Beiträge von Alena Nebel

    Lieber Voltaire,
    ich weiß echt nicht, wo ich arrogant war. ?(


    Dass ich Don Quijote nicht einfach, sondern anstrengend - nicht schwierig zu verstehen - , und Moby Dick sehr langweilig fand, hat für mich auf jeden Fall damit nichts zu tun.


    Ich finde es, lieber Herr Neumann, nun einmal einfacher, Senecas Thesen zu folgen als der Handlung in Don Quijote. Vermutlich hat das nichts mit "objektiver" Schwierigkeit zu tun, sondern mit meinen Vorlieben.
    Und Xenophons Berichte finde ich auch interessanter als Moby Dick. Ich finde sogar Cäsar spannend :lesend. Wie gesagt: jedem das Seine.


    Da Antike Literatur bisher noch gar nicht genannt wurde und ich dies sehr schade finde, dachte ich, ich mache mal das Fass auf. Wie gesagt, Antike liegt mir eben meist mehr als Amerikanische Klassiker. Das war meine Absicht, nicht etwa anzugeben.
    Ich habe noch keinen von euch wirklich kennengelernt, was hätte ich davon mein Ego vor euch aufzupumpen? :gruebel


    :wave

    Ich habe Schuld und Sühne jetzt seit ein paar Wochen durch, und hatte schlicht vergessen hier wieder zu schreiben.
    Was soll ich sagen?
    Schuld und Sühne fand ich von der Geschichte her durchaus interessant - Näheres will ich hier nicht schreiben, da das der falsche Thread ist.
    Dennoch musste ich mich durchkämpfen.
    Was mich immer noch stört, (auch in Schuld und Sühne, wenn auch nicht mehr so sehr) ist Dostojewskis Art zu schreiben.


    Zu dem was ich weiter oben über Dostojewski geschrieben habe:
    Ich bitte vielmals um Verzeihung, ich habe vorschnell überhart geurteilt.


    Haruspex schrieb einmal weiter oben, er habe "nicht das größte schriftstellerische Talent".
    Ich hatte geschrieben , "er faselt mehr oder weniger vor sich hin. Jeder Satz, jede Passage wirkt mir zu lehrbuchhaft, zu übermotiviert, zu selbstverliebt und über weite Strecken inhaltslos." Das mag vielleicht
    auf den "Doppelgänger" zutreffen (finde ich), aber es stimmt, dass cih das nicht auf Dostojewski allgemein hätte übertragen dürfen.
    Auch käme man bei anderen Werken von ihm sicher nicht mit bloßem überfliegen aus.


    Zitat

    Ich möchte mich nicht den Drastischen Formulierungen Wladimir Nabokows [...] anschließen, dem Dostojewski als miserabler Schriftsteller galt und der ihm jegliches Talent absprach.
    Ich würde ihn eher als Inbegriff des überschätzten Mittelmaßes bezeichnen.


    Auch die Passage hätte ich wohl besser weggelassen. Das Urteil über ihn übrlasse ich besser anderen. Ich weiß jetzt, dass meines zu übereilt und zu hart - teilweise auch schlicht falsch war. Ich mag ihn zwar immer noch nicht, habe ihn aber definitiv zu schlecht geredet.

    Ich verstehe ja nicht, was am alten Cervantes einfach sein soll - oder an "Moby Dick" interessant - aber jedem das Seine...


    Wenn schon alte Satiren, dann besser Gullivers Reisen von Jonathan Swift. Gaanz einfach zu lesen, auch wenn man den satirischen Teil leider oft nicht ganz mitbekommt.


    Wie wäre es ansonsten mit der Anike? Ovids "Metamorphosen" sind nicht allzu schwer (ich kenne bisher nur Einzelgeschichten, aber für eine Einschätzung dürfte es reichen).


    Falls du (um mal ne ganz andere Kiste aufzumachen) Sachliteratur bevorzugst, gehen natürlich auch die Historiker (Xenophon, Sueton, Livius), die sind aber oft mehr was zum Nachschlagen.
    Ausnahme ist vielleicht Xenophons Anabasis (auch: Der Zug der Zehntausend), ein Bericht über einen Feldzug, an dem der Autor selbst teilnahm.
    Oder die Philosophen (Seneca, Platon, Cicero).

