Beiträge von Jaleh

    Jaaa, nachdem ich neulich schonmal bei Euch gelesen hatte, dass Ihr solche Listen führt, hatte ich auch schon nachgedacht.... Aber jetzt habe ich eine Liste angefangen und es macht total Spaß und die Bücher rutschen mir nicht so durch die Finger, speziell, wenn ich sie nur geliehen hatte!


    Also, zuletzt gelesen:
    Dai Sijie: Balzac und die kleine chinesische Schneiderin
    sehr hübsch, sehr schön zu lesen + bis ++
    Peter Stamm: Agnes
    siehe meine Rezension bei Belletristik: große Ratlosigkeit o
    Margaret Atwood: Oryx and Crake
    ein bißchen langsamer als ihre anderen Bücher, aber immer noch klasse ++
    Janet Fitch: White Oleander
    vielleicht ab und zu ein bißchen trivial, aber wunderbar zu lesen ++
    ildikó von Kürthy: Herzsprung
    mein erstes (und vermutlich einziges) Buch von ihr, aargh! Glaubt sie wirklich, dass ALLE Frauen so sind??? Manche Beobachtungen sind sicher ganz treffend, aber diese Pauschalisierung, wenn sie dann "wir Frauen" sagt oder die Erzählerin die Leserin auffordert, zuzugeben, dass sie selbst auch so ist. Grmpf. Von der klischeehaften Handlung ganz zu schweigen. Nur ein Minus, weil es immerhin flott geschrieben ist. -


    Herzliche Grüße aus Köln
    Jaleh

    Ich würde beim Bücherkauf, egal, ob für mich, meine Freundin oder ein Kind, sowieso immer selbst in das Buch schauen und mir ein Bild davon machen. Klar ist es schwierig, wenn man das zu beschenkende Kind nicht gut kennt. Trotzdem würde ich mich nicht auf einen Verkäufer verlassen, da bin auch ich selbst für eigene Bücher schon dermaßen falsch beraten worden...


    Und wenn das Kind selbst dabei ist, kann es doch auch selbst schauen, wofür es sich interessiert.


    Als ich klein war, durfte ich lesen, was ich wollte und habe keinen Schaden daran genommen. Alpträume hatte ich wegen ganz anderer Dinge...


    Was ich eher kritisch finde, sind sehr altmodische Vorstellungen von Geschlechterrollen und Kindererziehung. Ich war ganz entsetzt, als ich vor einigen Jahren nochmal Mary Poppins, ein Hanni-und-Nanni-Buch und Susanne Barden gelesen habe. Vorenthalten würde ich es Kindern deswegen nicht, aber ein wenig mit ihnen darüber sprechen....


    Und da ich sowieso gerne Kinderbücher lese, werde ich mir sicher das eine oder andere bei meinem Patenkind ausleihen, wenn es über das Bilderbuchalter hinaus ist. Und Eltern, die gerne lesen, können sich ja auf diesem Wege auch über die Literatur ihrer Kinder informieren.


    Dass Eltern aber erstmal alles lesen und dann entscheiden, das hier kann mein Kind lesen, das nicht, finde ich sehr merkwürdig. Denn letztlich ist vieles einfach eine Geschmacksfrage. Bei der Menge, die ich gelesen habe, hätten meine Eltern außerdem früher leider kaum arbeiten können, sondern sich hauptsächlich damit beschäftigen müssen, meine Bücher vorzusortieren. ;-) Und einiges ganz umsonst, weil ich daran gar kein Interesse gehabt hätte.


    Freut' Euch, wenn Eure Kinder lesen! Ich kenne ein paar lesende Eltern, die ziemlich unglücklich sind, weil ihre Kinder daran so gar kein Interesse haben.


    Viele leserattige, äh, büchereulige Grüße
    Jaleh

    Hallo Delfin,


    bei Deiner Vorstellung kommt mir doch einiges bekannt vor! :-) Ich mag auch gern dicke Bücher und diese (meist vergebliche) Suche nach etwas "ähnlichem" kenne ich auch (aber nicht nur ich!).


    Ich lese ebenfalls gern englische Originale und wenn ich doch mal eine Übersetzung lese (z. B. weil sie mir jemand geschenkt hat), denke ich dauernd, ah, hier hat im Original dieses und jenes gestanden, das hätte man aber besser anders ausgedrückt usw. Noch schlimmer ist es bei Filmsynchronisationen, die manchmal wirklich ganz grottenschlecht sind. Aber das ist ein anderes Thema.


    Ich finde es außerdem wunderbar, dass Du nach so langer Berufstätigkeit nun etwas ganz anderes machst, obwohl - wie die Mutter meiner Freundin sagen würde - man ab 30 doch gar nichts neues mehr lernen kann. :grin Und Psychologie ist ein wahnsinnig interessanes Thema.


    Viel Spaß im Eulenland
    Jaleh

    Hach, jetzt bin ich schon wieder fast durch damit. Die sind aber auch zu schön.


    Ich habe übrigens eine englische Komplett-Ausgabe, ungefähr diese (meine gibt's nicht mehr genau so).


