Beiträge von Mondspielerin

    Liebe Mulle,


    die Bretonen sind auch frankophob :-) - sie zählen sich selbst mehr zu den Kelten und gälischen Völkern (Klein-Britannien) als zu den Franken; das bretonische ist entsprechend dem Walisischen auch näehr als dem Französischen. Und sie sind nicht so selbstgefällig wie es manchmal manche Franzosen so unnötig an sich haben.


    Und, ja, das ist ein Teil des Waldes; irgendwo auf dem Rechner habe ich noch 30, 40 Bilder von dem Spaziergang, Riesen-MB-gebirgsgroße Daten. Würde den Rahmen hier sprengen.


    herzlichst!
    _Nina

    Zitat

    Original von Voltaire
    Hallo Nina,


    was kommt als Nächstes von dir?
    Du gehörst zu den ganz wenigen Autorinnen, die mich auf anhieb überzeugt haben.
    Hast du eigentlich den Schauplatz deines Buches auch in natura schon gesehen? :wave



    Vielen, vielen lieben Dank, Voltaire;


    als nächstes: kommt erst einmal eine Weile nichts. Mein Leben ist durcheinander geraten, und die vier Buchprojekte, die vergangenes Jahr geplant und begonnen wurden, verzögern sich - . Es wird zwei Romane geben, der eine ab 2013, er wird ebenfalls in Frankreich spielen, und die Hauptfigur wird diesmal ein Mann sein.
    Die anderen beiden Absichten betreffen ein Sachbuch sowie ein Kurzgeschichtenband meines Pseudonyms; der zweite Roman ist noch so zart, mal sehen, mal sehen.


    Und, ja, ich war in Kerdruc - dreimal, einmal mehrere Wochen; na, gut, in der Nähe, in der Moulin de Kerouzic bei Concarneau (Ein Ferienhaus in einer ehemaligen Wassermühle). Dort enstand ein Großteil des Romans. Ein Tag herum geistern (oft in Kerdruc, aber auch der Umgebung, um Wege abzufahren; jeder Ort, der im Buch beschrieben ist, wurde begangen und berochen und fotografiert, usw.), ein Tag schreiben, im Wechsel.
    (Mein Mann schrieb zu der Zeit seinen historischen Roman unter seinem Klarnamen; wenn ich also mit Marianne und den anderen durch die Gegend rockerte, musste mein Gatte derweil 30.000 Soldaten über den Bosporus setzen lassen. "Und, was hast Du heut so gemacht, Liebling?" - "Ich habe Kriege angezettelt und ein paar tausend Schwerträger umgenietet, und Du?" - "Och, war im Supermarkt von Nevez, da gabs son Kleinen mit Schnurrbart, der könnte eine gute Nebenfigur abgeben, mal sehen, danach war ich am Strand, war toll".


    Waren DAS schöne Wochen. Oh, wie gern hätte ich sowas wieder! Wie sehr man sich das erkämpfen muss.
    (Weswegen der nächste Roman voraussichtlich in der Provence / Luberon spielt. Aber ich werde auch mal weiter südwestlich schauen, die Gegend ist literarisch auch noch nicht so überlaufen. Und wirklich, was würdet IHR EULEN mal von einem Roman auf Mallorca halten? So viele scheint es noch nicht zu geben, seltsamerweise.).
    Bis zum großen Roman schreibe ich noch ein paar Shorties, meine Lieblingsdiziplin, und die schwerste.


    Oh, jeeii, da fällt mir was ein!, nicht neu, aber dennoch freue ich mich doch arg darauf: im Frühjahr 2012 erscheint eine Sammlung mit ca. 250 von 284 "Lieben Sie Hamburg?" Kolumnen aus dem Abendblatt, bei Quadriga. Vielleicht ein schönes Geschenk für Hamburgliebende.


    Äh… ich schweife ab. Ja, ich war da und sehne mich danach, wieder hin zu fahren. Ich habe geweint, als wir Kerdruc Kenavo sagten, ich hatte das scheußliche Gefühl, es nie wieder zu sehen. Seltsam.


    FALLS Du, Voltaire, bei Facebook bist - ich habe auf den Seiten
    http//::www.facebook.com/NinaGeorge.Schriftstellerin
    als auch
    www.facebook.com/DieMondspielerin


    einen Reigen Bilder von den Reisen um Kerdruc herum hochgeladen.
    Ups, nein, die Aussage war sinnfrei; ich sehe gerade: Nur bei der Mondspielerin-Seite sind 53 Bilder. Unter "Recherche". Unter jedem Bild steht die Seite im Buch oder der entsprechende Satz. Es war Ende Mai, Juni, nicht immer lieblichste Wetter.


