Beiträge von Thomas Elbel

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    Original von Alisha
    Was mich bei vielen wie auch immer gearteten Zukunftsvisionen (seien es nun Utopien, Dystopien oder sonstiges) immer wieder überrascht:
    an dem Konzept der Ehe scheint eisern festgehalten zu werden.


    Ist denn noch niemand auf die Idee gekommen, hier mal etwas anderes zu überlegen? :gruebel


    Bin befangen, da selber verheiratet. In meinem noch unveröffentlichten Erstling habe ich allerdings das Konkubinat auf Zeit erfunden ;-)

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    Original von Alisha
    Und wie kommt Saina zu all diesem Wissen über griechische Mythologie?
    Das muss ihr doch selbst langsam mal seltsam vorkommen!


    Ich glaube, Sie ist nicht so die Hinterfragerin. Tägliches Überleben ist ihr wichtiger.


    Erscheint mir beides plausibel ;-)

    Ach, SciFiDystopien liebe ich so sehr, dass ich da echt sehr viel nachsehe, was ich bei anderen Filmen nie toleriere.
    Bladerunner ist mitunter unglaublich tranig, aber einer meiner Lieblingsfilme oder Dune, die olle Space Opera, ist episch bis zum Einschlafen, aber ich gucke trotzdem am liebsten sogar die ungeschnittene Vierstundenversion.

    Prima. Fehlt dann ja nur noch Saphyrien.
    Nochmal zu den Namen. Ich denke auch, dass das letztlich Sache des Lesers ist und ob Ihr jetzt Torn mit gerolltem RRRR oder englischem Pendant sprecht ist mir jedenfalls nicht wichtig.
    Ich persönlich hatte wie gesagt zum Teil die englischen Namen im Kopf, auch weil es dann zum Teil erzählende Namen sind. Dazu kann ich übrigens auf Wunsch gerne etwas im Allgemeinen Fragethread sagen, aber hier wäre es Spoilerei.
    Mit Saina hatten offensichtlich einige Leser Schwierigkeiten. Sogar in vielen Rezensionen wird sie konsequent falsch geschrieben, aber warum soll Saina nicht eine Sania oder Siana sein.

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    Original von Clare
    Das glaube ich aber auch. Geschichten, in denen Kinder gequält werden, kann ich gar nicht lesen. Hier wusste ich vorher ja nichts vom Autorenhirn.


    Für mich ist das maßgebliche, ob die Brutalität zum Setting und dem Charakter, der sie ausübt passt bzw. nicht einfach nur des Schockeffekts wegen eingesetzt wird. Ich hatte das Gefühl, Edward würde so etwas tun und in einem Hexenkessel von Asylons Sorte ist es denkbar. Aber wenn es Dich beruhigt, diese Szenen zu schreiben, nimmt Dich auch als Autor mit.

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    Original von JASS
    *dummguck* Ich habe eher das Gefühl, Saina und Torn haben amuröse Anwandlungen. Aber Scooter? :wow Ich kann mich gar nicht erinnern, dass da je irgend eine Anspielung war - und sein Tod gehört bei mir wirklich in die Kategorie "unnütz." Langsam sterben mir zu viele Leute.


    Nützliche Tode sind sowieso eher selten. ;-)

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    Original von JASS
    Beim Gespräch mit Poosah hab ich mich gegragt, ob sie tatsächlich eine Wortwahl wie "abgekartetes Spiel" verstehen würde. Nicht mit acht Jahren.


    Vielleicht nicht den genauen Sinn aber doch möglicherweise den Tonfall. Ich habe das Gefühl Kinder verstehen auf ihre Art oft vielmehr, als wir ihnen zutrauen.

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    Original von JASS
    Ich versteh auch nicht ganz, dass Curtis so einfach von der Klippe springt. Ich hätte drum gewettet, dass er versucht, zum Nazar zurückzuhechten, bevor er sich einfach selbst umbringt. :gruebel


    Vielleicht kam der fulminante Abgang seinem überblähten Ego eher entgegen al seine schmähliche Flucht.

