Beiträge von sonnenblume1988

    Die Rettungsassistentin Rebekka Siebeck und ihr Team retten durch ihren Einsatz nach einem Autounfall dem reichen Amerikaner Marty das Leben. Nach seiner Genesung nimmt Marty Kontakt zu Rebekkas Team auf und lädt diese nicht nur zu einem Picknick, sondern auch zu seiner Hochzeitsfeier nach Thailand ein, zu der Rebekka nach einigen Überlegungen fliegt. Durch Marty lernt Rebekka den Ingenieur Lukas Becker kennen, der während des Urlaubs in Thailand mehr als ein guter Freund für sie wird.


    Während die schöne, idyllische Landschaft in Thailand mit Strand, Meer und Palmen zum Träumen einlädt, bahnt sich eine Naturkatastrophe an: Auf den ruhigen Urlaubsort rast eine große Welle zu, von der niemand etwas ahnt…


    Das Buch erzählt eine Geschichte um den Tsunami, der am 26. 12. 2004 durch ein Beben im Indischen Ozean ausgelöst wurde und ca. 230.000 Menschen das Leben genommen hat. So war ich beim Lesen erneut sehr betroffen über das Ausmaß der Katastrophe, die heute bei mir schon in Vergessenheit geraten ist.


    Elisabeth Büchle schildert einfühlsam, wie schnell sich ein Menschenleben verändern kann und wie unberechenbar das Leben ist. Zwischendrin gibt es kleine Abschnitte mit kurzen, gut recherchierten Fakten, die erzählen, wie die Naturkatastrophe zustande kommen konnte. Dennoch gibt das Buch Grund zur Hoffnung. Es lenkt den Fokus neben den vielen Verletzen und Toten auf die Überlebenden, den Zusammenhalt und das Miteinander.


    Das Buch lässt sich sprachlich leicht lesen. Rebekka und Lukas sind sympathische Hauptcharaktere, in die ich mich schnell hineinversetzen konnte. Beide glauben an Gott. Im Buch wird deutlich, wie wichtig insbesondere Rebekka der Glauben ist. Später, als der Tsunami ausbricht, beschäftigt sich Lukas mit der Frage, warum Gott dieses Unglück zugelassen hat. Dennoch ist der Glaube nie aufdringlich oder störend.


    Insgesamt ein toller Roman von Elisabeth Büchle, der die Geschehnisse rund um den Tsunami 2004 erzählt und in eine schöne Liebesgeschichte einarbeitet.

    Nashville 1869: Die junge, etwas rebellische Maggie Linden lebt mit ihrem Vater auf der Farm Linden Downs. Sie trainiert ihr Vollblutpferd Bourbon Belle, in der Hoffnung, dass dieses das Peyton Stakes, das größte Pferderennen in ganz Nashville gewinnt und sie mit der Siegesprämie die hohen Steuerschulden für die Farm abbezahlen kann. Doch da ist Vater schwer krank ist und ihr Jockey plötzlich wegzieht, bleibt nur eine Alternative. Zur gleichen Zeit kommt der fast 30-jährige Ire Cullen von England nach Nashville. Während er in der Stadt einige schlechte Erfahrungen aufgrund seiner Herkunft machen muss, bekommt er von Maggies Vater ein verlockendes Angebot…
    Insgesamt hat mir das Lesen viel Spaß gemacht. Die Atmosphäre zu der damaligen Zeit, das Leben auf der Farm und die Leichtigkeit, Leidenschaft und Freiheit beim Reiten werden toll beschrieben und laden zum Eintauchen in ein anderes Leben ein. Auch die sich anbahnende Liebesgeschichte zwischen Maggie und Cullen wird schön erzählt: „Das Margaret (Maggie) eine solche Feuerwaffe bedienen konnte, war beeindruckend. Dass sie ihn damit fast erschossen hätte, war weniger beeindruckend“(S.157). Nebenher gibt es noch einige weitere Rätsel, z.B. wer hinter den Angriffen auf die Farm steckt.
    Doch ansonsten gibt es für die Länge des Buches verhältnismäßig wenig Handlung, so dass zwar alle Passagen interessant geschrieben sind, ich mir als Leser aber dennoch mehr Tiefgang oder Spannung gewünscht habe. Auch am Ende gab ein keine besondere Überraschung mehr. Neben dem Reiten und dem dortigen Leben geht es um den Umgang mit Vorurteilen, dem Anders-sein, Akzeptanz und Diskriminierung, die Cullen, aber auch die Arbeiter auf der Farm am eigenen Leib erfahren müssen. Dieses Thema wird, wenn auch manchmal sehr am Rande, einfühlsam beschrieben.
    Wer bereits andere Bücher von Tamara Alexander kennt, wird bei dem Buch vielleicht an den Roman „Wie ein Flüstern im Wind“ erinnert, denn bei Linden Downs handelt es sich um die Nachbarfarm des dortigen Plantage, Belle Maede.
    Insgesamt handelt es sich um eine schöne historische Liebesgeschichte, die trotzdem man einige Handlungen hätte kürzen können, eine sehr schöne Atmosphäre verbreitet und zum Eintauchen in eine andere Welt einläd.

    Die 26-jährige Tierärztin Madison gewinnt bei einer Auktion die Teilnahme an einem Segelkurs und darf somit bei der 45. Flusssegelregatta antreten. Sie setzt alles daran, um die Regatta zu gewinnen, denn vor ihrem 17. Geburtstag kann sie den Traum ihres früh verstorbenen Zwillingsbruders noch erfüllen, dessen Ziel es war, als jüngster Teilnehmer die Regatta zu gewinnen. Als ihr Segellehrer verhindert ist, bekommt Madison Segelunterricht bei Beckett, den sie noch von Schulzeiten her kennt. Beckett merkt schnell, dass Madison panische Angst vor Wasser hat. Kann sie trotzdem die Segelregatta gewinnen? Wird ihr das helfen, ihre Albträume, die sie wegen Michaels Tod hat zu überwinden?


    Erst dachte ich, dass es sich um einen sehr oberflächlichen Sommer-Sonne-Strand-Roman handelt. Natürlich kommen die sommerlichen Gefühle bei weitem nicht zu kurz, doch der Roman hat durch Madison und Becketts Probleme und Geheimnisse, die sehr sensibel und glaubwürdig beschrieben werden, auch viel Tiefgang. Er lässt sich leicht lesen und ist sehr abwechslungsreich, da weit mehr passiert, als auf dem Klappentext des Buches beschrieben ist.


    Der Glaube an Gott wird authentisch und unauffällig in die Geschichte eingeflochten. Madison glaubt nicht, dass Gott an einer Beziehung zu ihr interessiert ist, merkt jedoch, dass ihr etwas fehlt. Ihr ganzes Umfeld hingegen, einschließlich Beckett, glaubt an Gott, drängt Madison jedoch ihren Glauben nicht auf.


