten Freund bis dorthinaus...... aber war ich in ihn verknallt?? Eher nicht, und trotzdem JA.
    Tatsache war: ich war damals in so einen Typen aus der Parallelklasse verschossen. Und somit hab ich meinen Freund wohl auch einen üblen Tiefschlag versetzt gehabt..... ABER ..... ich hab eigentlich echt NIE gesagt: ich liebe ihn MEHR als dich.
    Ich hab immer zu ihm gesagt: ich lieb dich doch ganz genauso dolle. Nur eben anders. Aber nie, nie, nie weniger. (Und er sagte mir immer später, das ihn das aufrecht gehalten hat..... und ehrlich: ich liebe den Typen ANDERS, aber wirklich auf gar keinen Fall weniger...... eigentlich sogar einen Tick mehr..... fragt mich jetzt nicht ob das an mir, UNS, oder sonstwas liegt....... ist schon wieder so eine völlig verrückte Grübelei-Frage.....)
    Und JA ich hatte kurzfristig mal was mit diesem Typen aus der Parallelklasse am laufen. ABER er hat das (natürlich eigentlich) gar nicht gerne gesehen, das ich viel, viel Zeit mit meinem besten Freund verbringe. Und was hab ich gemacht??
    ICH hab meiner LIEBE den Arschtritt verpasst und meinem besten Freund den Vorzug gegeben (ganz ehrlich: Liebe hin oder her, aber niemand schreibt mir vor wieviel Zeit ich mit meinem Freund der mit mir seit Jahren durch dick und dünn geht verbringe.... da kann ich drauf verzichten). Und wenn ich wählen müsste...... ich würde immer meinen besten Freund wählen. Allerdings hab ich da sowieso das Gefühl das Freundschaft und Liebe auch manchmal extrem ineinander übergehen können und schlecht zu trennen sind. Und das diese "Tiefe" bei jedem und jeder Beziehung anders ist. Von daher bin ich jetzt doppelt traurig für Len..... nicht nur das seine geheimsten, ältesten Sehnsüchte unerfüllt sind....., die Freundschaft geht auch nicht SO tief, wie sie gehen könnte......... öh jee....... er muß wirklich nicht nur sich selber suchen und finden, sondern auch alles andere drumherum neu finden und definieren (bzw. hätte, wenn er denn überlebt hätte)


    Zitat

    Original von RickyundMolly
    Das ist es. Und gerade bei diesem Buch habe ich gedacht: wie schade, dass ich nicht die eine oder andere Person darin auf die Couch schicken kann ... :lache


    Oh ja... ich weiß was du meinst.
    Obwohl man geteilter Meinung drüber sein kann, ob Therapie wirklich das A und O ist. Da muß die Chemie auch stimmen..... schwer zu finden. Ich sage immer: das ist nur ein unendlich schlechter wirkender Ersatz für einen lieben Freund/liebe Freundin, den es kümmert.
    Aber ich sagte ja schon: Alleine mit Stephen könnte sich ein Therapeut dumm und dämlich verdienen. Von Len ganz zu schweigen...... (mit dem könnte man glatt expandieren.... so eine schicke Zweitpraxis in guter Lage, Haus ratzfatz abbezahlt ;-) :chen )


    Ja schon.... aber es ist halt eine Streitfrage in wie weit man an etwas schuldig ist, wenn es einem in dem Moment in dem man etwas tut eben nicht bewusst ist was das für Konsequenzen hat. Natürlich verschuldet man etwas (zumindest zu einem gewissen Teil), aber andererseits spielen da immer so viele Faktoren rein.
    In diesem Fall würde ich (juristisch gesehen) Len "schuldunfähig" sehen.


    Auch am Ende des Buches als er da mit der Knarre abdreht...... ich glaube jemand hat es in dem Thread geschrieben gehabt das er diese "freie Entscheidung getroffen hat".
    Auch da sehe ich es komplett anders (sorry....). Da war er so im Wahn und so völlig neben sich...... da hatte er sich definitiv nicht mehr in der Gewalt und war gar nicht mehr in der Lage Entscheidungen zu treffen. (Zu dem Zeitpunkt fand ich übrigens das sein Tod - gerade auch für ihn selber - die gnädigste Lösung war. Er war zu diesem Zeitpunkt SO krank, er hätte (in heutiger Zeit) stationär in eine (gute !!) Klinik gemusst. Aber zu seiner Zeit gab es ja wohl nur "Irrenhäuser" die unglaublich grauenhaft waren. Von Psychotherapie war ja nun leider weit und breit noch nichts zu sehen. Und an einem so schrecklichen Ort wie ein damaliges Irrenhaus zwischen Gott-weiß-was für Typen..... da möchte ich ihn nicht sehen.


