Beiträge von Moloko

    Ich fand das Angebot anfangs auch verlockend. Als ich dann aber gelesen habe, auf wie wenige Bücher man eigentlich nur zugreifen kann, hat sich die Freude schnell wieder gelegt. Wenn sie das Angebot nicht drastisch erhöhen, werd ich es auch nicht brauchen.

    Ich mag Bücher, wo der Weg das Ziel ist. Wenn mich ein Buch wirklich die ganze Zeit über fesseln kann, sehe ich auch gerne mal über einen misslungenen Schluss hinweg. Egal ob nun Happy End, oder nicht.

    Habe heute die englische Ausgabe von Das Große Spiel beendet, die ich schon seit Jahren auf dem Radar hatte.


    Auslöser dafür war die Verfilmung, die ich vor 2 Monaten gesehen habe. Diese Verfilmung fand ich nämlich richtig schlecht. Trotzdem wollte ich wissen, warum das Buch eigentlich immer bei Bewertungen so gut wegkommt.


    Irgendwie ähnelt die Ausgangssituation der Harry Potter Reihe, nur eben im Weltraum. Ein junger Bursche mit besonderen Fähigkeiten wird der Obhut seiner Familie entrissen, um auf einer speziellen Schule ausgebildet zu werden.


    Man kann sich super in Enders Lage und seine Gedanken hineinversetzen, was beim Film überhaupt nicht geklappt hat. Außerdem liegt der Fokus deutlich mehr auf Enders Beziehungen, insbesondere zu seiner Familie, was in der Verfilmung ebenfalls zu kurz kam.


    Alles ist recht kurzweilig beschrieben und man möchte wissen, ob Ender die Ausbildung übersteht und wie der Kampf gegen die Buggers am Ende aussehen wird.


    Von mir gibt es 8 von 10 Punkten für den ersten Band.


    Nach den positiven Stimmen zu den Nachfolgern hier im Thread werde ich den 2. Band wohl auch demnächst lesen.


    Ach ja, wer das Buch in Englisch lesen möchte, kann aufatmen. Es ist wirklich sehr simpel und leicht verständlich geschrieben.

    Tsunetomo Yamamoto - Hagakure


    Wenn der Herr eines japanischen Samurai stirbt, folgt der Samurai seinem Herrn in den Tod nach und begeht Selbstmord. Und Tsunetomo Yamamoto war Samurai. Geboren 1659 in Saga (Japan), diente Yamamoto einem Fürsten bis zu dessen Tod. Doch der Fürst verbot seinem Samurai sich umzubringen. Yamamoto entschied sich für ein Leben als Zen-Mönch und soll, so heißt es, dem Schreiber Tashiro Tsuramoto zwischen 1710 und 1716 das Werk "Hagakure" diktiert haben. "Der Weg des Samurai", wie das Buch auf Deutsch heißt, gilt als spiritueller Wegweiser, der auch gut 300 Jahre nach seiner Niederschrift immer noch die Kraft hat, Menschen zu fesseln. Yamamoto starb drei Jahre nach der Arbeit an "Hagakure" in seinem 60. Lebensjahr.

    Ich geselle mich zu den Lesern hinzu, die der Meinung sind, dass Metro 2033 kein gutes Buch ist.


    Beim ersten Versuch habe ich bei ca. 1/4 des Buches abgebrochen, weil mich die Handlung einfach kalt gelassen hat und kaum in die Gänge kam.


    Erst jetzt, ein paar Monate später, hat es mit dem Durchlesen geklappt. Aber verpasst habe ich nicht viel.


    Das Ausgangsszenario ist eigentlich vielversprechend: Endzeitliche Gesellschaften in der Moskauer Metro. Was daraus aber gemacht wurde, ist das Problem. Der Autor wollte wohl unsere unterschiedlichen Gesellschaften karikatieren. Dass dann so absurde Schöpfungen wie ein indisches Kastensystem, welches in einer Station der Metro dominiert, herausspringen, ist einfach nur lächerlich. Zumal sich noch eine Menge anderer Gesellschaftsordnungen in der Metro tummeln, die deutlich radikaler sind. Warum diese nach all den Jahren immer noch koexestieren und keine davon die Oberhand gewonnen hat, bleibt uns der Autor schuldig.