    Insgesamt einer schöner Sommer-Roman, der sich mit dem Thema Vergangenheitsbewältigung und Aufarbeitung auseinandersetzt. Da er trotz vieler ernste Dialoge und Gedanken nicht schwermütig wirkt, eignet er sich gut zum Entspannen und Träumen.

    Der 27 Jahre alte Farmer Connor McNamara ist als Aussteller für eine automatische Sprinkleranlage bei der Weltausstellung zugelassen, die 1893 in Chicago stattfindet. So lässt er seine Verlobte Wanda, seinen verwitweten und verschuldeten Vater und die Baumwollfelder, auf die er schon lange allergisch reagiert, zurück. Am ersten Tag auf der Weltausstellung lernt er Della Wentworth kennen, die er mit einem verletzten Knöchel vor der Menschenmenge rettet. Doch er verliert sie wieder aus den Augen.
    Frustriert muss er bei der Weltausstellung feststellen, dass fast niemand seiner Sprinkleranlage Beachtung schenkt. Auf die wenigen Interessenten kann Connor wegen seiner Hörproblemen nicht eingehen. Doch dann bekommt er den Tipp, sich eine Lehrerin zu suchen, die ihm Lippenlesen beibringt. Und auf einmal steht er wieder vor Della…


    Der eigentliche Klappentext des Buches hört sich nicht besonders spannend an, zumal dort schon verraten wird, was mit Della und Connor passiert. Doch beim Lesen habe ich festgestellt, dass das Buch weitaus spannender ist, als ich annahm. Neben der Frage um Della und Connor sowie dessen Verlobte Wanda geht es um Connor berufliche Zukunft, um seine Hörprobleme, Dellas Platzangst, die großen Schulden von Connors Vater und vielem mehr. Mehrere Male kommt es zu unangenehmen, teils bedrohlichen Situationen.


    Mich hat das Thema „Lippenlesen“ überzeugt, dass Buch zu lesen. Tatsächlich konnte ich in diesem Buch einiges über die Geschichte der Gebärdensprache und des Lippenlesens sowie den damaligen Einstellungen dazu lernen, wobei mich manche Vorurteile sehr entsetzt haben.
    Auch die Beschreibungen der Weltausstellung in Chicago fand ich sehr interessant und gut in die Geschichte eingeflochten und dargestellt. Ich konnte mir die ganze Kulisse dort sehr gut vorstellen und wäre am liebsten selber hingefahren und mit dabei gewesen.


    Die Geschichte ist einfach und mit vielen Dialogen sehr lebendig geschrieben. Der Glaube an Gott wird ein paar Mal erwähnt, als Connor oder Della beten, ist jedoch bei beiden sehr persönlich und wird nicht nach außen getragen. Durch die einfühlsamen Beschreibungen darüber, wie es ist anders zu sein hat das Buch für mich auch echten Tiefgang.


    Insgesamt ein toller historischer Liebesroman, der sehr einfühlsam vom Leben mit Hörproblemen erzählt, beim Lesen durch viel Handlung und kurze Kapitel immer wieder Abwechslung bietet und zum Träumen anregt.

    Randy Singer, der schon viele Justizthriller geschrieben hat und durch bereits durch den christlichen Buchpreis „Christy Award“ ausgezeichnet wurde schrieb zum ersten Mal einen historischen Roman. Der führt uns zurück in die Zeit Christi führt.


    Der Roman erzählt die Geschichte des jungen Theophilus, der als Schüler beim Philosophen Seneca lernt und nach einem grauenvollen Jungenstreich auf eine Schule nach Griechenland geschickt wird, um dort seine Lehre in Rhetorik und Rechtswissenschaften abzuschließen. Mit 20 Jahren kehrt er als ausgebildeter Anwalt nach Rom zurück. Kurze Zeit später wird er zu einem der engsten Vertrauten von Pilatus. Gemeinsam durchstehen die beiden das Gerichtsverfahren, in dem Jesus, der erklärt, König der Juden zu sein, vor Gericht gestellt wird. Obwohl Pilatus und Theophilus wissen, dass er unschuldig ist, können sie gegen die Macht des Volkes nicht tun und Theophilus, der nach wie vor an die Schicksalsgötter glaubt, muss mit ansehen, wie Jesus zu Unrecht gekreuzigt wird. Seine Gewissensbisse sind tief. Doch er bekommt eine neue Chance, als er Paulus vertreten darf, der von Kaiser Nero angeklagt ist, weil er eine illegale Religion verbreitet und einen Aufstand gegen Rom anzettelt…


    Eigentlich lese ich keine Justizthriller, aber sehr gerne historische Romane, so dass ich mir diesen ausgewählt habe. Viele Szenen, z.B. von verschiedenen Hinrichtungsmethoden, Gladiatorenkämpfen und Opferungen an die Schicksalsgötter fand ich sehr grausam, doch leider sind sie wohl sehr realistisch geschrieben. Deshalb war das Buch manchmal nicht leicht. Doch ich habe es sehr gerne gelesen, weil alles sehr anschaulich dargestellt wurde, trotz der anderen Zeit und anderen Kultur gut zu verstehen war und ich viel gelernt habe. Natürlich gab es auch eine Liebesgeschichte, die allerdings nur einen kleinen Teil des Buches ausgemacht.


    Grundlagen für das Buch sind unter anderem der Bibel entnommen, z.B. die Kreuzigung Jesu. Theophilus ist der Adressat des Lukas-Evangeliums und der Apostelgeschichte. Auch der Paulus wird als Apostel oft in der Bibel erwähnt. Randy Singer, der fünf Jahre an diesem Roman gearbeitet und viel recherchiert hat, hat neben erdachten Personen auch geschichtliche Personen verwendet (z.B. Seneca, Kaiser Nero, Herodes oder Caligula) sowie Personen, die in Ablehnung an eine geschichtliche Person entstanden sind, über die nur wenig bekannt ist. Vorne im Buch befindet sich eine Übersicht, so dass man bei Bedarf mehr über die geschichtlichen Personen recherchieren kann.


    Mir hat das Buch gezeigt, wie anders diese damalige Zeit war und wie viel hinter den Erzählungen aus der Bibel wirklich steckt. Vor allem gegen Ende sind mir die Christen, die Gott bedingungslos vertrauen und die ihr Leben für Gott riskieren und auch im Todeskampf noch Gott bezeugen, zum Vorbild geworden.


    Das Buch ist eine große Bereicherung für mich gewesen. Allen Thriller-Fans oder Fans von Randy Singer kann ich das Buch sehr empfehlen. Doch ich möchte auch diejenigen, die so wie ich bei den Büchern von Randy Singer bisher gezögert haben, motivieren. Es lohnt sich sehr, das Buch zu lesen.

