Auf "Die Tore des Himmels" und die Autorin Sabine Weigand wurde ich erst durch die hier im Forum angekündigte Leserunde aufmerksam - und was wäre mir entgangen, hätte ich diese Leserunde verpasst.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht das Leben von Elisabeth von Thüringen. So wird vor allem darauf eingegangen, wie sie um jeden Preis zur Heiligen werden will. Dieses Vorhaben wird im Buch kritisch geschildert und so entsteht hier großes Potenzial zur Diskussion.
Auch wenn Elisabeth im Laufe des Buches zunehmend unsympathischer und anstrengender erscheint, wird ihr Leben sehr informativ und spannend beschrieben.
Doch auch die Geschichten der nichthistorischen Personen sind äußerst packend und bewegend dargestellt. So sind mir vor allem die beiden Charaktere Gisa und Primus sehr ans Herz gewachsen. Sehr gut gefiel mir hierbei, dass die Geschichte jeweils abwechselnd aus deren Sicht erzählt wird.
Der Autorin gelingt es, die Zustände zur damaligen Zeit sehr anschaulich zu schildern. Der Kontrast zwischen reichem Adel und der armen Bevölkerung wird nicht zuletzt durch die wundervoll beschriebenen Personen sehr greifbar gemacht.
Und auch das Einarbeiten von diversen historischen Texten sollte nicht unerwähnt bleiben - das Ganze macht die Geschichte noch authentischer und bietet eine willkommene Abwechslung.
Alles in allem ein beeindruckendes Buch, was bleibenden Eindruck hinterlässt. Daher vergebe ich 9/10 Punkte.
[Achja: Und da ich von "Die Tore des Himmels" wirklich begeistert war, habe ich mir auch bereits ein weiteres Buch von Sabine Weigand gegönnt. ;-)]