    Und so unfähig Entscheidungen zu treffen sehe ich ihn eben auch schon in dieser unendlich furchtbaren Schlacht. Gerade DORT brauchte er seinen Halt (Grace) und handelte in diesem Moment auch wie in einem Wahn, weil er nicht mehr anders konnte.
    (Und wäre es ein Verbrechen in der heutigen Zeit, würden zig Gutachtet darüber streiten ob er nun schuldfähig oder nicht wäre............ leider vertraue ich diesen Gutachtern kein Stück, denn die Wahrheit siegt am Ende ja nie sondern das liebe Geld etc.)
    Das es sehr, sehr schlimm ist was er da gemacht hat steht ja ausser Frage. Nur gehe ich davon aus, das er sich bereits wenige Minuten nach der Schlacht selber im Inneren unendlich dafür geschämt hat was er gemacht hat. Natürlich macht das nichts ungeschehen - aber wenn Len eines Tages so weit gewesen wäre zu sagen: das und das hab ich gemacht, deshalb ist dieses und jenes passiert, ich bin schuld daran, ich tauge nichts (wäre die Idee die er daraus schliessen würde) usw. , würde ich ihn trotz allem davon freisprechen wollen (zum großen Teil zumindest - eine Restschuld kann ihm niemand nehmen). Eben weil diese blöde (entschuldigung für die Ausdrucksweise) Scheißentscheidung innerhalb von Sekunden getroffen wurde, in einem Moment allerhöchster Anspannung und Streß und Angst und allem zusammen.
    In dem Punkt wäre ich auch wirklich vollkommen überzeugt zum trösten bereit ;-) (so langsam hab ich ja das Gefühl, der Junge "zeigt" mir komischerweise so ein wenig davon was so mit ihm los ist/war.............. würd ich mich in dem Punkt also reinbeamen können, wäre ich dann ja wohl diejenige die "ihn im Endeffekt behalten darf" :rofl)


    Und klar: das Jeremy die Gefangenschaft überlebt hat, war eine Art WUnder und unendliches Glück.
    Das mein Opa seine Kriegsgefangenschaft überstanden hat...... auch purer Zufall und Glück. Ich hab in Folge des Themas angefangen über Opa nachzudenken und bin traurig darüber das er starb als ich erst 7 war und somit niemals mit ihm hab darüber reden können (obwohl sich natürlich die Frage stellt, ob er hätte darüber reden können, denn laut meiner Mutter und meinem Onkel hat er über diese traumatische Zeit NIE gesprochen). Er war in französicher Kriegsgefangenschaft (das einzigste was mir als Kind von ihm aus dieser Zeit bleibt ist so eine Art "Vokabelspruch" den wohl die Soldaten damals sagten:"Le Chien , der Hund - la vache die Kuh, Fermez la porte, die Tür mach zu .......") und ich hab mit Schrecken ergoogelt das es wohl (im gegensatz zur britischen und amerikanischen) Kriegsgefangenschaft - ähnlich wie die russische - eine "schlimmere" Art der Gefangenschaft gewesen sein muß (auch was Misshandlungen, Racheakte, Gewalt und natürlich Hunger betrifft).


    Ich bin allerdings weiterhin sehr uneins mit mir, was Lens Schuld betrifft. Komischerweise neige ich hier dazu ihn davon sogar (größtenteils) freizusprechen. Ich wäre da doch diejenige die ihn da durchbringen würde wollen und den Schlamassel in ihm mal ordnen helfen möchte, einfach damit er von der "ich muß perfekt sein"-Schiene runter käme, rausfinden könnte wer er selber ist und mit sich und der Welt neu umgehen könnte (ich sags ja........ die werden mir den Jungen quasi "in Geschenkpapier überreichen" :lache)


    Zitat

    Original von Nicole



    Hat er. :-) Und zu diesem Thema sicher auch jede Menge zu erzählen, an Weisheiten, an Überlegungen, an eigenen Erfahrungen.


    Das ist klasse !!! Solche Diskussionen (die eh nie zu einem Ergebnis führen, nur zu ZIG neuen Denkansätzen) kann man ja nun wirklich ewig führen.
    (Und ich sagte doch noch "Stevie soll nicht alles so zergrübeln" :lache :lache Ich glaub ich sollte da wohl offensichtlich besser mal die Klappe halten befürchte ich)


    Zitat

    Original von Nicole
    Das ist ein Gedanke, den ich erst über den Austausch mit Dir bekommen habe - dass Stevie und Len tatsächlich wie die zwei Seiten einer Medaille sind. :anbet


    Siehst du ;-), ich sag ja ich hab diese Jungs "gesehen" (ich geb es zu..... ich bilde mir sogar ein ich kenne Stevies Lieblingskekse - es ist Schoko-Orange,(keksteig schmeckt kräftig nach Orange und darin sind so dicke Schokoladenstücke von dunkler Schokolade - stimmts? - und weiß das er an der linken Hand eine Narbe hat ... - irgendein Überbleibsel aus der Sch...Zeit in Cheltenham , richtig? - und das er ein Geheimversteck hat(te), das wirklich nur er selber und der Hund kannte - und das im Wald liegt aber mit Wasser in der Nähe, mehr hab ich davon leider nicht "gesehen".... ja ich weiß, ich sollte mal über ne Therapeutische Hilfe nachdenken ;-) ;-)).
    Und eben wegen dieser "zwei Seiten" Geschichte, würde ich sagen, das sie - obwohl sie als Kinder nichts miteinander anfangen konnten . als Erwachsene die allerallerbesten Freunde der Welt sein könnten. Die Probleme des anderen wären für diese beiden ein offenes Buch, keiner könnte dem anderen auch nur irgendwas vormachen (nicht das die Jungs das nicht versuchen würden....).
    Wie unendlich traurig das diese beiden Jungs nicht zueinander gefunden haben...... (und ich wage die Theorie aufzustellen : hätten diese beiden sich noch als Jungs von 11 /12 Jahren "gefunden" und sich ergänzt....... dann hätten wir wahrscheinlich ein RIESENproblem dazu bekommen ;-) ;-) ;-) ;-) (so Ying/Yang-mässig wie die zwei ticken und harmonieren.... was diese beiden da so miteinander herausgefunden und entdeckt hätten..... also da möchte ich die zwei einfach mal mit allein lassen, die beiden zusammen = ungeheuer unschlagbares Team, ähnlich von "Freak, the Mighty" falls ihr diesen tollen Film kennt (Buch auch, aber NUR im englischen original), wenn ich den momentan kucke, dann sehe ich in Kevin und Max bescheuerterweise Stevie und Len.... ebenso im Song von Sting aus dem Soundtrack...)