    Nachdem das Buch „Warum ich nicht mehr glaube“ sich mit der Frage beschäftigt hat, warum so viele Menschen sich vom Glauben abwenden, ist als Reaktion darauf das Buch „Warum wir mündig glauben dürfen“ entstanden. Es soll die Frage, nach einem mündigen, reflektierten und eigenverantwortlichen Glauben und nach einer besseren Gemeindekultur vertiefen, die aus der Kritik des Buches „Warum wir mündig glauben dürfen“ entstanden ist.
    Für das Buch wurden unterschiedliche Autoren um Beiträge gebeten, so dass es sich bei diesem Buch um einen Sammelband mit verschiedenen Aufsätzen handelt. Alle Autoren haben ihre eigenen beruflichen Hintergründe und ihren eigenen Glauben, so dass alle Beiträge verschieden sind.
    Insgesamt ist das Buch in 4 Teile geteilt. Am Anfang jeden Teils gibt es eine kurze Gesamteinleitung, in der die einzelnen Beiträge, die meistens 10-20 Seiten lang sind, vorgestellt werden. Im ersten Teil geht es z.B. darum, dass mehr Raum für Zweifel und die eigene Meinung in Gemeinden nötig ist. Im zweiten Teil wird thematisiert, wie die Begriffe „Offenheit“ und „Vielfalt“ in Gemeinden gelebt werden können. Dies basiert auf der Kritik, dass in Gemeinden oft zu starke Gesetzlichkeit herrscht. Im dritten Teil beschäftigen sich verschiedene Autoren mit der Frage, wie die Familie den Glauben prägt und wie Gemeinden einen mündigen Glauben unterstützen können. Im letzten Teil angerissen, wird der immerwährende Prozess, einen widerstandsfähigen Glauben zu haben, gestaltet werden kann.
    Durch die vielen Autoren und verschiedenen Themen ist das Buch sehr abwechslungsreich. Sicher kann man über jedes Thema ein eigenes Buch schreiben, doch weil sich die Autoren in ihren Beiträgen kurz fassen, geben diese einen guten Überblick. Manche der Aufsätze haben mich mehr angesprochen, manche weniger. So wird es sicher jedem Leser gehen. Besonders gut fand ich zum Beispiel den Beitrag darüber, wie man Kinder im Glauben erziehen kann oder den Beitrag über die Thomasmesse. Allerdings ist beim Lesen der meisten Beiträge viel Konzentration erforderlich und ich fand die Texte teilweise sehr anspruchsvoll.
    Insgesamt gesehen finde ich das Buch nicht nur informativ, sondern auch sehr wichtig. Die Autoren bringen teilweise Dinge auf den Punkt, über die sonst geschwiegen wird, so z.B. über Dinge, die in Gemeinden passieren (z.B. geistlicher Missbrauch). Wer sich jedoch bislang wenig mit dem Glauben beschäftigt hat, den könnte das Buch ein wenig verunsichern.
    So würde ich es überwiegend Christen empfehlen, die schon länger in einer Gemeinde tätig sind, die nach neuen Impulsen oder ihren „blinden Flecken“ suchen und die für Veränderung offen sind.

    Jeder Mensch braucht einen Raum, in dem er leben kann. Damit ist nicht nur der Wohnraum gemeint, sondern auch der soziale Raum, unser Freiraum und unsere weitere Umgebung (die Erde) als Raum, in dem die Beziehung mit Gott stattfinden kann.
    Anhand der Schöpfungsgeschichte (Teil 1 des Buches) und der Zehn Gebote (Teil 2 des Buches) zeigt der Autor Julius Steinberg, der im Fachbereich Altes Testament an einer Theologischen Hochschule lehrt, wie Gott uns diese Orte schenkt. Dabei betrachtet er die Bibelstellen genauer, so zum Beispiel Aufbau und Symbolik der Schöpfungsgeschichte, beschreibt Beispiele aus dem alltäglichen Leben und geht auf verschiedene Themen ein, wie z.B. auf Umweltschutz, unsere Rolle als Mann und als Frau, den Raum, den die Ehe neu öffnet, das Thema Wohnung und das Thema Gelassenheit.
    Beim Lesen ist es vor allem im ersten Teil des Buches schwer, den roten Faden zu finden. Die Themen haben für mich keine direkten Zusammenhänge oder Übergänge und oft ist der Inhalt zu einem Thema sehr kurz, weil schon das nächste Thema folgt. Das erscheint etwas unstrukturiert und sprunghaft, obwohl das Buch vom Layout her sehr übersichtlich ist: Es gibt viele Überschriften, eingerückte Texte, zwei Grafiken und einige Aufzählungen.
    Durch die vielen Themenwechsel hatte ich das Gefühl, dass vieles an der Oberfläche geblieben ist und ich so keine neuen Erkenntnisse daraus ziehen konnte. Im Kapitel 8, das das Thema „Aufatmen“ anspricht, gibt es z.B. Tipps und Beispiele, wie man sich ausruht: “ Lernen Sie, Nein zu sagen“ oder „Schalten Sie den Fernseher aus“. Ähnlich ging es mir auch beim Thema Umweltschutz.
    Letztlich war es sehr interessant, die Schöpfungsgeschichte und die Zehn Gebote durch die Gedanken des Autors neu zu entdecken. So habe ich die Bibelstellen genauer in den Blick genommen. Meine erhofften Erwartungen, dass das Buch zeigt, wie Gott uns in unserem vollgepackten Leben Raum zum Leben im Sinne von Durchatmen und Genießen gibt, wurden kaum erfüllt.
    Ich kann es trotzdem denjenigen empfehlen, die sich sachlich mit Bibelstellen zum Thema Schöpfung und den Zehn Geboten auseinandersetzen möchten und bei der Auseinandersetzung einen Bezug zum eigenen Leben erkennen möchten.

    Oft ist es so, dass allen Christen, die in ihrem Glauben wachsen wollen, dasselbe geistliche Rezept gegeben wird: Sie sollen Stille Zeit machen und in den Gottesdienst gehen. Doch vielen Christen reicht das nicht aus und bei ihnen bleibt ein Defizit-Gefühl zurück, z.B. weil die Stille Zeit zu langweilig oder zu verkopft ist. Grund dafür ist, dass es neun verschiedene Wege gibt, die abhängig vom Charakter des Menschen sind, um Gott nah zu sein. Viele Christen übertragen ihren eigenen Zugang auf andere. So ziehen die Christen, denen es anders geht den Schluss, dass bei ihrem Glauben etwas nicht stimmt.


    In dem Buch „Neun Wege, Gott zu lieben“ zeigt der Autor Gary L. Thomas die neun verschiedenen Arten, Gott zu lieben. Dabei orientiert er sich an verschiedenen Menschen aus der Bibel, die diese verschiedenen Temperamente bzw. die verschiedenen von Gott gegebenen Persönlichkeiten zeigen sowie an bedeutenden christlichen Denkern.