    Das Buch


    Schatten ist längst nicht mehr der kleine Schwächling, den alle belächeln. Er war es, der seine Kolonie aus höchster Gefahr gerettet hat; jetzt ist er ein Anführer geworden. Doch zwei Geheimnisse lassen ihm keine Ruhe: Warum legen die Menschen den Fledermäusen Ringe an? Und wo ist sein Vater, denn dass er nicht tot ist, weiß Schatten inzwischen sicher. Schatten wird beide Geheimnisse lüften. Doch davor liegen Abenteuer, wie sie noch keine Fledermaus bestehen musste: die Flucht aus einem Wald ohne Ausgang, die neuerliche Begegnung mit den Eulen und vor allem: der Kampf mit Goth, der abgrundtief bösen Vampirfledermaus.




    Der Autor


    Kenneth Oppel wurde 1967 in Kanada geboren, und veröffentlichte sein erstes Buch im alter von 14 Jahren, entdeckt wurde er von Roald Dahl. Heute hat Kenneth Oppel zalreiche Bücher und Drehbücher veröffentlicht, und lebt mit seiner Frau und seiner Tochter in Toronto.



    Die Rezension


    Der ungeliebte Außenseiter hat sich emanzipiert und sucht seinen Vater - klingt bis hierhin sehr bekannt.
    Aber Oppel ist in allem Anderen umso erfindungsreicher: Schattens neue Beliebtheit wird sehr erheiternd dargestellt (Chinnook ist soo putzig auf einmal), dabei bleiben seine üblichen Zänkereien mit Marina, die viel Leben bringen.
    Sehr gut gelungen sind (nicht zuletzt dank einiger Recherche) die Vampirfledermäuse um Goth und ihr Kult (Cama Zotz gab es als Gottheit der Azteken - übrigens in Fledermausgestalt - wirklich).
    Wieder einmal erhält man ein wenig positives Bild der Menschen - anders ausgedrückt: man hält uns den Spiegel vor.
    Sympathisch dargestellt ist auch Orest, und Schattens Gesinnungswandel in bezug auf ihn.


    Insgesamt nicht so gut wie Silberflügel, aber immer noch eine schöne, faszinierende, unterhaltsame Geschichte.

    Nickelback: der Sänger hat gekellnert und als Trinkgeld immer nur 10 ct. (ugs.=Nickel) wiederbekommen. Only a Nickel back. ;-(
    Warum die Héroes del Silencio sich dagegen als "Helden der Stille" titulierten? Kann nur ein guter sinn für Ironie gewesen sein.
    Sehr schön dagegen finde ich den Namen der norwegischen Band "Katzenjammer" (dieses Wort gibt es exakt so im Norwegischen).
    Die experimentieren gerne mit diversen Instrumenten (Markenzeichen ist die Bass-Balalaika), was anfangs bisweilen wohl durchaus dilettantisch klang - aber stets sympathisch.

    Nachdem mich der olle Hamlet so gelangweilt hatte, war ich extrem positiv überrascht.
    Shakespeare zieht hier alle Register, tragische Ironie, Burleske, Mantel-und-Degen-Dramatik und auch ein gaanz bisschen romatisches Pathos. :-]
    Dabei wird er nie kitschig (gut, die Balkonszene, geschenkt...).
    Ich finde, das Stück ist gerade deshalb so wirkungsmächtig, weil es eben keine klassische Tragödie ist: die ersten drei Akte sind reine Komödie!
    Tybalt und Mercutio, der Wortwitz, die derben Zoten, das Thema der ausgelebten Liebe, all das passt gar nicht in eine klassisce Tragödie.
    Aber eben weil es nicht übertrieben dramatisch oder romantisch ist, ist es nun mal was es ist.


    PS: die Übersetzung von Erich Fried ist echt super, auch wenn man (wie ich) die Anmerkungen meist weglässt.

    Klappentext:
    "It's Armageddon Time for Artemis Fowl...


    Opal Koboi, power-crazed pixie, is plotting to exterminate mankind and become fairy queen.
    If she succeeds, the spirits of long-dead fairy warriors will rise from the earth, inhabit the nearest available bodies and wreak mass destruction. But what happens if those nearest bodies include crows, or deer, or badgers - or two curious little boys by the names of Myles and Beckett Fowl?
    [...]
    Can Artemis [...] prevent the end of the world?"




