Liebe Nacht- und Büchereulen,
soo… jetzt finde ich mich auch etwas mehr zurecht in der Aufteilung und den Abschnitten und den verschiedenen Threads.
Eine Anmerkung: Als Krimiautorin greife ich hin und wieder zu Taschenspielerkniffen. Manchmal eine Postkarte, manchmal etwas, was zu sehen ist, ganz deutlich, aber so alltäglich ist, dass es seine Bedeutung bereits verloren hat. Und das führt zu einer Wendung, aber nicht das Offensichtliche, das meist nur ein "red herring" (Roter Hering) ist, ein Ablenker.
Mit der Postkarte wünscht sich Marianne etwas. Und ich habe mir einen Joker für die Erzählung offen gelassen – um genau zu sein wusste ich DA noch nicht, wozu ich sie genau brauche, und ob sie nur ein Red Herring sein sollte oder eine neue Aktionsspur aufmachen. Es ist keineswegs so, dass dem Schreibendem seine eigenen Absichten oder die der Menschen, die er erzählt, klar sind…
Und, natürlich, und da muss ich lächeln - natürlich wisst und spürt Ihr als erfahrene Vielleser (Wie ich auch - unter zwei, drei Bücher die Woche ist es keine erfüllte Woche) - dass es Zeit für eine erwartbare Wendung ist, ein Drama, eine neue Entscheidung.
Ich finde es immer wieder faszinierend, wie jeder, der häufig liest, spürt, wie eine Geschichte rhythmisch funktioniert, um zu schwingen. Der Seite 150-Effekt.
PS: ich weiß auch nicht, ob ich darüber vor zehn, oder nur fünf Jahren, hätte schreiben können - oder ob ich heute Bücher lesen würde, deren Erzählzentren 60, 70 sind? Heute: Ja, vor einigen Jahren noch: Nein, sicher nicht; ich wusste nicht wie es ist, nicht mehr selbstblind zu sein, oder wie es ist, die Zeit als Gewicht in sich zu spüren. Das musste ich erst noch leben, um darüber zu schreiben.
herzlichst –
Nina