    Das Buch besteht aus drei Teilen. Im ersten Teil gibt es eine Einführung. Der zweite Teil, der Hauptteil des Buches, beschreibt detailliert die neun Temperamente. Da ist z.B. der Naturtyp, der sich von der Schönheit der Natur inspirieren lässt, um zu sehen, dass Gott da ist. Oder der intellektuelle Typ, dessen Verstand immer wieder neue Nahrung braucht. Dabei geht er auch auf die Versuchungen ein, die die Temperamente mich sich bringen und zeigt praktische Beispiele, wie das Leben mit diesem Temperament aussehen kann. Am Ende der einzelnen Temperamentbeschreibungen gibt es einen Test, bei dem jeder das Kapitel für sich reflektieren kann und einschätzen kann, inwiefern das Temperament auf ihn zutrifft. Im dritten Teil des Buches kann der Test dann reflektiert werden, in dem die Testergebnisse miteinander verglichen werden.


    Der Autor schreibt (sicher zu Recht), dass man als Leser versucht ist, nur das Temperament zu lesen, das am meisten auf einen zutrifft. Doch er empfiehlt, auch die Temperamente zu lesen, die man bisher noch nicht ausgelebt hat. Dies kann helfen, toleranter gegenüber anderen zu werden und sich selber besser kennenzulernen. Außerdem hat jeder Leser meistens nicht nur ein, sondern mehrere dominierende Temperamente.


    Ich fand das Buch sehr bereichernd, interessant und gut verständlich. Der Autor beschreibt viele eigene Erlebnisse, so dass man immer präsente Beispiele hat. Außerdem hatte ich das Gefühl, dass meine Kreativität angeregt wurde und ich neue Ideen bekommen habe, was ich anstatt der klassischen Stillen Zeit ausprobieren könnte. Tatsächlich war ich versucht, nachdem ich mein Temperament gefunden hatte, mit dem Lesen aufzuhören. Doch auch die anderen Temperamente fand ich sehr interessant, auch wenn mich manche mehr und manche weniger angesprochen haben. Gut gefallen hat mir auch, dass viele Stellen mit Bibelzitaten belegt wurden.


    Bei diesem Buch handelt es sich übrigens um eine Neuauflage. es ist bereits 2003 beim SCM-Brockhaus als Taschenbuch erschienen und inzwischen in dieser Auflage vergriffen.


    Insgesamt ein wertvolles, für jeden Christen wichtiges, sehr informatives Buch, bei dem es sich sehr lohnt, es zu lesen.

    Die Geschichte spielt im Jahr 1852 in England. Die junge Charlotte unterstützt ihren verwitweten Vater bei Buchhandlung, Korrespondenzen und Illustrationen, die er für seine Arbeit als Botaniker benötigt. Und auch ihr eigenes Interesse gilt ganz allein der Botanik, trotz dem ihre Beiträge zur Wissenschaft ignoriert werden. Als ihr Onkel, der Admiral, beschließt, Charlotte auf den Markt zu bringen, ist ihre Empörung groß. Zu allem Überfluss wird auch noch der junge Mr. Trimble als neuer Assistent bei ihrem Vater eingestellt. Um Mr. Trimble so schnell wie möglich wieder loszuwerden und ihre Arbeit als Wissenschaftlerin weiterführen zu können, muss Charlotte ihrem Vater klar machen, dass sie unentbehrlich ist. Durch ein vorgetäuschtes Interesse an verschiedenen Männern möchte sie ihn zusätzlich unter Druck setzen.


    Das Buch ist in der ersten Person Singular geschrieben, so dass ich mich daran erst einmal gewöhnen musste. Nach wenigen Seiten konnte ich Charlottes Begeisterung für Pflanzen und insbesondere für Orchideen nachvollziehen, ebenso wie ihre Frustration darüber, wegen ihres Geschlechts wissenschaftlich nicht gewürdigt zu werden. Das Buch kommt mir sehr gut recherchiert vor, die Sprache für die damalige Zeit angemessen, aber nicht übertrieben und es lässt sich leicht lesen.


    Trotzdem hatte ich manchmal ein paar Hänger beim Lesen: Manchmal fand ich Charlotte unheimlich anstrengend. Ihre Auseinandersetzungen mit den Männern und ihr Widerstand, sich an die Gesellschaft anzupassen bzw. überhaupt die Regeln zu verstehen wirken manchmal zu konstruiert. Als Leser habe ich viele Anspielungen deutlich eher verstanden als Charlotte und manchmal in der Geschichte mit ihr die Geduld verloren, weil sie mir blind und zu stur vorkam. Hier wären einige Szenen weniger sicherlich ebenso ausreichend gewesen.


    Trotzdem ist es ein schönes Buch, bei dem der christliche Aspekt überwiegend darin vorkommt, dass Charlotte hin und wieder einen Pastor trifft. Dieser interessiert sich deshalb für Botanik, weil es sich um Gottes Schöpfung handelt, mit der er sich auskennen möchte.


    Ich kann es allen Lesern empfehlen, die gerne historische Romane mögen und angenehme Unterhaltung suchen. Vor allem im Winter eignet sich das Buch gut, die dunkle Jahreszeit mit Gedanken an blühende Blumen zu bekämpfen. Ein wenig Geduld für die Hauptperson Charlotte sollte der Leser allerdings mitbringen.

    Die Romane von Karen Kingsbury mag ich unter anderem deshalb so gerne, weil sie psychologisch tiefgründig sind und die Gedanken der Hauptpersonen sehr vielschichtig sind.


    Brad Cuttler arbeitet bei einer Werbeagentur und möchte in Kürze seine Verlobte Laura heiraten. Die Vorbereitungen laufen perfekt, Laura und Brad sind zusammen glücklich und Brad liebt seine Arbeit. Dennoch spürt er eine gewisse Unruhe, denn ein Fehltritt aus der Vergangenheit lässt ihn nicht mehr los. So entschließt er sich, seine Jugendliebe Emma Landon aufzusuchen, um sich bei ihr zu entschuldigen. Emma arbeitet inzwischen als Lehrerin und wird ebenfalls von der Vergangenheit nicht losgelassen. Und so begegnen sie beiden sich wieder und versuchen, alte Wunden zu heilen, während Laura in der Ungewissheit, ob die Hochzeit mit Brad stattfindet, auf ihn wartet.


    Thema des Buches ist die heilende Vergebung zwischen zwei Menschen, die sich verletzt haben. Bei der Beziehung zwischen Emma und Brad handelt es sich jedoch nicht nur um eine normale gescheiterte Teenagerbeziehung, sondern die beiden sind durch ein Ereignis besonders miteinander verbunden, das Stück für Stück im Buch geschildert wird.


    Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Laura, Brad und Emma geschildert. Da Emma und Brad ihre Vergangenheit aufarbeiten, geht es um einfühlsam geschilderten Kummer, um Reue und darum, sich selbst zu vergeben und sich den Gefühlen zu stellen.


    Karen Kingsbury behandelt auf sensible und vorsichtige Weise ein ernstes Thema, schafft Verständnis und zeigt, dass Gott durch Vergebung den befreienden Frieden geben kann, den viele Menschen suchen. Trotz des ernsten Thema ein schönes Buch, dass den Leser mit einem sehr zufriedenen Gefühl zurücklässt.
    Autor: Karen Kingsbury

    Von diesem Buch von Kirsten Winkelmann haben schon viel Leser geschwärmt. Deshalb hatte ich eine sehr hohe Erwartung, die von der ersten Seite an erfüllt wurde.


