Beiträge von sonnenblume1988

    Das Buch spielt im Jahr 1881 in Michigan. Dort lebt eine Gruppe von Deutschen, die nach Amerika ausgewandert ist, um dort ein neues Leben zu beginnen. Unter ihnen lebt auch die schwangere Annalisa. Als sie ihren Mann ermordet vorfindet, steht sie mit einer großen Summe Schulden und ihrer kleinen Tochter Gretchen alleine da. Um zu Überleben benötigt sie nicht nur männlichen Schutz, sondern auch Unterstützung beim Bebauen und Ernten ihrer Felder. Um Annalisa zu helfen schreibt ihr Vater einen Brief an seine in Deutschland verbliebenen Verwandten, in dem er sie bittet, einen Mann für Annalisa nach Amerika zu schicken.
    Und tatsächlich trifft nach einiger Zeit ein Mann, Carl, aus Deutschland ein: Er ist charmant, herzlich und liebevoll, trotz dem ihm die nötige Erfahrung in der Landwirtschaft fehlt. Er kommt jedoch nicht in der Absicht, Annalisa zu heiraten, sondern um seinen deutschen Verfolgern und seiner eigenen Hinrichtung zu entkommen...
    Auch wenn die Personen im Buch erfunden sind, orientiert sich der Roman an historischen Ereignissen. Um 1881 wanderte tatsächlich eine deutsche Gemeinde nach Amerika aus, um dort eigenes Land zu besitzen. Die im Buch erwähnten Begebenheiten (z.B. die Typhusepidemie und das Große Feuer) hat es 1881 tatsächlich gegeben. Mit diesem Wissen liest sich das Buch um so eindrucksvoller.
    Gut gefallen hat mir auch der authentische Glaube an Gott. Carl vertraut Gott bedingungslos. Annalisa glaubt zwar an Gott, kämpft aber mit starken Minderwertigkeitsgefühlen. Sie denkt, dass sie zu unwichtig ist und das Gott sich deshalb nicht um ihre Bedürfnisse kümmert. So ergänzen Carl und Annalisa sich gut.
    Obwohl mir die Handlung gut gefällt, hatte ich beim Lesen manchmal Passagen, bei denen mir die Spannung und das Tempo gefehlt haben. Annalisa und Carl sind sehr liebenswerte Charaktere, aber manchmal hätte ich mir von beiden ein wenig mehr Überraschung gewünscht. Trotzdem gefällt es mir, dass während der Geschichte beide Charaktere eine starke Entwicklung durchleben.
    Insgesamt ein schönes Buch, dass Mut macht, nicht immer gleich ja zu sagen sondern auf Gott zu vertrauen und auf seine Wege zu hoffen.

    Das Jesus kein gewöhnlicher Mann war, ist schwer abzustreiten. Doch wie ungewöhnlich Jesus wirklich war, wird noch deutlicher, wenn die Bibelstellen aus dem Neuen Testament in Zusammenhang mit der damaligen Kultur gesehen werden.


    Autor David Instone-Brewer glaubt als Pastor und Seelsorger daran, dass Jesus der Sohn Gottes ist. Doch als Forscher für das Neue Testament und Rabbinisches Judentum ist er es auch gewöhnt, Dinge kritisch zu hinterfragen. Seine These ist, dass Skandale ein Beleg dafür sind, dass die Erzählungen aus der Bibel wahr sind. So mussten die Evangelisten, auch auf die Gefahr hin, den Menschen „Munition gegen Jesus zu liefern“, auf die peinlichen und schockierenden Details über Jesus eingehen weil sie zu seinem Leben gehören.


    Beispiel ist z.B. die Herkunft von Jesu, „Marias Sohn“. In der damaligen Zeit wurden die Juden nach ihren Vätern benannt, selbst dann, wenn der Vater tot war oder die Eltern nicht verheiratet waren. Sexuelle Skandale waren nicht akzeptabel. Da Jesus in den Augen der damaligen Menschen als „uneheliches Kind“ geboren wurde, war er dem Klatsch und Tratsch der Gesellschaft hilflos ausgeliefert. Auch als Heiratskandidat kam er nicht in Frage, denn kein Vater hätte seine Tochter einem Mann gegeben, dessen Herkunft so unklar war. Dadurch wäre der rechtliche Status vieler Nachkommen gefährdet gewesen. Doch wer als Jude nicht verheiratet war und somit gegen das biblische Gebot „Seid fruchtbar und mehret euch“ verstieß, galt ebenfalls als skandalös.


    So zeigt der Autor Skandale im Leben von Jesus, dessen Freunden und in der Verkündigung von Jesus. Die Aussagen belegt er mit vielen Bibelstellen und anderen Quellen. Zum Lesen fand ich es hilfreich, das Buch sehr langsam zu lesen und eine Bibel dabei zu haben, um die Stellen vergleichen zu können. Die Kapitel sind kurz gehalten (meistens ca. 5 Seiten) und lassen sich gut lesen.


    Insgesamt ein interessantes Buch, was mit Hintergrundfakten zur damaligen Kultur überrascht, den Horizont erweitert und das Verständnis für das Leben von Jesus schärft. Eine gute Grundlage, um mehr über Jesus zu lernen.

    Der an Spielsucht erkrankte Journalist Trumann Wiley hat eine große Summe an Schulden, eine kaputte Ehe und ist arbeitslos. Außerdem liegt sein Sohn, der seit seiner Geburt einen Herzfehler hat, sterbenskrank im Krankenhaus. Die Rechnungen stapeln sich und die Zeit, die für eine mögliche Herztransplantation bleibt, wird knapper. Da bietet seine Frau Ellen ihm an, ein Buch für ihren Bekannten Terrell zu verfassen, der im Gefängnis die letzten dreißig Tage bis zur Hinrichtung abwartet. Trumann soll für den laut eigener Aussage unschuldigen Mann festhalten, wie er im Gefängnis zu Gott gefunden hat. Und Terrell möchte nach seiner Hinrichtung sein Herz spenden: An Trumanns Sohn.


    Das Dilemma, dass voraussichtlich eine Person sterben wird und (entweder Terrell oder Trumanns Sohn) und es für dieses Problem keine zufriedenstellende Lösung geben kann, macht das Buch zu etwas Besonderem. Während bei anderen Büchern das Ende absehbar ist, bleibt es hier bis zum letzten Kapitel spannend. Der Leser ist bei der Suche nach einer Lösung hin- und hergerissen und kommt nicht drum herum, mitzufiebern.


