Beiträge von Mondspielerin

    Hallo liebe Büchereulen,
    es ist Samstag und ich beginne mit klopfendem Herzen zu lesen.


    Bouquineur :


    Dir würde ich mehrere Bücher "verschreiben", sozusagen eine kleine Kur. Unbedingt Cloud Atlas, obgleich es - für mich persönlich – anstrengender zu lesen war als in den Film zu tauchen. Und dann noch das Buch mit Smithy Ide … wie hieß das… vergessen! Und, ganz dringend, da würde ich Dir ein unfassbar schönes Kochbuch mit riesigen Bildern und ganz vielen lustigen Gedichten übers Essen (Aber nicht schwer, sondern heiter) an Dein feines, spürendes Herz legen.
    Und letztlich, Else Lasker-Schüler.


    @alle:
    Ertappt: Ich hätte SEHR gerne eine Bibliothek oder eine Buchhandlung gehabt.


    @Warum ist die Hauptfigur ein Mann?
    Weil Männer auch lieben und es nötig ist davon zu erzählen, wie sie Frauen sehen, empfinden und lieben. Es ist damit auch eine Hommage an das Weibliche.



    Sehr herzlich
    Nina


    PS: Mein "e" auf der Tastataur klemmt, auch das s macht schon Zicken. Ab und an werden in meinen Antworten also reichlich Tippfehler auftauchen. Wer sie findet, darf sie behalten.

    Hallo liebe Büchereulen –


    ich bin da. Mal am Küchentisch, mal auf dem Sofa, mal unterwegs.
    Manchmal sehr neugierig und schnell mit Lesen und Antworten.
    Mitunter, vor allem wenn ich auf Lesungsreise bin wie nächste Woche, dauert es zwei Tage mit einer Rückantwort.


    Ich freue mich auf Euch und den Austausch.
    (Und wer die drei Büchereulen entdeckt die im Text vorkommen, schreit hier, hier!


    Liebe Grüße aus Hamburg


    Nina
    (George)

    Zitat

    Original von Leseschildkröte
    Ich möchte auch mitlesen. Die Grundidee regt mich gerade schrecklich auf. Da wird ein Mann bei Nacht und Nebel von seiner Geliebten verlassen und er liest ihren Brief nicht?! Das klingt so unwahrscheinlich, dass ich unbedingt wissen möchte, wieso und weshalb nicht. :gruebel



    Du wirst schockiert und fassungslos und, wer weiß, vielleicht auch ein kleines bisschen berührt sein. Versprochen!


    Bis dann, Ihr Lieben, freue mich, den schwierigsten Roman nach dem Tod meines Vaters und nach meiner Genickoperation, mit Euch zusammen zu besprechen. Ich habe ein bisserl Angst, ein bisschen Vorfreude, und sicher einen spannenden halben Mai.


    Bis dann:


    Nina alias
    Mondspielerin

    Lieber Andreas,


    herzlich Willkommen hier beim best of bookreaders club ever!


    Und, liebe Eulen, ich durfte mit dem Kollegen auf der Criminale lesen und ihn kennen lernen – er ist nicht nur jemand, der glasklar denkt und charmant und hoch professionell agiert, sondern auch jemand, in dessen Vorgängerbüchern ich gerade versinke, wie etwa den Judasschrein.


    Andreas, Du bist ein echter Gewinn, als Mensch und als Schriftsteller. Freue mich, Dich hier wieder zu lesen.


    herzlichst aus Hamburg


    Nina

    Liebe Babyjane,


    hattest Du auch schon den Fan aus dem Pott, der "echt schwer beeindruckt von Deiner Maloche ist" und Herzchenbriefe schickt, die wirklich nett sind?
    Oder die Dame aus dem Süden, die für die Bibliothek/Abifeiertombola Bücherspenden erbittet?


    Oder den "Kollegen", der Dir ungefragt sein wüstes Manuskript über (lesen Minderjährige mit?)
    Jonglieren, ja, nenne wir es mal: Jonglieren mit zwei Kugeln und einer Schleuderkeule -
    schickt und Dir vorschlägt, man könne doch
    - mal zusammen an einem Projekt zum Thema Jonglieren arbeiten
    - gerne auch mal telefonieren
    - oder zusammen jonglierend recherchieren.