    Die Fremdsprachensekretärin Theresa Krug ist alles andere als begeistert, als Sie ihren Chef auf eine Dienstreise nach Brisbane begleiten soll. Schon seit längerem leidet sie unter seinen Demütigungen, doch wenn sie ihren Job nicht verlieren möchte bleibt ihr keine andere Wahl als mitzufliegen. Schließlich gibt sie nach und versucht, durch die Reise einen Abstand zu ihrem deprmierenden Liebesleben zu bekommen. Tatsächlich lernt Theresa schon während des Fluges einen interessanten jungen Mann kennen. Doch dann stützt das Flugzeug ab. Theresa gehört zu den wenigen Insassen, die überleben und auf einer Insel stranden. Sie nimmt sich David, einem kleinen Jungen der seine Mutter verloren hat, an. Doch auch nach Tagen bleibt jegliche Rettung aus…


    Bei diesem Roman habe ich den Klappentext vorher nicht gelesen und das als sehr angenehm empfunden, da er mir (wie ich nachträglich festgestellt habe) fast ein bisschen zu viel verraten hätte. Doch es passiert weit mehr in diesem Buch, als die oben angedeutete Inhaltsangabe und der Klappentext verraten und man als Leser am Anfang ahnt. Zwischendrin fand ich einige Stellen richtig gruselig.


    Die meiste Zeit erzählt die Geschichte mit Hilfe von vielen Dialogen von den „alltäglichen“ Problemen, die beim Stranden einer unbewohnten Insel auftreten. Natürlich spielen auch die zwischenmenschlichen Beziehungen eine große Rolle, ebenso wie die Ungewissheit, warum das Flugzeug abgestürzt ist und wie lange das Inselleben andauern wird. Theresa bekommt in Bezug auf ihr Liebesleben auf der Insel unerwartet neue Hoffnung, so dass das Thema Liebe immer präsent ist und gegen Ende des Buches die Liebesgeschichte eine große Rolle spielt.


    Theresa hat einen sehr starken Glauben an Gott, auf den sie sich während der Zeit auf der Insel stützt. Dadurch muss sie manche schwierigen Entscheidungen treffen. Ihre Gedanken und Gebeten werden ebenfalls im Buch dargestellt und tragen zusätzlich zur Lebendigkeit der Geschichte dar.


    Trotz dem das Buch mit über 600 Seiten sehr dick ist, ist es schade, dass es endet.Es hat mir so viel Spaß gemacht, in Theresas Leben einzuttauchen, dass ich selber gerne mit auf der einsamen Insel gewesen wäre. Unbedingt lesenswert!

    „Die Liebe ist stark“ habe ich vor ein paar Jahren schon einmal gelesen und es damals sofort zu meinem Lieblingsbuch erklärt. Nun ist das Buch in einer sprachlich überarbeiteten und erweiterten Neuauflage erschienen und ich habe mich erneut auf den Roman gestürzt. Doch anfangs hatte ich Probleme, in das Buch hineinzukommen. Ich empfand das Leben der kleinen Sarah sehr deprimierend. Doch nach einem zweiten Anlaufversuch und des ersten Kennenlernen von Michael Hosea hatte mich das Buch schnell wieder gepackt:


    Neuengland 1835: Die außergewöhnlich hübsche, 9-jährige Sarah wird nach dem Tod ihrer Mutter als Prostituierte verkauft und wächst als Gefangene unter dem Namen Angel in diesem Milieu auf. Bei einem Spaziergang wird Michael Hosea auf das schöne Mädchen aufmerksam. Durch eine Eingebung von Gott erkennt er, dass Angel die Ehefrau ist, die Gott für ihn bestimmt hat. So sucht er mehrmals das Bordell auf, um sie kennenzulernen und für sich zu gewinnen. Doch Angel, die jahrelang schlechte Erfahrungen mit Männern gemacht hat, weigert sich, Michael zu vertrauen. Als Angel gewaltsam zusammengeschlagen wird, gibt sie Michael im Dämmerzustand ein für sie gleichgültiges Jawort und lebt fortan bei ihm. Doch Michaels bedingungslose Liebe erreicht sie auch in ihrem neuen Leben nicht…


    Das Buch ist deshalb so schön, weil es zeigt, was wahre Liebe wirklich bedeutet. Michael zeigt, wie Gottes Liebe zu uns Menschen aussieht, indem er die Liebe an Angel weitergibt. Er kämpft um sie, wartet geduldig, akzeptiert ihre Vergangenheit, ihre Schwächen und ihre Geheimnisse. Gleichzeitig ist er unheimlich selbstbeherrscht und einfühlsam, ohne Angel dabei zu verwöhnen. Von dieser Liebe zu lesen macht glücklich.


    Angel ist keineswegs unsympathisch, obwohl sie die Liebe von Michael durch fehlendes Vertrauen nicht erwidert. Denn dadurch, dass ihre Geschichte von klein an erzählt wird, hat man als Leser vollstes Verständnis für Angels Zweifel gegenüber Michael, aber auch gegenüber Gott.


    Das Buch lässt sich schnell lesen. Es stützt sich auf die biblische Geschichte des Propheten Hosea. Der Glaube an Gott ist im Buch ständig präsent, da Michael eine sehr enge Beziehung zu Gott hat.


    Dies ist ein Buch, für alle, die Liebesromane mögen und gerne von der perfekten Liebe träumen.

