Beiträge von Quasselstrippe

    Ich lese jetzt:


    In einem Boot von Charlotte Rogan


    Kurzbeschreibung laut Amazon


    Damit die einen überleben, müssen die anderen sterben.
    Grace ist frisch verheiratet mit Henry Winter, einem jungen Mann aus reichem Hause, als sie sich am Vorabend des ersten Weltkriegs auf der Zarin Alexandra einschifft. Doch nach einer mysteriösen Explosion sinkt der Ozeandampfer, und Henry erkauft seiner Frau einen Platz in einem Rettungsboot.
    Den Naturgewalten schutzlos ausgeliefert, treibt das überladene Boot wochenlang auf offener See. In einer Atmosphäre aus Misstrauen und unterdrückter Aggression stellen sich existentielle Fragen.
    Sollen die Stärkeren sich opfern, damit die Schwächeren überleben können? Oder besser umgekehrt? Wer darf das entscheiden? Und sitzt Grace überhaupt zu Recht in diesem Boot?
    Grace überlebt die Katastrophe, findet sich aber Wochen später vor einem Gericht in New York wieder. Die Anklage lautet auf Mord.

    Clara und Carlo glauben nicht an die große Liebe. Beide leben in Mailand. Er, ein Schriftsteller, der die erfolgreichsten Tage schon hinter sich hat und seine allgemeine Resignation und Lebensunzufriedenheit mit bedeutungslosen Affären zu täuschen versucht. Sie, gefangen in einer Beziehung mit einem ebenso soliden, wie langweiligen Anwalt. Jeder Tag scheint bereits vorbestimmt, bis zu jenem Moment, als die beiden sich bei einem Autounfall zum ersten Mal begegnen.


    Andrea De Carlo ist für mich die größte literarische Neuentdeckung in diesem Sommer. „Sie und er“ ist eines jener Bücher, denen man tatsächlich anmerkt, dass der Autor sein Werk gelernt hat und versteht damit umzugehen.
    Die Geschichte ist so voller intensiver und lebendiger Dialoge zwischen Mann und Frau, dass man am liebsten immer mehr davon hätte und sich einfach darin verlieren könnte. Dabei ist es egal ob die Geschichte gerade in Ligurien, in Mailand oder in der Provence spielt. Der Autor schenkt dem Leser an allen Handlungsorten schöne und beeindruckende Augenblicke, die das Buch zu einem echten Schatz werden lassen. Die Charaktere wurden von Andrea de Carlo sehr präzise und authentisch aufgezeichnet. Man erspürt zwischen den Zeilen die großen Gefühle, die Lust und auch die Verzweiflung, die die Protagonisten umgibt und hat gar keine Wahl, als sie mit ihnen zu teilen.
    An einigen Stellen musste ich sogar kurz innehalten, weil mich die Geschichte so sehr in ihren Bann gezogen hatte, dass es kaum noch erträglich war. Viel zu eindringlich, tiefgründig und lebensnah beschreibt der Autor das Spiel von Nähe und Distanz zwischen Clara und Daniel. Gleich darauf siegte aber auch schon wieder die Faszination für die Story und voller Neugier machte ich mich auf, um den Weg mit Clara und Daniel noch ein Stück weiterzugehen.


    „Sie und er“ ist ein absolut spannendes Buch, bei dem man die Zeit vergisst und nicht eher ruhen kann, bis man die letzte Zeile gelesen hat, nur um dann enttäuscht festzustellen, dass die Geschichte damit schon zu Ende ist.