    Falls Du nicht beim Fratzenbuch bist, Mooment, ich versuchs mal, Kerdruc, die Hafenmündung, die Belon, vielleicht noch den Friedhof und den alten Zöllerpfad durch den Wald, anzuhängen.
    Wenn das jetzt nicht funktoniert, versuche ich es die Tage noch einmal.



    Nachtgrüße
    _Nina


    PS: Ich arbeite weiterhin als Journalistin; weswegen Romane bei mir auch etwas länger dauern als bei jenen, die sich bereits frei von finanziellen herausforderungen geschrieben haben. Das nur nebenbei; ich liege also nicht auf dem Sofa, nasche Pralinen und warte auf die Muse :-)

    Zitat

    Original von Brummi
    - heißt Lothar so aus einem bestimmten Grund oder heißt er so, weil "der schwerste Orkan seit Beginn der Wetteraufzeichnungen" so hieß?
    Oder anders gefragt - hast du erst Lothar so genannt und dann durch Zufall das mit dem Orkan gelesen und eingebaut oder hast du Lothar bewusst danach ausgewählt???
    ;-)


    Liebe Literaturbrummer-Brummi-Sandra,


    Lothar hieß eine Weile lang (im Exposé, den ersten 30 Seiten ganz am Anfang) Hansjürgen, dann Hajü. Aber da ich ihn mir schlank vorstellte, ging das irgendwie nicht - es war einfach nicht der richtige Name, um über ihn zu schreiben, um meine Zeit mit ihm zu verbringen! Ich schwenkte dann mit einigen anderen Versuchen auf Lothar um, weil ich einen etwas ältlichen Namen suchte, einen, der mir auch sagte: da ist eine Unbeweglichkeit in der Persönlichkeit, ein senkrechtes Lot, wenig Grautöne; viel Selbstüberzeugung, Selbstgefälligkeit. Für mich konnte das nur ein Lothar sein.


    Als ich dann einen Szeneneinstieg für das Gewitter brauchte, surfte ich mal wieder mal durchs Web auf der Suche nach einem bretonischen Wetterarchiv, um ab zu checken, ob es um die Jahreszeit überhauot Gewitter gibt, und ob die aufgrund der Atlantiknähe irgendwie "anders" sind. Dabei kam mir "Lothar" das Tief unter, perfekt, dachte ich: Wieder einen Fakt mit Fiktion mischen können, super, her damit! (Irgendwo notierte ich das hier in den Threads; ich mag das sehr, fiktionale, ausgedachte Geschichten, mit Fakten, mit Realität ummanteln zu können.). Und der Querverweis zu Lothar erschien mir sehr amüsant. Zwei Tiefs mit demselben Namen.



    Lieben Gruß
    _Nina
    Mondspielerin

    Zitat

    Original von Nachtgedanken
    Ich empfehle übrigens die Geschichte aus "Hamburg blutrot" ;-)


    HA!
    Dachte ich es mir doch, als ich Dich letzten Abend das erste Mal hier las, liebe Nachtgedanken -
    Du bist auch ein versierter Blogrezensent und hast "…Blutrot" mal durchgeackert nach Deiner Lektüre. Guter Name, der Beriff "Nachtgedanken".



    Herzlichst


    _Nina

    Liebe Literaturbrummer-Sandra,
    liebe AH-Bouquineur,


    habt Ihr beide Euch schon mal überlegt, Verlage zu beraten - die eine für Cover, die andere für Sprache und Themen, die unüblich sind?


    (Ach, wenn ichs mir recht überlege sollte ein Verlag die Eulen gleich mal ganz buchen. Oder sich mit Euch einen Überblick verschaffen über das unbekannte Wesen "der Leser". Hihi, DAS stelle ich mir gerade vor! Wo es doch so viele verschiedene Menschen und Wünsche gibt und - das wurde heute glaube ich in Thread Eins oder Zwei geschrieben - soviele verschiedene Backgrounds und Biografien, sodass jeder auch etwas anderes aus einem Buch heraus schmeckt.).


