Beiträge von Trixi

    Nun habe ich auch das Fortsetzungsbuch von "Das fünfte Kind" gelesen und muss sagen, dass ich von "Ben in der Welt" mehr überzeugt war als von ersterem.


    Schreibstil und Sprache sind weitgehend gleich - doch allerdings ist für mich die Abhandlung über Abnormität (sofern es die überhaupt gibt) und Anderssein und dessen Verhältniss zur Gesellschaft besser zur Geltung gekommen. Es trifft mich sehr wie hier mit einem Menschen, der etwas anders ist, umgegangen wird - es regt sehr zur Reflektion an.


    Trixi

    Hallo,


    ich hab das Buch nun auch gelesen und schwanke zwischen Begeisterung über die gesamte Geschichte an sich und Entsetzen.


    Ich hatte lange Zeit das Problem mich weder in die Handlung noch in irgendeine Figur hinein versetzen zu können - ich hatte weder Zugang zu der Einstellung von David und Harriet betreffend Familienplanung, noch zu den Müttern, noch zu den diversen Familienfesten etc. Dennoch riss mich das Buch voll an sich - es ist unglaublich spannend geschrieben und obendrein sehr leicht lesbar. Gegen Ende der Geschichte, als Ben so etwas 3 Jahre alt war begann ich erst die Figuren zu verstehen - alles in allem daher ein sehr aufregendes Buch, sehr fordernd und lässt den Leser mit sehr vielen Überlegungen zurück.


    Danke für den Tipp.

    Ich kaufe mir stets Baedeker-Reiseführer. Mit den komme ich am besten zurecht.


    Sehr witzig und unterhaltsam aber auch wirklich gewinnbringend ist die Gebrauchstanweisung von Piber, so wie Salonlöwin schrieb. Ich fand ihn einfach als gute Lektüre über die Stadt.

    Damit habe ich eben begonnen - als Vorbereitung für meine bevorstehende Vietnam-Reise. .... und obwohl ich nicht unbedingt Fan von Schicksals-Autobiografien bin, scheint es doch sehr vielversprechend und vor allem sehr lehrreich zu sein.

    Inhalt:


    Mendel Singer ist ein von Gott geprüfter Dulder, gläubiger Jude der in Ostgalizien ein bescheidenes Dasein als Lehrer fristet, bis ihn und seine Familie die Schicksalsschläge treffen. Der älteste Sohn muss und will zum russischen Militär, der zweite desertiert nach Amerika, die einzige Tocher lässt sich mit Kosaken ein, und der jüngste Sohn scheint unheilbar behindert. Und dieser Jüngste muss zurückgelassen werden, als die Eltern mit der Tocher nach Amerika fliehen, wo der emigrierte Sohn Sam ihnen ein behagliches Leben bereiten will. Doch wieder schlägt Jehova zu. Beide Söhne fallen im Ersten Weltkrieg, die Mutter stribt und die Tochter endet im Wahnsinn. Als auch Medel Singer zu verzweifeln droht und sich von Gott abwendet, geschieht das Wunder der Heilung. Aus dem behinderten Sohn ist ein begnadeter Komponist und Dirigent geworden, der nun seinen Vater zu sich nimmt.


    Autor:
    Joseph Roth (1894 - 1939), Sohn jüdischer Eltern in Ostgalizien geboren, studierte Philosophie und deutsche Literatur in Lemberg und Wien, kämpft im Ersten Weltkrieg. Ab 1918 arbeitet er als Journalist in Wien und Berlin. Er stirbt nur 45jährig in Paris.


    Meine Meinung:
    Trotz jahrelangen Empfehlungen von eigentlich allen Werken Roths habe ich nun erst zu meinem ersten Roth gegriffen und wurde sofort, schon nach den ersten Seiten, überzeugt.


    Mendel Singer - ein Gläubiger, ein Mitläufer, möchte gar nichts besonderes er- und ausleben, möchte in seinem Glauben leben mit sich und seiner Familie. Doch das Schicksal meint es anders - ähnlich wie in der alttestamentarischen Geschichte von Hiob - aber entgegen Hiob beginnt Mendel Singer zu zweifeln und zu hassen. Doch das Wunder wartet bereits, so wie es immer wartet. Durch Roths wunderschöne poetisch und einfach Sprache öffnet sich wie automatisch der wahre Kern des Buches mit all seiner Gefühls- und Gedankenwelt. Ein Meistwerk!