    Der Schreibstil von Chris Fabry gefällt mir gut. Es gibt viele Dialoge, interessante Nebencharaktere und viele Fragen, die im Laufe der Geschichte geklärt werden müssen. Das Buch wird fast durchgängig aus Sicht von Trumann erzählt. Auch wenn Trumann durch seine vielen Fehler nicht die sympathischste Hauptperson ist, hat mir sein Humor sehr gefallen und mich trotz vieler ernster Themen oft zum Lachen gebracht.


    Meiner Meinung nach ist der Autor Chris Fabry ist für dieses Buch zu Recht mit dem Christy-Award ausgezeichnet worden. "Mehr als mein Herz" ist ein spannendes, humorvolles Buch, was zum Nachdenken anregt, erschüttert und in Erinnerung bleibt.

    Vegetarische Gerichte sind für die meisten Menschen nicht besonders verlockend. Mindestens eine Portion Fleisch gehört für sie zu einer „richtigen“ warmen Mahlzeit dazu. Dieses vegetarische Kochbuch bietet mit über 100 familienfreundlichen und fleischfreien Rezepten eine Alternative.


    Insgesamt gibt es neun verschiedene Kategorien, denen die Rezepte zugeordnet sind: „Suppen“ und „Salate“, „Nudeln“, „Grillen“, „Aus dem Ofen“, „Aus Topf und Pfanne“, „Pfannkuchen, Bratlinge und Puffer“ „Quiche, Pizza und Co“ und zuletzt auch die Kategorie „Süßes“. Vorne im Buch gibt es eine kurze Einführung, welche Nahrungsmittel es (neben Tofu) noch als Alternative zum Fleisch gibt und welche Alternativen es zu Reis und Nudeln gibt (z.B. Couscous, Bulgur…). Außerdem gibt es einen kleinen Text zur vegetarischen Ernährung bei Kindern.


    Das Kochbuch ist in Zusammenarbeit mit Lesern der Zeitschrift „Family-Partnerschaft genießen, Familie gestalten“ entstanden. Unter jedem Rezept steht, welche Familie es eingesandt hat. Zum Teil haben die Familie kurze Tipps oder Erfahrungen zum Rezept aufgeschrieben. So wirkt das Kochbuch sehr persönlich. Wichtig ist, dass es sich um ein Family-Kochbuch handelt: Alle Rezepte sind für vier Personen ausgelegt.


    Die Seiten sind farbig und mit vielen Bildern gestaltet. Allerdings gibt es nicht zu jedem Rezept ein Bild, so dass der Leser manchmal seine Phantasie spielen lassen muss, wie die Gerichte nach dem Kochen aussehen könnten. Gut gefällt mir, dass die Zutaten separat neben der Durchführungsbeschreibung stehen und auf den ersten Blick zu erkennen sind. Viele Rezepte bestehen aus gängigen Zutaten, die man schnell und preisgünstig einkaufen kann bzw. die man im Haushalt hat (Tomatenmark, Kräuter de Provence, Knoblauch…). Für einige Rezepte muss man längerfristig planen, weil es Zutaten (z.B. Sesam, Quiona…) nicht in jedem Supermarkt zu kaufen gibt.


    Ich habe durch das Kochbuch viele leckere, gesunde Rezepte entdeckt und hatte viel Spaß beim Kochen. Glücklicherweise konnte ich sogar den einen oder anderen Fleischesser überzeugen, dass zumindest einige vegetarische Rezepte eine leckere Alternative sind. Ich werde von diesem Kochbuch sicher lange profitieren und freue mich auf viele weite leckere Gerichte.

    Dieses Buch ist das Teilnehmerbuch zum „Ehe-Kurs“, der von Nicky und Sila Lee 1996 entwickelt wurde. Üblicherweise bilden in den heute durchgeführten Ehekursen die DVD-Vorträge von Nicky und Sila Lee die Grundlage des Kurses. Das Arbeitsbuch dient dazu, die Inhalte von sieben Lektionen mit Hilfe von kurzen Stichworten und unterschiedlichsten Übungen vertieft.
    Ziel des Kurses ist es, gemeinsam an der Paarbeziehung zu arbeiten und Verhaltensmuster einzuüben, durch die man sich als Paar näher kommt und durch die man (mehr) zusammenwächst.
    Da die Kommunikation mit das wichtigste in der Ehe ist, zielen viele Übungen darauf ab, sich auszutauschen („Erzählen Sie sich ihre stärkste Erinnerung an Ihre erste Begegnung…“) oder Dinge einzuschätzen (Welches war Ihr schönster gemeinsamer Urlaub und warum?). So kann das Paar über die eigene Wahrnehmung ins Gespräch zu kommen und eventuelle Unterschiede erkennen.
    Während der ersten Lektion geht es um die „tragfähigen Fundamente“ der Ehe: Das Paar macht mit Hilfe der Übungen eine gemeinsame Bestandsaufnahme der Ehe und spricht darüber, was zu einem guten Fundament in einer Ehe gehört (z.B. Zeit miteinander zu verbringen). Die zweite Lektion thematisiert die Kunst, angemessen zu kommunizieren. Die Paare sollen sich gegenseitig nach den im Buch beschriebenen Regeln zuhören und darüber austauschen, ob es Themen in der Beziehung gibt, über die nicht ausreichend kommuniziert wird. Passend dazu geht es in der dritten Lektion um Konflikte, die sich auch in einer guten Ehe nicht vermeiden lassen. Die Übungen zielen z.B. darauf ab, sich einander anzupassen und beim Reden über bestimmte Themen (Arbeit im Haushalt, Freizeitgestaltung…) zu einigen. Die vierte Lektion handelt von Vergebung. Hier geht es um den eigenen Umgang mit Wut, um das Erkennen von Verletzungen und um angemessenes Entschuldigen. Lektion fünf bietet den Paaren an, sich über die Beziehung zu den Eltern und Schwiegereltern auszutauschen und eventuelle Zusammenhänge zur Paarbeziehung zu erkennen. In der sechsten Lektion geht es um den Austausch zum Thema Zärtlichkeit: Problembereiche sollen benannt und ein offenes Gespräch angeregt werden. Die letzte Lektion „Liebe ist…“ greift unter anderem die fünf Sprachen der Liebe von Gary Chapman auf, so dass das Paar sich über seine eigene Sprache(n) der Liebe austauscht.
    Das Buch ist sehr ansprechend und übersichtlich gestaltet. Kleine, zum Thema passende Bilder veranschaulichen manche Situationen und dienen als gute Erinnerungsstütze. An den Seiten gibt es Platz für Notizen und zum Thema passende Bibelverse. Zu Beginn jeder Einheit steht in kurzen Stichworten und übersichtlich gestaltet eine kurze Einführung in die Theorie (z.B. Prinzipien für das richtige Zuhören).
    Insgesamt bietet das Arbeitsbuch zum Ehe-Kurs neben kurzen Theorieteilen ausführliche Übungen zum Austausch, die gegenseitiges Verständnis schaffen.

