Beiträge von Alena Nebel

    Ich habe einfach mal die Reclam-Ausgabe reingepackt. Selber habe ich eine Gesamtausgabe der Faustdichtungen Goethes.


    Zusammenfassung:
    Nach dem Ende der Gretchen-Tragödie wird nun hier Fausts Leben, Wirken und Sterben an Höfen, im Schlachtfeld oder sonstwo dargestellt.


    Rezension:
    Mit diesem Stück löst Goethe sich vom klassischen Fauststoff etwas mehr. Gerade mit dem Ende, das ich hier sehr mag, stellt Goethe sich gegen die eigentliche Sage, wie u.a. Kit Marlowe sie überliefert.
    Eine direkte Fortsetzung zur Gretchentragödie gibt es nicht, auch Faust selbst wird ganz anders behandelt.
    Thematisch holt der zweite Teil deutlich weiter aus, es gibt so ziemlich nichts, was nicht behandelt wird.
    Die Handlung erscheint diesmal deutlich konfuser, weil sie nicht zusammenhängt, sonern aus völlig verschiedenen Strängen besteht. Goethe lehnt sich hier sehr viel an der griechisch-römischen Mythologie an, setzt viel voraus, was den zweiten Teil bisweilen recht vertrackt macht.
    Auch ist Goethes Sprache bekanntlich nicht einfach. Dazu vermisse ich hier ein wenig die Glätte, das Flüssige seiner Verse, wie man es im ersten Teil oder der Iphigenie findet, sodass ich Faust II über weite Strecken sehr anstrengend fand. Dies könnte damit zusammenhängen, dass Goethe leider verstarb, bevor er Faust II vollenden konnte. Erst IV. und V. Akt lesen sich wieder so schön wie üblich.


    Fazit: Bei Weitem nicht so schön wie der erste Teil, dafür aber um Längen inhaltsreicher, was die beiden nicht gerade gut vergleichbar macht. Mir gefiel der erste Teil aber weitaus besser.

    Ich finde, Christine hat recht. Der Atlantis-Komplex ist anders als der Rest der Reihe, ich glaube es wäre unfair, ihn damit zu vergleichen.
    Der ruhigste, nachdenklichste Band bisher. Ich glaube, viel bereitet den nächsten Band vor.


    Lili_Morinstal : Das finde ich auch! Artemis und Minerva sind der Grund, dass "Die Verlorene Kolonie" mein Lieblingsband ist.


    Edit und PS: ich bin übrigens froh, dass Opal endlich mal nicht der Bösewicht war.

    1.Was liest Du gerade?


    u.a. "Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins" (Kundera )und "Schuld und Sühne" (Dostojewski)


    2. Welches Buch hat Dich zuletzt stark beeindruckt?


    "Der Fänger im Roggen" (Salinger), ich glaube, das hat mir unheimlich viel mitgegeben


    3. Sammelst Du irgendetwas?


    Nicht als Selbstzweck


    4. Schreibst Du Widmungen in Bücher?


    nein


    5. Schreibst Du Deinen Namen in Deine Bücher?


    wenn Verwechslungsgefahr besteht (wie in der Schule, wo alle dieselben Bücher hatten)


    6. Welches Buch hast Du doppelt?


    nichts, wovon ich wüsste; hatte zwei Erzählungen von Poe in verschiedenen Ausgaben, hab aber eine verschenkt


    7. Von wem würdest Du Dir gern was vorlesen lassen?


    Antonio Skármeta, der hat mit über 70 eine unglaublich lebhafte und humorvolle Stimme,
    sowie
    Isabel Allende, ich liebe einfach ihr Spanisch mit diesem angenehmen weichen chilenischen Akzent


    8. Sitzt Du im Kino lieber am Rand oder in der Mitte?


    hauptsache, hinter (sic!) mir ist frei, sonst muss ich mich wieder ducken...


    9. Welche ist Deine liebste Romanfigur?


    Katarina, aus "Der Plan von der Abschaffung des Dunkels" (Hoeg),
    und
    Ripred, aus der Unterlandreihe (Collins)


    10. Nach welchem System ordnest Du Deine Bücher daheim?


    Sachbücher nach Thema,
    Romane Alphabetisch nach Autorennachnamen.


