Beiträge von Trixi

    Na, dann mach ich gleich mal auf.


    Ich hab gestern bis ca Seite 30 gelesen - nur meine Müdigkeit konnte mich davon abhalten, das Buch sofort auszulesen. Die Geschichte läuft von Anfang an sehr glatt, lässt sich sehr gut lesen und ist vom Fleck weg sehr unterhaltsam. Alleine schon die Feststellumg im Prolog schon auf der ersten Seite


    Zitat

    Karte Nummer sechszehn: der Turm.
    So ein Ding, wie man früher in Ermangelung von Mobilfunkantennen auf kahlen Bergkuppen fand.


    verspricht eine wunderbare Lektüre.


    Trixi

    Zitat

    Wieso hatte der Entführer den Reisepass von Natascha in seiner Wohnung. Trug das Mädel diesen etwa in der Schultasche immer mit sich?


    Vater und Tocher waren damals kurz zuvor in Ungarn bei Verwandten und deshalb hatte N.K. den Pass noch in der Tasche.

    Ich hab mir den Film auch angeschaut und es ebenfalls bereut. Langweiliger gehts nicht, eben ein typischer Hollywood-Kommerz-Schinken.


    Das einzige was ich annähernd ansprechend fand, war die Diskussion die letztendlich der Auslöser der Trennung war. Die war absolut aus dem realen Leben herausgezogen und mE auch sehr gut transportiert. Danach schwamm die Sache allerdings wieder.


    Also - nicht empfehlenswert.

    Ich schreibe nun ein wenig meine Gedanken bis zum Ende des Buches, weil ich ab morgen nicht mehr regelmäßig online sein kann.


    Ich fand das Buch einfach großartig - ich hab mich an die üppige Sprache, wie ich sie finde, und die Ich-Form sehr schnell gewöhnt und hab das Buch regelrecht eingezogen - ein wahrer Genuss.


    Was mich im letzten Teil ein wenig irritiert hat, war die Geschichte der Bäckerstocher - sorry, ich hab jetzt nicht die Gelegenheit nach Namen zu schauen. Ich kann nicht genau den Sinn dieser Geschichte in der Geschichte erkennen. Gut es widerspiegelt den Großmut Arubs und ihr Vertrauen in das Gute - aber irgendwie .... ich fands ein wenig überflüssig.


    Ich finde die philosphischen Ansätze sehr interessant, sie bewegen sich auf einer sehr einfachen, denkbaren Ebene und ergänzen die doch recht flotte Handlung sehr gut. Es ist ein sehr gemischter Text, der eine sehr gute Lesequalität hat.


    Ich bin mittlerweile, natürlich angeregt durch "Tränen der Sahara" fast durch mit "Der Katalane" und vervollständige die Trilogie recht bald mit "Der Wüstensohn".


    Ich wünsche allen noch viel Spaß beim Lesen!

    Mit gefällt auch die Rolle der Freundin und "Leidensgenossin" Namia sehr gut. Ich halte sie für eine sehr kluge Frau, die trotz sovieler tragischen Umstände sehr stark geblieben ist. Sie wirkt sehr in sich gekehrt, sehr verschlossen aber dennoch sehr stark und ist Arub eine gute Freundin. Beim Lesen hatte ich ständig das Bedürfnis mehr von ihr zu erfahren - da wäre sogar genug Potential um eine eigene Geschichte zu schreiben.

    @ Wolf


    Konkrete Literaturangaben kann ich dir ad hoc gar nicht aufzählen. Als erstes fällt mir da vielleicht "Die Inquisitoren" oder "Als die Kirche Gott verriet" ein.


    Ich interessiere ich mich einfach für diese Thematik und habe mich schon immer mehr oder weniger mit Geschichte und Religion befasst. Man "stolpert" über diese Thematik ohnehin durch Zeitungen, Bücher, Dokus etc.

    Ich glaube auch, dass das Taufen von Sklavenkindern gegen den Willen der Mutter das geringste Übel der damaligen Zeit war. Das Buch schildert die Situation der Missionarstätigkeit sehr gut, diesbezüglich sind sehr wesentliche philosophische Ansätze zu finden.