    Und wieder mal muss Artemis die Welt retten, wieder mal vor Opal Koboi.
    Cofer will hier schon mit der Grundidee den letzten Band pompöser, gigantischer als alle zuvor machen - wobei mir ziemlich auf die Nerven geht, dass die Gefahr für das Erdvolk von Band zu Band unbesiebgarer wird und Opal mehr Comebacks hat als Modern Talking. Irgendwann ziehen diese Maschen nicht mehr. Und in THe Last Guardian ist das echt extrem - alles soll, so habe ich das Gefühl, besser sein, und diese Bemühtheit merkt man leider zu sehr


    Colfer setzt auf Bewährtes, die Geschichte ist in Vielem wohl bekannt, schließt vor allem an die Belagerung aus Band eins an - mit umgekehrter Szenerie. Eine, wie ich finde, schöne Idee, den Kreis zu schließen.


    Viel Neues kommt außer den Berserkern nicht hinzu, nur Myles und Beckett werden vertieft - die beiden sind zu knuffig! :grin Die Unterhosenszene ist meiner Meinung die beste des Buches! :lache :lache
    Auch finde ich, dass der Witz der früheren Bände extrem abgeflacht ist.
    Schon der Atlantiskomplex war sehr nachdenklich, the Last Guardian ist total auf Endzeispannung ausgelegt.
    Was leider gar nicht behandelt wird, sind die in den vorigen Bänden angedeuteten möglichen Liebesgeschichten, Minerva taucht übrigens wieder nicht auf.


    Gleichwohl bleibt dieser Band sehr viel flüssiger und spannender als einige davor, weil er immerzu auf den finalen Showdown ausgerichtet ist.


    Insgesamt nicht der schlechteste, aber auch sicher nicht der beste Artemis Fowl. Man würde ihn überleben, wenn Colfer nicht sämtliche Fortsetzungen oder Spin-offs ausgeschlossen hätte. SO muss man damit leben, dass das das Ende der Reihe ist.


    6,5/10 Punkten


    Edit: Angaben zur deutschen Ausgabe ergänzt. LG JaneDoe

    Du musstest dir natürlich mit Tolstoi auch direkt was elendig Langes aussuchen. Übrigens streut der Herr gern mal Passagen auf französisch ein.


    Als "milieunahe" Einführung wäre vielleicht Anton Tschechow (Cechov, wie auch immer) geeignet. Kurzromane, angenehm zu lesen.
    Auch Oscar Wilde (Das Bidnis des Dorian Gray, Salomé, div. Märchen, Lord Arthur Saviles Verbrechen) ist sehr angenehm zu lesen - vorausgesetzt, du magst seinen Zynismus.


    Ich finde gerade die beiden Herren sehr angenehm, weil sie nicht so trocken sind wie ich z.B. Dickens finde. Ebenso Gebrüder Mann (wobei auch ich bisher weite Bögen um Zauberberg und Buddenbrooks gemacht habe...).


    Wenn dir aber Tolstoi thematisch lieber ist, wist du bei ihm auch besser durchkommen.

    Christopher Marlowe; The Tragical History of Doctor Faustus; 2,7
    Milan Kundera; Die Unerträgliche Leichtigkeit des Seins; 1
    Kenneth Oppel; Airborn; 1; Monatshighlight
    Kenneth Oppel; Wolkenpiraten; 3; große Enttäuschung nach "Airborn"
    Fjodor Michailowitsch Dostojewski; Verbrechen und Strafe; 2,7 ; heißt auch "Schuld und Sühne"
    Christopher Marlowe; Dido; 2
    Christopher Marlowe; The Massacre at Paris; 1,7

    Stimmt genau!
    Lass uns das Beste hoffen, Colfer weiß schon was er tut. Ich könnte mir vorstellen,


    Vielleicht ist da aber auch nur der Wunsch Vater des Gedankens.
    So oder so, wir werden sehen. :wave

    Zitat

    Original von Clare
    Hallo,
    ich will hier nicht klugsch..., aber wenn ich mich recht erinnere, dann sollen in einem Rezi-Tread nicht mehrere verschiedene Ausgaben eines Buches verlinkt werden. Das gibt wohl Probleme wegen der unterschiedlichen ISBN-Num mern :wave


    ?( Aber ich habe es doch schon mehrfach gesehen, dass in einem Thread auch noch die Taschenbuchausgabe nach dem HC eingestellt wurde... ?(
    Was tue ich jetzt?