    11. Lesen: vor dem ins Bett gehen oder nach dem Aufstehen?


    selten vor dem Zubettgehen, selten direkt nach dem Aufstehen


    12. Welches Buch würdest Du Deinem größten Feind schenken?


    Ich wüsste keine Feinde; ansonsten vermutlich etwas über friedliches Miteinander (für Personen, die ich einfach nur nicht leiden kann, gäbe ich hingegen niemals Geld aus)


    13. Hardcover oder Paperback?


    ich kaufe fast nie Bücher selber, ist für mich ansonsten kein Kriterum


    14. Zeitung aus Papier oder im Netz?


    Beides


    15. Von welchem Buch bist Du zum ersten Mal so richtig gefesselt worden?


    Hab mit dem ersten Harry Potter vor der Einschulung lesen gelernt


    16. Deine liebste Literaturverfilmung?


    "Die Brücke nach Terabithia", "Sherlock", Tim Burkes "Alice im Wunderland"


    17. Tägliche oder wöchentliche Pflichtlektüre?


    keine


    18. Bevorzugte Urlaubslektüre?


    Ein fetter Schinken, mit dem ich erst mal auskomme (Don Quijote, Mitternachtskinder...)


    19. Bester Romantitel ever?


    "Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins" und "Der Richter und sein Henker", weil so passend und doch ungewöhnlich


    20. Welches Buch sollte jeder Mensch gelesen haben?


    a) Ich finde es grauenhaft, Leute zu irgendetwas verdonnern zu wollen, das freiwillig sein sollte.
    b) Sollte jeder Mensch, bevor wir diese Debatte führen, erst einmal irgendeine beliebige Schrift lesen können...

    DIesmal, bis auf eines, sehr dicht beieinander:


    Johann Wolfgang von Goethe: Faust. Eine Tragödie; 1,4 ;
    Carlos Ruiz Zafón: El Palacio de la Medianoche; 2,0 ;
    Johann Wolfgang von Goethe Faust. Der Tragödie zweiter Teil; 2,7 ;
    Thomas A. Barron: Das Geheimnis der Halami; 1,7; Monatshighlight


    Habe diesmal das Monatshighlight nicht nach note vergeben, sondern der positivsten Überraschung.

    Warnung: Spoiler zum dritten Band lassen sich nicht vermeiden. Wer ihn noch nicht gelesen hat, lese bitte die entsprechende Rezension, nicht diese hier. Zu finden hier.


    Klappentext:
    Alcatraz Smedry, the boy with the incredible Talent for breaking things, has a lot to prove and little time in which to do it. In this final adventure, Alcatraz faces an army of librarians--and their giant robots--as they battle to win the kingdom of Mokia. If the librarians win the war, everything that Alcatraz has fought so hard for could end in disaster. Alcatraz must face the robots, the evil librarians, and even his own manipulative mother! But will he be able to save the kingdom of Mokia and the Free Kingdoms from the wrath of the librarians before everything comes crashing down?




    Laut Klappentext das letzte Buch der Alcatraz-Reihe. Es wird jedoch klar, dass das hier nicht das Ende sein kann, und Sanderson hat tatsächlich angekündigt, ein fünfter und evtl. noch mehr Bände seien in Planung.


    Diesmal geht es um die Rettung der belagerten Stadt Tuki-Tuki, für die Alcatraz prompt wieder einen halsbrecherischen Plan hat, der, neben anderem, diverse Shakespeare-Zitate beinhaltet.
    Auch hier finden sich wieder haufenweise Sarkasmus und Wortwitze, bissige Erklärungen zu diversen Schreibtechniken (Teddybear on the Mantle, :lache :lache), Philosophen für Einsteiger (diesmal Sokrates) und vieles mehr. Wer all dies aus den vorherigen Bänden noch zu schätzen weiß, kommt auch hier wieder auf seine Kosten.


    Die Handlung des Buches wirkt diesmal deutlich kompakter, weil von vorneherein recht klar: Eroberung Tuki-Tukis soll verhindert werden.
    Mit Aydee wird ein weiteres, diesmal bestimmt vielen sympathisches Talent vorgestellt, das meiner Meinung nach alle anderen in den Schatten stellt.