    Um es mit Homer Simpson zu sagen:
    Neeeeiin!


    Liebe Grüße!
    _Nina

    Zitat

    Original von Oblomov
    Übrigens nimmt die Verlagsbranche viele Rechte als gegeben an, mit denen Moses mitnichten vom Berg herabgestiegen ist, z.B. die überlangen Urheberrechte (Tod + 70 Jahre) oder die dreiste Abgabenforderungen der VG-Wort für Scanner und Drucker.


    Lieber Oblomov,
    werte Miteulen,


    das ist ein Ebook-Fred und soll es weitesgehend bleiben – dennoch muss ich als Autorin und Urheberin einmal einschreiten und zitiere aus dem Zusammenhang gerissen aus Oblomovs Gedankengang und stürze mich direkt auf das Thema Urheberrecht, bevor ich mit dem Ebook unten anschließe.


    Das Urheberrecht ist, so wie es ist, gerade noch erträglich und ertrag- hm, nicht "reich", nein; es ist eine der letzten Schutzräume für Autoren.


    Denke ich an die Forderungen einiger Konsumenten-Typen nach Gratisliteratur – wie die Piratenpartei etwa, denen das Urheberrecht so lästig ist und denen es gar nicht gefällt, dass lebende Autoren länger als ein paar Jahrzehnte für ihre Werke Tantiemen erhalten; vielmehr sollten die Werke "zurück in den öffentlichen Raum geführt werden" und umsonst etwa als E-Buch erscheinen; Jo, alles klar, richtet schon mal ein staatliches Künstler-Gehalt für Schriftsteller ein, dann sind solche Spirenzchen nett – (Ironie off) –
    – dann werde ich leicht angestrengt und ungehalten.


    Autoren haben einen Durchschnittsverdient von jährlich 12.000 Euro, vermeldet die KSK. Da sind manche, etwa 100 in Deutschland, dabei mit mehr, die meisten mit viel weniger. Vorschüsse von Autoren in Kleinverlagen liegen bei 4000 bis 6000 Euro, vor Steuern. Wie das statistische Mittel aber halt so über Realitäten lügt, kommen wir auf knapp 12 Mille. Wer schreibt, hat nen Knall, auf diese Weise Geld zu verdienen. Warum wir das dennoch tun, ist ein eigenes Forum wert.


    Das Urheberrecht und auch die Vg Wort - das ist so etwas wie die GEMA für Musiker und Komponisten usw; die Verwertungsgesellschaft Wort in München sorgt z.B. dafür, dass Autoren – ob Schriftsteller, aber auch Journalisten, Übersetzer, Hörspielschreiber, Lektoren usw., an der Verwertung ihrer Werke partizipieren. Wenn also jemand etwas mit ihrer Arbeit anfängt, aber nicht auf relativ direktem Wege dafür bezahlt.
    Wie etwa:
    - Lesezirkel
    - Bibliothekstantiemen (auch geliehene Bücher werden gelesen, und dafür wird der Autor über die vg Wort wenigstens a bisserl entlohnt)
    - Kopierer, Scanner und Drucker mit Kopie/Scanfunktion >> es ist nun mal so, dass aus geliehenen Zeitungen und Büchern eifrig kopiert wird, ob für private Lesemittel, ob zur Vervielfältigung, ob zur Recherche. Dem Urheber entgeht es, dass regulär gekauft wird und damit entgehen ihm nicht nur Tantiemen/Einnahmen, sondern auch - besonders perfide, - Verkaufszahlen, die der Verlag ja so heilig anbetet, und ihn damit mitunter als zu wenig erfolgreich einstuft! << diese finanzielle Lücke schließt etwa die VgWort mit einer Pauschale für Besitzer von Kopier/Scanfähigen Druckern.
    - Online-Verwertung eines Printartikels (so viele Redaktionen "vergessen", das Onlineverwertungsrecht mitzuhonorieren.)
    - Streit mit google über das unerlaubte Einscannen von Büchern
    uswusf., einfach mal vg Wort im Web aufrufen.