    Claire Winter beginnt ihre Geschichte im Nachkriegsberlin 1948. Dort lebt Melinda Leewald, eine junge Frau, die gerne als Journalistin arbeiten würde. Zwar herrscht überall noch Not und Mangel, doch Melinda hat die Kriegsjahre zumindest körperlich unversehrt überstanden. Allerdings musste sie den Verlust ihrer Mutter verkraften, die kurz vor Kriegsende verstarb. Eines Tages erhält Melinda ein geheimnisvolles Päckchen mit Liebesbriefen ohne Absender und Schachfiguren. Schnell findet sie in den Papieren einen Hinweis auf die englischen Wurzeln ihrer Mutter. Als sich die Möglichkeit ergibt, beruflich für einige Zeit nach London zu gehen, nutzt Melinda die Gelegenheit, mehr über die Geschichte ihrer Familie zu erfahren.
    Die zweite Handlungsebene von „Die Schwestern von Sherwood“ spielt in England im ausgehenden 19. Jahrhundert. Die Sherwoods sind sogenannte „Emporkömmlinge“ und trotz ihres gigantischen Reichtums ist die Familie bei den alteingessesenen Adelsfamilien nicht gut angesehen. Elisabeth Sherwood beschließt die Schönheit und den Anmut ihrer Töchter zu nutzen, um endlich in den oberen Rängen der englischen Gesellschaft mitspielen zu können. Amalia und Claire, die beiden Töchter der Sherwoods, stehen sich sehr nahe, was sich auch nach einer Scharlacherkrankung Amalias nicht ändert, in deren Folge sie ertaubt. Für Elisabeth Sherwood ist die Behinderung ihrer Tochter allerdings nur ein weiterer Makel in der Biografie ihrer Familie. Amalia entwickelt sich trotz ihrer Krankheit gut und reift zu einer wunderschönen Frau heran. Bei einem ihrer ausgedehnten Spaziergänge im Moor trifft sie einen jungen Mann und es entwickelt sich eine heimliche Liebesbeziehung. Als sich ihre Schwester Claire kurz darauf mit einem edlen Lord verlobt, nehmen die Ereignisse auf Sherwood eine dramatische Entwicklung.


    Die „Schwestern von Sherwood“ plätschert zwar recht kurzweilig vor sich hin, beinhaltet dabei aber kaum Momente, in denen tatsächlich mal ein gewisser Überraschungseffekt über den Handlungsablauf aufkam und blieb in weiten Teilen doch sehr vorhersehbar. Die Autorin hat es trotz ihrer Beschreibungen über die Schwierigkeiten und Probleme von gehörlosen Menschen im ausgehenden 19. Jahrhundert nicht geschafft, dass mich die Charaktere wirklich erreicht oder berührt hätten.
    Auch die Landschaftsbeschreibungen vom englischen Dartmoor sind von Claire Winter bestimmt ordentlich geschildert, vermochten es aber trotzdem nicht meine Neugier zu wecken.
    Sowohl für die Handlung, als auch für die Protagonisten hätte ich mir etwas mehr Tiefe erhofft, die leider irgendwo zwischen Berlin 1948 und England 1896 verloren gegangen zu sein scheint.

    Mit ihrem Aufstieg von der einfachen Bundestagsabgeordneten zur Staatssekretärin wird Natascha Eusterbeck direkt an die Seite der mächtigsten Frau der Republik katapultiert. In einem kleinen Einführungsgespräch macht die Bundeskanzlerin dann auch gleich deutlich, was sie neben den offiziellen Aufgaben noch von Natascha erwartet. Diese soll die geheimen Netzwerke und Machtstrukturen im Kanzleramt aufspüren und die Feindescliquen der Kanzlerin in ihrem eigenen Haus aufdecken und ausspionieren. Natascha ahnt nicht in welches Wespennest sie dabei mit ihren Fragen stechen wird und welche Gefahr für sie und ihr ganzes Umfeld droht.


    Jan Faber ist das Pseudonym eines Autors dessen tatsächlicher Name angeblich noch nicht einmal dem Verlag bekannt ist. Er bezeichnet sich selbst als Insider im Berliner Politikbetrieb, was anhand seiner kenntnisreichen Beschreibungen durchaus glaubwürdig erscheint. Der Plot erinnerte mich an manchen Stellen stark an die Bücher von David Baldacci. Wie sein amerikanischer Kollege, schafft es auch Jan Faber den Leser sofort in den Bann der Story zu ziehen, aus dessen Fängen er ihn auch am Ende der Geschichte noch nicht befreit.
    Schon auf der ersten Seite des Buches stellt der Autor klar, dass die Handlung seiner Fantasie entsprungen ist und Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen ganz zufällig sind. Trotzdem müsste man als Leser schon sehr uninteressiert an Politik und Weltgeschehen sein um nicht die Parallelen zu real existierenden Personen oder Organisationen zu erkennen. Am Schluss bleibt dann auch wenig überraschend, vor allem die Frage nach Wahrheit und Fiktion offen.