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    Original von JASS
    Ich schwanke zwischen Freude und Enttäuschung. Auf eine Art hüpfe ich immer im Kreis, wenn ich die Lösung vorher erkenne. Auf die andere denk ich dann "hm, wär cooler gewesen, wenns dich noch überrascht hätte". - Aber schön eingebaut die Hinweise. :-) nur den Aggressionsfaktor hättest du vielleicht nicht zweimal erwähnen dürfen, beim ersten Mal hab ich noch drüber gelesen, beim zweiten Mal bin ich dran hängen geblieben.


    Sorry. Ist manchmal ne Gratwanderung, aber da habe ich bestimmt noch Verbesserungspotenzial.

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    Original von JASS
    Wo ist denn jetzt eigentlich Yvette abgeblieben? :gruebel Sollte sie wirklich Tod sein? (Dann gibts da aber nicht mehr viel zu retten, wie der Klappentext ankündigt)


    Naja, vielleicht gibt’s ja doch noch ein paar andere rettungswürdige Dinge.

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    Original von JASS
    Nun zum System ...


    Warum wurde Edina Hoff dann einfach in Asylon gelassen? Weil sie unter Verdacht stand? Tolles Rechtssystem, ich dem da offenbar gelebt wird! Sie wurde ja nichtmal verurteilt und trotzdem dort gelassen.


    Dazu kommt glaube ich noch mehr.

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    Original von JASS
    Mich verwirrt, dass durchweg alle Verbrecher gleich bestraft werden (zwischen Hilfe bei Flucht und Serienmorden seh ich eine große Spanne) - und offenbar alle lebenslänglich bekommen. - Oder wie kommt jemand nach dem Absitzen seiner Strafe zurück?


    Ich kenne leider im wirklich wahren Leben durchaus Leute, die das genauso richtig fänden, fürchte ich.

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    Original von JASS
    Und was ist das Bitte für ein System, dass jemanden wie Rygor für sich arbeiten lässt, der dann massenweise Leute umbringt. Ein Polizist, der die Gefangenen tötet? Also wirklich! Offenbar werden den Menschen in Asylon keinerlei Rechte mehr zugestanden. Und die Bewohner der Außenwelt scheinen mir auch eher eine merkwürdige Auffassung von Recht und Gerechtigkeit zu haben. Immerhin weiß dieser McDunn oder so genau, was für ein Typ Rygor (Holmes) ist. - Aber bei dem ist es offenbar okay. O.o


    Ich sage nur Guantanamo und CIA Blacksites

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    Original von JASS
    Und dass so viele unschuldige Kinder in Asylon aufwachsen müssen! Aggressionsfaktor? So ein Blödsinn! Als wären Hank und Poosah böse Dämonenkinder.


    Die entgegengesetzte Konsequenz wäre allerdings, sie von den Eltern zu trennen. Soll jetzt keine Entschuldigung sein.

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    Original von JASS
    Damit zum verwerflichsten Punkt: Welche Ethikkommision hat das bitte genehmigt?
    (*wahnsinnig aufreg*) In dem Moment, in dem die Menschen jede Erinnerung verlieren, verlieren sie ihre Identität und damit de facto ihre Persönlichkeit. Es sei denn, man geht davon aus, dass Persönlichkeit deterministisch ist, was sie aber NICHT ist (dazu wurden genug Studien durchgeführt). Es werden folglich nicht die Personen betraft, die das Verbrechen begangen haben, sondern Unschuldige! Das zeigt sich beispielsweise an dem Mann, der sich, als er Erinnerungen daran zurückbekommt, dass er ein Sexualstrafttäter war, umbringt (wobei ich hier meckern muss, dass das genau bei Sexualstrafttätern eher unwahrscheinlich ist, dass sich deren sexuelle Neigung durch Persönlichkeitsänderung ändert, nicht, wenn es tatsächlich an einem falsch gepolten Sexualzentrum liegt und nicht an einer psychischen Störung, die durch eigenen Missbrauch verursacht ist)


    Du bist entweder Psychologin, wie meine Frau, oder Kollegin Juristin. Wie auch immer ... ich finde es toll, wie Du Dich emotional engagierst und die Geschichte weiterdenkst. Ich überziehe in Asylon sicherlich maßlos, aber nichts davon ist völlig undenkbar.
    Entschuldigung sein.