    Nicht mehr nicht weniger - das stimmt, genauso war es. Ich habe mich gestern sehr gelangweilt und war dabei völlig erschrocken, weil ich mich noch nie bei ER gelangweilt habe.


    Was ich nicht verstehe: Hat der kleine furchtbare Sohn von der Krankenschwester in der letzten Staffel die Beziehung zwischen Luca und seiner Mutter nicht gefördert oder besser provoziert? .... und nun lehnt er ihn ab als Ersatzvater und beharrt auf eine Freundschaft? .... sehr eigenartige Entwicklung.

    Ich finde es sehr gut, es trifft .... obwohl ich mir der Komposition so meine kleine Schwierigkeiten habe, aber das ist sekundär.

    Wer auch immer meint zu kritisieren, aufgrund welchen Wissens oder einfach aus maßloser Selbstüberschätzung heraus meint, es zu dürfen, soll es tun.


    Tom:


    Zitat

    Ohne diesen Text ist die Welt nicht ärmer.


    Na ja - also von der Masse an Texten die die Welt nicht braucht werden viele angenommen, gedruckt, veröffentlicht und der Autor reist durch die Welt und stellt sein "Werk" vor - das kann ja wohl keine Definition sein.


    Trixi

    Hallo,


    also - ich wunder mich mittlerweile seit Tagen über die Methode der Meinungsäußerung in diesem Forum.


    Sternenkind schreibt einen Text und sofort ist herbe Kritik da.


    Testsiegerin:

    Zitat

    zuerst frag ich mich: was soll das sein? kurzprosa? warum dann die zeilenumbrüche? ein gedicht? ich sehe nichts, das verdichtet wäre. ich sehe keine poesie, ich sehe keinen rhytmus, ich sehe kein spiel mit den wörtern, ich sehe keine bilder.


    Ist doch wurscht was es ist. Es sind Gedanken von Sternenkind, die sie versucht hat niederzuschreiben. Wo hier im Forum ist der Anspruch auf Perfektion? Ich sehe in diesem Text sehr viel Leben und Wahrheit .... vielleicht muss man Schmerz erleben bzw mal erlebt haben um es zu verstehen.


    Zitat

    tja, viele fragen und ein bisschen selbstmitleid ergeben noch kein gedicht. so einfach ist das schreiben nicht. zum glück.


    Doch - gerade das ist der Stoff aus dem Literatur gemacht ist. ... und schreiben ist einfach .... wenn es einem reicht sich selbst zu genügen und es einem gelingt unqualifizierte, zu schnell geschriebene und unüberlegte Kritik überlesen zu können.

    Also - ich fand die gestrige Folge ebenso nett wie meine Vorschreiber. Es war sehr stimmig - auch die letzten Szenen untermalt von Norah Jones rund ums Hauptthema Liebe fand ich sehr gut gemacht. ... vielleicht ein wenig gar emotional, aber das ist ja eigentlich das, was gefällt an ER.

    Ich lese seit heute A.L. Kennedy, Also bin ich froh.


    Nach den ersten 60 Seiten hat es mich sehr in den Bann gezogen, es lässt sich sehr leicht lesen, ist richtig süffig - allerdings schwimme ich noch sehr im Handlungsstrang und hab keine Ahnung wo das hingeht. Mal schauen wie es weitergeht.

    Mein Mann und ich sind 24-Freaks und fragen uns schon die ganze Zeit, was denn da noch kommen wird.


    Nach dem momentanen Stand gehen entweder in einer oder zwei Stunden Atomkraftwerke hoch ... und dann ... dann ist es grad mal 19 Uhr - was passiert in der Nacht?


    Was denkt ihr?

    Hallo Rosenstolz,


    meine Meinung über den Film deckt sich im Großen und Ganzen mit deiner. Allerdings hat er zwischenzeitlich doch etliche Längen, die dann einen Schatten auf den ganzen Film werfen. Dennoch wendet sich das Blatt so gegen Ende und die Geschichte nimmt einen Verlauf, wie ich sie nie vorhergesagt hätte - sehr gut gemacht, eindeutig.


    Trixi