    Dazu werden weitere Weichen zur Handlung der Reihe insgesamt sowie der möglichen Folgebände gestellt:


    Es ergibt sich eine überraschende Kehrtwende - nachdem im Vorband Attica sich aufgemacht hat, nach Talenten für alle zu suchen und Shasta dies zu verhindern sollte, stellt sich nun heraus,


    Was durch Himalaya im Vorband schon angedeutet wurde, wird, denke ich, in den weiteren Teilen eine ganz große Rolle spielen:

    Hier werden die Weichen entsprechend gestellt.


    Ich habe bei diesem Band viel stärker mitgezittert als bei den Vorbänden, alles erschien mir deutlich dramatischer, der Krieg macht irgendwie alles zu etwas Entscheidendem.


    Fazit: Sanderson schafft es, seine Reihe immer weiter zu steigern.
    Ich warte sehnsüchtigst auf Fortsetzungen, obschon es bis zu denen wohl leider noch dauert.

    Nach dem "Nebelfürsten" und "Marina" mein dritter Zafón.
    Wieder spannend und zugleich sehr schön geschrieben, und auch die Handlung wäre noch spannend gewesen, wenn ich nicht langsam den Eindruck hätte, dass da sehr deutlich ein Schema abgearbeitet wird.
    Jawahal, Kolvenik und der Nebelfürst bilden für mich ebenso eine Reihe wie Sheere, Marina und Jacob.
    Ein gruseliger Rachegeist gegen ein Kind (der Rest der Chowbar society ist lediglich eine Variante des Themas) mit geheimnisvollem neuem Kumpanen, und fertig ist die Geschichte.


    Versteht mich bitte nicht falsch: ich habe den "Mitternachtspalast" sehr gerne gelesen, fand ihn spannend, schön und lesenswert, aber auf mich wirkt das Ganze eben sehr schematisch - gut, aber nicht eben einfallsreich.

    Mir scheint es so, dass tatsächlich oft der Unwahrscheinlichste der Wahrscheinlichste ist.
    Derjenige, dem es am besten gelungen ist, mich hinters Licht zu führen, ist Friedrich Dürrenmatt in "Der Richter und sein Henker".

    Zitat

    Original von Johanna



    :nono
    ne, ne, wer ein Buch wegwirft, ist ein Büchermörder :grin


    "Wer Bücher verbrennt, verbrennt auch Menschen." (Heinrich Heine)



    Ich komme auch mit Ich-Erzählern als Charakteren klar und kriege die eigentlich ganz gut auseinander. Ausnahme sind Poes "Tales of Mystery and Imagination", da habe ich immer dieselbe Figur im Kopf.


    Aber bei Ich-Erzählern kann auch ein Deuter- oder Tritagonist als Erzähler gewählt werden, vgl. die Lycidas-Reihe. Emily ist Protagonistin, Wittgenstein der Ich-Erzähler. und gerade Wittgenstein neigt zu eher detaillierten Beschreibungen.


    Es kommt also (für mich) doch eher auf das Wie, nicht auf das Was an.

    Du kennst das ja sicher aus dem Deutschen, gib dem Durchschnittsdeutschen "Iphigenie auf Tauris", und er kapituliert. Allerdings hat Goethe ja auch wahrlich nicht für den Durchschnitt geschrieben, sondern für die Bildungsoberschicht, von James Joyce (ja, das ist Englisch) fange ich gar nicht an.
    Also ja, deine Vermutung kommt so ungefähr hin.
    Allerdings spricht der Durchschnittsmuttersprachler Dialekt oder Umgangssprache, und man macht dann "Fehler" wie "gewunken" statt "gewinkt" etc. Ich glaube, das ist dann nur noch eine Frage der Nähe zum genormten Sprachstandard. :wave

    Ich fand diesen Extraschuss Optimismus zum schluss recht erholend, nachdem ich das Buch über weite Strecken sehr stockend zu lesen fand, da Wilbur mir einfach zu depressiv war.
    Das ganze Buch über bleibt viel dunkel, gefolgt von einem Lichtblitz zum Schluss. Ja dieser gegensatz ist ziemlich krass.
    Dennoch freue ich mich, diese Geschichte gelesen zu haben, inlusive des Schreibstils des Herrn Lappert.