    Ich hab das Buch mittlerweile durch.


    Prinzipiell vergleiche ich Kuniks Schreibstil und dessen Lesefähigkeit mit Noah Gordon. Das Buch liest sich irgendwie von alleine.


    Ich stimme Eselohr beim dem Eindruck zu, sich beim Lesen wie in der Wüste selbst zu fühlen. Marokkos Sahara-Teil war die erste Wüste die ich besuchen durfte. Ich habe von dieser Reise sehr starke Eindrücke mitgenommen - genau diese Eindrücke fand ich in diesem Buch wieder. Einfach herrlich! Ebenso die Beschreibung von Marrakesch.


    Anfangs störten mich die unglaublich schwülstigen Sätze sehr - prinzipiell gibt es ja keinen "Kopf" in dem Buch sondern immer nur das "Haupt" das irgendwo hingebettet wird. Nach einiger Zeit hab ich mich aber daran gewöhnt und mittlerweile find ich diesen Stil super.


    Ein wenig dürftig fand ich die Szene der versuchten Vergewaltigung ganz am Anfang - ich denke, dass dieses Erlebnis genauere Beschreibung der Ängste, des Zorns, der Demütigung etc verdient hätte.


    Trixi

    Ich lese gerade nach "Tausend Kraniche" vom Nobelpreisträger aus 1968 Yasunari Kawabata, das Buch "Schönheit und Trauer".


    Mit gefällt Kawabat sehr gut, weil er wunderschön und sehr einfach Einblick in die japanische Tradition und den asiatischen Lebensraum gibt. Sehr zu empfehlen.

    Ich hab das Buch gestern beendet und bin total begeistert. Selten fand ich ein Buch so spannend und mitreißend - es passte einfach alles. Längen hab ich dabei nicht gefunden.


    Neben der wirklich guten Geschichte, den spannendesten Teilen (Leben im Zoo, Schiffbruch, Dressur des Tigers) und auch den sehr witzigen Passagen fand ich aber durchaus, die zwar sehr leichte aber dennoch wichtige, Behandlung von Glaubensfragen und die Auseinandersetzung mit Gott (wie auch immer der Leser den definieren möchte) sehr gut. Wie gesagt, das Thema geht nicht allzusehr in die Tiefe, das Buch kriegt aber dadurch einen sehr großen philosophischen Touch.


    Großartig!

    Hallo,


    ich weiß jetzt nicht, wie tief die Anfrage oder Interesse im Eröffnungsbeitrag wirklich gemeint war und hoffe daher, dass ich jetzt nicht zu umfangreich werde.


    Ich sehe die Situation von beiden Seiten - von der betroffenen und von der anteilnehmen Seite. Die betroffene ist die, dass ich selbst seit frühester Kindheit schwer chronisch krank bin und im Laufe der Jahr(zehnt)e schwere Körperbehinderungen davon getragen habe. Folge davon ist natürlich eine im Gegensatz zu "Gesunden" völlig andere Lebens- und Alltagsituation.


    Ich wage jetzt zu behaupten, dass natürlich Menschen mit Behinderungen, mittlerer und schwerer Krankheit anders behandelt werden. Ich weiß, dass man von sich gerne behauptet, man behandle alle Menschen gleich und ich selbst habe das auch von mir behauptet, doch eigentlich ist es so, dass das gar nicht geht.


    Als Betroffene erkenne ich diese Situation und verstehe das bzw habe mich längst damit abgefunden. Aufgewachsen in einer großen Familie und stets ins normale Umfeld eingebunden, war es für mich immer die größte Herausforderungen, genauso behandelt zu werden, wie alle anderen. .... und hier habe ich das Wort Herausforderung bewusst gewählt. Es ist durchaus so, dass Menschen mit Krankheit/Behinderung gar nicht anders behandelt werden wollen, dabei aber auf Grenzen der Umwelt stoßen