    Insgesamt war „Kalte Macht“ für mich ein sehr temporeicher, gut durchdachter und mitreißender Politthriller, der auf dem deutschen Markt seinesgleichen suchen dürfte und dessen Inhalt unter dem Eindruck der aktuellen Nachrichtenlage seine beklemmende Wirkung noch verstärkt.



    Ich vergebe 9 von 10 Punkten für das Buch.

    Zitat

    Original von beowulf
    Seite 439 "wir haben sie in die Charité bringen lassen" . Sind wir uns einig, dass das ein Krankenhaus in Berlin ist?


    Trotzdem gehe ich davon aus, dass sie zunächst in Braunschweig behandelt wurde, da der Unfall ja auch dort passierte.

    Zitat

    Original von beowulf
    Aber wie vorher schon angedeutet, auch wenn am Schluß der Arzt, der zunächst in Braunschweig war auf einmal in Berlin zuständig ist- so funktioniert das nicht.


    - Natascha befindet sich in einer Klinik in Braunschweig, da sich der "Unfall" ja am Haus ihres Vaters ereignet hat.


    - Natürlich wirkt die Story reichlich überzogen und keiner kann und will sich vorstellen, dass es so läuft. Woher nimmst Du aber Deine vollständige Gewissheit?

    Bei diesem Abschnitt habe ich mich vor allem gefragt, ob ein real existierender Arzt rein aus politischem Kalkül soweit gehen würde einen Patienten umzubringen.


    Außerdem bin ich jetzt doch sehr gespannt wie der Autor sich zum Ende hin noch möglichst elegant aus der Affäre ziehen wird, was die Ähnlichkeiten zu den realen Personen betrifft.
    Vor allem da zu Beginn der Story ja auch mal kurz das mehr als heikle Thema Kindesprostitution angesprochen wird.

    Zitat

    Original von beowulf
    Auch alle Personen lassen sich letztlich schnell zuordnen, dass erscheint mir vom Autor mutig, läuft doch zumindestens bis hier alles daraufhinaus, dass er Helmut Kohl einen Mordauftrag an Alfred Herrhausen in die Schuhe schieben will- und das durchaus nicht mit der Burka, sondern mit dem Seidenschal verschleiert.


    Das seh ich genauso wie Du.

    Auch der zweite Abschnitt büßt in nichts an Spannung ein.
    Es gibt sehr viele Ähnllichkeiten zu realen Personen und Organisationen, wie z.B. der Anlaufstelle für Prostituierte, die in Wirklichkeit "Hydra" heißt.
    Dies steigert das Interesse an der Handlung für mich nur noch mehr. Von den fiktiven Politikern hat zwar bis zu dieser Stelle noch keiner etwas sehr Schlimmes getan, aber sollte sich dies im Laufe der Handlung noch ändern dann könnte ich mir vorstellen, dass sich die "realen Vorbilder" doch etwas auf den Schlips getreten fühlen.


    Ebenso wie Natascha war ich erstaunt darüber, dass David Berg gar nicht der große Verführer ist, sondern im Gegenteil an der Treue zu seiner Ehefrau festhält.


    Spannend bleibt auch die Frage in welcher Beziehung "Michelle" und Sandrine stehen.

    Die ersten 130 Seiten sind gelesen und ich habe sie regelrecht verschlungen.


    Jan Faber, wer auch immer hinter dem spannenden Pseudonym stecken mag, vergeudet nicht viel Zeit mit Nebensächlichkeiten. Er stößt den Leser schnell hinein in das "Haifischbecken" der großen Politik.


    Betrachtet man den ersten Abschnitt rein informativ, so lieferte er für mich schon reichlich interessante Einblicke in das Organigramm des Kanzleramts. Mit Berufsbezeichnungen wie Staatssekretär und Kanzleramtsminister hatte ich mich bisher noch nie näher auseinandergesetzt und musste zunächst ein einschlägiges Onlinewörterbuch befragen.


    Inhaltlich stellen sich mir nach dem ersten Abschnitt natürlich vielerlei Fragen:


    1. Wer bedroht Natascha und warum?
    2. Auf welcher Seite steht die Kanzlerin und David Berg?
    3. Wer gehört zu den "Guten"?
    4. Kann Natasche ihrem Mann vertrauen?
    5. Wer ist die geheimnisvolle Frau und welche Aufgabe erfüllt sie?


    Hoffentlich gibt der zweite Abschnitt, in diesem bisher für mich sehr mitreißenden Thriller, einige Antworten.

