Beiträge von Vincent Kliesch

    Bei dem Namen Martha hatte ich kein konkretes Vorbild, ich fand einfach, dass er eine gewisse Strenge ausdrückt.
    Tassilo war tatsächlich der Kater von Nachbar Meisel, der die "Wicherts" nebenan hatte. Den namen habe ich aber von einem Freund, der so heißt. Ich fand immer, dass Tassilo ein schöner Name für einen großen, fiesen Gegenspieler ist.


    Dass musste ich dann meinem Bekannten schonend beibringen.
    :-)

    Marthas großes Problem ist, dass sie sich im Leben nie wirklich entscheiden konnte, das zu leben, was sie ist. Bis zuletzt ist sie hin und hergerissen zwischen dem, was sie will, und dem, was sie glaubt, dass das Richtige sei.
    Ein einziges mal entscheidet sie dann richtig: Das Böse (ihren Sohn) zu stoppen. Dabei wiederholt sie die furchtbare Situation, als sie Raphael in seiner Kindheit der Klavierlehrerin ausgeliefert hat - wieder in einem Bad ...


    Nathalie hat Kern immer geliebt - erst die Extremsituation hat ihr das wieder bewusst gemacht.
    In den kommenden beiden Bänden der Trilogie wird sie noch näher Stellung nehmen. Aber da verrate ich noch nichts ...
    :-)

    Eine Neuaufnahme in einem Verfahren, dass bereits rechtskräftig abgeschlossen ist, ist nur zum Vorteil des Verurteilten möglich. Wenn also der angebliche Mörder zehn Jahre später doch noch beweisen kann, dass er unschuldig war. Zum Nachteil geht's nicht mehr. Aus der Nummer ist Tassilo raus ...
    ;-)

    Die Idee zur Reinheit des Todes kam mir tatsächlich beim Arbeiten in einem Restaurant. Da geht es oft sehr stressig zu und es gibt überraschend viele Gäste, die sich wirklich so verhalten, wie ich es im Buch schildere. Die Geschichten, wegen derer Tassilo seine fünf Gäste eingeladen hat, sind alle wahr. teilweise sind sie mir passiert, teilweise Kollegen.

    Dass jeder seine Schwäche zeigt, indem er sie zu verbergen versucht, ist in dem Fall kein Zitat. Das ist meine persönliche Lebenserfahrung, und auch eine meiner wichtigsten Erkenntnisse.
    Ein besonders plastisches Beispiel sind für mich Menschen, die offensichtlich geliftet oder gebotoxt herumlaufen. Indem sie versuchen, jung auszusehen, verraten sie uns, dass sie sich zu alt fühlen.


    Im dritten Teil (den ich gerade fertig geschrieben habe, kommt April 2012), kommt das Thema noch mal zur Sprache.
    :-)

    Wie kommt Ihr denn darauf, dass Raphael 19 ist? Das wäre tatsächlich zu jung für einen so abgeklärten Mann.
    Raphael ist, glaube ich, 27 (schon eine Weile her, dass ich das Buch geschrieben habe ...).


    Die Klavierlehrerin basiert übrigens auf einer Person, die es wirklich in meinem Umfeld gegeben hat. Leider schreibt das Leben ja oft die schlimmsten Geschichten.


    LG,
    Vincent.

    Hallo an alle!


    Witzigerweise habe ich das mit der 61jährigen "alten Frau" oft gehört, da habe ich Kern wohl etwas unbedacht denken lassen ...
    Aber er weiß doch gar nicht, wie alt Elisabeth Woelke ist. Da liegt eine Dame im reifen Alter tot vor ihm, und er denkt sich halt, dass Mörder jetzt nicht mal mehr davor zurückschrecken, wehrlose "alte" Leute zu ermorden.
    Jedenfalls ist 61 natürlich nicht alt, und ich habe nach diesem Fauxpas auch darauf geachtet, dass so was nicht mehr vorkommt. (Aber bitte lobt mich auch mal dafür, dass das Buch ja eben nicht voller Vorurteile steckt.)
    :-)


    Der Erzengelname Raphael ist, wie Ihr beim Weiterlesen inzwischen selbst festgestellt haben werdet, Absicht. Aaaaber: Dass Tassilo auch einen Erzengel im Namen trägt war mir nicht nur gar nicht klar, es hat auch bisher KEINER festgestellt. Wow, da lerne ich ja selbst noch was. ;-)
    Damals, als Tassilo einen Nachnamen brauchte, war gerade Evelyn Hamann gestorben. In der "Schwarzwaldklinik" hieß sie "Frau Michaelis" - so kam es zu dem Namen.


    Liebe Grüße,
    Vincent.