Beiträge von Nessi87

    Klappentext:


    Lia Kahn ist reich, schön und beliebt – bis ein Unfall sie beinahe tötet. Im Krankenhaus wacht sie in einem perfekten, künstlichen Körper auf. Lia wird nie wieder Schmerz empfinden, sie wird nicht altern und nicht sterben. Doch der Preis dafür ist hoch: Ihre Freunde misstrauen ihr, ihr Freund betrügt sie und alles, was ihr wichtig war, wandelt sich in einen Albtraum.
    Hin- und hergerissen zwischen dem Leben, das sie einmal kannte, und einer neuen, aufregenden Existenz, lernt Lia bald die bitterste Lektion: Niemand kann ihr die Entscheidung abnehmen, die sie treffen muss, um ihre Liebsten zu schützen.


    Meine Meinung:


    „Skinned“ ist der erste Band einer Reihe. Bisher sind außerdem „Crashed“ und „Wired“ erschienen.


    Ich habe mich mit dem Buch ein wenig schwer getan. Zunächst fing es wirklich super an. Die Welt der düsteren Gefühle in die man eintaucht ist wirklich sehr anschaulich beschrieben, aber schon nach kurzer Zeit stellt man fest, dass sich in der Geschichte nicht mehr viel bewegt.


    Zunächst möchte ich mit dem positiven Feedback anfangen:


    Die Grundidee der Story hat mir wirklich gut gefallen. Der Gedanke das Gehirn zu scannen und im Bedarfsfall in einen mechanischen Körper zu pflanzen, liegt zwar in der fernen Zukunft, hat mich aber zum Nachdenken angeregt. Auch die damit verbundenen Probleme der Protagonistin sind nachvollziehbar, immerhin wird sie nur noch als Maschine und nicht mehr als Mensch betrachtet.


    Ein weiterer positiver Aspekt ist der Schreibstil der Autorin. Er ist flüssig und das Buch lässt sich rasch durchlesen. Auch die Idee unter den Überschriften ein Zitat des jeweiligen Kapitels anzubringen, hat dazu beigetragen die Fantasie anzuregen.


    Kommen wir nun leider zu den negativen Aspekten:


    Was mir überhaupt nicht gefallen hat ist die Protagonistin. Sie war mir schon nach dem ersten Kapitel total unsympathisch und ich konnte mich trotz der Erzählperspektive nicht in ihre Lage versetzen. Die am Anfang so positiv auffallenden Gefühlsbeschreibungen haben sich nach kürzester Zeit ins Negative umgewandelt. Sie ist nur am jammern und sich beschweren und rutscht in eine sehr düstere Gefühlslage ab.


    Ebenso ist für mich keine Spannung aufgekommen. Ich weiß nicht mal genau wie ich das Gefühl beschreiben soll aber irgendwie hat die Geschichte abgehackt gewirkt. In sich nicht rund. Vielleicht konnte ich deswegen auch nicht richtig eintauchen. Auch wurde die Welt in der Lia lebt nicht richtig beschrieben und so waren hier einige schwarze Lücken in meiner Vorstellungskraft.


    Das Ende hat mich eher unbefriedigt zurück gelesen. Mittlerweile habe ich heraus gefunden, dass es vielleicht daran liegen könnte weil wir es hier mit einer Reihe zu tun haben.
    Ob ich die weiteren Bände lese muss ich mir noch überlegen, aber im Moment hat mich der erste Band nicht ausreichend überzeugen können.


    Bewertung: 2/5 Sterne

    Klappentext:


    Während ihrer Urlaubsreise mit der Transsibirischen Eisenbahn kommt einer Regierungschefin das Gedächtnis abhanden. In Omsk fällt ihr ein Bahnhofsschild aufs Haupt und stiehlt ihr fortan zwanzig Jahre ihres Lebens und jeden Tag aufs Neue ihre Erinnerungen. Ihr engster Beraterkreis und ihr Mann sind sich einig, diese Unpässlichkeit vorerst geheimzuhalten und die Chefin Tag für Tag neu »auf Schiene« zu setzen. Der Plan funktioniert – allerdings mit einigen Nebenwirkungen: Sie regiert plötzlich, als gäbe es kein Morgen, spontan, unvoreingenommen, ja geradezu leidenschaftlich. Und auf der Suche nach ihrem Gedächtnis kennt sie kein Pardon …


    Meine Meinung:


    Die Grundidee der Geschichte hat mich sehr interessiert und ich dachte, dass es mal ein neues, spannendes Thema wäre. Leider hat mich das Buch wirklich sehr enttäuscht.