    Zurück zum Urheberrecht bzw. die Dauer meines Rechtes, für meine Leistung Geld zu verdienen:


    Ob es mir philosophisch gesehen schnurz sein kann, was nach meinem Ableben mit meiner Arbeit passiert und wer sich daran bereichert, was er nicht selbst geschaffen hat, sei dahin gestellt - aber so ist es mir vor meinem Ableben sicherlich nicht.
    Bis zu meinem Tod, gerne auch über meinen Tod hinaus, ist es mehr als gerechtfertigt, dass wenigstens meine Anverwandten etwas von meiner Arbeit haben.


    Es war mal im Gespräch, das Urheberrecht auf zehn Jahre zu verkürzen.
    Ich habe 22 Bücher veröffentlicht, einige sind 14, 12 und 10 Jahre "alt", teilweise noch am Markt, teilweise sechstellige Auflage, ich bekomme für eines immernoch Tantiemchen. Ich stelle mir gerade mit Grausen vor, das Urheberrecht sei abgelaufen, und irgendein cleverer Heini schnappt sich meinen Longseller und bringt ihn raus und kassiert für meine Arbeit. Oder, wenn er auch nicht kassiert - auf einmal ist es gratis für alle. Ob andere Hersteller es auch so prima fänden, wenn ihre, hm, sagen wir mal… Ziegelsteine, auf einmal umsonst sein sollen?
    Das würde jedes Jahr so weitergehen, weil ein Haltbarkeitsdatum eines Buches abläuft, und zum Schluss? Läsen ganz viele Menschen meine Bücher und ich würde aber ganz dumm dastehen. Zudem: welcher Verlag würde ernsthaft noch Geld in die Hand nehmen, um ein Buch zu drucken oder sonstwie zu publizieren, wenn doch anch zehn oder 20 Jahren der Drops gelutscht ist?
    Es würde ein Verengung der Thematik im Buchbereich geben, weil es nur noch Blockbustergarantierte Bücher gäbe, die man 10, 20 Jahre lang ausquetschen und für Geld unters Volk bringen würde – und dann: Ciao. Es würden noch weniger Experimente als heute gemacht werden, es würden noch mehr dem Mainstream angepasste Bücher gemacht werden, die Welt würde geistig verarmen.


    Nee, da hat einer beim Thema Urheberrecht mehr an die Konsumenten und eher kurzzeittaktisch gedacht, aber wenig an die, die sich das ganze aus dem Hirn lutschen, und das nicht gerade mal so eben.


    So, please… dont touch the Urheberrecht.


    ____


    EBOOKs


    Fantastische Sache! Und diese Reader erst - endlich können Menschen mit Sehschwäche ihre Lieblingsbücher so lesen, wie sie sie am besten lesen können. Und nicht mehr mit Lupe. Und Großdruckliteratur ist ja auch so ein seltenes Geschöpf im Buchladen.
    Und das ist keine Ironie – ich sah vor allem auf Kreuzfahrschiffen, die ja gerne von Senioren besucht werden, das Gros mit Readern rumlaufen. Sparte die Buchkilos, und die Schrift ist unendlich zu vergrößern. In New York war die ganze verdammte Stadt voll mit Lesenden – zur Hälfte mit Readern, zur Hälfte old school.


    Persönlich sehe ich es so:
    Manche Bücher muss ich besitzen, in Papier, anfassbar, signierbar (Oh, ja!) Ausleihbar (zur Not…); mit Büchern wohne ich am liebsten, nichts wertet eine Wand so sehr auf wie ein gefülltes großes Buchregal.
    Und es gibt Bücher, die will ich einfach nur reinschlürfen. Sachbücher, schnelle Unterhaltungsliteratur, oder Bücher, von denen mir eine Eule mailt, ich lad es runter weil ich es SOFRT haben muss. Also rauf aufs IPad und die Mobilität der Bibliothek genießen, vor allem auf Reisen.