    Viele liebe Grüße an die anderen Narnia-Fans


    Jaleh

    Ich hätte meinen auch ohne das Internet nicht kennengelernt. Wir haben beide im IRC.net-Channel #koeln gechattet und uns auch schonmal bei Channeltreffen gesehen. Irgendwann hat mich beim Chatten dann jemand anders gefragt, wo in Köln ich denn wohne und ich nannte ihm den Straßennamen. Da fragte mich mein jetziger Freund "was?? wo??" und ich fing an, ihm zu erklären, wo das sei und er meinte, jaja, das wüsste er, da würde er auch wohnen. Und dann stellten wir fest, dass er zwei Häuser weiter wohnt. :-) Danach haben wir uns dann recht oft getroffen.


    Richtig zusammengekommen sind wir aber erst viel später, als ich auch bei der Firma anfing, bei der er arbeitete und wir ganz viel Zeit miteinander verbrachten und uns dadurch noch besser kennenlernten. Und nun wohnen wir schon drei Jahre lang zusammen. :-)


    Viele Grüße
    Jaleh

    Ich habe mir zum zweiten Mal die Narnia-Chronicles vorgenommen und bin schon wieder völlig begeistert. Was für wunderschöne Bücher!


    Ganz liebevoll ausgearbeitet Details und atmosphärische Beschreibungen und vor allem sind diese Bücher so positiv, menschenfreundlich (oder eher schon lebewesenfreundlich) und lebensbejahend.


    Wer von Euch kennt diese Bücher auch? Gibt es eigentlich eine gute Lewis-Biographie und hat jemand von Euch schonmal eins von Lewis' christlichen Werken gelesen?


    Viele Grüße
    Jaleh

    Das verwende ich auch schon seit Jahren für den Englisch-Unterricht und bin sehr zufrieden damit. :learn


    Bei vielen anderen Englisch-Übungen sind die Aufgaben so kompliziert gestellt, dass meine Schüler (die oft wahnsinnig unkonzentriert sind), gar nicht verstehen, was sie machen sollen. ?( Das Problem habe ich bei English Grammar in Use nie.


    Viele Grüße aus dem sonnigen Köln
    Jaleh

    Oh, den Vorschlag habe ich gerade erst gefunden. Das ist mein Lieblingsbuch von John Irving und ich würde es gerne nochmal lesen und mit Euch besprechen.


    Dieses Buch habe ich übrigens erst beim zweiten Versuch schätzen gelernt. Beim ersten Mal habe ich 30 Seiten gelesen, fand sie öde und habe es weggelegt. Dann kam irgendwann Widow for a Year heraus und war sehr schön und danach dachte ich 'ich habe jetzt alle Bücher von John Irving gelesen und gemocht, da kann A Son of the Circus nicht so schlecht sein'. Ich musste mich dann nochmal ein bißchen durch die ersten 50 Seiten kämpfen und dann war die Lektüre ein großer Genuss.


    Gibt es mittlerweile vielleicht einige von Euch, die es auch gern mitlesen würden?


    Viele Irving-Fan-Grüße
    Jaleh

    Hallo Hinterwäldlerin,


    eigentlich bin ich die letzte, die für dieses Thema Tipps geben sollte, weil ich auch nur furchtbar selten etwas fertig bekomme (und ich bin schon doppelt so alt wie Du!), aber vielleicht hilft Dir das eine oder andere doch.


    Erstmal, ganz wichtig, was viele hier schon geschrieben haben: Um Schriftstellerin zu werden musst Du viel, viel, viel schreiben, jeder Satz übt. Insofern sind auch Roman- und Geschichtenanfänge Gold wert, nämlich weil sie Dir die nötige Übung verschaffen. Viele Leute raten dazu, alles angefangene wegzuwerfen. Mir macht es Spaß, rein quantitativ zu sehen, wieviel ich schon geschrieben habe, deswegen mag ich nichts wegwerfen. Finde heraus, wie das bei Dir ist: Kannst Du Deine Anfänge auf einen Stapel legen und Dich daran freuen, wieviel Kreativität Du schon entwickelt hast? Oder ist es so, dass Du bei jedem Anfang denkst, ach, das müsste ich eigentlich weiterschreiben? Im letzten Fall wirf die Sachen lieber weg, die Du nicht mehr magst. Im ersten Fall kannst Du vielleicht etwas von den Anfängen später als Idee für eine ganz andere Geschichte verwenden.


    Zweitens, finde heraus, in welcher Situation Du gut und gerne schreiben kannst. Es macht gar keinen Sinn, wenn Du Dich jeden Morgen um 6 Uhr an Deinen Schreibtisch zwingst, obwohl Du da unausgeschlafen und schlecht gelaunt bist und Dich nicht konzentrieren kannst. Vielleicht kannst Du nachmittags gut schreiben oder abends. Es ist auch eine ganz andere Stimmung, ob Du bei Kerzenschein mit Blick auf den Nachthimmel schreibst oder mit heruntergelassenen Rolläden auf den PC schaust. Finde heraus, in welchen Situationen Du gut schreiben kannst und versuche dann, in genau dieser Situation möglichst oft zu schreiben (auch wenn Du Dich gerade nicht inspiriert fühlst).