    Der Spannungbogen ist einfach nicht vorhanden. Die Geschichte fährt auf der Nulllinie eines Herzmonitors entlang wo der Puls nicht erkennbar ist. Auch die Sprache ist für die Spannung nicht förderlich. Die Protagonistin sinniert über ihr Leben und die Handlung ist so gut wie nicht vorhanden.


    Die Charaktere sind blass und unerreichbar. Sie haben nicht mal Namen und werden nur mit „die Regierungschefin“ oder „ihr Mann“ bezeichnet. Das schafft für den Leser eine Distanz, die für mich einfach nicht zu überwinden war.


    Die zweite Hälfte des Buches habe ich dann auch nur noch quer gelesen. Das Ende ist wenig überraschend und vorausschaubar.


    Vielleicht war ich auch einfach nicht die passende Leserin für das Buch, aber ich bin wirklich sehr enttäuscht. Den einzigen Stern vergebe ich für die Grundidee, die ich klasse finde, an deren Umsetzung es aber gescheitert ist.


    Bewertung: 1/5 Sterne

    Klappentext:


    62 Jahre lag sie in einem künstlichen Schlaf – dann erwacht Sie in einer tödlichen Welt


    Rose Fitzroys Welt scheint perfekt: Als einzige Tochter steinreicher Eltern genießt sie alle Privilegien und ist zudem noch frisch verliebt. Doch dann versetzen ihre Eltern sie in einen künstlichen Schlaf – und niemand weckt sie auf. Bis ein fremder Junge sie 62 Jahre später zurück ins Leben holt. Rose muss feststellen, dass nichts in ihrer Welt mehr so ist, wie es war: Ihre Eltern sind verschwunden, ihr Liebster unauffindbar, und an ihre Fersen heftet sich ein seltsames Wesen, das ihr offensichtlich Böses will …


    Meine Meinung:


    „Während ich schlief“ ist der Debütroman der Schriftstellerin Anna Sheehan. Mit dieser Geschichte hat die Autorin bei mir vollkommen ins Schwarze getroffen!


    Besonders auffällig und interessant sind die Charaktere des Romans. Zum einen hätten wir Rose, die 62 Jahre in einem künstlichen Schlaf verbracht hat und damit einiges zu bewältigen hat. Zu einem ihrer Freunde entwickelt sich Bren, der auch mit einem Geheimnis belastet ist und es noch nicht mal weiß. Mein persönlicher Lieblingscharakter ist Otto. Er ist ein gentechnisches Experiment, bei dem ein menschlicher Embryo mit Alien-DNA gekreuzt wurde. Er ist einfach etwas besonderes! :)


    Die Geschichte von Rose spielt in der Zukunft. Die Menschheit bewegt sich nun in Gleitern vorwärts und Dinge wie der Irisscann oder Holofons sind aktuell. Ich muss zugeben, dass mir diese Welt auf den ersten Seiten ein wenig Probleme bereitet hat, da ich mich erstmal mit den ganzen Begrifflichkeiten auseinandersetzen musste. Das ist mein einziger, kleiner Kritikpunkt (normalerweise finde ich es positiv wenn man direkt im Geschehen ist).


    Die Vergangenheit von Rose wird in Rückblenden aufgearbeitet, sodass der Leser ihre wahre Geschichte häppchenweise präsentiert bekommt. Generell ist die Story spannend geschrieben und der Schreibstil locker, sodass sich das Buch getrost zwischen zwei anspruchsvolleren Lektüren lesen lässt ;)


    Insgesamt kann ich das Buch jedem Dystopie-Liebhaber empfehlen, der einen Hang zur Dramatik und Romantik hat. Anna Sheehan hat einen sehr guten ersten Roman abgeliefert und ich freue mich schon auf ihr zweites Werk, an dem sie gerade arbeitet.


    Bewertung: 4,5 / 5 Sterne

    Klappentext:


    In einer Londoner Schule wird ein Computerspiel herumgereicht – Erebos. Wer es startet, kommt nicht mehr davon los. Dabei sind die Regeln äußerst streng: Jeder hat nur eine Chance. Er darf mit niemandem darüber reden und muss immer allein spielen. Und wer gegen die Regeln verstößt oder seine Aufgaben nicht erfüllt, fliegt raus und kann Erebos auch nicht mehr starten.