    Zitat

    Original von Nicole




    Awwww ... Severus Snape ist einer meiner Lieblingscharaktere EVER! :knuddel1
    .


    Meiner eben auch ;-)
    Eine der missverstandesten Figuren überhaupt. So vielschichtig im Inneren..... so einsam und doch so klasse eigentlich. Die Liebe zu Lily, die Quälereien von diesem Arsch James (und sorry..... der war einfach nur unter aller Sau, und ich schnalle nicht wie Lily damals IHN nehmen konnte, ICH hätte meinen Geheimen Freund Sev genommen....... da bin ich J.K. Rowling auch immer noch böse über diese seltsame Charakterzeichnung....... bei aller Tiefe der Figuren und der gesamten Geschichte, und hey, das Ende von Band 7.... das war ein Beschiss und kein Mensch kann mir erzählen das es mal wirklich SO geplant war..... da hat sie die FALSCHE Geschichte erzählt (meiner Meinung nach)) Severus ?? Ein heimlicher Held.


    Und Stevie kannst du sagen.... er hat es sogar geschafft...... den einzigen .... the ONE AND ONLY ..... ALBUS DUMBLEDORE von Platz 1 (JA immer noch zusammen mit Ripred!! falls du ihn nicht kennst, dann lerne ihn kennen, und erzähle Stephen die laaaange Abenteuer-Geschichte von Gregor, seinen Ängsten, Zweifeln und dem abenteuerlichen Kampf für das Gute , wenn ich das schon nicht kann ;-)) zu schubsen. Albus ..... nur noch Platz 2. Stephen Norbury ...... die WAHRE Nummer 1 (okay, UND Ripred). Und jeder der mich kennt, der weiß das ich ALBUS geradezu ANBETE !!!!! Ich hab sogar eine Zitat-Liste von diesem genialen Mann über dem Kopfende meines Bettes hängen.......


    Ja, Gregors (und auch Harrys) Geschichte würde ich sehr, sehr gerne Stevie erzählen (und er würde an meinen Lippen geradezu hängen jede Wette - wer weiß, vielleicht hat der Colonel Stephen`s Hogwarts-Brief unterschlagen....... Stephen jedenfalls ist ein Gryffindor (!!!) .... ich bin eine Slytherin ..... (und schon wieder kriege ich den Len - offensichtlich mein imaginäres Schicksal *lach* - aufs Auge gedrückt)).
    Und dem Len..... dem würde ich sehr, sehr gerne die Geschichte von Bastian Balthasar Bux erzählen........ ich hab gestern noch in "Die unendliche Geschichte" geblättert und als ich gegen Ende an "er wollte nicht mehr der Größte, der Schönste und der Beste sein. Das alles hatte er hinter sich. Er sehnte sich danach so geliebt zu werden, wie er war. Mit all seinen Fehlen. Oder vielleicht gerade wegen ihnen" (im Kapitel "Im Änder-Haus" bei Dame Aiola") kam, da musste ich SO SEHR an Len denken........es war zum heulen. Und da hab ich endgültig um ihn (Len) geheult.


    Ich hab übrigens sehr viele Lieblingsbuchfiguren..... ich fürchte die wären zu lange hier aufzuzählen (und sicherlich absolut off-topic..... tschuldigung). Erwähnen würd ich jetzt neben den genannten "Din-Mikkith, der Behmisch" aus der Neschan-Trilogie, Jonathan Jabbok (aus der Neschan-Trilogie) , der ganze "Club der Verlierer" aus Stephen Kins "Es", Ted Brautigan aus King`s "Hearts in Atlantis" und andere die mir grade nicht einfallen :lache :lache
    Und all die Geschichten würde ich Stevie schenken wollen....... ihm ganz besonders.