    So beschreibt ein Großteil des Buches das Reisen von Artjom durch die Tunnel zu den einzelnen Stationen, wo wir auf flache Protagonisten stoßen, mit denen Artjom Gespräche führt, in denen uns der Autor seine - meiner Meinung nach - nutzlosen, philosophischen Ansichten präsentiert.
    Das Ende ist dann ebenfalls sehr aprupt und "überrascht" mit einer sehr konstruktiert wirkenden Wendung.


    Lichtblicke gab es leider wenige. Ein wirkliches Highlight war der Ausflug in die Lenin-Bibliothek. Wäre der Rest des Buches genauso gut gewesen, wie dieses Kapitel, hätte es wohl die Höchstpunktzahl verdient!


    Von mir gibt es lediglich 5 von 10 Punkten. Den Folgeband werde ich mir sparen.

    Ist doch immer noch besser, als sich stundenlang vom Fernseher berieseln zu lassen, oder?


    Ich lese gerne Sachen die mich fordern, habe aber hin und wieder gegen leichtere Literatur nichts einzuwenden.


    Ansonsten liegt es wohl am jeweiligen Leser. Jemand, der beim Lesen bloß vom Alltag abschalten will, wird wahrscheinlich keine philosophischen Abhandlungen oder Weltliteratur verschlingen.

    Zhuangzi - Das Buch der Spontaneität: Über den Nutzen der Nutzlosigkeit und die Kultur der Langsamkeit. Das klassische Buch daoistischer Weisheit


    Zhuangzi, etwa 369 – 286 v. u. Z. gilt als Autor des nach ihm benannten chinesischen Klassikers. Zusammen mit Laozi (Laotse) gilt er als der Begründer des philosophischen Daoismus (Taoismus). Während ungewiss ist, ob Laozi eine historische Gestalt war, wird dies bei Zhuangzi etwas weniger umstritten. Es wurde berichtet, dass er es ablehnte zu einer öffentlichen Person zu werden und es vorzog, bescheiden und ohne Rang und Namen in Muße zu leben. Victor H. Mair ist Professor für chinesische Sprache und Literatur in der Sektion für Orientalische Studien an der Universität von Pennsylvenia in Philadelphia und einer der profiliertesten Übersetzer altchinesischer Texte.

    Ja, die Protagonisten sind in diesem Buch wirklich ein wenig klischeehaft gezeichnet.


    Dafür ist die Grundidee spannend und hält einen bei Laune. Die Spannung steigert sich bis zum Ende immer weiter.


    Da es bereits mein zweites Buch von Eschbach war, wusste ich bereits, was mich erwartet. Herr aller Dinge fand ich trotzdem deutlich besser.


    Von mir gibt es 6 von 10 Punkten.

    Zur Übersetzung:


    Die Neuübersetzung der Reclam Bibliothek wurde von Bernd-Jürgen Fischer ins Deutsche übertragen. Es ist die erste, deutsche Übersetzung, welche die vollständig überarbeitete, französische Komplettausgabe als Quelle heranzieht.


    Inhalt:


    Ein Ich-Erzähler berichtet von seinem Leben und vom Vorgang des Erinnerns.


    Der Roman spielt im Frankreich des Fin de siècle in der gehobenen Gesellschaft. Der Ich-Erzähler stammt aus einer Familie des Pariser Bürgertums, die den Sommer üblicherweise bei Verwandten auf dem Land verbringt. Hier, in der Ortschaft Combray, erlebt er eine glückliche Kindheit und lernt Personen kennen, die in seinem weiteren Leben eine Rolle spielen werden, etwa den Kunstliebhaber Swann.