    Da sind wir schon bei drittens, dem sinnlichen Erleben. Schreibe so, dass Dir das Schreiben an sich Spaß macht. Ich wollte früher immer am PC schreiben, weil das so praktisch ist und ich, ebenso wie Rattentod, dachte, dass ich dann nicht alles wieder abschreiben muss. Aber irgendwie hat mir das nicht so viel Freude bereitet. Seit ich mit schönen Stiften in hübsche Kladden schreibe, ist mein Output enorm gewachsen. Und ich habe mittlerweile von vielen Autoren gelesen, dass sie ihre Geschichten sowieso so oft überarbeiten, dass vom ersten Entwurf nicht mehr viel übrig ist. So geht es mir dann auch beim Übertragen in den PC - von Version 1 ist da nicht mehr viel übrig!


    Viertens, lies ein paar Self-Help-Books und/oder Autobiographien von Autoren - nicht, um sklavisch nachzumachen, was dort geschrieben steht, sondern um Ideen zu bekommen, was Du ausprobieren könntest und einen Eindruck zu erhalten, wie "echte" Autoren arbeiten - viele angehende junge Schriftsteller haben nämlich oft ganz falsche Vorstellung vom Genie ihrer Vorbilder à la: Plötzlich erschien die Idee vor ihrem geistigen Auge und wie im Fieberwahn setzte sie sich an ihren Schreibtisch, schrieb drei Wochen lang, in denen sie nur flüssige Nahrung zu sich nahm und am Ende lag das Meisterwerk vor ihr. Das gibt es auch!! Margaret Atwood schreibt z. B., dass ihr Oryx and Crake komplett vor Augen stand, als sie, glaube ich, bei einer Vogelbeobachtungstour unterwegs war. Allerdings hat sie's dann nicht innerhalb von drei Wochen im Fieberwahn aufgeschrieben. ;-)


    Ich fand die folgenden Bücher hilfreich und interessant:
    John Irving: Die imaginäre Freundin/The Imaginary Girlfriend (ist aber nicht so interessant, wenn Du John Irving nicht magst oder nichts von ihm gelesen hast)
    Natalie Goldberg: Writing down the Bones (auf deutsch gibt es von ihr nur Schreiben in Cafes)
    Stephen King: Das Leben und das Schreiben/On Writing
    und die Website von Andreas Eschbach, vor allem der Bereich "über das Schreiben": http://www.andreaseschbach.de/


    Wenn Du etwas fertigbekommen möchtest, dann fang mit kurzen Geschichten an, nicht mit Romanen oder Novellen. Mich haben Romane immer mehr interessiert, weil ich Kurzgeschichten auch nicht so gern lese, aber es ist trotzdem ein tolles Gefühl, wenn man selbst eine Geschichte fertig bekommen hat. Außerdem gibt es sehr, sehr viele Wettbewerbe, in denen recht kurze Kurzgeschichten gefragt sind und ich könnte mir vorstellen, dass die Teilnahme an solchen Wettbewerben (und natürlich ein Sieg dabei) auch eine gute Möglichkeit ist, bekannter zu werden und vielleicht eher einen Agenten oder einen Vertrag mit einem Verlag zu ergattern.


    Das würde es auch für die unter Euch erleichtern, die nur unter Druck schreiben können, solche Wettbewerbe haben natürlich immer einen festen Abgabetermin.
    Hier gibt's eine lange Liste mit Wettbewerben:
    http://www.uschtrin.de/preise.html


    Und nutze es, wenn Dich das Thema noch interessiert - mir geht es so, dass es keinen Sinn macht, mich mit einer Geschichte herumzuquälen, die mich nicht mehr interessiert. Das wird eh nichts. Versuche, Dich immer wieder der Situation auszusetzen, die Dich zu der Geschichte inspiriert hat, solange Dich das Thema noch interessiert, das motiviert ebenfalls. Vielleicht war es eine Reise nach Schottland oder eine Szene in einem Film, oder der Bruder Deiner Freundin. Dann schau Dir Bildbände über Schottland an, leih' Dir die DVD des Films, um ihn nochmal zu anzugucken oder besuche dauernd Deine Freundin, um ihren Bruder öfter zu sehen.


    Ich hoffe, meine Verschläge ermutigen Dich, weiterzuschreiben und helfen Dir ein wenig.


    Viele Grüße aus Köln
    Jaleh

    Ohne es genau zu wissen; ich vermute, es hängt mit der Auflage und somit den erwarteten Verkaufszahlen ab.


    Erstens: Druckereien drucken große Stückzahlen erheblich billiger.


    Zweitens: Der restliche Aufwand (schreiben, korrigieren, lektorieren, ggf. übersetzen und bewerben) muss auf das Buch umgelegt werden. Nehmen wir also an, Schreiben, Lektorat etc. kosten 20.000 EUR für ein dünnes Buch, dann müssen bei einer Auflage von 1.000 Stück allein dafür 20 EUR auf das Buch umgelegt werden (auch wenn es nur 120 Seiten hat), bei 100.000 Stück sind es nur 20 Cent. Selbst wenn das 100.000er Buch nun 400 Seiten hat und sich dadurch die Kosten für Schreiben, Lektorat etc. verdoppeln (ich glaube nicht, dass sie sich entsprechend verdreifachen), müssen immer noch nur 40 Cent auf das Buch umgelegt werden.