    Bisher hatte ich schon einige Bücher von Julie Klasen gelesen, doch von diesem Roman war ich am meisten begeistert.
    Die 23-jährige Abigail Foster lebt mit ihren Eltern und ihrer Schwester in einem vornehmen Haushalt in London. Doch aufgrund finanzieller Probleme ist die Familie gezwungen, das Haus zu verkaufen. Von einem anonymen Bekannten bekommen sie das Angebot, in ein altes, seit zwei Jahren leerstehendes Herrenhaus zu ziehen. Unter der Bedingung, dass die Familie dort 12 Monate wohnen bleibt, übernimmt der anonyme Besitzer die Kosten für Dienerschaft, die Renovierung und die Säuberung des Hauses. Doch schon bald nach dem Umzug hört Abigail seltsamen Gerüchte und Geheimnisse um das Haus. Nach dem Abigail anonyme Briefe mit Hinweisen auf die Vergangenheit erhält, ist sie selber davon überzeugt, dass etwas Seltsames vor sich geht. Zum Glück findet sie in dem jungen Pastor Wlliam und seiner Schwester Leah gute Freunde und so macht sie sich einem alten Familiengeheimnis auf die Spur.
    Die kurze Inhaltsbeschreibung kann nicht annähernd ausdrücken, wie viel in dem Buch steckt. Es hat mich „Der verborgene Garten“ von Kate Morton oder an „Das Haus der vergessenen Träume“ von Catherine Webb erinnert, ist aber dennoch ganz anders. Die Geheimnisse, die es zu lüften gilt, liegen alle in der Vergangenheit, haben jedoch auch auf die Gegenwart und damit Abigails Leben Einfluss. Gut finde ich, dass einige Geheimnisse schon in der Mitte des Buches gelüftet werden, andere jedoch erst ganz am Ende.
    Der Glaube an Gott spielt deshalb eine Rolle, weil William Pastor ist und auch Abigail beginnt, die Kirche zu besuchen. Manchmal drehen sich die Gespräche um Gott, doch insgesamt spielt der Glaube, verglichen mit dem Familiengeheimnis, eher eine Nebenrolle in dem Buch. Natürlich gibt es auch eine (ebenfalls nebensächliche) Liebesgeschichte, als in Abigails Leben gleich drei verschiedene Männer Interesse an ihr zeigen.
    Mich hat das Buch unheimlich mitgerissen, weil ich so viel über die ungeklärten Geheimnisse und Familienverbindungen nachgedacht habe. Ich musste es in einem Rutsch lesen. Es liest sich sehr leicht, fordert aber dennoch heraus. Die schönen, aber nicht zu ausführlichen Beschreibungen des alten, liebevoll eingerichteten Herrenhauses, der ruhigen Umgebung und der freundlichen, aber teils auch rätselhaften Bekannten und Freunde haben dem Buch noch einen besonderen Charakter gegeben. Sehr weiterzuempfehlen.

    Angst ist ein Thema, dass uns alle betrifft, wenn auch in ganz unterschiedlichen Gebieten und Ausprägungen. Doch fast immer ist Angst ein negatives Gefühl. Die Autorin Cornelia Mack versucht in diesem Buch, die Angst den Lesern verständlichen zu machen, der Angst die Macht zu nehmen und sie schließlich sogar zu verwandeln.


    Am Anfang des Buches geht es um allgemeine Grundlagen zum Thema Angst, z.B. um die vier Grundängste, die Ausdrucksformen und die typischen Umgangsformen der Angst. Im zweiten Teil des Buches geht es dann um die speziellen Krankheitsbilder wie Panik, Angststörung, Phobien und das Traumatisierung. Im letzten Teil erklärt die Autorin, wie Angst verwandelt werden kann, z.B. durch Konfrontation, Blickwechsel oder Vergebung.


    Ich habe schon relativ viele Bücher über Angst gelesen, so dass die theoretischen Aspekte nicht neu für mich waren. Trotzdem gab es zwei Aspekte, durch die sich das Buch von anderen Büchern besonders positiv abgehoben hat:


    Zum einen hat es mir sehr gut gefallen, dass der Glaube an Gott und an die Bibel eine große Rolle in dem Buch spielt. Es werden viele Bibelverse zitiert, die trösten, aber zugleich werden auch viele Beispiele von Menschen aus der Bibel gebracht, die Angst hatten (z.B. Mose, der sich vor Gott , den Menschen und seiner Berufung fürchtet) und zeigt auch, wie die Menschen mit der Angst umgegangen sind und wie Gott eingegriffen hat. Das vermittelt neben Wissen über Angst auch ein lebendiges Bild von der Bibel.


    Der zweite Aspekt ist, dass das Buch sehr ressourcenorientiert ist. Auch bei den Beschreibungen über Panik und Phobien geht es bereits darum, wie man mit der Angst umgehen kann und diese letztendlich positiv nutzen kann (z.B. Angstprophylaxe, Angst in positive Signale verwandeln). Dabei sieht Cornelia Mack nicht jede Bewältigungsform ausnahmslos positiv, sondern warnt auch davor, den „christlichen getarnten Verdrängungsmechanismus“ von zu schneller Vergebung anzuwenden. Am Ende des Buches gibt es im Anhang drei Übungen, die die Leser bei Bedarf nutzen können, um gegen die Angst anzukämpfen.


    Auch ansonsten hat mir das Buch durch die leicht verständliche Sprache, die gute Gliederung in Form von Unterpunkten und vielen Überschriften und durch viele Beispiele gut gefallen. Ich kann es allen Menschen empfehlen, die sich mit dem Thema Angst beschäftigen möchten und interessiert sind, auch die Sichtweise des christlichen Glaubens dabei zu erleben. Das Buch kann für selber betroffene Menschen allerdings keine Therapie ersetzen.

    Das Buch „Operation Hugo“ knüpft unmittelbar an das Buch „Das Hugenottenkreuz“ an. Da es sehr auf die Geschehnisse des Buches aufbaut, würde ich raten, mit „Das Hugenottenkreuz“ zu beginnen und diesen Band als Fortsetzung zu lesen. Bei diesem Buch handelt es sich außerdem um die Neuauflage des Romans „Mit der Kraft der Liebe“.


    David Hoffmann befindet in Algerien, um Anne-Marie nach Frankreich ins Waisenhaus zu ihrer Tochter Ophélie zu bringen. Doch schnell merkt er, dass seine Aufgabe damit nicht erledigt ist. Auch Moustafa, ein Harki und Anne-Maries große Liebe, muss nach Frankreich gelangen, ebenso wie Hussein, der sich, um einen Mordauftrag im Waisenhaus auszuführen, vor David als bemitleidenswerter Waisenjunge ausgibt. Davids Freundin Gabriella arbeitet währenddessen im Waisenhaus. Doch als Stadtbewohner protestieren und Mutter Griolet ins Krankenhaus muss, steht die Zukunft des Waisenhauses auf dem Spiel.


    Während ich beim ersten Band das Gefühl hatte, das Gabriella die Hauptperson des Buches ist, habe ich in diesem Band das Gefühl, sehr wenig über sie zu lesen. Stattdessen berichten David, Hussein, Anne-Marie, Mutter Griolet und andere, zum Teil auch neu dazugekommene Personen vom Geschehen. So musste ich mich, trotz dem ich den Vorgängerband kannte, beim Lesen etwas konzentrieren. Auch die politische Situation musste ich erst einmal wieder neu erfassen und verstehen.


    Die vielen Sichtweisen machen das Buch auch sehr spannend, abwechslungsreich und vielschichtig. Alle Charaktere sind detailliert ausgearbeitet und wirken sehr lebendig. Gut gefällt mir auch, dass viele der Personen einen Wandlungsprozess durchleben, indem sie ihre Überzeugungen und Gewohnheiten in Frage stellen, sich von anderen prägen lassen oder versuchen, in allem Chaos Gottes Stimme zu hören. Mir hat das Lesen von allen Erzählungssträngen, die sich immer wieder getroffen haben, sehr viel Spaß gemacht und ab der zweiten Hälfte des Buches habe ich die Geschichte in einem Rutsch zu Ende gelesen.