    Erebos lässt Fiktion und Wirklichkeit auf irritierende Weise verschwimmen: Die Aufgaben, die das Spiel stellt, müssen in der realen Welt ausgeführt werden.


    Auch Nick ist süchtig nach Erebos – bis es ihm befiehlt, einen Menschen umzubringen …


    Meine Meinung:


    Ich habe fast das ganze Buch an nur einem einzigen Tag verschlungen! Mehr muss ich dazu doch eigentlich nicht sagen, oder? ;)
    Nein, ganz ehrlich. Das Buch ist für mich ein echtes Highlight! Ich habe schon seit längerem mal wieder auf eine so fesselnde und ausgereifte Story gewartet.


    Der Charakter von Nick ist mir von der ersten Seite an sympathisch gewesen. Ich konnte mich direkt mit ihm identifizieren auch wenn ich nicht mehr in seinem Alter bin. Der Roman ist somit also nicht nur für Jugendliche geeignet.
    Auch die anderen Charaktere sind in sich schlüssig und detailliert ausgearbeitet. Wie es an einer Schule üblich ist, schafft die Autorin ein breites Spektrum an verschiedenen Persönlichkeiten, die mehr oder weniger eine Rolle spielen, das Gesamtbild aber abrunden.


    Die Grundidee der Story hat mich unwahrscheinlich gefesselt. Ein Spiel, was im Geheimen verbreitet wird und was einem Aufgaben stellt, die in die reale Welt eingreifen. Die Spannung hält sich konstant auf einem hohen Level. Nach jedem Kapitel dachte ich mir „Ach eins geht noch“ und so sind die Seiten nur so dahin geflogen. Die Story wechselt zwischen der Computer- und der realen Welt. Irgendwann wird eine unsichtbare Grenze überschritten, die beide Welten miteinander verbindet und einen Suchtfaktor schafft.


    Den pädagogischen Hintergrund der Geschichte finde ich auch bemerkenswert. Wie schnell ein Spiel die Oberhand über einen Menschen bzw. eine ganze Schule gewinnen kann und was die Süchtigen alles tun würden, nur um im Spiel zu bleiben. Ehrlich gesagt haben mich manche Taten ein wenig geschockt bzw. sehr nachdenklich gestimmt. Die Situation ist so real und glaubwürdig beschrieben, dass ein ähnliches Szenario durchaus denkbar erscheint.


    Alles in Allem ein wunderbar spannendes Buch, was ich jedem empfehlen kann, der in die Welt von Erebos eintauchen will. Ich habe es auf keiner Seite bereut ;) Ein echter Pageturner mit Suchtfaktor. Nicht nur das Spiel macht süchtig, auch das Buch zieht einen in seinen Bann…


    Fazit: 5/5 Sterne plus!

    Klappentext:


    Ein neuer Sommer beginnt in Shelter Bay. Das Küstenstädtchen füllt sich mit Touristen und Leben, doch Will kann den Trubel nicht genießen. Noch immer belastet ihn der schreckliche Tod seines Bruders Tim, der vor einem Jahr im Meer ertrunken ist.
    Eines Tages jedoch taucht ein wunderschönes Mädchen namens Asia Marin in der Stadt auf, das Will auf der Stelle verzaubert. Wills beste Freundin Zoe traut der Fremden nicht. Doch Will ist fasziniert von Asia und möchte mehr über sie erfahren.
    Dabei stößt er auf den uralten Mythos von den Sirenen, die Seemänner in den Tod locken. Als wieder jemand ertrinkt, wächst ein schrecklicher Verdacht in Will. Und dennoch fühlt er sich von Asia magisch angezogen …
    Meine Meinung:


    „Sirenenfluch“ ist der erste Band einer neuen (Jugend)Fantasyreihe. In der Geschichte geht es um eine abgewandelte Form von Meerjungfrauen, die nach einer Legende rund um Odysseus existieren.


    Der Schreibstil der Autorin ist locker und direkt, sodass sich der Roman gut für Zwischendurch eignet und man keine Schwierigkeiten haben dürfte die Geschichte zu verstehen.