    Der Mittelteil des ersten Bandes nimmt dabei eine Sonderstellung ein, da er sich mit dem Lebemann Swann beschäftigt und nicht aus der Ich-Perspektive erzählt wird. Eine Liebe von Swann schildert minutiös die Entwicklung der Liebe von Swann zu der Kurtisane Odette de Crécy. Er interessiert sich anfangs kaum für sie, allmählich kommen sich die beiden dennoch näher. Seine Zuneigung findet neue Nahrung, als er in ihr das Ebenbild Sephoras, einer der Töchter Jethros, erkennt, wie sie auf Botticellis Fresko in der Sixtinischen Kapelle dargestellt ist. Als sich ihre Beziehung einspielt, beginnt Odette, Swann gegenüber anderen Kontakten – vor allem dem Zirkel der Verdurin – zurückzustellen, und entfacht damit seine Eifersucht. Swanns Eifersucht steigert in einer Art von Rückkopplung wiederum seine Liebe zu Odette. Dieser Kreislauf endet erst, als sie ihm wieder gleichgültig wird.


    Der letzte Abschnitt des Buches wird wieder aus der Sicht des Ich-Erzählers erlebt, der, als noch junger Bursche, das Mädchen Gilberte kennenlernt und Gefühle für sie entwickelt. Nachdem die Anfänge ihrer Beziehung beschrieben werden, endet der erste Band.



    Über den Autor:


    Valentin Louis Georges Eugène Marcel Proust [pru:st], (* 10. Juli 1871 in Paris; † 18. November 1922 ebenda) war ein französischer Schriftsteller und Kritiker.


    Prousts Hauptwerk ist Auf der Suche nach der verlorenen Zeit (À la recherche du temps perdu) in sieben Bänden. Dieser monumentale Roman ist eines der bedeutendsten erzählenden Werke des 20. Jahrhunderts.



    Eigene Meinung:


    Puh, nach 3 langen Monaten habe ich es endlich geschafft, diesen ersten Band zu beenden.


    Das erste Mal habe ich von Die Suche nach der verlorenen Zeit gehört, als Prousts Hauptwerk in Murakamis Roman 1Q84 erwähnt wurde. Dort wurde passenderweise behauptet, dass lediglich Gefängnisinsassen einen Atem haben, der lang genug ist, um alle 7 Bände durchzuhalten.


    Tatsächlich ist der Schreibstil nämlich alles andere, als einfach zu lesen. Sätze, die sich teilweise über eine halbe Seite erstrecken und mit zahlreichen Substantiven gespickt sind, sind keine Seltenheit. Hinzu kommt der autobiographische Charakter dieser Schrift. Proust gibt Erlebnisse seines Lebens wieder, die zwar erinnerungswürdig sind, aber die Handlung deswegen nicht unbedingt spannend machen. Dieses Buch in einem Rutsch durchzulesen halte ich deshalb für fast unmöglich. Weil ich gedanklich immer wieder abgeschweift bin, habe ich mich nur in kleinen Schritten vorangetastet und sofort aufgehört zu lesen, wenn ich gemerkt habe, dass ich nicht in der richtigen Stimmung für dieses Buch war.


    Die Inhalte des Romans bleiben aber hängen. Bezeichnend dafür ist eine von Prousts Beschreibungen ziemlich am Anfang des Buches, als er sich als kleiner Junge nach dem Gutenachtkuss seiner Mutter sehnt und extrem detailliert alle Gefühle und Umstände beschreibt, die damit zusammenhängen.


    Ich habe mir mit dem Bewerten bewusst ein wenig Zeit gelassen, um den wirklich nicht leicht zu verdauenden Stoff erst ein wenig zu verarbeiten. Jetzt bin ich der Meinung, dass dieser erste Band ein ganz großes Stück Literatur ist, auch wenn wohl nur die Wenigsten anfangen werden, dieses Buch zu lesen, und noch deutlich weniger Leute es auch tatsächlich beenden werden.


    9 von 10 Punkten.


    Band 2 der neuen Übersetzung liegt hier schon bereit. Noch wage ich es aber nicht, damit zu beginnen.