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    Original von JASS
    Interessanterweise hat Edina (Saina) genau durch ihre Taktik, den Personen doch einen Teil ihrer Erinnerung zu bewahren dafür gesorgt, dass es soviel Kriminalität in Asylon gibt. Es ließe sich über Kontroproduktivität streiten.


    Interessante Sicht. Nun ... manchmal ist „gut gemeint“ das Schlimmste, was es gibt.

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    Original von JASS
    Ach ja, ich verstehe auch nicht, warum Saina am Ende des Abschnitts fragt, warum die Menschen der Außewelt ihnen das angetan haben. Durch die Akte und Curtis weiß sie doch bereits, dass es um Verbrecher geht und ihre Einlieferung ein Unfall war.


    Ich denke, dass ist als emotionale Empörung und nicht als analytische Wertung zu verstehen.

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    Original von JASS
    Woher wissen die Flüchtlinge eigentlich, dass es Los Angeles und Mexifornia sind? Durch eigene frühere Erinnerungen? Selbst waren sie ja seit ihrer Flucht offenbar nicht da. nebenbei ... wenn das Dorf von der Straße aus so leicht zu sehen ist, müsste dann nicht auch ein Gefangenentransport auf sie aufmerksam werden? Und wenn die Stadtbewohner so schnell merken, wer geflüchtet ist (wie bei Torn), warum werden die in der Wüste nicht wieder eingefangen?


    Ich denke die Flüchtlinge sind halt zumindest bis zum Stadtrand vorgedrungen, da werden sie dann auf Ortsschilder, weggeworfene Zeitungen etc. gestoßen sein. Die Gefangenentransporte laufen nach meiner Vorstellung nicht auf der Erdoberfläche, sondern unterirdisch. Der Mechanismus der Torn verrät funktioniert nur bei Übertreten der Stadtgrenze.

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    Original von JASS
    Wann befinden wir uns zeitlich eigentlich?


    Nach meiner Vorstellung ca. Mitte dieses Jahrhunderts

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    Original von Clare
    JASS ist doch nicht alleine hier. Solange die LR noch läuft, bin ich auch noch da!
    So machen wir das.


    Das finde ich prima. Danke Dir.

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    Original von Clare


    Saina geht überhaupt erst in diese Bar, weil sie den treffen will, den Lynn getroffen hat, den Mann vom Ordo Lucis. Zuerst kommt Antonio an ihren Tisch und lässt ihr dann auch eine Einladung zukommen, sich zu treffen und darüber zu reden, denn Saina hat den Nazar an einer Kette im Ausschnitt hängen und wird daran erkannt.
    Dann bedient sie plötzlich nicht mehr Antonio, sondern Sean, daher kennt sie ihn.
    Bald darauf, noch vor dem Treffen kommt es zum Kampf in der Bar. A. zieht sie raus und spricht mit ihr, auch über den Treffpunkt, den Gouverneurspalast.
    Sean taucht in Sainas Wohnung auf und offenbart sich als echtes Mitglied des Ordo Lucis und Antonio als falsches. Da Lynns Flucht aber so schief gegangen ist, muss Saina dorthin, wo Antonio sie hinbestellt hat, um weiteres über den Tod der Freundin zu erfahren.


    Stimmt mit meiner Erinnerung überein.

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    Original von JASS
    Und Sean und was sein Vorschlag war, kommt nicht mehr vor. ?(


    Klärt sich meiner Erinnerung nach noch.

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    Original von JASS
    Ich fühl mich auch gar nicht allein. :knuddel1


    Dann ist ja alles in Ordnung. :-]

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    Original von Clare
    Mir ist jetzt eingefallen, was mein sich irgendwann doch entwickelndes Bild der Stadt geprägt hat: Die Stadtansichten aus dem Film "Immortal - New York 2095. Die Rückkehr der Götter". Die Außenansichten der Stadt dort kommen meinen Vorstellungen sehr nahe.
    Kennt den Film (genial übrigens, und auch dystopisch) jemand?


    Vor dem habe ich schon öfter gestanden und mich dann doch nicht getraut. Aber nach Deinem Hinweis bin ich jetzt natürlich richtig neugierig und werd ihn mir auf jeden Fall reinziehen.