    In diesem letzten Band der Trilogie von Sarah Sundin (nach "Der Klang deiner Gedanken" und "Der Duft der Freiheit") wird über Ray, den ältesten der drei Nowak-Brüder berichtet. Ray ist eigentlich Pastor und arbeitet während des Zweiten Weltkriegs als Ausbilder für Piloten. Als er seine Familie in Kalifornien besucht, begegnet er seiner Kindheitsfreundin Helen wieder. Helen hat ihren Mann in Zweiten Weltkrieg verloren und zieht nun ihren zweijährigen temperamentvollen Sohn Jay-Jay alleine auf. Da sie von ihrem verstorbenen Mann sehr vereinnahmt wurde, nutzt sie nun die Gelegenheit, um wieder ihren ehrenamtlichen Aufgaben nachzugehen.


    Gleich zu Beginn des Buches entsteht eine Liebesgeschichte zwischen Ray und Helen. Doch beide haben große Probleme und ihre Liebe scheitert: Helen muss die Wunden, die ihr verstorbener Ehemann bei ihr hinterlassen hat verarbeiten und Ray sieht sich selber als Feigling, weil er nicht wie alle anderen Männer an der Front kämpft. Bekommen die beiden eine zweite Chance?


    Am Anfang fiel es mir schwer, in das Buch einzusteigen. Es gab sehr viele Details und viele Personen und ich konnte nur langsam erkennen, worauf die Geschichte (außer der Liebesgeschichte) abzielt. Doch ab Mitte des Buches konnte ich nicht mehr aufhören zu lesen. Helens Probleme, die langsam ans Licht kommen, haben mich erschüttert und sehr traurig gestimmt. Obwohl ihre Lange manchmal aussichtlos schien, zeigt sich Helen als Kämpferin, die versucht, nach außen den Schein aufrecht zu erhalten um ihr eigenes Kind zu schützen.


    In Ray, der während des Buches an die Front geht, konnte ich mich nicht so gut hineinversetzen. Aber auch er ist durch seine nachdenkliche Art und seinen seltenen Sinn für Humor sympathisch und man fiebert automatisch mit ihm um sein Leben.


    Da dies der letzte Band der Trilogie ist, fand ich es toll, dass auch die anderen beiden Nowak-Brüder und ihre Frauen in dem Buch als Nebencharaktere öfter vorkommen und man erfährt, wie sich ihre Beziehungen entwickelt haben. Allerdings dürfte es nicht zwingend notwendig sein, alle Bände zu kennen.


    Ein Buch für alle, die schon die ersten beiden Bände der Trilogie kennen sowie für Leser, die gerne historische, spannende Liebesromane mögen.

    Die Autorin Lysa TerKeurst kennt aus eigenem Erleben unkontrollierte und unerwünschte Gefühle. Anhand von Beispielen berichtet sie, was es heißt, die Nerven zu verlieren und wie frustriert sie deswegen oft gewesen ist.


    In ihrem Buch macht sie den Lesern Mut machen, an diesen Gefühlen zu arbeiten und auch negative Gefühle ernst zu nehmen. Dabei bleibt sie realistisch und verspricht keine augenblicklichen Veränderungen, sondern kleine, unvollkommene Fortschritte. Sie geht von zwei unterschiedlichen Emotionstypen aus: Dem "Unterdrücker", der alles in sich hineinfrisst und dem "Explosiven", der seine Gefühle nach außen kehrt. Sie entwirft eine Art Reaktionsschema, wie man mit diesen extremen Gefühlen wie Neid, Ärger und Stress am besten umgehen kann. Dies kann z.B. passieren,
    in dem der Mensch Gott Dankbarkeit entgegen bringt und die Perspektive
    wechselt, so dass er zu sich sagt: "Wenn dass das Schlimmste ist, was mir
    heute passiert ist, dann ist es immer noch ein ziemlich guter Tag." Oder in dem der Mensch sich (sonntags) Zeit zum Durchatmen nimmt.


    Das Buch ist sehr einfach und verständlich geschrieben. Die Autorin hat sehr tiefgründige Gedanken, verwendet aber keine Fachbegriffe. Sehr gut gefallen hat mir ihr Talent, die Dinge auf den Punkt zu bringen. Ihre Überlegungen und Tipps belegt sie mit aufbauende Bibelzitate und ermutigt, die Worte auswendig zu lernen um sie zu verinnerlichen:" Macht euch um nichts Sorgen. Wendet euch vielmehr in jeder Lage mit Bitten und Flehen und voller Dankbarkeit an Gott und bringt euer Abliegen vor ihn (Philliper 4,6)."


    Ich kann das Buch jedem Menschen empfehlen, der öfter als er möchte emotional reagiert und der gerne an seinen Emotionen arbeiten möchte. Die Autorin schreibt so einfühlsam, dass sich jeder Mensch in dem Buch wiederfinden und somit davon profitieren dürfte.