    Drittens: Viele Bücher erscheinen ja schon zum zweiten oder dritten Mal - da ist der Aufwand für all diese Arbeiten schon erledigt worden, dann kann es insgesamt billiger werden (es sei denn, der Verlag musste teure Rechte von einem anderen Verlag kaufen oder mit einem mittlerweile erfolgreichen Autoren neu verhandeln). Das ist einer der Gründe, warum Taschenbücher meistens billiger als Hardcover sind - nicht nur die teurere Verarbeitung.


    Viertens: Es gibt Bücher, die sind vor so langer Zeit erschienen, dass der Autor und seine Nachfahren keine Nutzungsrechte mehr daran haben, d. h. nicht an den Einnahmen beteiligt werden müssen. Außerdem weiß der Verlag mittlerweile, welche Verkaufszahlen er bei Klassikern erwarten kann, da kann er viel knapper kalkulieren.


    Wenn ich noch ein bißchen nachdenke, fallen mir sicher noch mehr Gründe ein. Ich bin mal gespannt, ob die Fachleute meine Thesen bestätigen.


    Viele Grüße
    Jaleh

    Ich beneide Euch, die Ihr am liebsten daheim seid. Ich habe schon so manche Träne vergossen, wenn ich einen schönen Urlaubsort wieder verlassen musste.


    Ich fühle mich auch ganz schnell woanders zuhause und hätte dann Lust, dort so richtig heimisch zu werden, Leute kennenzulernen, die Sprache zu sprechen und immerzu das Meer direkt vor der Tür zu haben (denn am liebsten fahre ich ans Meer).


    Ich habe aber immer noch die Hoffnung, irgendwann mal so viel reisen zu können wie ich möchte, monatelang am Stück. *seufz*


    Viele Grüße
    Jaleh

    Agnes ist die Geschichte eines Schweizers, der in Chicago Recherchen für ein Buch über amerikanische Luxuseisenbahnwagen betreibt. In der Bibliothek lernt er die junge Physikerin und Mathematikerin Agnes kennen, die ein eher zurückhaltendes Leben führt. Er verliebt sich in sie und bald ziehen sie zusammen. Agnes wünscht sich, dass er ihre Liebesgeschichte aufschreibt, und diese Geschichte nimmt für sie bald einen ebenso großen Stellenwert ein wie die Realität.


    Der Roman ist kurz, nur etwa 150 Seiten lang, in klaren, oft knappen Sätzen geschrieben und sehr gut lesbar. Am Ende allerdings hinterlässt er bei mir ein schales Gefühl. Die Geschichte ist traurig, niemand hat aktiv Hilfe für seine/ihre Probleme gesucht oder gefunden. Der Erzähler ist sich seiner Unzulänglichkeit bewusst. Aber wahrscheinlich wird sich nichts ändern - zumindest ist das das Gefühl, das bei mir entsteht. Und es bleiben eine Menge Fragen (siehe weiter unten)...


    Würde ich dieses Buch empfehlen? Ich weiß es nicht. Es ist interessant, kein Zweifel, und sicher realistisch. Aber so hoffnungslos... Oder empfinde nur ich es so? Aber auf jeden Fall möchte ich noch einen weiteren Roman des Autoren lesen und sei es nur, um zu sehen, ob "die alle so sind".


    Achtung, Spoiler:
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    Der Ich-Erzähler gibt zu, sich frei zu fühlen, als Agnes ihn verlassen hat, obwohl er sie wirklich liebt. Geht es darum, dass ein Mensch wie er nicht erkennen kann, wie verstört seine Freundin wirklich ist? Dass er ihr weder helfen kann, noch überhaupt erkennen kann, welche psychischen Probleme sie hat? Oder fühlt er sich ohne sie frei, weil ihre Ängste ihn bedrücken? Welche Rolle spielt die Geschichte, die er schreibt und die sie "nachlebt"? Treibt er Agnes mit der Geschichte bewusst oder unbewusst in den Tod? Wünscht er sich ihren Tod? Jedenfalls unternimmt er nichts, um ihren Selbstmord zu verhindern, selbst als er erkennt, was sie vorhat und es vielleicht noch zeitig genug wäre. Als sie tot ist, beginnt er, immer wieder ein Video eines gemeinsamen Ausflugs zu schauen und sagt "Sie klammerte sich [...] immer enger an mich, je mehr sie sich fürchtete. Ausgerechnet an mich." Dass er ihr keine Hilfe sein konnte, ist ihm also klar.


    Viele Grüße aus Köln
    Jaleh

    Ich konnte zwar schon große Druckbuchstaben schreiben als ich in die Schule kam, aber noch nicht lesen. Anfangs ging's mir auch zu langsam mit den ganzen Spazierstöcken, die wir malen mussten. Aber als wir dann die meisten Buchstaben gelernt hatten, habe ich angefangen, mein Lesebuch zu lesen. Als dort die Schreibschrift-Geschichten zuende waren, habe ich mir die Druckschrift selbst beigebracht und die Geschichten dann auch gelesen. Immer wieder. Ich fand es von Anfang an toll. Und dann wurde ich Stammgast in der Kinderbücherei. Sowas wie Lesewettbewerbe gab es bei uns nicht, aber das habe ich auch nicht gebraucht.