    Die beiden psychisch labilen Hauptpersonen sind auch wahrlich keine Sympathieträger - wobei ich eigentlich Dennis ganz gerne mochte.
    Ich glaube, bei dem Buch hatte ich das zweifelhafte Glück, gerade in einer entsprechenden Stimmung zu sein, als ich es las, ansonsten hätte ich es womöglich nicht gelesen.
    So aber fand ich es beeindruckend und muss es zu den besten Büchern zählen, die ich kenne. Gleichwohl hege ich noch eine Abneigung gegen das unschöne, wenn auch unausweichliche Ende.
    Grüße

    Zitat

    Ich hab immer das Vorurteil, dass die Geschichten total langweilig sind, und ausserdem kann ich mit den Bezeichnungen A1/2 usw selten was anfangen.


    Da gibts auch Detektivgeschichten! Meine Mutter hat meinen Bruder (so gut ich mit Sprachen kann, so schlecht kann er) mal zu so einer verdonnert .:lache
    Hab sie dann auch gelesen, fand sie gar nicht so schlecht.
    Diese Niveaus:
    A1: Absolutes Einsteigerniveau. Du kannst einfache Sätze (Hallo, ich heiße..., wie geht es dir etc.), ein paar Vokabeln und ein ganz bisschen Grammatik.
    A2: Die grobe Grammatik (wichtige Tempora etc.) sowie ein gewisser Wortschatz liegen vor, du kannst dich über dir vertraute Themen äußern.
    B1: Grammatik sitzt weitestgehend, du kannst über viele vertraute Themen Einiges sagen.
    B2: Auch schwierigere Grammatik (Konditional, die fiesen Subjuntivos...) wird beherrscht. Du kannst zu fast jedem Thema zumindest etwas sagen. Bei den DELE-Prüfungen wird ab hier das Hörverständnis einfacherer Dialekte erwartet (bei mir war eine Argentinierin bei den AUfgaben zu hören).


    Ich denke, ab hier kannst du mit "richtigen" Büchern auf jeden Fall anfangen.
    Ansonsten gibt es noch C1 und C2, wobei letzteres wirklich hammerhart (Muttersprachlerniveau, wenn nicht darüber) ist.

    Ich fands auch nicht ganz einfach zu lesen.
    Doch gerade diese Charakterstudie hat mich beeindruckt. Ich bin ja eigentlich weder ein Fan von Krimis noch von Schauermärchen.
    Die4ses Buch beinhaltet ein Rätsel, das letztendlich nicht aufgelöst wird. Wer hat was getan? Was ist wirklich passiert? Wer ist überhaupt Protagonist und er Antagonist?


    Nicht einfach zu lesen, nicht immer spannend, aber interessant fand ichs trotzdem.

    Ich habe dieses Buch echt nicht gerne gelesen. Dieses ewige "verdammt" und "das macht mich fertig" ging mir nach wenigen Seiten tierisch auf den Keks.
    Dennoch ist "Der Fänger im Roggen" das Buch, das mir am meisten mitgegeben hat.
    Diese erbarbungslose Hilflosigkeit und Resignation, die Holden Ausstrahlt, hat mich zutiefst mitgenommen.
    Was mich aber noch mehr beeindruckt, ist die Frage nach der Aufrichtigkeit. Holden sieht die "Verlogenheit" in allem. Mir drängte sich die Frage auf, ob es für mich überhaupt eine Chance gibt, wirklich aufrichtig zu sein.


    In dieser Hinsicht habe ich noch nichts vergleichbares gelesen.


    Wer solche Sprüche als Frau (?) in den Mund nimmt, muss sich aber auch nicht wirklich wundern, wenn Männer sie daran messen. Man kann (so sehr ich dieser Forderung zustimme) nicht mehr Gleichberechtigung im Haushalt fordern und dann Sprüche bringen, die freudestrahlend das Gegenteil andeuten. Da sehe ich einen Widerspruch.