    Ein skurriler Titel, der auf eine amüsante Handlung hindeutet:


    Das Buch spielt im Jahr 1885 in einem kleinen Dorf in Texas. Crockett Archer, der gerade seine Ausbildung als Prediger abgeschlossen hat, befindet sich dem Weg nach Brenham zu einem Vorstellungsgespräch. Doch die ruhige Zugfahrt wird unterbrochen, als Banditen den Zug stürmen und nach einem Prediger verlangen. Sie entführen Crockett, der einer der Tochter der Banditen als Geburtstagsgeschenk präsentiert werden soll. Joanna Robbins ist entsetzt über ihr Geschenk und die Entführung. Doch dann beschließen Crockett und sie, die gemeinsame Zeit zu nutzen. Joanna vertraut ihm an, dass sie die Seele ihres Vaters retten möchte. Dieser hat seine kriminelle Vergangenheit zwar weitestgehend aufgegeben, aber eine starke Abneigung gegenüber den Glauben. Und so bitte Joanna Crockett, die kleine Kirche im Dorf wieder mit Leben zu erwecken…


    Wer das Buch „Kann es wirklich Liebe sein“ von Karen Witemeyer gelesen hat, kennt Crockett Archer als einen der vier „Archer-Brüder“ schon als Nebencharakter. Nun wird er zur Hauptperson und beeindruckt mit seinem starken Vertrauen auf Gottes Hilfe und seine Leidenschaft für den Glauben an Gott. Joanna ist die zweite Hauptperson. Sie ist anfangs schüchtern und zurückhaltend, fasziniert aber durch ihr liebevolles Herz und ihre unerschrockenen Ideen.


    Durch die seltsame Idee, einen Prediger zu entführen, ist das Buch amüsant. Obwohl die Handlung sehr langsam beginnt, überschlagen sich später die Ereignisse und es wird spannend. Historische Fakten, z.B. über politische Geschehnisse, gibt es nicht. Aber durch die Beschreibung von Kleidung und Lebensgewohnheiten hat die Geschichte die passende Atmosphäre, die den Leser mit in die Vergangenheit nimmt. Verglichen mit dem Buch "Kann es wirklich Liebe sein" hat dieses Buch aus meiner Sicht mehr Tiefgang. Joannas Vater benötigt Heilung der Wunden aus der Vergangenheit und Unterstützung dabei, sich Gott zu öffnen. Hier wird deutlich: Gott hat seine eigenen Wege, die unergründlich sind. Und auch Joannas einfühlsame und unaufdringliche Art tut ihrem Vater sehr gut.


    Ich möchte das Buch allen empfehlen, die historische Romane mit Liebe, Romantik, ein wenig Tiefgang und Spannung mögen.

    Die junge Ärztin Ruby Dawn staunt nicht schlecht, als sie ihren Exfreund Tom angeschossen auf der Straße findet. Ihre letzte Begegnung in der Jugendstrafanstalt Dresden Hights liegt zehn Jahre zurück. Tom arbeitet mittlerweile als verdeckter Drogenermittler. Doch als Ruby, die in einer Ambulanz kostenfrei Menschen, die auf der Straße leben behandelt, in Gefahr gerät, ist auch er machtlos. Wer steckt hinter den Mordanschlägen an Ruby? Wohin ist der Sohn ihrer Arbeitskollegin verschwunden? Und was soll mit der Zerstörung von Rubys Ambulanz bezweckt werden? Gelingt es Tom und Ruby, trotz all der schrecklichen Ereignisse wieder zusammenzufinden?


    Spannend und actionreich ist das Buch auf jeden Fall. Es lässt sich schnell lesen und macht bis zum Schluss neugierig darauf, wie es weitergeht. Zwischendrin gibt es kurze Passagen (meistens nicht länger als 3 Seiten), die in der Vergangenheit spielen oder aus Sicht von Tom geschrieben sind.


    Doch für meinen Geschmack gab es in dem Buch zu viele actionreiche Handlungen, so dass die Geschichte nicht mehr authentisch gewirkt hat: Mord, Mordanschlag, Schießereien, ein Bombenanschlag, Drogenhandel und Betrug decken fast das ganze Spektrum von kriminellen Machenschaften ab. Ruby, die Hauptperson bricht zwar immer wieder in Tränen aus, reagiert jedoch so tapfer, so dass sie unvernünftig handelt und auf eigene Faust loszieht. Dadurch konnte ich mich nicht so gut in sie hineinversetzen. Außerdem hat mir der Tiefgang bei dem Buch dadruch gefehlt. Der Glaube an Gott, den Ruby nicht mehr aufrecht erhalten kann, wird durch kurze Gebete oder kurze Gespräche erwähnt und so in den Alltag mit einbezogen.


    Das Buch hat mir wegen des mitreißenden Schreibstils trotz den Kritikpunkten sehr gut gefallen. Langweilig wird es beim Lesen auf keinen Fall. Wer nicht allzu sehr auf authentische Handlungen besteht und gerne Nervenkitzel und Action mag, sollte das Buch lesen.

    Die Familientherapeutin Andrea Henderson zieht mit ihrem Sohn Dustin in den kleinen Ort Moses Lake, um dort nach der Scheidung einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen. Sie hat bisher sehr eingeschränkte Berufserfahrungen und ist verunsichert, ob sie ihrer neuen Arbeit gewachsen ist. Zusätzlich macht sie sich Gedanken um ihren Sohn, der von dem Ranger Mart McClendon bei einer gefährlichen Aktion erwischt wird. Zufällig gerät sie an einen Fall, der ihr keine Ruhe mehr lässt und bei dem sie enger mit Mart zusammenarbeitet, als sie eigentlich möchte…


    Der Roman ist mit sehr viel Liebe zum Detail geschrieben. Manchmal war ich beim Lesen für diese Details zu ungeduldig und hätte mir ein schnelleres Fortschreiten der Handlung gewünscht. Auf der anderen Seite machen gerade diese Details das Buch sehr tiefgründig. Sie beschreiben die Geschehnisse rund um die Hauptpersonen, darunter auch die Gedanken und Gefühle. So wirkt die Geschichte sehr realistisch, gut überlegt und rund. Das Buch ist mit Wechsel nach jedem Kapitel aus der Sicht von Mart und Andrea geschrieben. Sie erzählen beide in der Ich-Form, was manchmal bei einem Kapitelwechsel zu kurzzeitiger Verwirrung geführt und zusätzliche Konzentration gefordert hat. Doch vor allem Andreas Konflikt, anderen Leuten beruflich zu helfen, aber am eigenen Sohn zu scheitern, wird gut deutlich.


    Sehr gut gefallen hat mir die Einbeziehung des Glaubens an Gott. Andrea, die vorher mit einem Pastor verheiratet war, möchte sich eine Pause von der Gemeinde gönnen und in Ruhe über ihre Scheidung nachdenken. Auch Mart ist zurückhaltend, was sonntägliche Gottesdienstbesuche angeht. Doch der Pastor des Ortes lebt seinen Glauben sehr authentisch und hilft den beiden unbewusst, auf ihren früher gelegten Glaubensgrundlagen wieder aufzubauen.


