Kurzbeschreibung (mit eigenen Worten)
Die 16jährige Helen wohnt mit ihrem Vater auf der Insel Nantucket, ihre Mutter hat sie vor vielen Jahren grundlos verlassen. Helen ist ungewöhnlich; sie ist schneller, stärker und hübscher als der Durchschnitt, was ihr alle Blicke gewiss macht. Doch sie hasst die Aufmerksamkeit und so fühlt sie sich wie ein Freak, als Außenseiter.
Als eines Tages die Familie Delos auf Nantucket auftaucht, glaubt Helen nun völlig verrückt zu werden, denn bei ihrer ersten Konfrontation mit Lucas Delos, einem der Söhne, versucht sie ihn vor der gesamten Schule zu töten. Doch woher kommt der plötzliche Hass auf einen Menschen, den sie in ihrem Leben noch nie zuvor gesehen hat? Nach und nach erfährt Helen mehr über ihre Herkunft, denn sie ist tatsächlich sehr außergewöhnlich; sie ist nämlich der Nachfahre einer der griechischen Götter und sie soll für das Wiederentfachen eines schrecklichen Krieges verantwortlich sein...
Meine Meinung
Am Anfang war ich recht gespaltener Meinung über den Roman. Einerseits klang die Idee sehr interessant, andererseits fand ich den Schreibstil eher sehr mittelmäßig bis ziemlich schlecht. Außerdem war ich mir wegen der Protagonistin nicht so sicher... Zum Teil konnte ich mich prima in sie hineinversetzen, einige ihrer Ängste und Sorgen konnte ich nachvollziehen. Aber mich hat die Tatsache gestört, dass es wieder mal um ein Mädchen ging, das äußerlich scheinbar perfekt wirkt und es selbster nicht einsehen will (einige Beispiele, die mir da spontan einfallen, sind u.a.: Bella aus der "Bis(s)"-Reihe, Madeleine aus "Die Rebellion der Maddie Freeman", Ever aus der "Evermore"-Reihe, Zoey aus der "House of Night"-Reihe, leider auch Katniss aus der "Panem"-Trilogie...). Ob es sympathischer oder weniger eitel rüberkommen soll, weiß ich nicht, aber es wirkt wie ein Rezept, um besonders junge Leserinnen anzusprechen, die sich dann genau damit identifizieren sollen. Aber genau diese Tatsache und die Idee mit den besonderen Kräften (was ja nicht abwegig ist, die Idee mit der Abstammung von griechischen Gottheiten ist deutlich besser, als wenn sie ihre Talente aus dem Nichts bekommen würde bzw weil sie einfach "die Auserwählte" ist oder son Schmarn) lassen Helen teilweise wie eine Mary Sue wirken, was im Laufe der Geschichte immer deutlicher zum Vorschein kommt.
Auch die Liebesgeschichte zwischen Helen und Lucas ist zu Beginn ja noch ganz nett, artet dann jedoch etwas aus und zieht sich hin wie ein Kaugummi, vor allem das typische Thema "Wir lieben uns, können aber nicht zusammen sein" nervt etwas.
Dann gibt es noch einen Satz, über den ich irgendwo in der Mitte des Buches gestolpert bin, den genauen Wortlaut kenne ich nicht mehr, aber von Helen wurde behauptet, dass sie selten weinen würde... Dabei kam es mir vor, als hätte sie die erste Hälfte des Romans nur geheult, mindestens ein Mal in jedem Kapitel... Und das hat mich sehr gestört, vor allem weil ich manchmal überhaupt nicht verstanden habe, warum sie denn jetzt unbedingt flennen muss.
Alles in einem bin ich sehr enttäuscht von diesem Roman, vor allem weil er so viel positive Kritik bekommt, die er meiner Meinung nach nicht verdient. Außerdem verspüre ich überhaupt keinen Drang, zu wissen, wie es weitergeht...