    Und a propos Stevie..... jemand hatte in einem anderen Abschnitt doch mal ein Gemälde erwähnt (Stevie in der Bibliothek??).
    Ich bin selber grade über ein Gemälde von hernan Bas gestolpert. Es heisst "The Burden". Und ich bin regelrecht erschrocken, wie sehr es unseren Stephen (in all seiner Unsicherhei und Verzweiflung) zeigt.....
    Hier mal der Link: http://www.brooklynmuseum.org/…s/The-Burden_542-wide.jpg
    (Auch wenn ich finde das der junge Mann in diesem Gemälde irgendwie einen viel zu langen Hals hat :grin ;-). Aber vielleicht kommt das nur daher das er so krumm dasitzt?? Eine andere Deutungsmöglichkeit dazu ist mir leider noch nicht eingefallen. Aber ansonsten??? Da isses mir schon kalt den Rücken runtergelaufen als ich das Dingen gesehen habe,,,,,)

    Zitat

    Original von Nicole



    Umgekehrt gefragt: was tut Len denn, um jemandem auch nur ganz schwach zu signalisieren, wie es in ihm aussieht? Ist ihm selbst das denn überhaupt bewusst - oder belügt er sich da selbst am meisten?


    Gute Frage.... sauschwierige Frage.... :help
    Ich glaub schon das er es nichtmals mehr schafft sich das einzugestehen, wie beschissen ihm das geht. Leider. Irgendwo wird er es schon "wissen", aber er wird es auch sofort wieder verdrängen. Deshalb wird seine "geistige Gesundheit" ja auch immer schlimmer. Er befindet sich inmitten eines Wirbelsturms. Wenn man da mal drin ist, kommt man allein nicht mehr raus. (Der Satz mit dem Wirbelsturm stammt leider nicht von mir... der ist aus "Young Guns" ;-)).
    Nein, er zeigt es natürlich nicht. Kann er nicht. Klar, Gracie kann auch nicht hellsehen..... trotzdem hab ich irgendwie immer im Hinterkopf "Sie hätts merken müssen" (vielleicht einfach, weil man selber hofft das man selber , falls es einem Freund mal so geht, in der Lage ist sowas zu merken. Das das oft nicht klappt, zeigt sich ja leider nur allzu oft, wenn sich z.B. jemand umbringt, und keiner hats gemerkt.).
    Ich glaub ich hab momentan einfach meine "sentimentale Woche" oder so...


    Zitat

    Original von Nicole
    Ja, das war er.
    Das war aber wiederum eine Entscheidung, die er für sich getroffen hat. Er hätte auch genausogut selbst nach Omdurman aufbrechen und versuchen können, Grace einzuholen (damit er an ihrer Seite sein kann) - oder es genauso machen wie sie: ihr den Rücken zudrehen und nach England zurückkehren.


    Da stellt sich für mich dann allerdings die Frage: war er dazu denn noch in der Lage? Wenn ich mir das vorstelle dann hab ich beim nachdenken folgende Bilder im Kopf : Len, der den Brief von Grace sorgfältig gefaltet in der Tasche mit sich rumträgt, dahockt .... mit der Knarre (in der sich genau EINE Patrone befindet) und im Kopf in Gedankenschleifen gefangen ist und von Stunde zu Stunde quasi wahnsinniger wird. Der kaum isst und so gut wie nicht schläft. Eine Gedankenschleife wird "ihr folgen" oder "zurück nach England" gewesen sein. Und da dreht man am Rad in so einer Schleife. Er wird BEIDES gewollt haben und BEIDES nicht gekonnt haben (die Gedanken gehen immer im Kreis). Im Grunde wusste er ja: er hat kein Ziel mehr.
    In seiner Wahnvorstellung wie er da auf Grace und Jeremy losgegangen ist zeigte sich auch so eine Gedankenschleife. Dieses entweder oder (wobei beide Versionen natürlich utopischer, kranker Wahn waren) - wobei er sich im Grunde alles und nichts davon gleichzeitig wünscht.
    Und in solchen Abgründen des Wahnsinns hat er letztlich verharrt und gewartet..... (die eine Patrone war sicherlich eigentlich für sich selbst, dazu war er aber widerum nicht mutig genug (zum Glück eigentlich), und deshalb war das auch so eine "Ja oder nein" Gedankenschleife.)
    Darf ich gar nicht so genau drüber nachdenken, weil das wirklich gruselig ist sich das bildlich (und vor allem gedanklich) vorzustellen.


    Zitat

    Original von Nicole


    Mir drängt sich da die Frage auf: kann und will sich Len denn selbst seiner Schuld stellen?


    Hmmm...... ich würde sagen: im Grunde JA.
    Natürlich tut er das bislang noch nicht wirklich, sondern verdrängt. Ich denke auch nicht das er das in seiner momentanen Lage hätte können. Das kann man nicht alleine. Eine dicke Portion Sicherheit muss man schon haben um sich solchen Dämonen entgegen stellen zu können.
    Aber ich finde das man ihm durchaus angemerkt hat, wie sehr ihn das aber tief im Inneren schon belastet und er auch sehr darunter leidet. Und nachgedacht hat er auch darüber. Ich finde schon das man es ihm (vor allem am Ende) auch anmerkt.
    Ich kann mich aber durchaus irren - du kennst ihn definitiv besser als ich. Und sagen wir mal so: bei Len VERMUTE ich das meiste (ganz im Gegensatz zu Stevie, bei dem ich das Gefühl habe ihn wirklich zu KENNEN und zu verstehen)