    Spinnt so darauf rum:
    die _Nina

    Liebe Literaturbrummi-Sandra,


    das Zitat ist von George Bernhard Shaw. Irisch-englischer Schreiber mit enormem Spitzbart, produzierte zig Aphorismen. Frage mich bis heute, wer ihm die Hemden gebügelt hat.



    Liebe Lumos,
    was ich echt richtig prima finde, ist: Dass Du, dass Ihr, diese Figuren ernst nehmt und auch an Eigenschaften reibt - wie an Emile, diesen undurchschaubaren Brummelkopp. Vielleicht hat er sich ja selbst überrascht mit seinen Handlungen? Ich erlaube mir, meine Figuren nicht stets zu verstehen - genauso, wie ich Menschen auch nicht immer verstehe. Aber mag. Meistens. :-)


    Lieben Nachtgruß
    _Nina

    Liebe Büchereulen,


    auch heute, an Tag 3, ist es TOTAL interessant, Euch zu lesen
    (Ich erzähle auch meinem Mann, meiner Mutter und auch meiner Schwester davon, was die Büchereulen fragen, sagen, kritisieren, gut finden, erkennen und einander aufzeigen und Lebenszeit miteinander verbringen - und wie außergewöhnlich das ist, so nah bei Euch zu sein. Fast wie unsichtbar auf der Bettkante, auf dem Sofa, in der S-Bahn zu sitzen und ganz still zu halten um ein wenig den Gedanken zu lauschen. Leserunden haben ja eine ganz, ganz ehrwürdige, Jahrhunderte gereifte Tradition! - und dabei zu sein - seufz, das ist auch für mich einzigartig. Wie Brausepulver in den Adern.) –


    und ich würde gern einige Anmerkungen beantworten (Von Ayasha, Suzann, Nachtgedanken, Rosenstolz, und - habe ich jemanden vergessen?) bzw. Ergänzungen einflechten.


    - ja, Marianne hätte gern Kinder gehabt, das gesteht sie sich jetzt deutlich ein. Für mich war es immer klar, dass Lothar aber keine Kinder zeugen konnte, oder, anders gesagt: Es gibt Männer, die wollen nicht, wenn Frauen (noch) können. Und wenn sie dann wollen – können die Frauen nicht mehr. Eine unglückliche Konstellation.
    - Marianne hat bei ihrer Großmutter, die Hebamme war, als Mädchen "hospitiert"; sie selbst arbeitete später u.a. im Hospiz und im Kindergarten der zu der Einrichtung gehörte. Sie mag Kinder. Sie mag Menschen. Sie mag nur sich nicht sehr, befürchte ich…
    - die Leichtigkeit, mit der in Krankenhäusern jemand einfach so gehen kann - nun. Ich hatte einige Male in Krankenhäusern zu tun, entweder war ich der Notfall oder andere, auch habe ich mal ein 3-Monats-Praktikum in einem Hospital gemacht (Um heraus zu finden, ob ich Medizinerin werden will. Wollte ich dann nicht mehr).
    Es ist erstaunlich, wie leicht man dort ein und aus gehen kann. Wie, zumindest in vielen (Nicht allen!) Stationen, auf denen ich war, der Einzelne in der Menge unterging. Und: Marianne war nicht "krank", sie konnte aus eigenem Ermessen gehen, niemand hätte das gesetztliche Recht gehabt, sie festzuhalten. Wenn jemand gehen will, dann wird sich selten jemand dagegen stellen. Aber: Ich finde es SEHR spannend, dass diese Details auch manche auf eine Art im Lesefluss stören, und wenn sich etwas zu "unüblich" anhört. Auf der anderen Seite denke ich mir: Wozu schreibe ich denn ein Buch, wenn darin nicht all das darin passiert, was passieren könnte? Es soll ja kein Bericht sein, sondern eine Verzauberung.
    - die Reiseleiterin. Als ich in Auray war, fiel mir auf, wie diese sakrale, feierliche Gegend, richtiggehend durchorganisiert war als Touri-Ziel. Riesenbusparkplätze, ein enorm eiliges Hindurchschieben der Gäste in Time-Slots, sehr zackig, und, von außen betrachtet, auch leicht Loriotmäßig. Hopphopp, lassen Sie mal das Kind nach vorn! In dieser stramm getakteten Atmo war es zu leicht, und verführerisch, Marianne in einen der dutzend Busse zu setzen. "Meine" Rache an den "Schleusern", die die Tagestouristen dort im Eiltempo durch die Gegend karrten und gar nicht allzu genau hin schauten, wen genau sie da transportierten.
    (Mal unter uns: Man glaubt gar nicht, wie sehr leider viele Menschen, andere Menschen übersehen. So viele huschen dann im Hintergrund entlang, jenseits der Aufmerksamkeit, und sind nahezu unsichtbar. Weil viele mehr damit beschäftigt sind, zu wirken – anstatt andere auf sich wirken zu lassen. Kennt Ihr das auch, dass es Tage gibt, an dem man wie eine Seifenblase durch die Gegend schwebt, unsichtbar, verwundert, wie aus der Zeit heraus gefallen, aus der Welt, als ob man nicht mehr hinein passt in das Puzzle? Als ob man den anderen egaler nicht sein könnte?).
    - bin froh, dass Euch das violette Cover auch anspricht. Trotz "junger" Hand - oder, wie ein Verlagsmitarbeiter mal knurrte, als ich die Jugend der Hand monierte (Schließlich ist Marianne nicht mehr 16): "Was wollen Sie, Frau G., Altersflecken?" Ich sagte ja, genau!, er sagte Nein! das ist ein Symbolbild!, wir beließen es in aller Freundschaft dabei.
    Cover sind echt eine eigene (Marketing)Wissenschaft, die ich nicht beherrsche – es hat etwas mit Aufmerksamkeit, Stimmung, Blick-Lenkung des Lesers (Aber ja) zu tun; auch die Schrift hat eine eigene Ausstrahlung und "Sprache", die je nach Absicht eingesetzt wird, um Lesende zu umwerben.
    Plus: Diese elende Subjektivität! Da kann man sich ja auf nix mehr verlassen, wenn jetzt gleich jeder seinen eigenen Geschmack hat :-) *Ironie off.


