So - jetzt bin ich durch.
Zuerst einmal : zum Glück haben sich meine Befürchtungen nicht bestätigt. Im Gegenteil: ich war sowas von stolz auf den kleinen Bruder Viktor. Er war tapfer und mutig, und auch wenn er in Gedanken auch schonmal einen Absacker ins Böse hatte.... das waren nur Gedanken und wer ohne Sünde ist der werfe den ersten Stein (so stehts schon in der Bibel). Viktor ist so doll über sich hinausgewachsen, gegen seine ANgst, gegen seine Eifersucht. Toller Junge - Punkt. Und seine Versöhnung mit Konrad und die gemeinsamen Pläne - wunderschön.
Schon ein Hammer das die letzte Zutat ausgerechnet Knochenmark war, das in der heutigen Zeit Konrad wirklich gerettet hätte (wenn auch anders). Der Gedanke ist so traurig.
Das Ganze ist irgendwie aber immer noch ordentlich von Harry Potter zusammengeklaut *lach*. Jetzt ist mir sogar eingefallen an was mich diese hochintelligente Katze erinnert. An Hermine Grangers Krummbein - ein Kniesel.
Endlich ist Henry mal wichtig geworden. Und ich wusste doch das dieser zwielichtige Polidori nichts gutes im Schild führte. Da hatte ich recht.
Und hier noch einmal gesagt: die Themen um die es geht und einzelne Szenen sind eindeutig erst ab 14 aufwärts. Die Knochenanbhack-Szene und die Abschlachtung des um Gnade maunzenden Krake waren doch sehr hart. Trotzdem ist die Geschichte insgesamt vom Stil her mehr für 10 bis 12 - jährige, durch die nicht sehr ausführlichen Szenen, die schnelle Handlung und die sehr vielen Zufälle, die den Helden der Geschichte ständig zu Hilfe kommen. Das passt alles nicht so wirklich.
Das Ende war dann letztendlich wirklich ein Schock. Konrads Tod, nach allem was Viktor und auch Elizabeth und Henry durchgemacht haben, nach der vermeintlichen Besserung des Gesundheitszustands und der wunderschönen Versöhnung.
Ja, jetzt kann ich Viktor Frankenstein verstehen, das er sein Leben der Suche nach dem Weg jemanden von den Toten zurückzuholen widmet.
Armer, mutiger, kleiner, großer Viktor !!!
Mensch, das war doch niemals seine Schuld. Er hat doch alles getan und mehr. Er ist doch so über sich hinausgewachsen, dabei ist er allein nicht der mutigere Zwillingsbruder, sondern der zweifelnde Angsthase. Und dann war er sowas von tapfer. Himmel, ausgerechnet der olle Quacksalber Polidori hackt ihm die Finger mit spartanischsten Mitteln ab......... wer würde da denn nicht die Beine in die Hand nehmen und kneifen? Doch spätestens wenn dieser durchgenallte Gnom den Meissel zückt!!! Und wofür das ganze? Nur eine Illusion - dieser Polidori taugt ja nun echt absolut null. Also ich hätte jetzt im punkto Alchemie den guten alten Vampir Myrdin aus der "Haus der Vampire"-Reihe empfohlen. Wenn einer so ein Elixier zusammenrühren kann, dann der !
Schlimm fand ich ja als Elizabeth zu Viktor sagte, das es seine Schuld wäre, wenn das Fieber von Konrad wiedergekommen wäre. Die Krankheit wäre doch auch ohne den Streit der Zwei wiedergekommen - das war einfach nur gemein.
Mein Gesamtfazit: Ausser meiner Kritik an dem Stil des Buches gefällt es mir dann doch ziemlich gut. Das liegt aber hauptsächlich an der Zwillingsgeschichte, sprich die Brüder untereinander und Viktors Kampf mit sich selbst und seinen Gedanken dazu. Auch wenn das alles in ausführlicher besser gewesen wäre.
Der Abenteuer-Zuatetn-Sammel-Part war mir zu sehr "Harry Potter für Arme".