    Über die Autorin


    Lucinda Riley wurde in Irland geboren und verbrachte als Kind mehrere Jahre in Fernost. Sie liebt es zu reisen und ist nach wie vor den Orten ihrer Kindheit sehr verbunden. Nach einer Karriere als Theater- und Fernsehschauspielerin konzentriert sich Lucinda Riley heute ganz auf das Schreiben – und das mit sensationellem Erfolg: Seit ihrem gefeierten Roman »Das Orchideenhaus« stürmte jedes ihrer Bücher die internationalen Bestsellerlisten. Lucinda Riley lebt mit ihrer Familie in Norfolk im Osten Englands und in ihrem Haus in der Provence.


    Das Buch


    Mit ihrer adligen Herkunft fühlte sich die Pariser Tierärztin Emily nie besonders verbunden. Als jedoch ihrer Mutter als letzte Angehörige verstirbt, ist Emily gezwungen zu entscheiden, was mit ihrem Erbe geschehen soll. Allen voran geht es darum, ob das baufällige Chateau der Familie in der Provence mit all seinem Inhalt verkauft werden muss. In dem Chateau befindet sich neben einer Kunstsammlung auch noch eine beeindruckende Bibliothek mit mehr als 20.000 Büchern, von denen einige Exemplare sehr wertvoll zu sein scheinen. Schnell fühlt sich Emily überfordert von der Flut der zu treffenden Entscheidungen und so freut sie sich als der attraktive englische Galerist Sebastian ihr seine Hilfe anbietet. Durch seine Großmutter ist Sebastian mit der Familie von Emily schon lange bekannt. Bald wird aus Freundschaft Liebe. Emily und Sebastian heiraten. Während das Chateau renoviert wird, will Emily mit Sebastian auf seinem englischen Landsitz leben und nur für kurze Besuche in die Provence reisen. In England angekommen lernt Emily Sebastians Bruder Alex kennen, der seit einem Unfall im Rollstuhl sitzt und ans Haus gefesselt ist. Schnell wird klar, dass es zwischen den Brüdern starke Differenzen gibt und kaum in England angekommen verändert sich Sebastian auch gegenüber Emily. Emily entschließt sich, den Ursachen für die familiären Unruhen auf den Grund zu gehen und recherchiert sowohl in England, als auch in Frankreich die Familiengeschichte der Brüder. Dabei stößt sie unerwartet auf ein Geheimnis, das auch ihr weiteres Leben maßgeblich beeinflussen wird.


    Auch im dritten Roman der Autorin steht wieder ein Familiengeheimnis im Mittelpunkt. Wie schon in den beiden Vorgängern erzählt Lucinda Riley die Geschichte auf zwei Zeitschienen. Während sich Emily und Sebastian in der Gegenwart befinden, spielt die Geschichte ihrer Vorfahren in der Zeit des 2. Weltkriegs, als Frankreich von Deutschland besetzt war.
    Durch ihren einnehmenden Schreibstil gelingt es der Autorin dem Leser die Handlungsorte sehr vertraut zu machen und manchmal scheint es, als würde der Duft der Provence direkt aus den Seiten strömen.
    Die Geschichte entwickelt sich sowohl in der Gegenwart, wie auch beim „Blick zurück“ von Beginn an spannend und verdeutlicht historisch interessante Aspekte.
    „Der Lavendelgarten“ ist die perfekte Lektüre für heimelige Wohlfühlstunden. Eine Geschichte, in die man sich fallen lassen sollte ohne sich dabei von der manchmal sehr klischeehaften Handlungsweise der Charaktere zu sehr stören zu lassen.

    Ich höre jetzt


    "Der große Trip - 1000 Meilen durch die Wildnis zu mir selbst" von Cheryl Strayed


    Amazon-Kurzbeschreibung


    Gerade 26 geworden, hat Cheryl Strayed das Gefühl, alles verloren zu haben. Drogen und Männer trösten sie über den Tod ihrer Mutter und das Scheitern ihrer Ehe hinweg. Als ihr ein Outdoor-Führer über den Pacific Crest Trail in die Hände fällt, trifft sie die folgenreichste Entscheidung ihres Lebens: mehr als tausend Meilen zu wandern. Die berührende Geschichte einer Selbstfindung - voller Witz, Weisheit und Intensität, mit einer respektlosen Heldin, die man lieben muss.