    Das Buch besteht zum größeren Teil aus Dialogen zwischen den Protagonisten und ist für mich somit ein typisches Jugendbuch. Die dominierenden Themen mit denen sich ein Teenager herumschlagen muss, unterstreichen meine Meinung: Liebe, Freundschaft und das Ansehen stehen hier im Vordergrund. Aber auch der Verlust von Wills Bruder.


    Die Sirenen bzw. die Meerjungfrauen gefallen mir gut als Fantasywesen. Mal wieder etwas anderes nach dem ganzen Vampir-Werwolf -Hype. Ebenso gefällt mir die Art und Weise wie die Autorin die Wesen darstellt (hier möchte ich nicht zu viel verraten).


    Die Charaktere sind alle prägnant und wirken auch leicht mysteriös, da jeder ein kleines Geheimnis mit sich herum trägt, welches es zu lösen gilt. Die Er-Perspektive schafft noch eine zusätzliche Distanz, die aber in diesem Fall nicht schädlich ist.


    Der einzige Kritikpunkt: Das erste Drittel des Buches zieht sich ein wenig in die Länge bzw. die Spannung will nicht so recht aufkommen. Der Aspekt Fantasy wird eigentlich recht spät eingebracht.
    Nachdem die Geschichte dann aber ins Rollen gekommen ist, sind die Dynamik und Spannung positiv zu verbuchen. Ebenso ist die Auflösun gelungen auch wenn es typisches „Weiter-gehts-im-nächsten-Band-Ende“ ist, da doch noch einige Fragen für mich offen bleiben.


    Fazit: Eine leichte Fantasylektüre für Zwischendurch um sich mal vom Alltag abzulenken.


    Bewertung: 4/5 Punkten

    Inhalt laut Verlag:


    Stijn und Carmen sind jung, schön, gesund und leben aus dem Vollen. Bis Carmen schwer krank wird. Stijn tut alles, um ihr beizustehen, doch er fühlt sich völlig überfordert. Obsessiv stürzt er sich in Affären, um die Scheißangst zu betäuben. Aber er weiß, dass ihm nur eins bleibt: der Realität mitten ins Gesicht zu sehen – für Carmen.


    Meine Meinung:


    Ich habe lange überlegt ob ich das Buch lesen soll oder nicht, da ich vor ein paar Monaten selber einen geliebten Menschen an den Krebs verloren habe. Nun bin ich allerdings froh, dass ich es getan habe, da das Buch wie eine kleine Therapie für mich war.


    Der Autor hat es geschafft mich schon nach ein paar Seiten gefangen zu nehmen und nicht mehr los zu lassen. Das Schicksal von Carmen und Stijn ist wirklich sehr ergreifend. Auf der einen Seite die starke und mutige Carmen, die sich bis zu letzt gegen ihre Krankheit wehrt und ihren Mann so akzeptiert wie er ist. Und auf der anderen Seite Stijn, der sich am liebsten in eine andere Welt flüchten möchte. Die beiden sind so gegensätzlich und im Herzen doch gleich: Beide möchten geliebt werden und versuchen das beste aus der Situation zu machen.


    Die Geschichte wird aus Sicht von Stijn erzählt. So kann man sich wirklich direkt in ihn hinein versetzen und kann seine Zweifel absolut nachvollziehen. Durch seine Affären versucht er sich lebendig zu fühlen, weil zu Hause der Tod auf ihn wartet. Er versucht es so verzweifelt zu verdrängen, dass er beinahe das Wichtigste in seinem Leben vergisst: Seine Frau.


    Der Autor versucht die Geschichte auf eine lustige Weise zu erzählen, da Stijn und Carmen eigentlich fröhliche Menschen sind. Der teilweise trockene Humor und die nüchterne Art und Weise wie sie versuchen den Krebs zu bekämpfen, gestaltet ein ernstes Thema neu.


    Einziger Kritikpunkt bzw. mit was ich gar nicht klar gekommen bin: Die niederländischen Straßen-, Orts- und Lokalitätsnamen.


    Mich hat das Buch wirklich tief bewegt und während des Lesens ist nicht nur eine Träne geflossen…
    Ich werde auf jeden Fall auch den zweiten Band um Stijn van Diepen lesen (Ohne sie). Gerade der autobiografische Hintergrund des Autors konnte mich hier absolut überzeugen.