    Das Buch als zweiter Band einer Trilogie endet in sich sehr abgeschlossen und lässt mich ohne offene Fragen zurück. Trotzdem freue ich mich sehr auf den dritten Band, in dem ich hoffe, den lieb gewonnenen Hauptpersonen noch einmal wieder begegnen zu können.


    Wer „Das Hugenottenkreuz“ gelesen und gemocht hat, wird auch dieses Buch sehr gerne mögen. Es bietet neben Gefahr, Flucht und Gewalt auch Hoffnung und Zusammenhalt über die Religionen und Kulturen hinweg.

    Ein Buch, das mit zwei Christy Awards ausgezeichnet wurde, macht natürlich neugierig. Da es sehr gute Kritiken bekommen hat, bin ich auch mit einer entsprechend hohen Erwartung an den Roman herangegangen. Weil ich wenig Zeit zum Lesen hatte, konnte ich anfangs nur kleine Abschnitte lesen und bin etwas schwer in die Geschichte hineingekommen.


    Das Buch wird aus Sicht der anfangs 9-jährigen Millie beschrieben, die sehr abgeschieden in den 1930er Jahren in Mississippi aufwächst. Sie lebt mit der dauernden Angst vor ihrem gewalttätigen Vater und macht sich viele Gedanken um ihre traurige, emotional abwesende Mutter. Als „Zigeuner“ in die Umgebung kommen, beobachtet Millie diese und verliebt sich schließlich in den Zigeunerjungen River. Als dieser weiterziehen muss, überstürzen sich die Ereignisse. Millie, die nirgendwo willkommen scheint, wird schließlich von der Krankenschwester Diana in eine Pflegefamilie aufgenommen. Doch auch dort erlebt sie die erhoffte Freiheit nicht…


    Das Buch lässt sich flüssig lesen. Manchmal werden die Geschehnisse nur angedeutet und der Leser muss die Sätze ein wenig interpretieren. Millies Eltern, zwei sehr unterschiedliche und sehr problembehaftete Charaktere, spielen in dem Buch eine genau so wichtige Rolle wie Millie. Im Laufe der Geschichte klären sich einige Rätsel um die beiden.


    Wie aus der Inhaltsbeschreibung ersichtlich, hat Millie kein schönes Leben. Das habe ich beim Lesen als sehr bedrückend empfunden, da die Ereignisse oft noch schlimmer als gedacht ihren Lauf nahmen. Mut macht es, dass Millie eine Kämpferin ist und sich nicht unterkriegen lässt.


    Der Glaube an Gott ist in diesem Buch sehr interessant eingearbeitet, da er sowohl positiv als auch negativ dargestellt wird. Durch ihre Mutter lernt Millie Gott vorsichtig kennen und bekommt ihre erste Bibel. Dennoch versucht sie, alleine im Leben klar zu kommen. Auch Millies Großeltern und ihre Pflegefamilie haben mit dem Glauben an Gott zu tun. Deren Glauben erlebt Millie erlebt jedoch sehr negativ, erdrückend, unecht und abschreckend: „Diana will, dass ich nach vorn gehe und mit Bruder Johnson bete, seine Worte wiederhole. Aber ich will davon nichts wissen“. Aber Gott lässt Millie immer wissen, dass er da ist, nicht zuletzt durch die Haushälterin der Pflegefamilie.


    Insgesamt erzählt die Autorin Julie Cantrell eine abwechslungsreiche, nicht vorhersehbare, manchmal etwas schwermütige untypische Geschichte, bei der es um den Wunsch nach Freiheit, um Hoffnung und um Geborgenheit geht. Auf jeden Fall ist das Buch ein besonderes, ungewöhnliches Leseerlebnis, das mitreißt.

    Dieses Buch war für mich bislang das beste Buch aus der Serie „Mission Hollywood“. Vielleicht, weil mich schon in den anderen Bänden am meisten die persönlichen Konflikte der Charaktere interessiert haben und weniger die Erzählungen über den Filmdreh. Diese persönlichen Konflikte stehen vor allem in der zweiten Hälfte des Buches sehr im Vordergrund.


    Bailey und Cody versuchen weiterhin, eine Freundschaft aufzubauen. Doch Baileys Freund Tim steht zwischen den beiden und sorgt für Konflikte. Cody ist außerdem durch die Sorge, ob seine Mutter aufgrund ihrer Drogensucht wieder rückfällig werden könnte, sehr belastet. Am härtesten kämpft Andi: Jegliche Freude ist in ihrem Leben verloren gegangen, seit Taz sie verlassen hat und sie ungewollt mit einem Kind von ihm schwanger ist. Ihr Vater Keith macht sich große Sorgen um Andi, erlebt jedoch in seiner Arbeit als Filmproduzent aufs Neue, dass Gott immer einen Plan hat.


    Besonders gefallen hat mir die Spannung rund um Andis Schwangerschaft. Dadurch, dass Andis Geschichte nur alle paar Kapitel weitererzählt wird, habe ich das Buch fast in einem Rutsch gelesen. Wie auch alle anderen Bücher lässt es sich leicht lesen.


    Gut gefallen hat mir die Sensibilität, die Karen Kingsbury in fast jedem ihrer Bücher zeigt. In diesem Fall schreibt sie besonders einfühlsam über Andis Schwangerschaft. Sie verurteilt nicht, sondern schafft Wärme und Verständnis, so dass man Gottes Liebe durch das Buch durchspürt. Die enge, vertrauensvolle Gottesbeziehung, die die Hauptcharaktere haben, motiviert und zeigt, dass Gott das wichtigste im Leben ist.


    Nach „Große Träume“ und „Auf der Welle des Erfolgs“ ist dies bereits der dritte Band der Serie. Der vierte Band ist bislang noch nicht ins Deutsche übersetzt. Wer die anderen beiden Bände nicht kennt, könnte Schwierigkeiten haben, diese Geschichte nachzuvollziehen, da vieles auf die anderen beiden Bücher aufbaut.


    Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen. Vor allem den Bezug zum christlichen Glauben, aber auch die Einfühlsamkeit der Autorin haben mir sehr gut gefallen. Ein weiterer gelungener Band der Serie.


    Edit: Autorinnenname im Threadtitel ergänzt. LG JaneDoe

    Dieses Buch erzählt die Biographie des inzwischen 65-jährigen Werner Wigger, dem Gründer des „Deutschen Missionsärzte-Teams“.


    Werner Wigger wächst in der DDR auf. Mit 12 Jahren liest er ein Buch über den Missionar Dr. Albert Schweitzer, der ihm dadurch zum Vorbild wird, dass er sich für die Schwachen und Hilflosen in anderen Ländern einsetzt. Schließlich gibt er Gott das Versprechen, Missionsarzt zu werden. Doch als Christ ist Werner nicht bereit, die Prinzipien des DDR-Staates und die Lehre des Marxismus-Leninismus anzuerkennen. Bei seiner konsequenten Nachfolge gegenüber Jesus kommt Werner oft an seine Grenzen und muss um seine Karriere bangen. Immer wieder erscheint es, als wenn Werners Wunsch ein unerfüllter Traum bleiben wird. Doch jedes Mal erlebt Werner aufs Neue, wie souverän Gott handelt.


