Zitat
Original von Nachtgedanken
In diesem Abschnitt erfährt man viel über den momentanen Stand der Medizin, ich hätte aber gerne noch gewusst, wie Hahnemann seinen Patienten behandelt hat.
In der Zeit, in der dieser Abschnitt spielt, hatte Hahnemann keine Patienten behandelt. Er war von der Wirkungslosigkeit der gängigen Methoden und dem Schaden, den sie anrichteten, derart verbittert, dass er sich auf das Forschen und auf das Übersetzen medizinischer Fachliteratur beschränkte. Er wollte die Welt verbessern, indem er medizinischen Unfug aufdeckte und die Ärzte aufklärte.
Zitat aus seinem Leben in Stötteritz S. 222:
Henriette zeigte hinter sich, wo nun die Stimme der kleinen Wilhelmine erklang, die leise versuchte, die schreiende Amalie zu beruhigen. "Was nützen all die gelehrten Schriften, wenn unsere Kinder in erbärmlicher Armut leben? Ich habe geglaubt, einen hoffnungsvollen Arzt zu ehelichen, als du vor neun Jahren um meine Hand anhieltest, einen klugen und außerordentlich begabten Mann. Und nun sieh, was aus dir geworden ist: ein verbissener Forscher, der sich mit seinen Versuchen abmüht, ein kärglich bezahlter Übersetzer und Verfasser medizinischer Schriften, dessen Unvermögen, sich mit einer anständigen Praxis zu etablieren, seine Familie das Nötigste entbehren lässt!"
Erst, nachdem er die Hintergründe des neu entdeckten Heilgesetzes "Similia similibus curentur" (S. 256/257) für sich erschlossen hatte, und sich dessen Wirksamkeit sicher war, begann er auch, es bei seinen Patienten auszuprobieren. Der erste dieser Patienten war der hier beschriebene Klockenbring.
Aber keine Sorge. Auf den Seiten 345 - 349 erfährt man noch einiges über die Anwendung seiner neuen Heilkunst.