    Sehr herzlich, Eure
    _Nina
    (Mondspielerin)

    Zitat

    Original von Bouquineur
    Was Lothar angeht, da gebe ich Dir völlig recht. Wie war das sinngemäß (hab den genauen Wortlaut nicht im Kopf) - ein Mann, der wirklich liebt, stellt sich nicht wie ein Pfau vor eine Fernsehkamera und startet einen Aufruf. Ein Mann der liebt, würde zu Fuß die Wüste durchqueren, um seine Frau zu findne.



    …barfuß durch den Kongo :-)


    den Begriff hat mein Mann mal verwendet, um einer gemeinsamen Bekannten klar zu machen, dass der Typ, in den sie sich verguckt hat und für seine Lieblosigkeiten immer noch Rechtfertigungen fand; nun, dass dieser Kerl ein schlaffes Windei ist. Original-Zitat Jo Kramer: "Ein Mann der auf die Frau steht läuft barfuß durch den Kongo und zickt nicht so rum".
    Das habe ich dann geklaut. Ähem, ausgeliehen. Also… naja. Bleibt ja in der Familie.


    _Nina

    Zitat

    Original von maikaefer
    Vorab habe ich aber eine Frage: Dieses 3flammige Mal auf der Marianne ´schen Brust, war das eine gelegte Spur, von der du irgendwo gesprochen hast (Hering?), hab ich da etwas überlesen oder ist da was weggekürzt worden?
    Danke! :wave


    Liebe Maikäferin,


    es löst sich auf im Kapitel in der Galerie.
    Dort kommt dieser Herr und weiß unglaublich viel über Vererbung und die Lancelot- und Artussaga und Hautmale und will denen doch allen Ernstes erklären, dass Marianne vermutlich eine Nachfahrin des großartigen Ritters…
    …aber alle finden das nun wirklich nicht wichtig.
    Diese Mal hat Marianne beschämt, aber ich wollte es als eine Matpher des einzig artigen gelten lassen, als etwas, das schön ist, je nach dem, wer es betrachtet (Und dazu gehört man selbst auch! Wenn Schönheit im Auge des Betrachters liegt, dann fängt das im eigenen Spiegel an).


    Herzlicher Gruß
    _Nina
    MOndspielerin

    Zitat

    Original von Brumm
    Hast du solche Fliesen, wie Yann sie malt, eigentlich wirklich mal gesehen oder in der Hand gehabt??? Oder entspringen sie allein deiner Phantasie?