    „Moses Lake“ ist das zweite Buch von Lisa Wingate, das ins Deutsche übersetzt wurde. Ihr erstes Buch, „Blue Moon Bay“ spielt ebenfalls in dem Ort Moses Lake. Man muss es, um dieses Buch zu verstehen, aber nicht gelesen haben.
    Ich kann es allen empfehlen, die sich gerne auf tiefgründige, detailreiche Bücher einlassen und eine Mischung aus Spannung, Liebe und Umgang mit alltäglichen Problemen mögen.

    Dieses Buch war für mich eine echte Überraschung. Es hat mir nicht nur gefallen, sondern es hat mich mitgerissen und ich habe es innerhalb von 24 Stunden verschlungen. „Die stillen Wasser von Amberley“ ist der zweite Roman von Dorotheé Heck beim SCM-Verlag und macht schon durch das schöne Cover Lust auf Lesen.


    Julia Maybach hat als alleinerziehende Mutter alle Hände voll zu tun: Sie muss ihre beiden Kinder versorgen, den Haushalt managen und nebenbei durch ihre Arbeit als Journalistin von einem Termin zum nächsten hetzen. Ein wenig entspannen kann Julia sich, als sie gemeinsam mit den Kindern zwei Wochen auf einem Bruderhof in England verbringt. Hier lebt eine religiöse Gemeinschaft, die sich, ähnlich wie die Amisch selber versorgt, jedoch gegenüber Elektrizität aufgeschlossen ist. Julia möchte einen Zeitungsartikel über das Leben in der Gemeinschaft schreiben und wird deshalb in alle Arbeit mit eingebunden. Doch dann stößt sie auf einen Mord, der in der Nähe des Brüderhofes geschehen ist. Und plötzlich taucht ihr Noch-Ehemann Paul auf, der als Kriminalbeamter im Mordfall ermittelt. Eigentlich wollte Julia mit ihm abschließen, doch auf der anderen Seite ist sie viel zu neugierig, wer hinter dem Mordfall stecken könnte und mischt sich in die Ermittlungen ein…


    Das Buch lässt sich leicht und flüssig lesen. Es hat viele Dialoge und alltägliche Situationen, die sich gut nachvollziehen lassen. Das Leben der Gemeinschaft auf dem Brüderhof wird etwas ausführlicher beschrieben und gibt einen guten Einblick in die Arbeits-, Denk- und Lebensweise der Gemeinschaft. Die Gemeinschaft wird besonders durch den Glauben an Gott geprägt. Sie leben den Glauben sehr intensiv und führen Julia, die früher einmal in einer Gemeinde war, aber nun wenig mit dem Glauben zu tun hat, wieder ein Stück an Gott heran. Die kompromisslose und von Nächstenliebe geprägte Lebensweise beeindruckt.


    Die Ermittlungen um den Mordfall sind ebenfalls sehr spannend und der Verlauf war für mich nicht vorhersehbar. Immer wieder kommen neue kleine Hinweise, die erst zum Schluss den wahren Täter entlarven. Mir ist beim Lesen ein wenig mulmig zumute geworden.


    Auch die Auseinandersetzung von Julia mit ihrem Noch-Ehemann fand ich sehr gelungen und glaubwürdig. Julias Gedanken und Gefühle werden in Gesprächen mit einer Frau von Bruderhof genau geschildert und Julias Sichtweise wird durch Anregungen der Frau vom Brüderhof verändert.


    Eine sehr gelungene Mischung aus Glauben, Liebe und Spannung mit viel Lebendigkeit und Tiefgang. Ich freue mich auf das nächste Buch von Dorotheé Heck.

    Bislang kannte ich nur „Das Geheimnis der Apothekerin“ von Julie Klassen, das mir gefallen, aber mich nicht übermäßig mitgerissen hat. Deshalb freue ich mich, dass ich nun ein weiteres Buch von Julie Klassen gelesen habe, dass ich gar nicht mehr zu Seite legen wollte:


    Der pflichtbewusste Tanz- und Fechtlehrer Alec Valourt sucht mit Mutter und Schwester Unterschlupf bei seinem Onkel im überschaulichen Ort Beaworthy. Schon bald muss er feststellen, dass seine Hilfe nicht benötigt wird: Da die einflussreiche Lady Amelia das Tanzen verbietet, lehnen die meisten Einwohner von Beawothy das Tanzen ebenfalls ab. Um seinen Lebensunterhalt zu verdienen nimmt Alec zögerlich eine Stelle als Sekretär von Lady Amelia an. Nach und nach lernt er die Bewohner des Ortes besser kennen und ist besonders von Lady Amelias hübscher Tochter Julia beeindruckt. Und auch Julia scheint nicht nur an Alecs Tanzschritten heimliches Interesse zu haben… Ist es nur der Reiz des Verbotenen oder steckt mehr dahinter? Kann Alec sich gegen Lady Amelia durchsetzen? Und wer ist der geheimnisvolle fremde Mann, der plötzlich in Beaworthy auftaucht?


    Das Buch spielt im Jahr 1816. Dementsprechend ist auch die Sprache im Buch der damaligen Zeit angepasst, aber auch in heutiger Zeit gut verständlich. Es ist faszinierend, über die reiche und vornehme Gesellschaft zu lesen und sich in das schöne und sichere Leben samt kulturellen Traditionen einzutauchen. Julia und ihre Mutter verbergen beide Geheimnisse, die erst während der Geschichte langsam ans Licht kommen, und man merkt, dass vieles nicht so harmonisch ist, wie es versteckt durch den Reichtum zu sein scheint.


    Auch die bodenständige und willensstarke Hauptperson Alec hat mir sehr gefallen und einen passenden Ausgleich gebildet. Ers ist ein echter Gentleman, so wie ihn sich die Frauen erträumen. Neben ihm werden viele unterschiedliche Charaktere des Ortes vorgestellt und machen die Geschichte lebendig. Auch der Glaube an Gott spielt eine Rolle. Einige Charaktere gehören zu den Bryaniten. Die anderen Bewohner wie Alec und Julia gehen in die Dorfkirche. Alle versuchen, Gott in ihr Leben einzubeziehen und die Botschaft des Evangeliums auf ihr Leben zu beziehen.