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    Original von Alisha
    Wow, das ist jetzt richtig spannend geworden.


    Das freut mich sehr, zu Deinen Spekulationen kann ich hier natürlich ohne Spoilerei noch nicht so viel sagen. Dir weiter viel Spannung und Freude.

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    Original von JASS


    Erster Platz? Worin? :wow


    Im Fertiglesen. Ist dann aber doch anders ausgegangen. Angelcurse war schneller.
    Zu Deinen Fragen kann ich leider ohne Spoilerei nichts sagen. Hoffentlich stoßen Saphyrien, Mone80 und Alisha auch bald zu uns, damit Du nicht so alleine bist.

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    Original von JASS
    Ach ja, der Begriff "organisch gewachsen" (für die Stadt) ist da immer sehr schön. :grin


    Das zielt auch in die Richtung meiner bildlichen Vorstellung. Ich hatte so eine Art urbanes Krebsgeschwür vor Augen. Wilde Wucherung. Krumm und schief. Teerpappe und Rigips. Überall wilde Kabel und Rohre. Ich hab in den anderen Leserunden immer gesagt, sucht im Netz nach Innenbildern der "Walled City of Kowloon" auf die ich rein zufällig gestoßen bin, als ich das Buch schon ziemlich weit entwickelt hatte. Da seht ihr etwas, was nahe an meiner Vision ist.

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    Original von JASS


    Ich komm gut mit den Begriffen klar, ich hab nur die Diskussion aufgegriffen, wie man mit Erklärungen umgehen könnte, die man nicht langatmig einbauen will. :-)


    Die Erklärung für Leveller wäre z.B. echt interessant im Buch gewesen.


    Hast schon Recht. Die Website ist kein Ersatz. Sollte jetzt nur ein nachträglicher Hilfsversuch sein. Ich glaube wirklich die Leveller erklären sich später noch. Ich bin beim Schreiben davon ausgegangen, dass die Leser den Informationsaufschub geduldig hinnehmen und ich dadurch künstlich wirkende Erklärungseinsprengsel vermeiden kann. Ich lerne gerade (und das meine ich ganz ernst), dass das auch seine Grenzen hat und man dann unter Umständen eher anhaltendes Kopfschütteln erzeugt.

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    Original von JASS
    Thomas : Ersatzteile könnte man durch Recycling, Einschmelzung etc. gewinnen.


    Setzt aber wiederum entsprechende Industriebetriebe voraus. DDR, UDSSR, Nordkorea sind nicht mal im wirklichen Sinne hermetisch abgeriegelt gewesen, aber im Vergleich mit dem Westen rückständig und marode. Was wäre dann, wenn man eine Stadt jahrzehntelang buchstäblich komplett abriegelt. Das würde sich auch auf die Infrastruktur und Technik irgendwie auswirken. Sind aber natürlich alles nur Vermutungen. :gruebel

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    Original von Angelcurse
    Fertig geworden gerade eben :-)
    Hab Clare überholt, juhu :grin
    Naja, ist ja kein Wettrennen. Ein bisschen höchstens :lache


    Nee, ist wirklich kein Wettrennen, aber es freut mich, dass Ihr beide das Buch so schnell weggeknuspert habt. Das spricht ja dafür, dass es keine allzu dramatischen Längen hatte.

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    Original von Angelcurse
    Ich muss sagen, dass ich sehr begeistert von diesem Buch bin. Hier auch gleich noch eine Frage an dich, Thomas: Ist das wirklich dein aller, aller, allererstes Buch? Ein so ausgefeiltes Debüt ist mir nämlich bisher selten untergekommen ...


    Das ist wirklich ein tolles Lob. Die Antwort auf Deine Frage ist ein klares Jein. Dieses Buch ist mein erster veröffentlichter Roman. Es liegt noch mein Erstling auf Halde. Auch eine Dystopie, aber der Fehler war, dass sie schon vor den Tributen von Panem fertig war. Damals reagierten dann sechs Großverlage nach dem Motto: Schöne Geschichte, aber in welchem Genre sollen wir das verkaufen. Ich habe die Hoffnung nicht aufgegeben es irgendwann noch mal an den Mann bzw. die Frau zu bringen.