    Der Titel „Wunder inbegriffen“ ist also sehr passend für dieses Buch, denn in Bezug auf seine Karriere erlebt Werner immer wieder, wie Gott ihm Türen öffnet. Die Offenheit, mit der Werner in der DDR seinen Glauben vertritt, hat mich sehr beeindruckt. Für ihn ist Gott immer die Mittelpunkt in seinem Leben, auch wenn er riskiert, alles zu verlieren und ganz alleine da zu stehen.


    Bei mir haben das Cover des Buches und die Bilder auf dem Buchrücken allerdings ganz falsche Erwartungen an das Buch geweckt. Ich nahm an, dass es in der Biographie überwiegend um die Missionsarbeit geht und war deshalb ein wenig enttäuscht, als hiervon nur im letzten Drittel des Buches die Rede war und selbst in diesem Drittel die eigentliche Missionsarbeit manchmal nur Randthema war.


    Außerdem habe ich eine Weile gebraucht, um mich an den für eine Biographie eher ungewöhnlichen Schreibstil zu gewöhnen: Das Buch ist im Präsens geschrieben und erzählt die Geschichte in der dritten Person Singular. Nach dieser Eingewöhnungsphase habe ich die Biographie jedoch gerne gelesen und zwei Mal hat mich das Eingreifen Gottes sogar fast zu Tränen gerührt.


    Wer etwas über Christen in der DDR lesen möchte, wird durch den mutigen Lebensstil und dem kompromisslosen Glauben von Werner sehr beeindruckt von dem sehr lebendig geschriebenen Buch sein.

    Nachdem Morgan Spencers Frau bei einem Unfall ums Leben gekommen ist, muss Morgan seine kleine Tochter alleine großziehen. Um in der Nähe von ihrer Tante und ihrem Onkel zu bleiben, kauft er ein Haus in der Nähe. Dort trifft er auf die 27-jährige Quinn, die die im Haus noch verbliebenen Gegenstände und Möbel im Internet anbietet. Beim Erkunden des Hauses knüpfen die beiden ersten Kontakt und lernen sich im Laufe der Zeit besser kennen. Doch schnell wird klar, dass Quinns Leben nicht so einfach ist, wie es scheint. Eine bedrohliche SMS ist erst der Anfang und schließlich muss Quinn fliehen. Zum Glück hat sie Morgan auf ihrer Seite und die beiden setzen einen gewagten Plan in die Tat um…


    Wie leider oft bei Büchern aus dem Francke-Verlag zeichnet sich bei diesem Buch nicht ab, dass es bereits einen Vorband gibt, bei dem es sich sicher gelohnt hätte, ihn vorher zu lesen. So hatte ich bei den ersten Seites des Buches Probleme, in das Buch reinzukommen und zu verstehen, welche Personen in welchem Zusammenhang stehen. Eine selbst gemalte Übersicht hat mir schließlich geholfen, die Facetten der Beziehungen zu verstehen und im Laufe des Romans bin ich über genau diese Vielschichtigkeit der Hintergründe von Quinn und Morgan sehr fasziniert worden.


    Der Mann, der Quinn verfolgt, ist gleich zu Beginn des Buches präsent. Sein Motiv, Quinn zu schaden ist deshalb besonders Interessant, weil er als Hilfspastor durchaus an Gott glaubt, jedoch die Worte aus der Bibel so offensichtlich verdreht, dass sie für ihn passen. Manches ist dabei „kreativ“, z.B. flirtet er nicht, sondern „würdigt Gottes Schöpfung“, vieles ist jedoch auch sehr erschreckend. Zum Glück vermitteln Quinn und Morgen in dem Buch auch das Bild von einem „normalen“ und angemessenen Glauben an Gott.


    Die Liebesgeschichte von Morgan und Quinn, die sich schon aus dem Klappentext erahnen lässt, spielt nur eine untergeordnete Rolle. Die Verfolgung, unter der Quinn leidet und der Tod seiner Frau, der Morgan beschäftigt, begleiten die beiden auf den knapp 500 Seiten des Buches stark. Umso schöner ist es, zu lesen, wie die beiden unermüdlich zusammenhalten und sich gegenseitig unterstützen.


    Insgesamt ist „Im frühen Morgenlicht“ ein angenehm zu lesender vielschichtiger Roman, auf den man sich bewusst einlassen muss, in den man durch seine Länge und seine komplexen Handlungen jedoch sehr gut eintauchen kann. Da neben der Liebe auch die Spannung nicht zu kurz kommt, legt man den Roman nur ungerne zur Seite.

    "Wenn wir am Abend noch Weinen und traurig sind, so können wir am Morgen doch vor Freude wieder jubeln.“ Psalm 30,6


    Virginia im 19. Jahrhundert: Die 17-jährige Leonie lernt auf einem Fest den gutaussehenden Musiker Gideon kennen. Als er ihr auf dem Weg nach Hause Schutz bietet, endet der Abend mit einem harmlosen Kuss, bevor Gideon Leonie anfängt zu bedrängen und diese ihn wütend stehen lässt. Doch Leonies Vater, der die Szene durch Zufall beobachtet und missinterpretiert hat, zwingt die beiden, zu heiraten. Gideon und Leonie können dem Plan nicht entfliehen und müssen sich nun einem gemeinsamen Leben stellen. Leonie leidet unter Gideons grober, unnahbarer und feindseligen Art. Doch als Leonie keinen Ausweg mehr weiß, kommt unerwartete Hilfe.


    Aus dieser Inhaltsbeschreibung geht bereits hervor, dass dieser Debütroman von Joanne Bischof durch das unglückliche junge Paar keine gewöhnliche Liebesgeschichte ist. Als Leser ist es schwer, für den hartherzigen Gideon Sympathie zu entwickeln und man kann sich kaum vorstellen, dass die Beziehung zwischen den beiden eine Chance haben könnte. Der Weg von Leonie und Gideon lässt sich leicht und schnell lesen, so dass das Buch eine gute Urlaubslektüre sein dürfte.


    Der Glaube an Gott ist in diesem Buch sehr präsent, jedoch nicht aufdringlich. Leonie hat während des ganzen Buches eine gute Beziehung zu Gott. Ihr einziger Trost nach der Hochzeit ist, dass Gott bei ihr ist und sie nicht vergisst. In verzweifelten Situationen betet sie viel und die Psalmen aus der Bibel geben ihr Halt.


    Am Ende des Buches ist klar, dass Gott auch in für uns ausweglosen Situationen Gebete erhört, wenn auch oft mit Umwegen und ganz anders, als vermutet. Insgesamt ein Mut machendes Buch über die Wahrheit von Gottes Zusagen, über Liebe, Veränderung und unfreiwillige Treue in guten wie in schlechten Zeiten.