    Liebe Brummi,


    ich musste jetzt eine ganze Weile nachdenken, wie das war - denn einerseits ist Fliesenmalerei eine durchaus noch gängige Handwerkskunst (es gibt eine handbemalte Vorlage, nachdem dann maschinell gefertigt wird; ja, auch mit dem van-Gogh-Gelb, wie es mal ein Hersteller aus Arles treuherzig und stolz vermeldete; jener Ort, an dem sich Vincent das Ohr abschnitt, um damit eine Hure mit Herz zu beeindrucken)
    –andererseits: wie kam ich überhaupt dazu, das Bild zu verwenden?
    Ich bin gerade mal ein paar Jahre rückwärts gegangen und erinnere mich:


    Ich arbeite auch für TV Movie, "10 Dinge die Sie wissen wollten über…", diese Seite schreibe ich seit 12 Jahren, es bleibt irre viel Halbwissen hängen.
    Und da habe ich einmal bei Quer-Recherchen über U-Bahnen (äh, ja) über die Künstlerin Maria Keil gelesen, die in Portugal eine berühmte Fliesenmalerin war - und deren Werke noch heute in der Metro von Lissabon zu sehen sind. Hochinteressante Frau.
    Später, so um 2007, las ich viel über die Bretagne bevor ich hinfuhr, auch sehr viel Sekundär-Literatur - Biografien über Paul Gauguin etwa, wie er Maler beeinflusste, wo welche Werke von welchen bretonischen Künstlern hängen usw. Von dort aus wiederum surfte ich durchs Web und wollte mir mal ein paar Künstler und ihre Werke angucken, um ein Gefühl zu bekommen, wie Künstler dieses Land sehen.
    Ich war u.a. auch hier, bei
    www.couliou.com
    (verrät jedenfalls mein Lesezeichenordner, den ich mir da angelegt hatte auf dem Laptop, auf dem ich jetzt auch gerade tippe; es ist das alte Macbook, da ist noch alles, alles gespeichert…).
    Irgendwo war auch eine Zeichung eines Hafens dabei, zwar nicht auf einer Fliese und außerdem noch in Schwarzweiß; ein Mix zwischen Tuschezeichnung und Radierung (Im Web sah ich das als Laienicht so gut).
    Und dann machte irgendwas Klickkling im Kopf; Fliesen plus Vorlage plus Hafen = was könnte Marianne dazu bewegen, aufzubrechen?
    Dass Yann Fliesenvorlagenmaler ist - das habe ich erst dann entschieden als ich michf ragte, ob es noch etwas "Schicksalhaftes" geben könnte für die beiden. ich hatte mir vorne quasi eine Lösung gebaut, ohne zu wissen, dass ich sie hinten brauche. DAS sind Augenblicke während des Schreibens, die unerklärbar sind, magisch, und weswegen ich es so so liebe.


    Zitat

    Es war das schönste Schweigen, das Marianne je gehört hatte.


    Zitat

    Ich mag Schweigen manchmal genauso wie eine rege Unterhaltung und fand diesen Satz einfach schön


    Oh, danke Dir! Wirklich, ich finde, Schweigen lügt nie. Man fühlt es, welche Beschaffenheit jede Wortlosigkeit hat, welche Stille wie auf der Seele wiegt.


    Liebe Grüße –


    Nina

    Zitat

    Original von Bouquineur
    Ich muss gerade grinsen, weil wir in einem anderen Thread zuletzt die unterschiedliche regionale Aussprache von Jan diskutiert haben. Von Jaaan bis Jannn war wohl alles dabei :lache


    Liebe Bouquineur,


    wenn man sich das französische Yvette lautmalerisch vorstellte (Üi-wett), kann man mit einem kleinen Zungenschlenker auch "Yann" noch einen bretonischen Sound reinmogeln:
    (Üij)ann


    Muss man aber nicht.


    Lieben Gruß
    _Nina

    Zitat

    Original von Herr Palomar
    Allerdings wird Yann bisher leider fast ausschließlich nur aus Mariannes Perspekive gezeigt. Daher habe ich den Charakter als eigenständige Figur noch nicht so gut kennen gelernt, außer das er als talentierter Maler positioniert wird.
    Aber das kann ja noch kommen.