    Bewertung: 5/5 Sterne

    Inhalt laut Verlag:


    „Bakun!“ schrien die Menschen im Rhythmus der Trommel, „Bakun!“ schrie auch Thoralf, der inmitten des leuchtenden Dampfes stand und mit dem Zeremonienmesser die Luft zerteilte. Er glaubte eine Bewegung jenseits der Schwaden zu erkennen, eine große Gestalt, ganz in Silber. Schwankend stolperte das Wesen aus dem Dampf direkt auf ihn zu. Bakun, der Feuergott, war in die Welt zurückgekehrt.


    Meine Meinung:


    „Feuergott“ ist eine Sammlung von 34 Kurzgeschichten. Normalerweise bin ich kein Fan von Kurzgeschichten, weil ich mich immer schlecht in die Charaktere hineinversetzen kann. Kaum hat die Geschichte begonnen, ist sie auch schon wieder vorbei.
    Peter Hellinger konnte mich mit seinen Kurzgeschichten aber vollkommen überzeugen!


    Manche Kapitel sind lediglich 2 Seiten lang und trotzdem wird der Charakter vom ersten Satz an lebendig. Nachdem ich die Lektüre beendet habe, hatte ich das Gefühl eine kleine Familie kennengelernt zu haben. Jeder Charakter ist auf seine Weise einzigartig und der Autor hat ein unwahrscheinliches Talent diese mit Leben zu erfüllen.


    Meist sind die Geschichten phantastisch angehaucht. In jedem Fall wird der Leser aber immer mindestens eine Geschichte finden, die ihm gut gefällt, denn es ist für jeden Geschmack etwas dabei: Von traurig bis fröhlich, von lustig bis nachdenklich.
    Die Schauplätze sind dabei auch vielfältig. Von Deutschland bis hin zu erdachten Welten wird der Leser mit auf die Reise genommen.


    Die einzelnen Erzählungen wollen eine Aussage vermitteln. Ganz oft habe ich nach einem weiteren Kapitel inne gehalten und darüber nachgedacht. Meine persönliche Lieblingsgeschichte ist die „Betriebsanleitung“. Eigentlich witzig geschrieben wie ein Menschlein auf die Welt kommt und man ihn zu einem Erwachsenen zu erziehen hat. Legt man das Buch dann bei Seite und denkt einen kurzen Moment darüber nach, kommt die Message des Ganzen heraus: Wie sensibel unser Organismus funktioniert und wie nüchtern man unsere ganzen biologischen Vorgänge betrachten kann.


    Für mich sind diese Kurzgeschichten eine Empfehlung für jeden Deutschunterricht. Sie sind nicht nur unterhaltsam, sondern vermitteln auch auf nachdenkliche Weise eine Lehre. Und das auf höchstem Nieveau! Der Schreibstil ist manchmal locker und manchmal sehr poetisch. Gerade die Abwechslung hat mich persönlich überzeugt.


    Ich kann das Buch jedem ans Herz legen, der einen kurzen Ausflug in andere fremde Welten unternehmen möchte. Ich habe das Buch am Stück gelesen, würde meine Empfehlung aber dahingehend aussprechen jeden Tag eine Kurzgeschichte zu genießen.


    Bewertung: 5/5 Sterne!

    Zum Inhalt:

    Kelly Rich wohnt in Manhattan und führt ein ruhiges Leben. Reich ist sie nicht, aber sie kommt zurecht. Dabei könnte es doch so einfach sein: Ihre Eltern sind Eigentümer eines riesigen Anwesens in Spires. Doch von ihren Eltern hat sie sich vor langer Zeit abgewandt. Der Grund: Als sie 15 Jahre alt war, haben sie sie in eine Nervenheilanstalt eingeliefert und sie nicht einmal besucht…

    Doch nun wurde Kellys Schwester Becky in einen mysteriösen Unfall verwickelt und beinahe getötet. Die Umstände zwingen sie zu jenem Anwesen zurück zu kehren, dem sie vor Jahren den Rücken gekehrt hat. Wer war der Angreifer? Wie kann Kelly ihrer Schwester helfen? Und warum kann sie sich an die Ereignisse vor ihrem 15 Lebensjahr nicht mehr erinnern?