    Ebooks und Reader sind m.E. noch Reise- und Sehschwächen-Lieblinge.
    Es wird immer Bücher aus Papier geben, vielleicht wird sogar mehr Sorgfalt und Genuss in Herstellung und Konsum gelegt werden?
    Oder es gibt eines Tages Dealer hinterm Hauptbahnhof?
    Nein, das letzte wohl kaum. Pssst… ich hab das was für Sie… lackierte Oberfläche, Vierfarbdruck, Sonderfarbe, Palatinoschrift…


    Es wird immer und immer gelesen werden, ob auf dem Papier, auf einem Monitor, auf Steintafeln oder aus dem Kaffeesatz.
    Nicht das Medium macht die Magie, es ist immer der Inhalt.


    Ich bin mir sicher, es wird kein
    entweder-oder
    entweder Papier oder Elektronik
    geben.


    Sondern ein UND.


    Nichts von beiden ist das Bessere – dafür braucht man nur mit klarem Kopf mal in die Inhalte von beiden schauen, was einem da so geboten wird… oioioioi, nein, Papier allein ist kein Gütesiegel!!!


    Dennoch - by the way - machen es Ebooks möglich, sich als etablierter Autor von einem Verlag und den bisweilen, hüstel, zurückhaltenden Honoraren, oder auch den nur auf Masse und Mainstream gepolten Vertriebspolitiken großer Buchhandelsketten, zu emanzipieren (Wie es Miss Rowling durchzieht, wie es die "Indie-Autoren" in den USA seit zwei drei Jahren machen);
    und auch wenn es gleichzeitig zu einer Deprofessionalisierung kommen wird, weil jeder, der mal das Alphabet malen gelernt hat, meint, er könnte dann auch Bücher schreiben –


    dennoch, großartige, chaotische Zeiten stehen uns bevor, wunderbar.


    Zur Mitternacht, Grüße


    _Nina


    PS: Der Umweltaspekt.
    Es gab mal vor einigen Wochen eine Aufrechnung,was klima/umweltfreundlicher sei, Papierbücher und ihre Herstellung, oder Ebooks bzw. ihre Reader.
    In der Umweltbilanz - sowohl Wasserverbrauch zur Herstellung als auch Transport von Reader oder Buch (Die meisten Druckereien stehen ja nicht um die Ecke, die Bäume auch nicht), CO2 der beteiligten Maschinen usw., Platineninhalte usw. - kurz: ein EReader ist ab Buch No 39 das Klimafreundlichere Objekt.
    Mal ganz abgesehen davon, dass er auch Papier und <druck von Zeitschriften spart - aber DAS ist wirklich eine anderes Couscous.
    Das als Trivial.


    EDITH: PS / Umweltaspaket eingefügt

    Mir ist dieses Buch erst vor zwei, drei Monaten beim Umsteigen in Hannover auf- und in die Einkaufstüte gefallen; solche 2-Minuten-Zeit-Entscheidungen, zu welchem Buch greife ich, um damit wenigstens ein, zwei weitere Stunden im Zug zu verbringen?
    Auf die Weise bin ich zu Adler-Olsen (solide, aber durchschaubar), Fucking Berlin (unnötig, wurde im Zug "vergessen"), Die Eleganz des Igels (Großartig! Habe fünf Stunden lang durchgeweint, welch süße Katharsis) – und nun also:


    Verbotene Rhetorik.


    Allein das Wort "verboten" ist hochaufreizend, und dass es mich verführte, gekauft zu werden, spricht zumindest für die Macht des Titels :-)