    Lieber Herr Palomar,


    ja, da habe ich auch lang gezögert, ob ich ein bestimmtes Kapitel wegkürze oder nicht, das nur aus der Perspektive von Yann beschreibt, vor allem sein Leben zwischen 20 und 50.
    (Es gab auch einmal so ein Lotharkapitel, in dem er durch den Bungalow tigert, rastlos, immer wieder zu dem Küschentisch schaut wo Marianne saß, und sich nicht mehr an ihre Schrift erinnern kann; und in dem er und Nachbarin Grete sich auch einen Dialog liefern, der es in sich hatte und er den kürzeren zieht. Habe ich weggelassen, letztlich, denn Marianne musste für sich kämpfen, nicht jemand anderer, wie die wunderbare Grete, für sie).


    Auch das Yannkapitel fiel dem Lektorat zum Opfer, vielleicht hätte ich mehr darum ringen sollen? Es macht einen Ausflug zu seiner ersten heftigen Liebe, einer Frau Namens Rene, einer Künstlerin, die es mit der Liebe ernst nahm, mit der Treue nicht. Das verstörte den jungen Yann zutiefst, aber weniger die Polygamie, sondern dass sie seine Liebe, die er geben wollte, ablehnte als Fessel, als egoistische Regung.
    Es war eine große Kurve, "sudden fiction", in der 30 Jahre eines Lebens schnell - auf fünf oder sieben Seiten - erzählt wurden.


    Doch manchmal werden Dinge weggekürzt, um einen Roman stringenter zu machen, Schwerpunkte zu setzen, eine andere Figur nicht zu laut werden zu lassen, oder um mit einer Strömung - die Dame Rene und die Flucht vor Liebe - den Grundton eines Romans nicht zu stören.
    Ich habe versucht, dann auf andere Weise Yanns selbstgewählten Rückzug ein wenig durchschimmern zu lassen.


    Herzlichst!
    _Nina

    Zitat

    Original von Suzann
    Da ist Yann (wie spricht man das eigentlich aus?)


    Liebe Suzann,


    "Yann" spricht sich wie das uns bekannte "Jan".


    Sehr herzlich!
    _Nina
    Mondspielerin


    PS: Roma, unglaublich, Du warst heute morgen so früh wach, ich glaube, die erste hier!

    Liebe Das Rienchen,


    danke Dir!!


    Ich denke, die Mondspielerin ist der beste Einstieg - und das beste Buch. Ich hab länger geübt, und auch, wenn ich die Vorgänger wie "Wie der Teufel es will" oder "Ein Leben ohne mich" (Sciencethriller, unter Nina Kramer) gern und voller Leidenschaft geschrieben habe - so habe ich es nicht ganz geschafft, sie so werden zu lassen wie ich es wollte. Machte mich schier irre, die Bilder und Gefühle und Absichten nicht in die verd***** Worte packen zu können!


    ich mag dafür meine letzten fünf bis acht Kurzgeschichten. Die sind recht verstreut, in Krimianthologien zumeist, wie etwa Hamburg Blutrot, oder Scharf geschossen, oder Fiese Morde in der Provinz (Die Schwimmerin heißt sie, eine mir sehr sehr liebe Geschichte, und auch dort will eine Frau ins Wasser gehen, bis sie an diesem Weißen Haus an der Ostsee…).


    (Hm, ist das jetzt schon Heizdeckenverkauf: Kurzgeschichten, schöne neue Kurzgeschichten, nehmen Sie drei, zahlen Zwei! Na, dann aber richtig: Bitte lesen Sie auch dazu hier nach: www.ninageorge.de.)



    Sehr herzlich
    _Nina
    Mondspiel

    Danke, liebe Schnatterninchen,
    lieber Brummi,
    liebe Britt –


    (Laurine ist die entzückende Kellnerin. 23, blond, bezaubernd, lügt nicht, kann es einfach nicht. Sehr aufgeregt zur Zeit. Die Personen kommen jetzt etwas holterdipolter um die Ecke, aber ich denke, bald werden sie unterscheidbarer)


    Und was die Schauschi Frau xy angeht (Wer kann hier so gut googlen hey!) - wie gesagt, noch is nix unterschrieben.


    Lieben Gruß, sehr


    Eure
    _Nina

    Ach Britt,
    Bouquineur,
    Voltaire,


    Allüren - ich wünschte mal fast, ich hätt wenigstens eine (Gibt es die überhaupt in Einzahl - eine Allüre? Hm), dann würde ich vielleicht seltener nachts hochschrecken.