    Das Leben ist so komplex, dass es jetzt wirklich schwierig ist, Beispiele dafür zu finden. In meinem Job ist es so, dass ich durchaus das Gefühl habe bzw es auch schon von Kollegen mehrfach bestätigt gekriegt habe, dass ich bei weitem härter arbeiten muss(te) um das zu erreichen was ich jetzt habe. Es geht darum (und ging auch schon in meiner Schulzeit darum) stets zu beweisen, dass man nicht dumm ist, nur weil man optisch (Behinderung ist ja auch oft optisch negativ behaftet) und leistungsmäßig nicht so fit wirkt. Dass hinter diesem rein äußerlichen Anschein oft absolute Motivation steckt, muss bewiesen werden - und das immer und immer wieder. zB hatte ich in meinem früheren Job oft Kundenkontakt und saß direkt an einem Kundenschalter. Da kamen sehr oft Leute rein, sahen mich und meinten zu mir "Na, niemand da?". Es wurde mir einfach nicht zugetraut, dass ich diesen Job hier erledige. Diese Situationen kamen unglaublich oft vor und machten sehr mürbe. Dennoch spornten mich Ausagen wie diese unglaublich an und ich betreute mit einem unglaublichen Ausmaß von Freundlichkeit und Kompetenz - nur warum musste ich das? ... nur weil ich beweisen musste, dass ich "trotzdem" nicht dumm bin?


    Das Kleine steckt auch hier wie immer im Detail. Es ist nett, wenn ich zB ganz bedrückt von einem Arztbesuch zurückkomme, weil ich eine negative Prognose gekriegt habe und meine Leute um mich rum, wollen mir zeigen, dass sie mich verstehen und mitfühlen. Oft wird auch übermäßig viel Positivität ausgedrückt "nur nicht den Kopf hängen lassen" - "das schaffst du schon" - "du hast doch schon so viel geschafft". Doch will man das? Will man, dass jedes persönliche Problem zum Familienproblem gemacht und auch so behandelt wird? Viele Leser hier würden sich jetzt wahrscheinlich denken - "ja, das ist doch sehr nett" ... und das stimmt auch, aber es trifft oft nicht den Wunsch des Betroffenen.


    Ich denke genau weil ihr das Maß des Zuviel und des Zuwenig (übertriebene Fürsorge ist genauso falsch wie absolutes "Verschweigen" oder gar Ignoranz des Problems) so schwer abzuschätzen ist und man auch hier auf eine unglaubliche Vielfältigtkeit stößt, kann man nicht sagen - "ich behandel alle Menschen gleich" oder auch "ich achte darauf, rücksichtsvoll zu sein".


    Ich denke die Lösung liegt hier in jedem selbst. Wenn man das Gefühl hat, man muss sich in Gegenwart eines Menschen mit besonderen Schweirigkeiten/Bedürfnissen verstellen oder sich ganz anders präsentieren als man eigentlich ist, ist es auf jeden Fall falsch. Jeder Mensch (egal ob gesund oder nicht) spürt, ob der andere Mensch wahr oder unwahr ist. ... und ich kann mir nicht vorstellen, dass sich jemand wohlfühlt, wenn er merkt, der andere spielt etwas vor.

    Ja - ich habe grad eine enorme Lesekrise, weiß aber gar nicht warum. Ich habe im Juni erst ein Buch gelesen und das war superdünn. Ich schleppe seither zwar stets eines mit mir rum - aber wenn ich mal reinschauen möchte, starre ich zwar auf die Buchstaben, aber lesen tue ich nicht.


    Mittlerweile bin ich von mir selbst so erstaunt, dass meine Lesekrise beinahe zur Lebenskrise wird.

    @ Tom


    Kritik in allen Ehren, es sollte und darf jeder seine Meinung haben. Aber vielleicht ist diese Sendung einfach nix für dich. Schau eher Literatur im Foyer, da kommst du dann auf deinen Geschmack.


    Ich denke, alle Mitteln sind erlaubt um die Menschen auf Bücher aufmerksam zu machen. ... und ich denke, das ist zumindest die Idee dahinter.


    Es lebe die Vielfalt, oder?