    Nach meinem Studium gab es mal ein paar Jahre, in denen ich wenig gelesen habe. Aber das ist zum Glück lange vorbei.


    Meine Mutter hat mir, als ich klein war, abends Geschichten erzählt (in denen ich vorkam) und manchmal auch vorgelesen und meine Eltern lesen beide relativ viel.


    Viele Grüße aus Köln
    Petra

    Ja, man muss schon einen bestimmten Sinn für den Humor solcher Filme haben, die sich überhaupt nicht ernstnehmen und einfach Fallschirmabsprung an Verfolgungsjagd an Kampfszene reihen. Wer da nicht das Gehirn abschalten und sich von der schnellen bunten Bilderflut mitreißen lassen kann, der hat keinen Spaß an dieser Art von Filmen. Ich kann das gut und habe mich sehr amüsiert, aber ich kann gut verstehen, dass es nicht jedermann's Sache ist.


    Viele Grüße aus Köln
    Jaleh

    Ich bin ganz begeistert, dass die meisten von Euch von zwei oder mehr Meerschweinchen oder Kaninchen berichten. Leider werden diese Tiere noch viel zu oft in Einzelhaft gehalten, was schon an der Grenze zur Tierquälerei steht. Lediglich ältere Tiere, die schon viel zu lange falsch gehalten wurden, leiden oft unter solchen Verhaltensstörungen, dass man sie nicht mehr an einen Artgenossen gewöhnen kann. Und wer einmal zwei Kaninchen beobachtet hat, die erst gegenseitig Fellpflege betreiben und sich dann zum schlafen zusammenkuscheln, kann sich denken, wie wichtig das für die Tiere ist. Ich habe das immer ganz begeistert angeschaut, wenn ich die Kaninchen meiner Freundin in Pflege hatte. Das gilt auch für die meisten (oder alle?) Sittiche und Papageien.


    Wir haben zu Hause außer unseren Aquariumbewohnern keine Tiere, weil wir hoffen, demnächst finanziell mal wieder flüssiger zu sein und dann viel zu verreisen. Allerdings erfreuen wir uns sehr an sämtlichen Vögeln, die uns auf der Dachterrasse besuchen: Grünfinken, Heckenbraunellen, Kohl-, Blau- und Schwanzmeisen, Spatzen, Amseln, Distelfinken und Dompfaffe. Eigentlich ist es auch besser, wenn Tiere frei leben, weil man ihnen als Haustier doch selten das bieten kann, was sie in ihrem natürlichen Lebensraum vorfinden.


    Viele Grüße - Jaleh

    Hm, da staune ich doch über Eure (vor allem Demosthenes und Docs) Kommentare zu meinem kleinen gedanklichen Modell.


    Dass Kinder abgeschoben werden, weil sie bis 16 Uhr zur Schule gehen, sehe ich allerdings überhaupt nicht so. In vielen Ländern ist das auch ganz normal und ich habe noch nie gehört, dass die Kinder dort vernachlässigt werden.


    Ich selbst hatte im Gymnasium immer mindestens bis 12:30 Uhr Unterricht, meistens aber bis 13:30 oder sogar 14:15 und einmal in der Woche hatte ich nachmittags Sport und somit ebenfalls bis 16 Uhr Unterricht. Danach musste ich eigentlich jeden Tag Hausaufgaben machen (bei denen mir manchmal meine Mutter geholfen hat, in den ersten Schuljahren mehr, später gar nicht mehr). In meinem Modell gibt es keine Hausaufgaben (bzw. sie werden in der Schule gemacht). D. h. es findet im Schnitt etwa eine gute Stunde weniger Familienleben statt. Und natürlich gehen viele Kinder auch sowieso oft zum Sport, treffen sich mit Freunden usw. - einiges davon ist in mein Modell integriert.


    Eltern, die Zeit und Lust haben, könnten sich nach meinem Modell ja ebenfalls an der Schule engagieren und somit auch Zeit mit ihren Kindern und deren Schulkameraden verbringen.


    Auch wäre natürlich denkbar, dass kleinere Kinder früher nach Hause gehen.


    In sehr sehr vielen Fällen ist es aber doch so, dass beide Elternteile berufstätig sind (und deswegen nicht unbedingt Rabeneltern, gerade größere Kinder, sagen wir ab 14 Jahren wollen doch gar nicht all ihre Zeit mit den Eltern verbringen und das ist auch gut so). Selbst wenn ein Elternteil nur halbtags arbeitet, gibt es noch genügend Hausarbeit und anderes, was erledigt werden muss, dass die gemeinsame Zeit nicht gerade das ist, was man in der englischen Sprache "quality time" nennt, also Zeit, die man wirklich bewusst gemeinsam verbringt und genießt. Ob da weitere ein, zwei Stunden am Tag räumlicher Trennung wirklich einen Nachteil bedeuten?!