    Insgesamt ein schönes, leicht zu lesendes und romantisches Buch von Julie Klassen, das eine schöne christliche Botschaft vermittelt, voller Geheimnisse steckt und Lust auf Tanzen macht.


    ASIN/ISBN: 3775155635

    Lynn Austin, überwiegend als Bestsellerautorin verschiedenster Romane und mehrfache Christy-Award-Gewinnerin bekannt, gewährt uns einen tiefen Einblick in ihre Gedanken und persönlichen Erlebnisse mit Gott. Sie lässt uns an ihrer Rundreise durch Israel teilhaben, in der sie neue Kraft tanken und ihre Beziehung zu Gott wieder auffrischen möchte.


    Nachdem ihre drei Kinder zur gleichen Zeit von zu Hause ausgezogen sind und ihre Schwester und beste Freundin stirbt, fühlt sich Lynn Austin leer und kraftlos. Ihrer Beziehung zu Gott fehlt die tägliche Leidenschaft und sie hat das Gefühl, dass ihre Gebete nicht ankommen. Um die Routine zu durchbrechen beschließt sie, gemeinsam mit ihrem Mann eine Pilgerreise durch Israel zu machen.


    Im Buch schildert sie ihre Erlebnisse und Erkenntnisse während der Reise. Da ich selber noch nicht in Israel war, konnte ich viel dazu lernen und mein Wunsch, selber dort hinzureisen ist gewachsen. Auf der Reise besichtige Lynn Austin überwiegend Orte, an denen biblisch erzählte Ereignisse stattgefunden haben. So bringt sie dem Leser Teile der Bibel nahe und zeigt, was wir für unser heutiges Leben daraus lernen können. Durch die Beschreibungen kann man sich gut in die damalige Kultur und in die Personen hineinversetzen. Außerdem erhält man viele Zusatzinformationen über jüdische Traditionen und über das heutige Leben in Israel.


    Ich würde empfehlen, beim Lesen eine Bibel dabei zu haben, da Lynn Austin manche Bibelstellen nur andeutet und man diese noch einmal auffrischen kann. Auch eine Karte von Israel ist eine gute Unterstützung. Es befindet sich zwar eine am Anfang des Buches, doch diese erschien mir viel zu ungenau und oberflächlich. Jedes Kapitel endet mit einem selbstgeschriebenen Gebet von Lynn Austin. Außerdem gibt es nach jedem Kapitel Fragen, die man in einem Gesprächskreis besprechen oder alleine darüber nachdenken kann. Die Fragen weisen z.T. auf weitere Bibelstellen hin. Ansonsten haben sie mir wenig neue oder außergewöhnliche Denkanstöße gegeben.


    Mir hat Lynn Austins Bericht sehr gut gefallen. Man lernt die Autorin ein wenig besser kennen, blickt hinter die Fassade und beginnt, sich in die in Bibelstellen geschilderten Erlebnisse und Personen hineinzuversetzen. Aus diesem Grund hat sich das Lesen für mich sehr gelohnt und ich kann das Buch nur weiterempfehlen.

    Wenn die Angst kommt, bist du da“-eine schöne und beruhigende Zusage an Gott. Das zu der Aussage passende Buch zeigt in zwölf Kapiteln verschiedenste Situationen aus Altem und Neuem Testament, in denen Gott den Menschen beigestanden und sie getröstet hat.


    Jedes Kapitel steht unter einem bestimmten Motto und beginnt mit einem Zitat zum Thema Angst. Danach ist eine kurze Bibelstelle abgedruckt, die erläutert und erklärt wird. Diese Erläuterungen haben sehr geholfen, sich in die Situation hineinzuversetzen. Trotzdem hätten sie ein wenig ausführlicher sein können. Zu jedem Kapitel gehört ein gemaltes Bild, das mit dem Thema Angst zu tun hat. Auf den Bildern sind überwiegend Umrisse und verschiedene Farben ohne große Details zu sehen. Sie zeigen Situationen in den Menschen Angst haben und sprechen durch die passende Farbwahl (z.B. dunkle Farben für die Angst und gelb für Gottes Schutz) für sich. Neben den Bildern steht eine Interpretation dazu, die dem Leser das Verständnis erleichtert. Das Ende jeden Kapitels besteht aus einem Erlebnisbericht zum Thema Angst. Über 2-3 Seiten hinweg schildern Menschen, in welchen Situationen sie keinen Ausweg mehr sahen und wie Gott ihnen geholfen hat. Mir hat es gut gefallen, dass die Geschichten überwiegend realistisch waren und jedem von uns hätten passieren können. Oft haben die Menschen Trost gefunden, auch wenn die Situation nicht geändert werden konnte.


    Insgesamt ein schönes Buch, das Mut macht und hilft, sich in der Angst wieder auf Gott zu fixieren. Trotzdem kann es bei starker Angst eine professionelle Therapie nicht ersetzen, sondern nur ein zusätzlicher Begleiter sein. Es eignet sich gut als Geschenkebuch für Menschen in schwierigen Situationen, da die Kapitel kurz sind und auch bei geringer Konzentration leicht zu lesen sein dürften.

    Nach "Hadassa" und "Rapha" ist nun auch der dritte Band der "Mark of the lion"-Trilogie von Francine Rivers als überarbeitete Neuauflage erschienen.
    Der dritte Band spielt parallel zum zweiten Band. Beide Bücher knüpfen ans Ende des ersten Bandes an. In diesem Band geht es um Atretes, den kaum zu bändigenden Gladiator, der sich in der Arena seine Freiheit erkämpft hat. Als er hört, dass sein Sohn lebt und nicht, wie befohlen zum Sterben ausgesetzt wurde, macht er sich auf die Suche nach dem Kind. Der kleine Caleb ist inzwischen bei der Witwe Rizpa untergekommen. Atretes entwendet ihr seinen Sohn, muss aber feststellen, dass der kleine ohne Rizpa nicht zu beruhigen ist. So holt er auch Rizpa und damit eine freundliche, geduldige Christin in sein Haus. Als Artretes zurück in die Arena soll, fliehen die drei mit einer Gruppe anderer Christen in Richtung Germanien, Atretes alter Heimat. Doch Rizpa ist an der Seite von Artretes, der mit seinem Jähzorn und seiner Wut unberechenbar ist, alles andere als glücklich.