    Hallo und Willkommen (fühlt sich komisch zu schreiben an, da ich ja auch noch recht neu bin)!



    Ich könnte dir empfehlen


    -Lycidas + Fortsetzungen von Christoph Marzi (Fantasy)
    -Marina von Carlos Ruiz Zafón (ebenso)
    -Mitternachtskinder von Salman Rushdie (habe ich glaub ich unter "Zeitgenössisches" gepackt)
    -egtl. alles von Peter Hoeg (Frl. Smillas Gespür für Schnee, Das Stille Mädchen, Der Plan von der Abschaffung des Dunkels...)


    Letztere beiden bauen sehr fantastische Elemente in ihre Bücher ein, sind aber nicht ganz einfach (vgl. Rezensionen).
    V.a. Lycidas und die Bücher von Peter Hoeg sind so Man-liebt-sie-oder-man-hasst-sie-Bücher, müsstest mal schauen, ob du damit auskommst.
    Gruß!


    Edit: Habe das mal alles verlinkt.

    Danke für das Lob! :-)
    In meiner Ausgabe war noch einiges an Hintergründen drinnen (Paralipomena, Urfaust, Schaffensphasen), und da steht explizit, Faust II sei unvollendet geblieben. ?( Wenn das sich als falsch herausstellen sollte, werde ich sauer! Wofür machen die denn solche Hintergründe? :fetch :fetch


    Ich habe so den Eindruck, dass Fortsetzungen immer dann problematisch werden, wenn sie nicht im Voraus geplant waren. Dann werden sie oft (nicht immer) nur müde Abklätsche (oder wie das im Plural heißt).

    Anfang des Klappentexts (der Rest davon gehört eigentlich gespoilert):
    Als Kate ihre geliebte Tante Melanie in Oregon besucht, ahnt sie noch nicht, dass Melanie gerade erbittert um die Erhaltung eines Stücks Land kämpft, das einst von den Halami, einem untergegangenen Indianervolk, als Heiligtum verehrt wurde. Holzfäller wollen nämlich das unberührte Areal mit seinen gewaltigen Redwood-Bäumen möglichst schnell abroden.


    Über den Autor (nach dem Buch):T. A. Barron wuchs in Massachussetts auf. Er studierte in Princeton und Oxford Philosophie, Politik und Wirtschaftswissenschaften, war Manager in einer New Yorker Anlagefirma und anschließend selbstständiger Unternehmer.Seit 1990 ist er freier Autor und lebt mit seiner Familie in Boulder, Colorado. Seine Merlin-Saga, die auf Deutsch bei dtv junior vorliegt, wurde in viele Sprachen übersetzt und hat weltweit eine große Fangemeinde.


    Rezension:
    Das ist einer dieser vielen Grenzfälle von Fantasy- und Kinder-/Jugendliteratur, insgesamt jedoch deutlich auf Letzteres ausgerichtet.
    Die Geschichte an sich ist zum einen eine typische Fantasygeschichte und recht vorhersehbar. Wer die "Merlin"-Reihe von Barron kennt, wird sehr viele Motive wieder finden. Andererseits ist es doch eine schöne Handlung, mit einem immanenten Thema, das mir so in vergleichbaren Büchern noch nicht begegnet ist, nämlich dem Umgang mit unserer Umwelt.
    Leider kommt gerade am Anfang, wie ich finde, durchaus der moralische Zeigefinger durch, andererseits verzichtet Barron, und das sei hervorgehoben, auf jegliche Schwarz-/Weißmalerei. Die Situation der Holzfäller wird nachvollziehbar gemacht, es handelt sich bei Jody und Frank eben nicht um abgrundtief böse Menschen.
    Bei den Charakteren finde ich eben diese beiden sehr geglückt - und den Hohen Beschwingten, der ist einfach zu putzig :-] - , Kate ist mir fast schon zu gutartig, ebenso wie Melanie.
    Der Schreibstil ist kein schwerer, aber angenehm und zügig zu lesen, sodass man die 420 Seiten in ein paar Stündchen schaffen kann.
    Es wird sehr viel angedeutet, -

    - vieles bleibt offen, um dann möglicherweise im Folgeband geklärt zu werden (?).


    Fazit: Auf alle Fälle ein nettes Buch, für Kinder vielleicht auch mehr, für Barron-Fans Pflicht.