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    Original von Angelcurse
    Nach Lesen der Danksagung interessiert mich auch noch: Kannst du etwa einschätzen, wie viel % des Textes roh aus deiner Feder kamen und von deinem Lektor so belassen worden sind? Ist vielleicht eine fiese Frage, aber mich interessiert ganz ehrlich, inwiefern ein Buch ein "Gemeinschaftsprojekt" ist (von Autor, Familie (die ja auch mitliest und Tipps gibt), Lektor, Freunden ... usw.) Du musst diese Frage auch nicht beantworten, ich bin nur neugierig.


    Das ist kein Geheimnis. Obwohl nach Peters Lektorat kaum eine Seite ohne seine brandroten Anmerkungen auskam, bewegen sich die Änderungen sicherlich deutlich im einstelligen Prozentbereich (das ist aber nur eine Schätzung). Fazit: Das Buch ist eindeutig von mir, aber ohne Peter Thannisch wäre es ein schlechteres gewesen. Das trifft aber denke ich auf fast jeden Roman zu. Immerhin sind wir in meinem Fall, soweit ich mich erinnere, ohne ganz grobe Eingriffe in die Handlungslinien ausgekommen. Peter hat ein paar kleinere Logiklöcher gestopft. Der absolut überwiegende Teil eines Lektorats ist aber die Stilkritik. Peter hat dem Roman so manche Stilblüte oder überkandidelte Selbstbeweihräucherungsfloskel ausgetrieben.

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    Original von Angelcurse


    Allerdings sind am Ende noch Fragen offen geblieben: Wohin ist Yvette verschwunden? Wie ist Saina jetzt an Torns Kind herangekommen? Wieso wurde Sainas Gedächtnis gelöscht, sie hat aber Torns Kind (ich nehme an) adoptieren dürfen? Wieso wurde der Gedächtnisverlust von Torn nicht rückgängig gemacht? Und was ist am Ende eigentlich mit Radu passiert? (War die auch tot?) Überhaupt hast du einen ziemlichen Figurenverschleiß, Thomas ;-)


    Ich glaube Clare hat dazu weiter unten einige richtige Dinge gesagt. Ich will Ihr nicht vorgreifen. Zum Figurenverschleiß: Eine der ersten Merksätze den ich als Autor gelernt habe, war: Es muss was auf dem Spiel stehen!

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    Original von Angelcurse
    Ob ich mit dem Ende jetzt 100%ig zufrieden bin, weiß ich noch nicht. Aber die Danksagung hat mir zu denken gegeben: "Großes Kopfzerbrechen hat mir dabei vor allem das Ende bereitet. Mein Erstentwurf erschien mir, als die Zeit kam ihn zu konkretisieren, zu versöhnlich und undramatisch."
    Hmmmm ... :gruebel Du könntest Recht haben. Ich grübele die ganze Zeit schon darüber, ob ich lieber das versöhnliche, undramatische Ende gehabt hätte ... :grin


    Ich habe die Grobplanung für meinen Erstentwurf in der Leserunde bei Piper verlinkt: Alternativende


    Danke. Das gibt mir gute Hinweise, worauf ich beim nächsten Mal achten muss. Vor allem das mit dem Tiefgang.

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    Original von Angelcurse
    Ich fand das ganze Buch ziemlich "männlich" oder würde es als "Männerbuch" bezeichnen ;-) Klar, es muss nicht immer eine Liebesgeschichte dabei sein, aber ich hätte es den Figuren doch schon gegönnt ... Torn nicht unbedingt, so kurz nach dem Verschwinden seiner Frau, aber vielleicht Scooter (DAS THEMA HATTEN WIR JA SCHON GRML) bzw. Saina ...?!


    Naja, man kann wahrscheinlich nicht aus seiner Haut. Aber ich habe mir zumindest Mühe gegeben, daraus keinen reine Actionherostory à la Rambo zu machen. Ich persönlich identifiziere mich sowieso eher mit Saina als mit Torn.

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    Original von Clare
    Ich habe das Buch gerade ausgelesen.


    Auch Dir: Chapeau.