    Was Motte und Salonlöwin anmerkten, dem stimme ich zu und ergänze um:
    - nicht geeignet für die Führungsebene bzw. auch NICHT auf dem Weg nach oben - denn die Tricks, einige eher Taschenspielertricks bzw. Kniffe ohne Langzeitwirkung, was strategisch gesehen unklug ist - wendet sich eher an Menschen, die innerhalb einer Hierarchie nach links und rechts austeilen wollen und ihre Position festigen, vielleicht Abteilungsleiter werden - aber für ein Boss-Buch braucht es da weit mehr.
    - manche "Techniken" - wie etwa Claquertechnik, wo es darum geht, bestimmten menschen nach dem Mund zu reden, und darauf zu hoffen, dass diese einen dann im nächsten Meeting unterstützen werden; oder die Technik, bei der man erst ein Vertrauensverhältnis aufbaut, um dieses dann zu missbrauchen, dem Opfer/Rivalen extra falsche Tipps zu geben oder ihn subtil und "unschuldig" in seinen falschen Entscheidungen zu bestärken anstatt sie ihm auszureden; nun. Das sind Ratschläge, die man nicht einmal Teenagern mehr geben muss - denn viele Menschen handeln bereits instinktiv so, und wenden "böse" oder "verbotene Rhetorik" an! Ob Einschmeicheln, nach dem Mund reden, eine gute Idee, die der Nachbar sehr leise gemurmelt hat, nochmal LAUT wiederholen damit alle denken, man selbst hätte sie gehabt - meiner Beobachtung im Alltag nach sind das alles Verhaltensweisen, die sich Menschen von anderen Menschen abschauen und sie selbst einsetzen.
    Ich denke, die Autorin Frau Beck hat gut beobachtet und das Verhalten von Menschen, die aufsteigen wollen oder Macht haben, seziert und in ein "Lehrbuch" umgegossen.
    Sie hat zumindest gut hingeschaut - und deswegen, Punkt 3:


    - dennoch ein Buch was es sich zu lesen lohnt, sofern man in bestimmten Berufen arbeitet, in denen das "sich verkaufen" ganz dringend benötigt wird - nicht unbedingt, um Karriere zu machen.
    Aber um die Verkaufsrhetorik, Manipulationsrhetorik und den Duktus der Lügen, Schwindeleien, Schmeichelein und billigen Motivationan zu DURCHSCHAUEN.
    Und das definitiv nicht nur im beruflichen Leben, sondern vor allem im Privaten.
    All die Runterzieher und Kleinmacher etwa verwenden verbotene/böse/manipulative Rhetorik; die Bauernschlauen auch; die "guten" Freundinnen, die gleichzeitig die eifersüchtigsten Feindinnen sind, ebenfalls.



    Verbotene Rhetorik/Beck ist ein bisschen wie diese How-to-Manifeste der Pick-up-Artists, der "Frauenaufreißer", die stolz und schlicht von ihren ach-so-dollen Kunststücken erzählen, wie sie die holde Weiblichkeit für dumm verkaufen und ins Bett quatschen/Gucken/locken - wie NLP (Neurolinguistische Programmierung), rhetorische Schachzüge, Isolation der Beute, und anderes Verstellen, um das "Opfer" flachzulegen.
    Auch solche Bücher kann/darf/sollte frau lesen, um sich darauf gefasst zu machen, welche Feldforschungs-Experimente die Herren so an den Damen austesten.


    Ich habe das Buch übrigens nicht mehr zu Ende gelesen – ich suchte vergeblich das "Verbotene" darin, das Magische, das Bezwingende.
    Vermutlich sit das keine Frage der verbalen Kommunikation, sondern der nonverbalen Wirkung, die auf einer inneren, wortlosen, und dennoch beredten Stärke beruht, die keine Rhetorik dieser Welt künstlich herstellen kann.


    Herzlichst zur Nacht
    _Nina Mondspielerin

    Zitat

    Original von Bell
    und dann sind da diese typischen Kingschen Fixierungen auf bestimmte Vokabeln. Ich werde wohl in nächster Zeit nicht mehr das Wort "Wuseln" sagen können, ohne an Toomy und die Langoliers denken zu müssen!


    Oh, ja, ich liebe diese King'schen Tricks, bestimmte Begriffe zu wiederholen, gern auch in VERSALIEN – er führt einen bestimmten Begriff mit einer Anekdote, Erzählung, Szene ein – und muss ihn dann einfach nur nochmal erwähnen, und die ganze Skala an Gefühlen steht abrufbereit da. Brr!
    Bei diesem Wuseln (und war da nicht auch immer dieses… KNISTERN?) konnte ich Jahrelang keine "Smacks" (Diese Kellogsdinger) mehr essen.
    Wenn ich Milch darüber schüttete, hörte es sich GENAUSO an wie diese haarigen, wuseligen, gefräßigen Langoliers, wenn sie schmatzend, geifernd und unersättlich nah und näher kommen und alles verschlingen, und wie es dabei KNISTERT…