    Theophilus wird zum Reisebegleiter von Rizpa, Artretes und Caleb. Hier wird der Bezug zur Bibel deutlich: An Theophilus sind das Lukasevangelium und die Apostelgeschichte geschrieben, ansonsten ist wenig über ihn bekannt. Der Roman ist durch den starken Glauben an Gott geprägt. Die Christen in dem Buch sind bereit, für Gott zu sterben. Sie stellen Gott an die höchste Stelle und handeln, manchmal gegen jede Vernunft, so, wie Gott es ihnen sagt. Das ist beeindruckend und macht die Personen zu einem echten Vorbild.
    Francine Rivers erweckt ein Stück Geschichte durch spannende Handlungen und ungewöhnliche Hauptcharaktere wieder zum Leben. Mich hat das Buch ermutigt, noch mehr über die damalige Zeit und die ersten Christen zu Erfahren und sie zum Vorbild zu nehmen. Ob das Buch ohne die ersten zwei Bände auch so ein Lesevergnügen ist, kann ich nicht sagen. Wahrscheinlich würde man nach den ersten Kapiteln gut in die Geschichte finden, denn außer Atretes kommen keine bekannten Charaktere aus den beiden ersten Bänden vor. Um Atretes zu verstehen, ist es aber sich hilfreich, zumindest Band 1 vorher zu lesen.
    Für mich ist "Atretes" das beste Buch aus dieser Trilogie. Es wird mir lange in Erinnerung bleiben.

    August 1853: Charlotte (Charlie) von Ripdorf macht sich auf den Weg nach Gloucester, um dort als Gesellschafterin für ein junges Mädchen zur arbeiten, dass körperlich behindert ist. Sie möchte mehr von der Welt sehen, als ihre Heimat Deutschland. Mallory wird nicht nur zu ihrer besten Freundin, sondern Charlotte verliebt sich auch in den Sohn des Hausherren. Als dieser bei einem Reitunfall stirbt, bricht für Charlotte eine Welt zusammen. Sie bekämpft ihre Trauer, in dem sie im ehemaligen Kinderzimmer ihres Verlobten Zeit verbringt. Dabei fällt ihr ein Brief in die Hände, der mit "Dear Charlie" beginnt. Doch sie findet schnell heraus, dass dieser Brief nicht an sie gerichtet ist, sondern es noch eine weitere Person namens Charlie im Leben ihres Verlobten gab. Offensichtlich handelt es sich um seine Schwester, die nach einem Streit jeglichen Kontakt zur Familie abgebrochen hat. Doch Charlotte gibt nicht so leicht auf: Sie macht sich auf die Suche nach Charlie, um die Familie wieder zusammenzuführen...


    Die Geschichte eignet sich gut zum Entspannen. Sie bringt einige Überraschungen mit sich und lässt sich leicht lesen. Manche Leser stören vielleicht die längeren Beschreibungen, aber ich habe diese als sehr angenehm und schön empfunden. Sie waren oft auf die Natur bezogen und haben der Geschichte dadurch die passende Atmosphäre gegeben.
    Ein wenig gewundert habe ich mich darüber, dass der Glaube an Gott nur am Rand erwähnt wird. Doch man merkt, dass Charlotte ihr Glaube sehr wichtig ist und dass sie aus ihrem neuen Glauben Kraft nimmt. Es gibt also kleine Anstöße, sich somit auch über den eigenen Glauben Gedanken zu machen, ohne dabei den Leser in irgendeine Richtung zu drängen.


    Eine schöne Geschichte rund um das Thema Vergebung. Sie macht Hoffnung, dass Menschen sich auch nach Jahren ändern können und Frieden immer möglich ist.

    Sommer 1855: Abigail Harding reist nach Wyoming, um dort ihre Schwester zu besuchen und nach deren Wohlbefinden zu schauen. Bereits die Anreise in der Kutsche verläuft anders als erwartet. Die Kutsche wird überfallen und die Insassen entkommen nur knapp einem Raub. Held der Fahrt ist Leutnant Ethan Bowles, der die Kutsche angemessen verteidigen konnte. Kaum in Wyoming angekommen, hat Abigail, auf die in ihrer Heimat ihr beinahe-Verlobter wartet, schon die nächste Begegnung mit Ethan. Da es ihrer Schwester tatsächlich nicht gut geht, beschließt sie, eine Weile in Wyoming zu bleiben. Und prompt lernt sie die Stadt kennen und lieben...


    Das Buch lässt sich angenehm lesen und bietet eine schöne Liebesgeschichte. Dafür, dass das Buch relativ dick ist, passiert jedoch vergleichsweise wenig Handlung. Manchmal kamen die Charaktere sehr klischeehaft rüber. Aber das Buch hat auch überrascht. Gerade Hundeliebhaber dürften sehr auf ihre Kosten kommen, denn Abigail freundet sich schnell mit einem kleinen Welpen an, der nicht immer so brav ist, wie er sein sollte.
    Der Glaube an Gott wird überwiegend in einzelnen Gesprächen thematisiert. Abigail, Tochter eines Predigers, holt sich immer wieder durch Gebet neue Kraft für ihre Vorhaben. Ethan hingegen kämpft aufgrund seiner Vergangenheit mit seinem Vertrauen zu Gott. Diese verschiedenen Ansichten machen das Lesen sehr interessant.


    Übrigens handelt es sich beide diesem Roman um den ersten Teil einer Trilogie. Der nächste Band erzählt die Geschichte von Abigails Schwester Charlotte. Die beiden nachfolgenden Bände sind bislang leider noch nicht auf Deutsch erhältlich.


    Insgesamt ein schönes Buch zum Entspannen und Abschalten, das perfekt zu einem schönen Sommertag passt.

    Obwohl ich das Buch schon vor einigen Tagen beendet habe, bin ich noch immer tief beeindruckt. Es ist eines der Bücher, die lange in Erinnerung bleiben werden, weil sie sehr einfühlsam und tröstend geschrieben sind.