    Ich bin übrigens auch nicht dafür, dass alle Schulen Ganztagsschulen werden. Aber meiner Meinung müssten durchaus Ganztagsschulen eingerichtet werden, weil viel zu viele Kinder nachmittags völlig unbetreut sind.


    Wenn Ihr eine tolle Idee habt, wie Ihr die Eltern der Kinder, die jetzt schlecht versorgt werden, dazu bringen könnt, ihren Elternpflichten besser nachzukommen, dann fände ich das sehr interessant. Ebenso einen Ansatz, der es den Frauen und vor allem Männern, die gerne ein paar Erziehungsjahre lang daheim bleiben möchten, finanziell erlaubt, genau das zu tun.


    Mir fällt dazu aber nichts ein, also setze ich da an, wo mir etwas einfällt.


    Abgesehen vom Ganztagsaspekt habt Ihr aber nichts zu meinen Ideen gesagt. Gefiele Euch die Idee besser, wenn die Schule nur bis 15 Uhr ginge?


    Oryx : Dass einige Parallelen zur Waldorfschule da sind, ist mir klar, obwohl ich mich mit dem Modell noch nicht sehr intensiv beschäftigt habe.


    Zitat

    Allerdings hat dieses Schulsystem den Nachteil, dass aufgrund der Fächervielfalt keine Zeit zum Lernen bleibt und auch der Schüler kaum Zeit hat sich mit Freunden ausserhalb der Schule zu treffen.


    Hm, die Hauptfächer finden doch vormittags statt und ich habe mich dabei weitgehend an die jetzt übliche Stundenzahl gehalten, also 25 Stunden in der Woche. Das was nachmittags stattfindet, entspricht also zusätzlichen Angeboten, die man sonst eher außerhalb der Schule macht, wie Musikunterricht, Sport und auch die Pflege von Hobbies. Betreutes Hausaufgabenerledigen (hier müsste man eher von Schulaufgaben sprechen) gehört ebenso dazu.


    Mir geht es ja gerade darum, Schule, Interessen und Hobbies miteinander zu verknüpfen. Meiner Meinung nach wird den Kindern in vielen Schulen der Spaß am Lernen komplett aberzogen. Auch findet dort bereits die Trennung zwischen Ernst und Spaß des Lebens statt. Ich halte das für falsch. Idealerweise sollte man auch später einen Beruf ergreifen, der Spaß macht, statt sich darauf einzurichten, einen Großteil des Lebens mit der Arbeit zu verbringen, die hauptsächlich dem Broterwerb dient.


    Zitat

    Eine einstündige Pause am Vormittag bringt ebenfalls den Nachteil, dass sich die Schüler verausgaben und die Konzentrationsfähigkeit nachlässt.


    Ähm, da würden mich mal Untersuchungen interessieren. Ich hatte mir eher Sorgen gemacht, dass die Schüler nach dem Essen weniger aufnahmefähig sind. Dass aber eine längere Pause zur Abnahme von Konzentration führt, kann ich mir nicht vorstellen. Gerade wenn man vier Stunden konzentriert geistig gearbeitet hat, sollte Bewegung dazu führen, dass man sich anschließend wieder besser konzentrieren kann.


    In japanischen Schulen (die weiß Gott nicht unbedingt vorbildlich sind, ich weiß, aber es gibt auch gute Punkte) ist es üblich, zwischendurch Gymnastik zu machen und das scheint durchaus förderlich für die Konzentration zu sein.


    Wenn das nicht so wäre, würde man ja auch keine Pausen zwischen den Schulstunden machen, in denen die Kinder möglichst an die frische Luft sind. Da spielen ja zumindest die kleineren auch Fußball, Fangen, Gummitwist etc. Etwas anderes wäre sicher ein 90minütiges Fußballtraining, Ballettunterricht oder dergleichen. Danach ist man kaputt.

    Ich habe mal ein Gedankenspiel gemacht und versucht, ein gutes Schulmodell zu entwerfen, das trotzdem finanziell realisierbar ist.


    Meine Schule wäre eine Ganztagsschule (ein Gymnasium, eine Realschule oder Gesamtschule) mit Unterrichtseinheiten bis 16 Uhr und weiterer Betreuung für Kinder berufstätiger Eltern bis 18 Uhr.


    Idealerweise würde diese Schule erst um 9 Uhr beginnen. Da das aber für viele Berufstätige wieder zu Schwierigkeiten führen könnte, lassen wir es ruhig bei 8 Uhr. Von 8 Uhr bis 11:30 Uhr gibt es nach dem gewohnten Prinzip Unterricht. Danach ist eine Stunde Pause für das Essen, Quatschen, Toben und Spielen. Anschließend folgt noch eine weitere Unterrichtsstunde und danach zwei Einheiten von je einer Stunde mit Pausen dazwischen. Diese Einheiten können von Lehrern, ehrenamtlich arbeitenden Eltern und/oder älteren Schülern geleitet oder betreut werden.


    Manche sind vielleicht Pflicht, so dass jedes Kind etwas Musikalisches machen muss, sich aber aussuchen kann, ob es Flötenunterricht, Klavierunterricht, Chor etc. nimmt.