    Vielleicht schreibt jemand von Euch. Und weiß deswegen genau, dass der Zweifel der ständige Gefährte ist. Wie schreibe ich was. Warum überhaupt. Und wieso nicht so. Wer soll das lesen. Für wen halte ich mich. Ist das richtig so. Oder doch anders? Oh Gott, was werden die im Verlag sagen. Die Leser. Die Mutter. Die Figuren, sind sie so wirklich richtig? Es muss eine Wahrhaftigkeit in allem sein, selbst in der ausgedachten Geschichte.


    Trotz meiner Sicherheit, mit der ich das Leben anpacke, trotz meines Handwerks, trotz meines Instinkts um zu wissen: Jaaaa, das knallt! - so ist da immer und immer dieses Fragezeichen.
    Und mit jedem Satz schreibe ich mich mehr in die Antworten hinein.


    Gut Nacht, bis morgen, ich werd' auche rst mal sacken lassen, was ich von Euch lese. Wird mich noch ein paar Nächte hochfahren lassen mit Hitze im Gesicht.
    Komischer Beruf.


    _Nina Mondspielerin


    PS, vielleicht das wichtigste: ich habe dieses Buch für Marianne geschrieben. Auch für mich, ja, aber Geschichten… schreibe ich für die Geschichten. Wenn die Geschichte zufrieden mit mir ist, dann ist alles gut.

    Lieber Herr Palomar,


    es ist eine gute, und eigentlich unkomplizierte Frage - die ich jedoch etwas komplizierter beantworten muss (Und will).


    Benoit habe ich erwähnt, weil das Inselchen, auf der sie und Gauvain sich als Teenager liebten, wirklich sowas von um die Ecke von Kerdruc liegt (Einfach an der Küste weiter fahren und in Rospico rechts und dann… sie ist übrigens sehr, hm, rustikal).
    Es gab eine (reale) Zeit, in der die Gegend entsprechend von Literatur-Reisenden besucht wurde, um die Schauplätze des Romans aufzusuchen - ich mochte die Vorstellung, etwas von dieser Realität in der Fiktion unterzubringen, ein wenig novellistisch zu sein.
    Und auch: Es war ein kleiner Gruß an eine großartige Kollegin, den ich mir nicht verkneifen mochte. Oh, ertappt: Ein Gruß an die LeserInnen des Romans ebenfalls. Wir Schriftsteller machen das bisweilen ganz gern: Wir schicken Lesern Botschaften, ein bisschen wie: Hey, hast Du das auch gelesen, hast Du es auch so oder so oder so verstanden?
    Es liegt auch eine schreiberische Bequemlichkeit in literarischen Querverweisen; man (der Autor) spart sich dadurch, ein eigenes Bild zu zeichnen, oder er spart sich schlicht zuviele Wörter. Einfach ein Stichwort oder eine Sentenz hinwerfen - Herr K., Salz auf unserer Haut, Rosenkrieg - schon hat er eine Stimmung, eine Assoziationskette, gebaut und eine Erinenrung abgerufen, in dem er sich bei anderen Werken bedient. Ist normal, Eco baut seine Bücher nur so. Ich benutze es zögerlich – denn auch Anspielungen wollen gelernt sein, und wohl dosiert eingesetzt werden.


    Weiter.
    Ich habe einige literarische Vorbilder - oder, hm, nein eher: Schriftsteller die ich bewundere, gern lese, von denen ich lerne, aber denen ich nicht nacheifere –, auf die ich aber während der Namensgebung nicht DIREKT zurück greife.


    Ab hier wirds kompliziert.
    Ich bin ein leidenschaftlicher Onomastiker geworden, ein Namensforscher. Warum wer wie benannt wird, mit welchen Vorurteilen und gefolgerten Meinungnen Namen leben müssen (man denke nur an Kevin und Mandy); was Namenshäufungen über die Nation und ihren Glauben aussagt, uswusf.


    Deswegen ist selbst so ein Name wie Sidonie nicht einfach eine direkte Anspielung auf die Schriftstellerin Sidonie Colette - aber darauf, dass die Eltern dieser FIGUR Sidonie eine Hang zu Colettebüchern hatten. Die Mutter vielleicht die Cheribücher gelesen hat. Und das "Kind" Sidonie aber nicht so lieblich war, wenn auch so eigen.