    Nachtrag von mir am nächsten Tag:
    Mir hat das im Kopf irgendwie keine Ruhe gelassen. Vor allem die Frage "In wie weit belügt sich Len selber?". Gestern hätte ich noch gesagt: er verdrängt und das recht gründlich (Und ich würde mir soooo wünschen das es auch "nur" so ist !!). Belügen.... hätte ich größtenteils nein gesagt (bis auf die Tatsache das er es ja noch nicht schafft sich sich selber zu stellen, das er eben nicht "der Tolle und Unbesiegbare" ist (und auch nicht sein muß).
    Und deshalb hab ich mir nochmal die Szenen die damit zusammenhängen durchgelesen. Und ich hatte GANZ GANZ SCHLIMME Überlegungen...... was ist wenn Len sich tatsächlich selber belügt ??????? Immerhin wissen wir definitiv das er unter dem schlimmen Druck leidet sein eigenes Klischee von Tollen, Perfekten zu erfüllen. Davon kann er sich in seiner Situation und unter den Umständen ja auch noch gar nicht lösen. Also: Was ist wenn seine Version der Geschichte was in (und nach !!) der Schlacht von Abu Klea passiert ist NICHT STIMMT??? Was ist wenn er sich das (am meisten für sich selber) so zurechtgebogen hat (müssen), das er dabei so wenig Schuld wie möglich eingestehen muß???? Mir ist immer noch total schlecht wenn ich in diese Richtung denke. Aber leider deutet schon einiges darauf hin, oder? (Bitte sagt mir das ich mich irre !!!) Zum einen die Tatsache wie und wann Jeremy in die Hände der Mahdisten gelangte. Ich wage kaum zu fragen........ diese Szenen waren nicht umsonst so lückenhaft (mit weißen Flecken im Zeitablauf) geschrieben , oder?
    Jeremy war unter dem Leichenberg (wach und im Begriff sich rauszukämpfen)........... und als nächstes dann doch schon in der Hand der Feinde.
    Und Len und Roy haben doch nach der Schlacht nach Jeremy gesucht. Aber angeblich nicht gefunden......
    Jetzt wissen wir: der liebe, arme Simon wurde von ihnen dort begraben. Roy war mit Simon unter den 5en am engsten befreundet (hat man gemerkt). Also wird er diese Aufgabe durchgezogen haben, auch noch an seinem Grab geblieben sein und getrauert haben. (Jetzt hab ich Bilder vor Augen..... Len wie er sagt: Bleib du ruhig hier bei Simon. Ich suche nach Jeremy). Was ist wenn Len Jeremy gefunden hat ???? Ich finde es eher unwahrscheinlich das die Mahdisten früher als die Jungs dort die Leichenberge abgeklappert haben sollen........... (wünsche es mir aber grade verzweifelt!). Ich frag mich (bzw. IHN gerade) : Len, Len, Len...... was hast du da bloß gemacht, du Idiot???
    Hat er ihn gefunden und liegengelassen??? (Kann sein)
    Hat er ihn WACH und natürlich schwach gefunden und ihm nochmal eine verpasst (immerhin musste er ja jetzt auch noch zusehen das nicht rauskommt was er schon verbockt hat)??? (Noch wahrscheinlicher)
    Oder hat er ihn irgendwie sogar an diese Leute die Jeremy nach Ondurman geschleift haben verschachert?? (Ganz ehrlich: ich weiß nicht ob ich das überhaupt wissen will)
    Besonders das Ende ergibt für mich dann wieder noch ganz anders Sinn........ ganz besonders Jeremy, wie er das mit der Vergebung sagte (die er Len eben NICHT geben kann), die Geheimhaltung der tatsächlichen Ereignisse (und das Gespräch mit Tommy - bei dem wir die genannten TATSACHEN ja nicht zu lesen bekamen...), Lens Reaktion auf Jeremy kurz vor seinem Tod.....
    Denn ich hatte bei diesen Szenen das Gefühl Jeremy (der sich wieder erinnern wird) und Grace (die es von Jeremy in deren Zeit in Cairo erfahren haben wird) wissen mehr....... (hab ich da jetzt ein Geheimnis gelüftet oder sowas??)


    In dem Fall möchte ich dann doch sagen das mir Len am Ende des Buches zwar immer noch sehr, sehr, sehr leid tut, er mir aber in der Szene am Schluß im Garten von Shamley Green definitiv nicht mehr so wirklich fehlen würde ;-) (da überlege ich dann doch eben gerade ob man nicht vielleicht dem "guten,alten" Freddie Highmore mal ne Einladung zum Kaffee gönnen sollten................ überhaupt, denke ich an diesen (vermeintlichen) Vollpfosten im Moment ein wenig....... ich meine: Was hat der Kerl eigentlich für ein Problem???? Kann das vielleicht sein das der Typ schwul ist und damit nicht klar kommt und sich deshalb so biestig aufführt??? Denn es fällt ja schon auf, das er rüberkommt wie der Arsch vom Dienst, einen fiesen Spruch nach dem anderen reisst, aber in der Schlacht gab es so einen kurzen Moment zwischen Jeremy und Freddie (ausgerechnet) das man sehen konnte das in dieser extremen Situation sind die Zwei "auf einer Seite" und können sich sogar aufeinander blind verlassen. Ganz ehrlich: eigentlich würd ich gerne mal mit dem Freddie im Nachhinein einen Kaffee süffeln. Könnte mir vorstellen das dieses "Biest" wenn man ihn besser kennen würde vielleicht sogar ganz nett wäre....)