    Dadurch, dass nicht nur Lehrer unterrichten, sind die Gruppen deutlich kleiner als Schulklassen. Das Alter ist gemischt. Wenn ein 12jähriger ein hervorragender Pianist ist, kann er Klavierunterricht mit 16jährigen zusammen nehmen.


    In dem Unterricht am Morgen werden die Hauptfächer unterrichtet. Kunst, Musik, Sport und gegebenenfalls weitere Fächer werden auf die Nachmittagseinheiten verlegt. Diese Nachmittagskurse gehen nicht unbedingt über ein komplettes Schulhalbjahr sondern so lange, wie der Tutor es unterrichten kann/möchte. Wenn z. B. ein älterer Schüler sich für Dinosaurier interessiert, kann er eine Reihe darüber anbieten, die vielleicht aus drei Stunden besteht. Oder jeder Tutor muss, der besseren Planbarkeit wegen, einen Kurs anbieten, der mindestens einen Monat dauert. Tutoren können Lehrer sein oder z. B. eine Mutter oder eine ältere Schülerin, vielleicht aber auch ein Student (idealerweise ein Lehramtsstudent, der laut Studienplan einmal wöchentlich in einer Schule arbeiten muss, noch eine nette Utopie) oder ein ehemaliger Schüler. Tutoren müssen ihren Lehrplan mit einem Lehrer absprechen. Der Saurier-Kurs könnte darin bestehen, dass der Tutor den Schülern erst etwas erzählt, dann mit ihnen einen Film guckt, Referatsthemen über unterschiedliche Saurier verteilt (Material aus Was-ist-was-Büchern), mit ihnen aus Pappmachee Dinos bastelt usw.


    Ältere Schüler miteinzubinden halte ich für eine großartige Idee. Mein Freund sagt immer, dass man am besten lernt, wenn man anderen etwas beibringt. Zudem hat fast jeder Jugendliche Interessen, von denen er anderen gerne erzählt sowie ein oder mehrere Schulfächer, die er gut beherrscht. Außerdem ist es sicher gut für das Selbstwertgefühl, andere unterrichten zu können und die jungen Tutoren lernen Verantwortungsbewusstsein.


    Selbst Interessen, die von den Eltern und Pädagogen nicht so gern gesehen werden, können so genutzt werden. Nehmen wir den 14jährigen, der den ganzen Tag vor dem PC hängt und meistens irgendwelche Ego-Shooter-Spiele spielt. Dieser Jugendliche könnte wunderbar Computerkurse geben, in denen er sogar auch Spiele vorstellen kann. (Ich denke, dass es durchaus zur Allgemeinbildung gehört, verschiedene Computerspieltypen wenigstens zu kennen.)


    Diese Unterrichtseinheiten am Nachmittag beinhalten auch Hausaufgabenhilfe bzw. Nachhilfe-/Vertiefungsunterricht für unterschiedliche Fächer.


    Da außer den älteren Schülern auch noch interessierte Eltern mithelfen, gibt es Kurse für Türkisch, Italienisch und Griechisch, Kochkurse, Handarbeiten, Seidenmalerei, Makramee, römische Geschichte, das Leben Elisabeth von Österreichs, Internet, Internetrecherche, creative writing und unzählige weitere Angebote wie Theatergruppen, Bauchtanzgruppen und Artistengruppen - der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Da diese Kurse oft nur einen Monat dauern, lernen Schüler die unterschiedlichsten Themen kennen.


    Einmal in der Woche (vielleicht auch nur einmal im Monat) ist Exkursionstag, da geht es nach dem Essen gleich los. Auf dem Programm stehen Besuche in der Bibliothek, Museen, Ämtern, Imkereien, botanischen Gärten, Universitäten, Arbeitsstätten von Eltern, Planetarien, Zoos usw.


    Die Idee dahinter ist natürlich, dass es eine Sache ist, im Biologiebuch zu lesen, dass Bienen Blumen bestäuben. Eine ganz andere ist es, eine vollbeladene Biene mit gelben Höschen zum Stock taumeln zu sehen, um dann wohlmöglich auch noch anderen Bienen zu zeigen, wo sie das ganze Zeug gefunden hat. Besuche in öffentlichen Einrichtungen, auch Ämtern, vermitteln einen Überblick über die Arbeit solcher Stellen, aber auch die Fähigkeit, sich später selbst im Bezirksrathaus, der Bibliothek oder dem Arbeitsamt zurechtzufinden. Besuche in Firmen vermitteln einen ersten Eindruck über verschiedene Arbeitswelten.


    Wenn die Lehrer damit überfordert wären, Unterricht vorzubereiten und zu erteilen, Tutoren zu beraten und auch noch die verschiedenen Kurse und Exkursionen zu organisieren, könnte jede Schule eine Kraft extra dafür einstellen. Ich glaube allerdings, dass es vielen Lehrern Spaß machen würde, zumal sie ja auch Hilfe von Eltern und älteren Schülern hätten.


    Von 16 bis 18 Uhr würden die Schüler, die noch nicht nach Hause gehen können/wollen, dann nur noch von einigen wenigen Lehrern, älteren Schülern und Eltern betreut, könnten aber machen, was sie wollen. Vielleicht gäbe es auch nochmal extra Sportgruppen, Gesellschaftsspiele oder dergleichen.