    Ich suche Name also so aus:
    - Was sagt er über die Herkunft, das Alter aus, passt der Name zu der Biografie und dem familiären, religiösen, Background?
    - Was sagt der Name aus über die Eltern, die ihn verleihen und gleichsam mit dem Namen auch alle Wünsche, die sie in das Kindlein setzen (Und alle Gleichgültigkeiten und Angepasstheiten ebenfalls), aus- und damit über die Vergangenheit, die Erziehung, die Komplexe, die Wunden des Charakters?
    - Wie nähern sich Figur und Name einander an (Erstaunlich: wir alle haben einen Hang, uns gemäß unseres Namens zu verhalten; der gefolgerten Meinung über den Namen nachzugeben, und die Menschen glücklich zu machen in dem wir ihre Vorurteile bestätigen… huch, pscht, anderes Thema, egal; aber auch für mich relevant bei Namensgebungen).
    - Plus: Der Sound. Wie hört sich das an. Schwingt das. Ist der Name so weich wie die Figur, so stark, so eigen, so neutral, so undurchschaubar?
    - Und: Unterscheidbarkeit, damit man nicht durcheinander kommt beim Schreiben oder beim Lesen.
    - Aussprache im Kopf des Lesers (Aber ja. versuchen Sie mal einem Franzosen den Namen Rüdiger beizubeigen. Rudiegäär?)
    - und, natürlich: rein subjektiver Geschmack. All jene Menschen, mit denen ich mich mal gekloppt oder gezankt habe, deren (Vor)Namen werde ich nicht verwenden.


    COLETTE also.
    Colette hieß in der Erstfassung…
    (Trommelwirbel)
    …mal Georgette. Das war sie für mich immer, eine Georgette. Schlank, aufrecht, eine schmale lange für das Leben brennende Kerze, zerknittert und heiser,,,,,,,,,,,,,, mit einem jungen Liebhaber aber dennoch allein aus Überzeugung.
    Wir änderten den Namen vor der Fahnenfassung, meine damalige Lektorin wüsnschte sich eine bessere Unterscheidbarkeit zu Genevieve.


    Ich suchte also nach einem neuen Namen, der die selben Merkmale wie Georgette haben sollte:
    - Mädchen aus einem nicht zu bürgerlichen Haushalt, aber schon einer der darauf hofft, dass die Kinder mal aus der Provinz rauskommen und sich einen Namen machen. Nicht zu modern, nicht zu besetzt mit Vorurteilen (Wie etwa Charlotte oder Vanessa; ich sehe da Frauen, die ganz anders sind als eine Georgette/Colette), gleichzeitig weiblich und kraftvoll, "schmalhüftig", Intelligenzvermittelnd.


    Puh.
    Verzeiht, ich merke gerade mal wieder, wie sehr mich die Namensforschung fasziniert. Oder, genauer: anturnt. Ich könnte den Thread hier zutexten damit.


    Errötend für diesen Abend:


    _Nina
    Mondspielerin


    PS: Meine Mama heißt mit zweitem Vornamen Marianne. Ich habe lange gezögert, ob ich ihn verwende. Aber Marianne wollte immer schon so heißen, ihr war es schnurz, dass meine Ma auch so hieß. Sie sind ganz und gar unterschiedlich.

    Zitat

    Original von Bouquineur
    Das es im Buch immer wieder einen Bezug zum Mond gibt habe ich schon festgestellt. Wie daraus die Mondspielerin geworden ist, ist mir aber noch nicht so wirklich klar. Mal gucken, ob sich das Rätsel noch löst .-)


    Liebe Bouquineur,


    doch, wird es, versprochen. Da kommt noch eine Situation, ein Bild.


    Gute Nacht,
    und, liebe Maikäferin, danke für die pn an JaneDoe.
    Sofern es Euch nicht beim Unterhalten stört oder hemmt, pinne ich hier und da mal was rein.


    Herzlichst –


    nina

    Zitat


    [quote] Original von Bouquineur
    Ich hätte nie gedacht, dass das auf dem Akkordeon so schön klingt:


    http://goo.gl/aZikW


    Liebe Bouquineur,
    ich hatte während dessen oft das Trio Macchiato laufen, und quasi beschrieben, was ich da hörte
    www.triomacchiato.de
    (Leider ohne Hijo de la Luna als Audiobeispiel, hmpf; aber auf der CD Café Mediterraneo; auch ihr Libertango ist der HAMMER. Ich hab versucht, es auf meinem Akkordeon nach zu spielen. Schön gescheitert, aber ich hatte wenigstens eine Idee davon)
    Anzuhören auch hier, händisch getippt:
    http://www.amazon.de/Cafe-Medi…o-Macchiato/dp/B000UA34WG


    Herzlichst
    _Nina