    Zitat

    Original von Nicole[/i


    Könnte er das wirklich, Grace "nur noch" als seine beste Freundin sehen? Zu wissen, dass es Jeremy ist, der mit ihr verheiratet ist, der mit ihr schläft, der der Vater ihrer Kinder ist? Einfach auch nur zu wissen, sie liebt Jeremy so viel mehr als ihn?


    Oh da sind wir nochmal ziemlich unterschiedlicher Auffassung befürchte ich.
    Natürlich wird er nicht sofort "Hurra" schreien. Sowas braucht ja auch Zeit. Aber ich bin mir doch eigentlich sehr, sehr sicher das er das schaffen kann. Das er sich auch neu verlieben kann. Er würde das lernen müssen. Durch solchen Liebeskummer muss doch jeder mal durch.
    Und ich stolpere ziemlich darüber das Grace Jeremy MEHR liebt als Len. Da hab ich meine Schwierigkeiten mit. Würde sie das wirklich SO sagen?? Hmmmmmm.... ganz ehrlich: falls Grace in sich geht und dann wirklich sagt: ich liebe Jeremy MEHR als Leonard........ dann tut es mir leid, dann ist sie niemals Lens beste Freundin gewesen.
    Also ich sehe das eher so: sie liebt Len GANZ ANDERS als Jeremy, aber (und das ist etwas ganz wichtiges) auf keinen Fall WENIGER. Anders, ja - aber ganz genauso doll (und zwar so das sie auch für ihn bereit wäre in die Hölle und retour zu gehen wenns denn sein muss). Und sich darüber sicher zu sein, macht sehr viel aus.


    Das ist natürlich auch nicht das was sich Len (noch) erwünscht. Aber er hätte ja im Falle einer Rückkehr sowieso ganz extrem an sich arbeiten müssen (mit Hilfe natürlich, anfangs zumindest). Und dazu hätte diese Gefühle einzuordnen etc. natürlich auch gehört. Sowas braucht Zeit.
    Aber ich hab ihn schon eingeschätzt, das er das hinkriegen wird. Er müsste durch seine Angründe ja nun auch nicht alleine durch. Aber es ist natürlich ein langer, langer (schmerzhafter) Weg.


    Zitat

    [i]Original von Nicole

    Zitat

    Ihn Becky und Stephen anzuvertrauen, auf Shamley Green - das finde ich einen wunderschönen Gedanken, RickyundMolly!
    Zumal ich ja davon überzeugt bin, dass Shamley ein ganz besonderer Ort ist, einer, an dem man sich nicht nur wohlfühlen, an dem sich auch Fremde zu Hause fühlen, sondern einer, der auch etwas Heilendes an sich hat. :-)


    Ja, ne? Und da sag nochmal Len würde das nicht packen........
    Und die beiden (Stephen und Leonard) hätten wirklich so eine ganz neue, besondere Ebene finden können. Ich hätte sie mir dann als richtig dicke Freunde vorstellen können, die sich total ergänzen können (da greift wieder dieses Zwei Seiten einer Medaille - Bild ). Und das wo sie sich schon so lange kennen und im Grunde ewig nix haben miteinander anfangen können :rofl. Wären noch tolle Blutsbrüder geworden....
    Jaja, hat halt nicht sollen sein.....


    Ich fürchte nun wirklich "Ich habe fertig"......... (mal sehen wie lange ich durchhalte, bevor ich wieder vorne anfange zu lesen :lache)

    Zitat

    Original von Nicole


    Dass Lens Geld ihnen beiden diese gemeinsame Zeit in Cairo und die Rückkehr nach Hause ermöglicht, finde ich eigentlich nur gerecht, nachdem er den beiden so viel genommen hat. Das ist das Mindeste, was er für sie - wenn auch unwillentlich und aus dem Grab heraus - noch tun kann.
    Schmerzensgeld.


    Oh da sind wir irgendwie aber total unterschiedlicher Meinung ;-).
    Besonders das mit dem Schmerzensgeld.
    Hat er denn wirklich verursacht, das Grace und Jeremy so lange getrennt waren?
    Wirklich ER?
    Ich kann das im Kopf rumwälzen solange ich will und seh das einfach nicht (weiß der Geier wieso).
    Ich kann da im Grunde nur dem Krieg selbst die Schuld geben.
    Für mich hat Len einen (sehr schrecklichen, unendlich dämlichen und absolut kindischen) Fehler gemacht. Aber Jeremys Gefangenschaft laste ich ihm trotz allem nicht an. Das hat sich so dermassen verselbstständigt.
    Nehmen wir an er hätte den Fehler nicht begangen - keiner weiß was dann passiert wäre. In dem Chaos wäre es nur allzu leicht so gewesen, das Jeremy nicht "nur" ausser Gefecht und gefangen, sondern auch getötet worden wäre. Weiß keiner. Somit hätte Lens Tat Jeremy sogar das Leben gerettet. Wie gesagt: weiß keiner.
    Und Schuld??? Oh jee - ich wette das Thema ist schon wieder eines für ein Lagerfeuer mit Abbas ;-). Ich hoff ja der Mann hat seeeeeeehr viel Zeit.
    Aber was mich versöhnlich stimmt .... ich denke da wo Len jetzt ist, da hat er den beiden das Geld sicherlich von Herzen gegönnt.