    Eine King-typische Zusammenstellung der Figuren darf natürlich nicht fehlen – der ruhige Besserwisser im Hintergrund, der heimliche Psychopath, das wissende Kind, die Frau, die über sich hinaus wächst - plus: das "Zehn-kleine-Negerlein"-prinzip (Verzeiht den nicht PC-Ausdruck, es lässt sich nicht besser ändern), in dem nach und nach einer der Helden der zufällig zusammen gewürfelten Gruppe geopfert wird und zurück bleibt, bis nur noch der Kern überlebt – aber wer wird es sein?
    Ein guter, spannender King, dessen Auflösung mir auch weit besser gefiel als bei so manchen anderen (Wie akut bei der jüngst, 2011, veröffentlichten ARENA, wo mir die Erklärung für all den sehr einfallsreichen, sehr menschelndem Horror definitiv zu… tja… unbefriedigend, zu klein war).


    Langoliers ist eine Geschichte über die verlorene Zeit, über Vergangenheit, über das, was man hinter sich lässt, in jeder Minute seines Lebens – für mich war es auch eine Parabel über den Sinn und Unsinn, in die eigene Vergangenheit zu schauen und ihr nachzutrauern. Was weg ist beißt nicht mehr.


    Ich schaue seit der Lektüre von Langoliers – ich las sie mit 18 kurz nach meinem Auszug von zu Hause, Ende 1991 (Langliers erschien 1990 bei Viking Press, 1991 bei uns) - auf andere Weise in das Gestern. Die Langoliers beendeten meine Jugend und Kindheit, vielleicht sind mir deshalb so nah, so unheimlich nah, dass ich noch bei jeder Tüte Smacks eine leichte Gänsehaut bekomme.


    Gute Nacht.
    _Nina Mondspiel


    Mein wirst du bleiben / Petra Busch :lesend


    EDITH Tippfehler, Ergänzungen.

    Wie der Pan-Verlag gestern auf seiner Facebookseite vermeldete, wird Silberlicht von den TWILIGHT-Machern
    verfilmt.


    Newsflash:
    http://www.moviepilot.de/news/twilight-produzenten-planen-neue-fantasy-teen-romanze-112559?utm_source=twitterfeed&utm_medium=twitter



    Ich habe Silberlicht noch als geschenktes Rezensionsexemplar gelesen und aus mehreren Gründen nicht rezensiert; es erschien mir mehr wie ein Schüleraufsatz einer Träumerin, mit einer zwar ambitionierten Idee, die aber dramaturgisch völlig verschenkt ist.
    Allerdings sehe ich mich auch nicht als inhaltliche Zielgruppe dieser Zuckerwatte-Literatur (Die für sich gesehen eine Kunst ist – mir nur zu wenig nahrhaft für Geist und Seele); wenn schon Fantasy, dann sind mir Schwergewichte, die neben einer guten Idee und Welt, auch Wert auf Sprache, Plot, Figuren, Symbolkraft, Subbotschaft legen, einfach lieber.


    Ich freue mich für den PAN Verlag über den schönen Erfolg.
    _Herzlichst
    Nina

    Ich mag Männer, die dichten.


    Und, nein, davon wird man nicht impotent. Wirklich, keiner von Euch muss Angst vor Lyrik haben;
    manches von TT ist Schöner Scheiß, wie unsere Facebook-Sabbelgruppe feststellte, anderes ist zum Herzerweichen schön und zu Recht ausgezeichnet.


    _Nina

    Schon gut, harimau,


    so ein Pfund Wut, das sich dann trotz/wegen Zahnweh so funkelnd und unverfälscht entlädt – ich kann sowas gut lesen (Sofern nicht Stephen King dabei zu Schaden kommt).


    Für den Rest: Ibuprofen, aber reichlich, ab 600ern aufwärts.



    Und für alles weitere:


    Drink
    Read.
    Lough.


    herzlichst aus dem Grindel
    _Nina