    Außer den Nachmittagskursen sollte natürlich auch der reguläre Unterricht praxisnäher sein. Im Fremdsprachenunterricht sollten möglichst schnell für alle Schüler Brief- oder Email-Freunde organisiert werden. Ich persönlich wäre beim Fremdsprachenunterricht für Blockunterricht, nachdem ich gesehen habe, wieviel Sprache man in wenigen Wochen Sprachurlaub erlernen kann. D. h. ich würde beim Beginn des Unterrichts einer Fremdsprache zwei oder drei Monate lang jeden Tag zwei Stunden Unterricht geben. Danach, wenn die Strukturen sich gefestigt haben, reichen ein bis zwei Stunden Aufbauunterricht in der Woche. Idealerweise würde der Grundkurs schon in der Grundschule gegeben (da allerdings von gut geschulten Sprachlehrern!!), da es jüngeren Schülern sowieso viel leichter fällt, Sprachen zu erlernen.


    Selbstredend würden an meinem Unterricht keine Kinder teilnehmen, die der Sprache gar nicht mächtig sind. Hier müsste einfach jede Stadt (notfalls aber auch die Schule) Deutschkurse anbieten und die Schüler erst in den Unterricht lassen, wenn sie diesem wenigstens ansatzweise folgen können. Stellt Euch mal vor, Ihr müsstet jeden Tag 6 Stunden Unterricht in russischer oder türkischer Sprache über Euch ergehen lassen, ohne mehr zu verstehen, als hier und da mal ein Wort. Da würdet Ihr auch ganz schnell den Unterricht stören oder Depressionen bekommen. Ich kann einfach nicht fassen, dass es das in einem so durchorganisierten Land wie Deutschland gibt.


    Außerdem gäbe es an meiner Schule auch Psychologen, die sowohl Schüler als auch Eltern und Lehrer betreuen. Und ich möchte die Möglichkeit haben, Lehrer zu entlassen, die nicht mitarbeiten. Es müssten auch einige Lehrer mehr eingestellt werden, da von 8 bis 16 Uhr (18 Uhr) Lehrer anwesend sind. Wenn das immer die selben sind, haben sie keine Zeit, um Unterricht vor- und nachzubereiten, was gute Lehrer einige Zeit kostet.


    Insgesamt fallen für mein System relativ wenig Mehrkosten an. Eventuell die Organisationskraft, dann die Busse für die Exkursionen (je nach Lage der Schule frisst die Verwendung öffentlicher Verkehrsmittel zu viel Zeit), die zusätzlichen Lehrer, der/die Psychologe(n), die Einrichtung einer Kantine und wahrscheinlich noch zwei, drei Posten, die ich jetzt übersehen habe. Insgesamt aber kann ich nicht entdecken, dass da etwas dabei wäre, das Unsummen an Geld verschlingt. Im Gegenzug sind die Kinder ja auch bis 16 oder 18 Uhr versorgt, lernen mehr, haben Gesellschaft statt alleine zu Hause herumzuhocken und bekommen etwas zu essen.


    So, das war jetzt eine hübsche Phantasieübung. Da fehlt noch vieles, z. B. die Benotung, Versicherung für die Zeiten, in denen keine Lehrer anwesend sind und und und. Trotzdem glaube ich, dass sich eine Menge machen ließe und vielerorts wird ja auch schon einiges getan.

    Ein nicht unerheblicher Teil des Geldes, das der katholischen Kirche zur Verfügung steht, wird allerdings auch in wirklich gute Projekte gesteckt. Viele kirchliche (gerade katholische) Kindergärten sind deutlich besser als die staatlichen.


    Von den vielen, vielen Projekten und Institutionen zur Hilfe von Bedürftigen, hier und in der Dritten Welt, ganz zu schweigen.


    Dort arbeiten die Mitarbeiter allerdings auch oft wirklich nach dem Prinzip der Nächstenliebe und Weltoffenheit und nicht nach den verknöcherten, lächerlichen Regeln, die ihre Mutterkirche ausgibt.


    Mir ist klar, dass ein weiterer großer Teil des Geldes (vielleicht der größere?) in den Erhalt der Kirche, den Unterhalt der Bischöfe, den Prunk des Papstes etc. fließt.


    Ich selbst bin übrigens gar nicht getauft und fühle mich keiner Kirche verbunden, auch wenn ich mich nicht komplett als ungläubig bezeichnen würde.

    Hallo,


    um nochmal auf Chuck Palahniuk zurückzukommen, ich habe von ihm Survivor (deutsch: Flug 2039) gelesen und es hat mir sehr gefallen. Könnte auch Deinen Geschmack treffen.


    Ich finde, dass Salman Rushdie sehr gut und auch ungewöhnlich schreibt. Mein Tipp wäre The Ground Beneath Her Feet (dt: Der Boden unter ihren Füßen). Das ist aber ganz was anderes, als was Dir sonst hier empfohlen wurde.


    Hast Du schonmal Kurt Vonnegut gelesen? Der könnte Dir auch gefallen.


    Witzig war Good Omens von Terry Pratchett und Neil Gaimann (dt: Ein gutes Omen).


    Vielleicht ist ja was für Dich dabei.