    Nachtrag einen Tag später:
    Es sei denn natürlich es wäre eben NICHT so gewesen wie er uns die Ereignisse geschildert hat (siehe meinen Nachtrag weiter unten). Wenn Lens Version allerdings stimmt bleibe ich dabei das er alles weitere NICHT verschuldet hat. Anderenfalls sähe das netürlich anders aus.


    Zitat

    Original von Nicole
    In Cairo denkt Grace ja auch über ihre eigene Rücksichtslosigkeit nach (S. 537). Ich fand das ungeheuer spannend zu sehen, wie Grace, "der gute Mensch von Surrey", wie ihr Cecily damals an den Kopf geworfen hat, nach und nach weniger gut ist und handelt, sondern auch zweifelhafte Dinge tut. Dinge, die vielleicht unmoralisch oder sogar schlecht sind - aber in diesem Moment einfach trotzdem das Richtige. Weil sie sich in eine Welt vorgewagt hat, in der Begriffe wie gut-böse, richtig-falsch nicht mehr in der Form existieren wie sie es ihr Leben lang kannte.


    Das finde ich auch total klasse. Nicht falsch verstehen: ich mag Grace und dafür das sie Jeremy holen geht bewundere ich sie echt. Aber sie hat ja Recht: alles muß man selber machen ;-).



    Zitat

    Original von Nicole
    Das fand ich so unglaublich reizvoll: der heldenhafte Typ, der Strahlemann, der als Bösewicht handelt, aber dabei trotzdem eine tragische Figur ist. Fand ich sehr, sehr schwierig zu gestalten und zu schreiben, war aber eine spannende und bereichernde Erfahrung.


    Seine Gegensätzlichkeit.... ich kanns mal so sagen: Wat kostet der Junge mich noch Nerven ;-).
    Irgendwie sind Len und Stevie so ein bisschen die "gegenseitigen Hälften". Die eine Seite der Medaille: Len der Sonnyboy, der Tolle und Coole , diesem Image aber im Grunde gar nicht gewachsen ist und letztendlich auch völlig zerbricht
    Und dann die andere Seite derselben Medaille: Stevie, der so große Probleme mit sich selbst hat, der sich selbst für verkehrt, schlecht und feige hält - der aber in Wahrheit auf Grund seines wirklich unendlich lieben Wesens (ich kann es wirklich nicht oft genug erwähnen, wie sehr ich den Burschen lieb habe, sicherlich bis zum (Zwerg)planeten Pluto und wieder zurück), hohen moralischen Werten (ich sag nur: Dumdum-Geschosse........), Fähigkeit zum Verzeihen (Colonel) und Nachdenken (eins steht fest.... der junge Mann hat einen EINDEUTIG höheren IQ als ich........ ich hab jetzt auch mal den Fehler gemacht mir den "Manfred" anzukucken...... ähhhhhhh, Stevie, Schatz - wenn du das Dingen der Becky erklärt hast, kannst du das für mich gleich nochmal tun :rofl :rofl) der eigentliche "strahlende Held" ist. Len will es sein...... und Stevie IST es. Sein Charakter..... so stelle ich mir einen echten Ritter vor !!!! (Ihr wisst schon: so einen ganz tollen mit schimmernder Rüstung, der die Schwachen verteidigt und das Böse bekämpft = That`s Stevie)


    Und nicht falsch verstehen: Stephen ist und bleibt natürlich mein absoluter Liebling !!!
    Naja das hab ich sicherlich eh schon tausendmal gesagt. Ich glaube er hat in meiner Lieblingsbuchfiguren-Hitparade sich mal eben heimlich still und leise (wie es seine Art ist) sich auf Platz 1 geschlichen (ähhh, okay zusammen mit Ripred der Ratte aus Suzanne Collins 5 Gregor-Bänden, aber das geht sicher okay, denn wie ich ihn "kenne" wird er Ripred mögen (und die Geschichten würd ich ihm echt liebend gerne erzählen, unserem traurigen Grübler..... im Sommer, irgendwo draussen, mit Laternen und Keksen und Eistee und Decken und in der Dämmerung und der Nacht, mit Froschquaken und Grillenzirpen im Hintergrund ). Ach und Ripred würde Stephen auch mögen und ihn a) auch trösten , klar (hey, Ratte! hinten anstellen :lache) und b) trainieren) ).
    Somit hat der junge Mr. Norbury es geschafft "Luke Wingo" UND "Severus Snape" UND "Remus Lupin" jeweils einen Platz runter zu schubsen. Stephen braucht den Platz auch nötiger ;-).
    Mein Wunsch-Buch-Eingreif-Moment ist auch immer noch: "Stevie retten" (ich glaub ich kann schon nicht mehr zählen, wie oft ich den schon "rausklauen" wollte, um ihm zu helfen all das Schreckliche in seiner Welt zu ordnen und angehen zu können......). Für ihn will man wirklich die Welt ändern.