    Meine Meinung:

    Nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, habe ich mich richtig auf das Buch gefreut. Ich liebe mysteriöse Geschichten aus dem Horrorgenre. Leider war das Buch dann doch etwas enttäuschend. Zunächst fängt es wirklich spannend an und man ist sofort in der Geschichte drin. Ab Seite 200 fällt der Spannungsbogen steil ab. Auch die Auflösung der Geschichte ist dann eher unspektakulär. Ich habe immer auf das gewisse Etwas gewartet, was die Spannung wiederherstellt. Leider vergebens.

    Allerdings gibt es auch positive Seiten. Die Charaktere sind wirklich super gestaltet. Gerade die Protagonisten Kelly lernt man in jeder ihrer Facetten kennen. Zu Beginn der Geschichte erinnert sie sich nicht an ihre Vergangenheit und lebt ein recht normales Leben. Doch als sie sich im weiteren Verlauf nach Spires zurückkehrt, offenbart sich ihre wahre Psyche. Als Leser bekommt man jede Einzelheit der vergangenen Erlebnisse geschildert und kann nur noch schwer die Grenze zwischen Wahn und Realität ziehen.

    Die Kapitel wechseln zwischen zwei Handlungssträngen. Der Hauptstrang dreht sich rund um Kelly und der Nebenstrang um deren Freund Josh. Josh bleibt in Manhattan zurück und macht sich große Sorgen um Kelly. Die Aufteilung und die Sprünge haben mir gut gefallen, da so eine gewisse Dynamik entstand.

    Die Geschichte wird als düsteres Märchen bezeichnet und es hat mir viel Spaß gemacht, während des Lesens die Parallelen zu unseren klassischen Märchen zu finden. Manche treten deutlicher zu Tage und bei anderen musste man genauer suchen. Auch dieses Element erhält einen Pluspunkt.

    Was mir dann allerdings nicht gefallen hat, war die ständige Wiederholung der Tatsache, dass Kelly sich nicht erinnern kann. Der Leser hat es nach den ersten Kapiteln schon verstanden.

    Insgesamt würde ich sagen, ist es ein durchschnittliches Buch. Gruselig fand ich es nicht, aber ein paar eklige Szenen gab es durchaus. Für alle Liebhaber von düsteren Geschichten mit übernatürlichen Elementen ist es durchaus lesenswert.


    Bewertung: 3/5 Sterne

    Zum Inhalt:

    Frankreich 1918: Der junge Léon macht sich auf, Richtung Atlantikküste um als Moerseassistent zu arbeitet. Auf dem Weg in das beschauliche Dörfchen begegnet er der kleinen Louise. Sie verlieben sich ineinander. Doch als die Bombenangriffe einsetzen, werden sie getrennt und halten den jeweils anderen für tot.

    Zehn Jahre später: Léon ist mittlerweile verheiratet, hat einen Sohn und arbeitet in einem Labor in Paris. Als er eines Abends mit der Metro nach Hause fährt, glaubt er seinen Augen kaum: Dort in dem anderen Waggon sitzt seine kleine Louise…

    Meine Meinung:

    „Léon und Louise“ war mein erster Roman vom Autor Alex Capus und ich bin von seinem Schreibstil total begeistert. Er schreibt mit einer Leichtigkeit, dass der Leser sich vorkommt, als würde er das Geschehen von einer kleinen Wolke aus beobachten.

    Der Geschichte wird aus der Sicht von Léons Enkel erzählt. Sie fängt eigentlich am Ende an, denn das erste Kapitel beschreibt die Beerdigung von Léon. Der restliche Roman wird dann als Rückblende dargestellt. Der Erzählstil hat mir gut gefallen, da die Geschichte zwar detailliert dargestellt wird, es aber immer wieder Stellen gibt, die dem Leser Raum zur Fantasie lassen, denn Léon hat seinem Enkel nicht die ganze Geschichte um Louise erzählt und so muss er manches Mal Vermutungen über das weitere Geschehen anstellen.

    Der Spannungsbogen hat sich für mich kontinuierlich durch die Geschichte gezogen, da man wissen möchte ob, wie und wann sich Léon und Louise endlich wiedersehen. Die Geschichte ist sehr dramatisch und auch ein wenig ungerecht. Man fragt sich als Leser immer wieder „was wäre wenn“. Eine Aneinanderreihung von schicksalhaften Ereignissen führt dazu, dass die beiden sich für tot halten und so ihre Leben getrennt voneinander fortführen.

