Nun - am Ende dieses Abschnitts angekommen, kann ich noch immer - wie viele Vorschreiber auch schon - die wunderschönen Bilder und Beschreibungen hervorheben - es ist ein wahrer Genuss dieses Buch zu lesen, es fließt wunderschön und irgendwie hat man dabei permanent ein Lächeln an den Lippen.
Mich interessiert Madam Frédéric sehr - ich hoffe, sie kommt noch des Öfteren vor. Sie trägt irgendwie die Rolle der Weisen, der Wegweiserin. Man könnte, wenn man wollte, auch hier wieder eine Klischeerolle sehen - aber offensichtlich braucht man in manchen Romanen diese Figur.
Was mich doch ein wenig angestoßen hat, war die Szene in der Bar, in der Estelle ihren Zusammenbruch erleidet. Ich habe in dieser Situation mit vielem gerechnet, aber nicht mit einer Ohnmacht. Kurzfristig dachte ich, ich sei nun endgültig in einem (schlechten) Jane Austen gelandet.
Zitat
Sie erklärte mir, dass sie noch einmal Glück gehabt hat. Kein Nervenzusammenbruch. nur ein kleiner Erschöpfungsanfall. Der Kreislauf.
Ein Zusammenbruch auf einer Bühne mit anschließenden Weinkrämpfen im Auto hat wohl nicht wirklich etwas mit den Kreislauf zu tun. Nervenzusammenbruch wär hier schon sehr richtig gewesen, wobei der ja durchaus mit Valium behandelt wird, obwohl nachträglich in dieser Form schwer diagnostizierbar. Kreislaufzusamennbrüche werden meines Annahme nach, eher selten von Weinkrämpfen begleitet - sprich: wie sagte der Lehrer schon in der Grundschule zu uns? "Nie Äpfel mit Birnen vermischen!"
Wie immer die Anstoß zur Auszeit Estelles geschehen hätte können (Burn Out?), es wäre in diesem Fall vielleicht eine realtiätsnahere Form in einem doch sehr realistischen Buch besser gewesen.
Die Rolle Brunis war mir bisher in ihrem purem Postkarten-Dasein etwas zu wenig - um so mehr freue ich mich nun darauf, dass die beiden nun Brunis Wege folgen und so auch diese Figur mehr zum Tragen kommt (so hoffe ich zumindest)