Beiträge von Woelfchen85

    Viola und Isolte sind eineiige Zwillinge. Sie gleichen sich, wie ein Ei dem anderen. Aber das ist auch schon alles an Gemeinsamkeiten. Viola ist die ruhigere. Die nachdenklichere. Isolte hingegen ist wild und aufgeschlosssen.
    Saskia Sarginson erzähle die Geschichte der beiden Mädchen. Sie erzählt von einer wundervollen Kindheit, die ein jähes Ende nimmt. Sie erzählt von erwachsenen Frauen, deren Leben sich sehr weit voneinander entfernt haben. Die eine droht zu sterben, die andere steht mitten im Leben.
    Doch was hat dazu geführt, dass aus den schon unterschiedlichen Mädchen Frauen wurden, deren Leben unterschiedlicher nicht sein könnten? Welches Geheimnis verbirgt sich dahinter?


    Mir hat die Story sehr sehr gut gefallen und mich gefesselt. Anfangs hatte ich allerdings große Schwierigkeiten mit dem Buch. Die Zeit- und Perspektivwechsel kommen oft sehr abrupt, sodass man schnell den Überblick verlieren kann. Mit der Zeit gewöhnte ich mich aber daran, sodass ich ganz in die Geschichte eintauchen konnte.
    Das Buch ist allerdings nicht für jeden etwas. Es ist keines, was schnell voran geht. Keines, wo unglaublich viel passiert. Es ist ein leises aber unglaublich tiefes Buch.


    Was mir allerdings ziemlich bitter aufgestoßen ist, ist das Ende. Ich will nichts verraten, aber für mein Gefühl passte es überhaupt nicht.


    Da mir die Geschichte aber ziemlich gut gefallen hat und mich echt mit sich zog, vergebe ich im Ganzen 7 von 10 Eulenpunkte und bedankte mich sehr, das Buch im Rahmen der Leserunde bekommen zu haben :-) :lesend

    Zitat

    Original von marreh
    Mir geht es wie euch! Mit diesem Ende kann ich nicht viel anfangen. Soll das wirklich darauf hinauslaufen, dass John und Viola zu einem Happy End finden - trotz Violas jahrelanger Magersucht, ihren Selbstvorwürfen das Verschwinden Pollys betreffend, trotz Johns Mord an dem eigenen Bruder?
    Und was ist mit Isolte und Ben - solch eine "Harmonie" obwohl sie ihn über Jahre im Ungewissen gelassen hat? Steckt man so etwas einfach so weg?


    Schade! Ich bin zunächst etwas schwer in die Geschichte rein gekommen, war dann aber streckenweise doch fasziniert von der Erzählweise und den Geschehnissen, am Ende jedoch wieder etwas enttäuscht und unzufrieden. Wirklich schade. Da wäre mehr drin gewesen.


    Das kann ich im Prinzip so unterschreiben.
    Das Ende wirkte auf mich sehr gewollt. So, als seien der Autorin die Ideen ausgegangen oder ein bestimmtes Seitenlimit erreicht und sie musste schnell Schluss machen. Das ist wirklich schade, denn nach so einem tiefgehenenden Buch, war das Ende richtig platt... Sehr sehr schade...


    Aber trotzdem freue ich mich sehr darüber, bei der Leserunde teilgenommen zu haben. Denn wenn man den Anfang und das Ende mal weg lässt, war das Buch richtig gut :)

    Puh, also da ich die letzten beiden Abschnitte in "einem Happs" durchgelesen habe, kann ich gar nicht mehr so recht auseinander halten, was wann passiert ist.
    Dass Polly weg ist, ist ziemlich heftig. Es muss die Mädchen ja innerlich zerfressen. Es erklärt auch einige/fast alle Verhaltensweisen der Mädchen.


    Ich finde, nach dem langsamen und verwirrenden Anfang, hat das Buch bei mir echt Punkte wieder gutgemacht. Man muss sich einfach darauf einlassen können. Ehrlich gesagt bin ich sehr froh, dass ich es wegen der Leserunde gelesen habe. Denn hätte ich es mir so mal gekauft, hätte ich es bestimmt nach den ersten 50 Seiten wieder weggelegt.

    3 Stunden beim Doc gesessen und einen Abschnitt weiter...


    Also diesen Abschnitt fand auch ich so richtig heftig. Irgendwie macht es mich total traurig, dass John Michael getötet hat. Was Alkohol und eine Kindheit, die von Gewalt geprägt war, doch so anrichten können.


    Und wie das mit Polly weiter geht. Hm, ich bin gespannt. Die Mädchen haben ja einen ziemlichen Hass auf sie, weil sie ihnen ihre Mutter wegzunehmen scheint. Was auch sehr verständlich ist. Ich finde nicht gut, wie Rose auf die Anfeindungen reagiert. Aber anderes hätte ich von Rose auch nicht erwartet. Ich kann nur hoffen, dass Frank und seine Tochter "einfach so" aus ihrem Leben verschwinden und nicht durch irgendwas schreckliches.