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    Original von Clare
    Zum Ende:
    Meinetwegen hätten sich Torn und Saina zum Schluss nicht mehr, von Saina herbeigeführt, treffen müssen. Nach dem Showdown und Torns Gedächtnislöschung, hätte ich persönlich mir gewünscht, es dabei zu belassen. Torn hätte ein komplett neues Leben begonnen, wie auch immer, Saina auch. Das ganze Buch ist nicht auf heile Welt angelegt.


    Cool. Damit bist Du glaube ich die Erste, der auch dieses Ende immer noch zu süßlich war. Verdeutlich mir, wie groß hier die Bandbreite der Erwartungen ist.

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    Original von Clare
    So so, dann gönne ich dir mal deine Freude. :grin Schnell sein ist nicht alles...
    Ich muss gleich zur Arbeit, deshalb nur kurz:
    - Yvette ist tot. Sie stürzte unfreiwillig in den Verbrennungsschacht des Krankenhauses.


    Richtig. Ob sie vielleicht schon tot war, bevor sie in den Verbrennungsschacht fiel, werden wir wohl nie wirklich erfahren. ;-)

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    Original von Clare
    - Saina kannte, nachdem sie sich erstmal wieder erinnerte, die Strukturen des Unternehmens und wusste sicherlich, welche Hebel sie bewegen muss. Außerdem ist bis zum Wiedertreffen viel Zeit vergangen, die hat sie genutzt. Als Erkennungsmöglichkeit für Torns Kind denke ich mir DNA (irgendwo auf Torns Rucksack oder Saina Kleideung wird schon noch Blut von Torn gewesen sein.


    Das sehe ich auch so. Und mit dem Erpressungspotenzial, das sie in der Hand hatte, wird sie beste Chancen gehabt haben. Sich durchzusetzen. Was das Finden des Kindes angeht, denke ich schon, dass auch Schuftbetriebe so was wie eine geregelte Buchführung haben.

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    Original von Clare
    - Soviel ich verstanden habe, kann man den Gedächtnisverlust nicht rückgängig machen, es sei denn, dass man sich stückweise von selbst wieder erinnert. und warum auch? Gibt es schöne Dinge, an die sich Torn erinnern kann? Das ist seine Chance auf ein neues, unbelastetes Leben.


    Das denke ich mir auch so. Es gibt kein Gegenmittel. Aber in manchen Fällen schlägt der Nanovirus nicht richtig an und die Erinnerungen kehren teilweise oder ganz zurück. Und Torns Erinnerungen möchte ich auch nicht geschenkt haben.

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    Original von Clare
    - Radu ist tot. Wenn ich erinnern darf, wurde sie von Saina in ihrer Wohnung gefunden, zusammen mit ihrem Sohn. Sie saßen am Tisch. Schlimme Szene. Wer denkt sich denn solche Sachen aus, Herr Autor...


    Ein krankes Autorenhirn, Frau Leserin. Nee, im Ernst, ich hab schon haarsträubendere Sachen gelesen. Ich finde jedenfalls, dass es zu Edward/Vanderbilt passte. Aber mein Agent Bastian Schlück hat mir auch gesagt: „Wenn Du mal wie ich Vater eines kleinen Jungen bist, schreibst Du so was nicht mehr einfach so.“ Anderthalb Jahre später liegt jetzt mein kleiner Fünfmonater in der Hängematte neben mir und nuckelt an seinem Stoffhasen und ich verstehe so langsam was Bastian meinte.

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    Original von Clare
    Oh bitte, keine Liebesgeschichte in diese Story! Für mich hätte die überhaupt nicht rein gepasst.


    Ich hatte auch das Gefühl, dass das zumindest verhalten hoffnungsvolle Ende das Einzige war, dass in den rauen Kontext der Story passt.

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    Original von Clare
    Männerbuch, hm... :gruebel
    Ist das Fehlen der Liebesgeschichte typisch für ein Männerbuch? Keine Ahnung. Ich habe sie jedenfalls nicht vermisst.


    Ich hatte eher das Gefühl, was immer das zwischen Torn und Saina ist, es könnte eine Liebesgeschichte werden. Ich hab mit 100%igen HappyEnds auch so meine Schwierigkeiten. Diese Geschichte konnte nicht ohne Narben bei allen Beteiligten enden. Ist aber nur meine Meinung.