    Die beiden Protagonisten sind sehr starke Charaktere. Gerade Louise macht eine starke Wandlung aus. Zu Beginn ist sie eine freche, junge Frau, die absolut nicht auf den Mund gefallen ist und sogar ein wenig gefühlskalt wirkt. Sie dominiert die Beziehung der beiden. Im Laufe der Geschichte wandelt sie sich sehr und lässt auch Emotionen zu.
    Bei Léon ist es genau umgekehrt. Er ist zu Beginn der Geschichte der gefühlvolle, warmherzige Charakter, der sich nach Louise verzehrt. Im späteren Verlauf gerät er immer wieder in den moralischen Konflikt zwischen seinen Gefühlen für Louise und seinen Pflichten gegenüber seiner Familie.
    Auch die Nebencharaktere sind sehr liebevoll gestaltet und auch deren Schicksal lässt den Leser nicht unberührt.

    Die Geschichte spielt sowohl im ersten als auch im zweiten Weltkrieg. Die Grundstimmung ist deshalb generell eher düster und verzweifelt. Der Autor hat es geschafft mich direkt in diese Welt hineindenken zu können. Ich habe mich mitten im Geschehen befunden.
    Gerade in dieser hoffnungslosen Zeit wirkt die Liebe zwischen Léon und Louise wie ein keines Pflänzchen, dass den grauen Alltag ein bisschen heller erscheinen lässt.

    Die Geschichte von Léon und Louise hat mich wirklich tief bewegt. Der Roman handelt von Leidenschaft, ewiger Sehnsucht, dem Getrenntsein obwohl man doch so nah ist und vom Schicksal, dass es manchmal gut und manchmal schlecht mit einem meint. Für mich schon jetzt ein Highlight meines Lesejahres!

    Bewertung: 5/5 Sterne!

    Zum Inhalt:

    Asylon ist die letzte bewohnbare Stadt auf dieser Welt. Eine verheerende Klimakatastrophe soll alles Leben außerhalb ihrer Mauern unmöglich gemacht haben. Um die wenigen Überlebenden abzuhalten wurde zum Schutz von Asylon ein ausgeklügeltes Sicherheitssystem in Form von Mauern und Mienenfelden errichtet.

    Torn ist Master-Leveller in Asylon und damit für das Gleichgewicht der dort herrschenden Clans verantwortlich. Als er eines Tages mit seinem Assistenten Scooter an die Außengrenze gerufen wird, findet er dort eine weibliche Leiche die scheinbar nicht nach Asylon rein sondern von dort weg wollte. Doch warum ging sie ein solches Risiko ein um ins Elend zu entfliehen?

    Als dann auch noch Torns Kind und anschließend seine Frau auf mysteriöse Weise verschwinden und er die geheimnisvolle Saina kennenlernt, begreift er, dass hier dunkle Mächte am Werk sind, die nach ihm greifen… Ist Asylon wirklich ein Zufluchtsort? Oder wartet hier der Tod? Torn und Saina sollen hier Dinge erfahren, die sie an ihrem Verstand zweifeln lassen…

    Meine Meinung:

    „Aslyon“ ist der Debutroman von Thomas Elbel. Es handelt sich hier um das erste dystopische Werk, was ich je gelesen habe.

    Ich habe das Buch mehr oder weniger an zwei Tagen verschlungen, weil mich Torns und Sainas Geschichte wirklich gefesselt hat. Da dieses Genre Neuland für mich war, ist mir der Einstieg auf den ersten Seiten ein wenig schwer gefallen. Doch nach wenigen Momenten war ich vollkommen in der Geschichte und musste einfach wissen wie es weiter geht.

    Das Buch spielt in der modernen Welt. Es soll eine Naturkatastrophe gegeben haben und deswegen wurden alle Überlebenden nach Asylon gebracht um dort weiter zu leben. Die Geschichte verläuft in zwei Haupthandlungssträngen die von Torn und Saina beschrieben werden. Es gibt auch noch wenige Nebenhandlungsstränge, die die Geschite beispielsweise aus der dunklen Seite von Asylon darstellen. Der Wechsel der Perspektiven gefällt mir sehr gut, da man so immer direkt am Geschehen ist und sich gleich in die Gefühle und Lage des Charakters hinein versetzen kann. Die Wechsel der Handlungsstränge geht flüssig in einander über, sodass man eine fortlaufende Geschichte lesen kann. Zum Schluss hin wechseln die Perspektiven recht häufig um so dem Leser das großartige Finale atemlos zu präsentieren.