    Sam Truelove, Arzt, und Annie Truelove, Journalistin, haben sich nach einer schweren Tragödie zerstritten und auseinandergelebt. Nach fünf Jahren Trennungspause reicht Annie die Scheidung ein. Um persönliche Dinge zu regeln, reist sie in ihre alte Heimat und begegnet dabei nicht nur Sam, sondern vielen offenen Wunden. Sie gerät in ein Gefühlschaos aus Sehnsucht, Erschöpfung, Wut und Liebe. Und macht erste Schritte in Richtung Heilung, auch wenn dies ein langer Prozess ist.
    Dabei erhält sie Unterstützung von ihrer eigenen Familie, aber auch ihrer Schwiegerfamilie und einer alten, fremden Frau. DDiese Protagonisten spielen in dem Roman ebenfalls eine wichtige Rolle und tragen dazu bei, dass das Buch sehr abwechslungsreich, überraschend und tiefgründig ist.
    Das Auf und Ab der inneren Heilung ist überzeugend dargestellt. Annie kämpft mit Gott, mit ihrem Mann Sam und mit sich selber Dabei erlebt sie Rückschläge und Veränderungen. Das Buch wechselt auch in die Perspektive von Sam und dessen Mutter Mary. Beide haben ebenfalls ihre Päckchen zu tragen, auch wenn jeder anders damit umgeht. Sam stürzte sich z.B. jahrelang in die Arbeit um seine Schmerzen zu unterdrücken, die er nun, nachdem er seinen Job verloren hat, nicht mehr verdrängen kann.


    Trotz harten Themen und Schicksalen ist der Roman auch ein Wohlfühl-Buch, das den Schmerz zwar beim Namen nennt, aber Heilung und Vergebung erkennen lässt. Es macht Mut zu kämpfen, die Wahrheit auszusprechen und Gott gegenüber ehrlich zu sein. Ein Buch, was ganz oben auf die Bestseller-Liste gehören sollte und von dem man viel lernen kann.

    In diesem Buch erweckt Lynn Austin einen Teil der jüdischen Geschichte aus dem Alten Testaments wieder zum Leben. Das jüdische Volk, das ab 597 v. Christus ins babylonische Exil vertrieben wurde, bekommt von König Kyros 58 Jahre später die Erlaubnis, wieder nach Jerusalem zu gehen und den vor Jahren zerstörten Tempel wieder aufzubauen. Mit unter den Zurückkehrenden sind der 11-jährige Sacharja, seine Großeltern und seine Freundin Yael mit ihrem Vater. Sie kämpfen gemeinsam gegen Heimweh, Zweifel und Angst. Hilfe bekommen sie durch die Worte der Thora, durch intensive Gespräche von Gott und sogar durch Prophetien.


    Als Grundlage der Geschichte hat Lynn Austin neben den biblischen Büchern Esra, Haggai und Sacharja auch Teile aus „2. Könige“ und dem Buch Daniel genommen. Beim Lesen habe ich oft die Bibel zur Hand genommen und die passenden Bibelstellen dazu gelesen, um besser zu verstehen, welche Teile frei(er) erfunden sind oder wortwörtlich in der Bibel stehen. Dadurch habe ich für das Lesen des Buches lange gebraucht, aber nebenbei viel gelernt. In den Dialogen werden die Bibelworte oft etwas verändert und dadurch verständlicher wiedergegeben, so dass man der Geschichte gut folgen kann. Außerdem entsteht durch die frei erfundenen Teile eine neue Perspektive, die das Verständnis für die Bibeltexte erweitert und kulturelle Hintergründe erläutert. Leitvers des Buches ist für mich Sacharja 4,6: „Was du vorhast, wird dir nicht durch die Macht eines Heeres und nicht durch menschliche Kraft gelingen: Nein, mein Geist wird es bewirken. Das verspreche ich, der Herr, der allmächtige Gott.“


    Das Buch ist schwer mit den anderen Büchern von Lynn Austin zu vergleichen, da es sich thematisch sehr von diesen abhebt. Doch wie wir es von Lynn Austin kennen, ist auch dieser Roman vielschichtig, tiefgründig und bleibt im Gedächtnis. Er zeigt, wie bedingungsloses Vertrauen zu Gott aussehen kann. Dadurch wird vor allem der Prophet Sacharja zu einem echten Vorbild.


    Ein gut recherchierter, beeindruckender historischer Roman, der die biblische Erzählung rund um den Propheten Sacharja lebendig werden lässt.

    „Was kommt nach dem Tod?“ Mit diesen und anderen Fragen beschäftigt sich Autor und Arzt Reggie Anderson in seinem Roman. Eingebettet sind diese Fragen in der Erzählung seiner Lebensgeschichte. Er wächst mit dem christlichen Glauben auf und erlebt Gottes Gegenwart sehr deutlich. Doch als Jimmy und Jerry, entfernte Verwandte und enge Freunde von ihm bei einem Massaker ums Leben kommen, wendet er sich von Gott ab. Nach der Schule beginnt er sein Studium und verehrt die Naturwissenschaften anstelle von Gott. Als sein Traum, Pilot zu werden, scheitert, entscheidet er sich notgedrungen für die Medizin. Dabei findet er zurück zu Gott.


    Im zweiten Teil des Buches, für mich der beeindruckendste Teil, erzählt er von seinen Erlebnissen mit sterbenden Patienten. Oft spürt er dabei Gottes Gegenwart und einen tiefen Frieden. Durch seinen starken Glauben sieht er den Tod nicht als Sterben, sondern als ein Hineingeboren werden in eine andere Welt bzw. in Gottes Arme. So ist der Tod für ihn, trotz dem der Mensch fehlen wird, ein Grund zur Freude. Diese Gedanken ermutigen und regen zu einer neuen Einstellung zum Thema Tod an.


    Im dritten Teil des Buches folgt wieder ein Teil seiner Lebensgeschichte. Hier muss er sich mit Todesfällen im eigenen Familien- und Freundeskreis auseinandersetzen. Aber auch dabei hilft ihm sein Glaube. Auch ein Traum, in dem er einen Einblick in ein Leben nach dem Tod erhält, stärkt ihn.
    Wer nur den Klappentext des Buches liest, der könnte mit falschen Erwartungen an das Buch gehen. Bei dem Buch handelt es sich um eine Art Biographie, die unter anderem von der Sterbebegleitung berichtet. Doch auch andere Themen wie Glauben, Zweifel, Liebe, Familie, Trost und Angst werden angeschnitten. Wer gerne Musik hört, wird sich auch darüber freuen, etwas über Steven Curtis Chapman, einen bekannten Musiker und Freund der Familie zu lesen.


    Insgesamt ein bewegendes, zum Nachdenken anregendes Buch, das neben einer ungewöhnlichen Lebensgeschichte auch interessante und herausfordernde Gedanken zum Thema Tod und Sterben bietet.