    Zitat

    Ich kann Magersucht einfach nicht verstehen. Wie kann man sich nur so langsam, aber sicher zu Tode hungern? Und was ist das eigentlich für eine Klinik? Viola wird ernährt und ärztlich versorgt, aber ansonsten habe ich den Eindruck, man lässt sie einfach gewähren. Ist sie ein hoffnungsloser Fall und man hat sich damit abgefunden?


    Hm, also in vielen Fällen hängt Magersucht damit zusammen, dass die Betroffenen die Kontrolle haben wollen. Niemand kann sie zwingen, zu essen (zwangsernährung bei Erwachsenen ist - soweit ich weiss - sogar inzwischen in Deutschland verboten). Nur sie selber haben die Macht über ihr Gewicht. Hinzu kommt dann auch noch das zerstörte Selbstbild und die Unfähigkeit, ihre eigenen Proportionen korrekt einzuschätzen. In der Regel sehen die Betroffenen nicht, WIE dürr sie sind.
    Bei der Klinik vermute ich, dass es zwar irgendwo eine therapeutische Station ist, dass es bei Viola aber zunächst nur darum gehen soll, dass sie an Gewicht zulegt um außer Lebensgefahr zu kommen. Durch ihre körperliche Schwäche und ihren schlechten Zustand ist sie ja auch wohl kaum therapiefähig.


    Lg
    wölfchen :)

    So, irgendwie bin ich wohl jetzt in der Geschichte drin, denn in den letzten Tagen habe ich (fast) 2 Abschnitte gelesen.
    So langsam fesselt es mich an dieser Stelle auch. Ich kann gar nicht sagen, warum. Vermutlich, weil ich mich an den Stil gewöhnt habe. Die Zeitsprünge machen mir kaum noch etwas aus. Genauso auch die Perspektivwechsel.
    Ja, es ist ein sehr langsames Buch. Ohne Spannungsbogen. Ohne große Aktion... Es ist ein Buch, auf das man sich einlassen muss, sonst wird man damit nicht glücklich.
    Allgemein ist mit Viola sympatischer als Issy. Ich mag ihre eher nachdenkliche, beobachtende Art. Wobei ihr ja genau das anscheinend zum Verhängnis geworden ist... Mal sehen, wie es weiter geht.

    Sooo, endlich komme ich auch mal wieder dazu zu lesen.
    Ich muss sagen, dass mich dieser erste Abschnitt noch nicht so richtig gepackt hat.
    Ich glaube, dass das damit zusammenhängt, dass ich mit den relativ vielen Zeitwechseln nicht so zurecht komme. Dieser Brief zwischendrin hat mich dann völlig verwirrt.
    Die Story an sich finde ich aber sehr sehr gut :)


    LG

    Zitat

    Original von Grinse


    ....ich weiß gerade nicht, ob ich lachen, oder würgen soll....
    der Titel ist der Burner....
    Ich glaube, ich ...LACHE!! :lacht


    Da sind "2 Eier Rezepte" drin. Das bekommt alles eine ganz andere Bedeutung :rofl


    Allerdings habe ich gerade keinen Hunger mehr...

    Also ich finde es durchaus toll, den "Schreiberling" hinter den Geschichten einmal zu erleben.
    Das zeigt mir, wie die Autoren selber zu ihren Büchern stehen. Ich habe viele sehr gute aber auch ein paar schlechte Lesungen erlebt. Schlecht sind Lesungen für mich dann, wenn der Autor den Eindruck erweckt, seine eigene Story eigentlich doof zu finden. Bzw keine Lust zu haben, eine Lesung zu halten.


    Nervosität ist das was ganz anderes. Da finde ich es vor allem toll, wenn der Autor das auch kommuniziert. Das macht ihn "greifbarer" und man denkt nicht: "herrje, was zappelt der jetzt so rum. Muss der aufs Klo? Hat der schon ein Gläschen zu viel getrunken?"


    Wenn du "üben" willst, hast du mal versucht, eine kleine "Lesung" im Freundes- und Bekanntenkreis zu halten? Oder ist das eher nicht dein Ding, weil bekannte Gesichter dich noch nervöser machen? Dann könntest du in einer kleinen örtlichen Buchhandlung einfach mal Anfragen, ob die Interesse haben und mit denen klären, dass du das aus Testzwecken ggf auch für weniger Geld machen würdest. Das ist dann zwar nicht sonderlich rentabel für dich, aber du könntest einen Eindruck gewinnen, wie du dich damit fühlst. Und du könntest mit den dortigen Buchhändlern vorher absprechen, dass ihr nachher gemeinsam ein Resümee zieht...


    LG
    wölfchen