    Ich befürchte ja, so langsam hab ich (leider) wirklich alles was vorhanden ist zu Tode analysiert....... so langsam muß ich Abschied nehmen .
    Jede Wette, dieses Buch lese ich garantiert noch ungefähr tausendmal.

    Zitat

    Original von bibliocat]
    Leo hätte ich nie für den Bösewicht dieses Romans gehalten...


    Huhu :wave,
    da muß ich mich doch ein letztes Mal einmischen ;-). Ich hoffe ihr verzeiht mir das .


    Leo ist auch auf keinen Fall ein Bösewicht. Echt nicht...... (auf die Gefahr hin mich jetzt unbeliebt zu machen, weil irgendwie fast alle ihn als solchen auffassen :grin ).


    Er hat doch nur verzweifelt versucht dieses Rollenbild (in das er quasi genauso reingequetscht worden ist wie Stephen in seines) in den Augen der anderen (und in seinen eigenen auch) zu erfüllen.
    Und für den ganzen Wahnsinn, den die Jungs durchgemacht haben, war er definitiv nicht stark genug. Er ist halt verwöhnt gewesen..... und es flog ihm halt bislang alles halt irgendwie zu. Dem ist sein ganzes Leben der Wind nichtmal ansatzweise mal ein wenig härter um die Nase geweht. Und dann quasi direkt vom "verhätschelt werden" in den Krieg..... (dazu zähle man nun noch seine Persönlichkeit, der sich für seine - für ihn auch noch völlig neu entdeckte - Schwäche schämen wird bis dorthinaus, überhaupt nicht einordnen kann warum, wieso, weshalb, weswegen er es nunmal plötzlich NICHT mehr schafft toll und perfekt zu sein). Und man sieht an Len und Sis doch ganz klar das die Zwei so erzogen sind, das "der schöne Schein nach aussen" eben DAS A und O ist. Auch Cecily wird ihre Einstellungen (" jetzt wo sich der alte Ashcombe umgebracht hat kann ich Roy nicht mehr heiraten.... diese Schande .... wie sieht denn das aus blablabla) ja von irgendwoher haben.
    Und Grace war eben für Len DER Halt im Leben. Früher schon (es war eine absolute Selbstverständlichkeit für ihn das Grace und er eben eines Tages heiraten werden..... entziehe ihm diese "Sicherheit" und dann zerfällt irgendwie auch der ganze Rest seiner Welt.... weil nichts mehr passt, die kennen sich seit sie ganz klein waren, von Anfang an hat er sich gedanklich in dieser Richtung NUR mit Grace abgegeben, jede Fantasie, jede Sehnsucht ..... ) und dann eben im Kriegswahnsinn erst Recht.
    Und böse? Das kann ich auch beim zigsten Mal drüber nachdenken nicht finden (verzeiht mir bitte, ich will natürlich jedem seine Meinung lassen !!! Also nicht als Angriff oder so auffassen - nur für mein Empfinden MUSS ich den Len einfach verteidigen - vielleicht hab ich ja ne Macke.... :lache ).
    Seine Tat auf dem Schlachtfeld....... natürlich unter aller Sau. Aber (ich finde) in der Ausführung (und vor allem die Motivation dahinter) weniger heimtückisch als einfach nur unglaublich kindisch. Vor allem der Grund für diese Schnapsidee..... von wegen er wollte unbedingt der Held sein, er wollte halt wieder der tolle und coole sein.
    Wie ein 12-jähriger....... (und in seiner Persönlichkeitsentwicklung siedle ich ihn auch ungefähr in dem Alter an :rolleyes - so ein bisschen wie Stephen, nur umgekehrt, Stephen ist für mich hauptsächlich im sexuellen Bereich noch in diesem (Anfänger)bereich hängengeblieben, Len ist zwar in diesem Bereich "vorangekommen", aber vom Denken und Verhalten her ist er für mich wirklich noch ein Kind.....). Ich finde das konnte man auch ganz extrem in seiner Wahnvorstellung am Schluß sehen..... von wegen "Jeremy weg = Grace und ich wieder glücklich zusammen, oder Grace weg = Jeremy und ich sind wieder ganz dicke Freunde" (daran sah man ganz besonders auch wie sehr ihn seine Schuldgefühle aufgefressen haben.... er will eben auch seinen Freund nicht verlieren (zusammen eben die Musketiere ..... und wieder etwas was für ihn selbstverständlich war, so wie ein Kind alles für selbstverständlich nimmt, die Freunde.... und plötzlich war einfach alles anders durch die Grausamkeit des Krieges - für mich symbolisiert Len in unglaublich trauriger Weise das was Krieg bedeutet und was er anrichtet: die völlige Zerstörung der Unschuld ).


    Du liebe Zeit...... jetzt ist das ja fast wieder so ein langer Text geworden... ;-) (sorry...). Und dabei hab ich garantiert eh noch wieder die Hälfte vergessen, die mir an Leonard aufgefallen ist .... (und ich bleib dabei: er war niemals ein Mistkerl ;-))