    Die beiden Protagonisten sind mir von Anfang an symphatisch gewesen und man konnte sich in deren Lage direkt hinein versetzen. Während Torn einen verantwortungsvollen Job und Familie hat, ist Saina eine Hausmeisterin und Single. Sie sind also sehr gegensätzlich. Auch was den Charakter angeht sind beide von grundauf verschieden. Torn ist jemand, der vorher über einen möglichen Plan nachdenkt, während Saina sehr impulsiv handelt. Doch in Einem ähneln sich beide: Beide wollen die Menschen beschützen, die ihnen am Herzen liegen – egal was sie selber dafür opfern müssen.

    Ein Nebencharakter hat es mir besonders angetan: Scooter. Er ist der Assistent von Torn und ein wirklich knuffiges Kerlchen (das musste jetzt einfach mal erwähnt werden).

    Der Schluss der Geschichte gefällt mir besonders gut. Hier hat der Autor eine für mich sehr zufriedenstellende Lösung gefunden. Das Ende gibt klare Fakten wieder aber lässt auch Freiraum für Fantasie.

    Der Schreibstil des Autors hat mir wirklich sehr gut gefallen. Das Buch hat sich flüssig durchlesen lassen und es gab (außer den ersten 5 Seiten) keine Stelle die etwa langatmig oder zäh war. Die Geschichte und das Geheimnis um Asylon werden immer weiter enthüllt und erst kurz vor Ende wird das wahre Geheimnis aufgedeckt. Spannung pur mit wirklich symphatischen Charakteren.

    Ich persönlich würde mich freuen mehr vom Autor lesen zu dürfen!

    Bewertung:
    5/5 Sterne! Wirklich klasse!

    Zum Inhalt:


    Sarah hat einen herben Rückschlag im Leben erlitten und fährt nach Sizilien um zur Ruhe zu kommen. Dort trifft sie auf den geheimnisvollen Alexander und dessen Sohn Jamie. Auch ihm wurde vom Schicksal übel mitgespielt, denn seine Frau verschwand von einem auf den anderen Tag spurlos. Beide benötigen dringend einen Neuanfang und so beschließt Sarah mit Alexander in dessen Heimatdorf Burrington Stroke zu gehen.


    Alexanders verschwundene Frau war nicht nur wunderschön sondern auch sehr beliebt und so muss sich Sarah einer harten Zeit in dem kleinen, beschaulichen Dörfchen unterziehen. Überall begegnet sie der Vergangenheit und auch Alexander ist merkwürdig verschlossen. Hat er etwas mit dem Verschwinden seiner Frau zu tun? Schwebt Sarah selbst in Gefahr?


    Meine Meinung:


    Wow! Dieses Buch hat mich vom ersten bis zum letzten Satz absolut gefesselt. Wären die Feiertage nicht dazwischen gewesen, wäre es ein guter Kandidat für „Ein Tag – ein Buch“ gewesen.


    Die Autorin versteht es eine unheimliche und spannende Atmosphäre zu erzeugen und den Leser immer wieder zum Umblättern zu „zwingen“. Die Kapitel enden prinzipiell an einer entscheidenden Stelle und auch die Geschichte ist fesselnd. Nach und nach werden die Abgründe einer scheinbar perfekten Familie aufgetan und dies geschieht häppchenweise, sodass der Leser nicht anders kann als am Buch zu bleiben. :)


    Auch die Charaktere sind meiner Meinung nach perfekt ausgearbeitet. Egal ob die versnobte Familie Churchill dargestellt wird oder die gefühlsbetonte Sarah, alle Protagonisten sind authentisch und man kauft ihnen ihre Rollen zu 100 % ab. Der interessanteste Charakter war für mich Alexander, obwohl die Geschichte aus der Perspektive von Sarah erzählt wird. Er ist voller Zweifel und durchlebt eine schlimme Phase seines Lebens. Immer wieder wird es missverstanden. Deshalb ist er für mich der stärkste Charakter des Buches.


    Dieses Buch ist perfekt für alle Liebhaber eines ordentlichen Familiengeheimnisses. Es geht um eine Geschichte voller Leidenschaft, Liebe, Vertrauen, Lügen und Intrigen, die mit einer ganz leichten Prise Grusel gewürzt ist. In jedem Fall ist sie aber einfach nur spannend!


    Bewertung: 5/5 Sterne!