Beiträge von sonnenblume1988

    Jennia Gibbs, genannt Jen, arbeitet erst wenige Tage in ihrem neuen Job beim Verlag „Vida House“, als ein geheimnisvoller Umschlag ohne Absender auf ihrem Schreibtisch liegt. Sie entdeckt darin 50 beschriebene Seiten eines Textes mit dem Namen „Die Hüterin der Geschichten“, zu dem es weder eine Autorenangabe noch einen Begleitbrief gibt. Jens Neugier ist geweckt und so beginnt sie mit dem Lesen. Die Geschichte von Sarra, die wegen ihres ungewöhnlichen Aussehens als Melungeon bezeichnet wird, und Rand, der statt in Charleston ein Jahr in der Wildnis leben möchte, weckt alte Erinnerungen in ihr. Und so macht sie sich auf die Suche nach dem Autor des Buches und reist dadurch nicht nur in die Blue Ridge Mountains, sondern auch in ihre Vergangenheit.


    Um das Buch zu lesen, sollte man sich auf jeden Fall Zeit nehmen. Das Buch ist sehr detailliert und bildlich geschrieben. In Gesprächen vergeht manchmal ein ganzer Absatz, bis ein Dialog fortgeführt wird. Doch nachdem ich eine Weile gebraucht habe, um in das Buch reinzukommen und Jens familiäre Situation zu durchblicken, habe ich das Buch sehr genossen. Die Geschichte hat mich, gerade dadurch dass sie sehr detailliert geschrieben war, zum Entschleunigen gebracht und ich habe mich sehr zuhause in dem Buch gefühlt. Wichtig ist auch, dass ich mich beim Lesen nicht gelangweilt habe. Es gab verschiedene Konflikte, einige Rätzel und Überraschungen, die mich gefesselt haben.


    Das Thema Religion spielt deshalb eine Rolle, weil Jen in einer sehr strengen, für sich lebenden Gemeinde erzogen wurde. Bei „den heiligen Brüdern“ war sie an strenge Regeln gebunden und bekam ein sehr eigenes Gottesbild vermittelt. Aus diesem Grund hat sie als Jugendliche den Kontakt zu ihrer Familie reduziert und stellt sich in dem Buch erneut dem Thema.


    Die Geschichte von Sarra und Rand wird immer dann kapitelweise erzählt, wenn Jen zu lesen beginnt. Der Fokus liegt jedoch eindeutig auf Jens Geschichte und „Die Hüterin der Geschichten“ nimmt höchstens ein Viertel des Buches ein. Eine wichtige Besonderheit des Buches ist, dass das Thema „Liebe“ so gut wie kaum eine Rolle in dem Buch spielt. Wer also ein wenig Abwechslung zu dem Thema sucht, dürfte mit diesem Buch richtig sein.


    Insgesamt ein sehr schönes, warmherziges Buch über die Spuren der Vergangenheit und die neuen Chancen des Lebens, für das man sich Zeit nehmen sollte, um es in vollen Zügen zu genießen.

    England 1815: Stephen Overtree ist auf der Suche nach seinem Bruder Wesley, der nach Hause kommen soll, um seinem gesundheitlich angeschlagenen Vater bei der Betreuung des Anwesens zu helfen. Doch statt Wesley trifft er auf die junge Künstlerin Sophie Dupont, die als Assistentin ihres Vaters arbeitet. Schnell findet er heraus, dass sie sich in einer Notlage befindet, an der sein Bruder Wesley mitschuldig ist. Um ihre Ehren zu retten entschließt er sich, ihr einen Heiratsantrag zu machen. Sophie ist hin und hergerissen: Soll sie auf Wesley warten oder das Angebot seines Bruders annehmen?
    Am Anfang des Buches wusste ich nicht, in welche Richtung die Geschichte führt. Die oben beschriebene Inhaltsangabe wurde innerhalb der ersten 70 Seiten thematisiert. Nach und nach habe ich Orientierung gewonnen, fühlte mich aber erst angekommen, als deutlich wurde, an welchem Ort sich der Großteil der Geschichte abspielen wird.
    Auch ohne die Orientierung hat es mir großen Spaß gemacht, das Buch zu lesen. Wie viele Bücher von Julie Klassen handelt es sich um eine spannende Geschichte mit viel Abwechslung, vielen Handlungen und einigen Geheimnissen. Der Roman lässt sich leicht und schnell lesen. Die Atmosphäre, die durch die historischen und kulturellen Beschreibungen entsteht, hat mir sehr gefallen und es macht Spaß, sich auf dem Alltag in diese andere Welt der reichen und schönen Menschen zu denken.
    Auch das Thema des Buches finde ich wichtig und gut umgesetzt: Nach welchen Kriterien trifft man Entscheidungen? Welche Rolle kann Gott dabei spielen? Und kann aus allen Konsequenzen immer etwas Gutes entstehen? Das Buch wird aus Stephens und Sophies Sicht, teilweise auch aus Wesleys Sicht geschrieben. Die beiden Brüder sind beide sehr facettenreich dargestellt, dass man auch als Leser nicht weiß, was für eine Entscheidung man Sophie raten soll.
    Insgesamt ein toller, neuer Roman von Julie Klassen, den ich, wie alle Bücher von ihr, nur sehr weiterempfehlen kann. Wer historische Liebesromane liebt, wird mit diesem Buch sehr viel Freude haben.

    Jade McKinley kehrt nach einem Jahr Chicago in ihren Heimatort Chapel Springs zurück, um sich dort ein beständiges Leben aufzubauen. Keiner der Familie ahnt, dass Jade schwanger ist und ein dunkles Geheimnis zu verbergen hat. Um ihrem Kind eine heile Familie zu ermöglichen beschließt Jade, einen Mann zu suchen. Ihre Kriterien wie „finanziell abgesichert“ und „über dreißig“ stehen bereits fest und haben eher mit Vernunft als mit Liebe zu tun. Um möglichst schnell Erfolg zu haben, bittet Jade Daniel, einen langjährigen Freund der Familie um Hilfe. Doch der ist nicht gerade begeistert…


    Genau so stelle ich mir ein Buch vor. Eine sympathische Hauptperson, ein Schicksalsschlag, der verarbeitet werden muss, viele weitere Herausforderungen und trotzdem jede Menge Hoffnung, Liebe und Geborgenheit. Das Buch lässt sich schnell lesen. Der Schreibstil ist flüssig und durch 45 relativ kurze Kapitel kann man das Buch auch zur Hand nehmen, wenn man nur sehr kurz Zeit hat. Dadurch, dass Jade sehr aktiv ist und sich ein neues Leben aufbaut, sind in dem Buch relativ viel Handlung und viele Dialoge statt Beschreibungen.


    Der Glaube an Gott fließt relativ selbstverständlich in der Buch mit ein. Die Familie betet in verschiedenen Situationen zu Gott. Ansonsten ist der Glaube nicht besonders dominant in dem Buch. Christliche Werte spielen zwar eine Rolle, wobei hier die Liebe aber der wichtigste Wert ist.


    Das Buch ist der zweite Band der Reihe „Chapel Springs“. Der erste Band „Barfuß am See“, in dem es um Jades Schwester Madison geht, ist ebenfalls schon beim Francke-Verlag erschienen. Madison taucht immer wieder in dem Roman auf, so dass auch ihre Geschichte noch ein wenig weiter verfolgt werden kann. Die anderen beiden Bände, in denen es um zwei weitere Geschwister von Jade geht, sind derzeit noch nicht ins Deutsche übersetzt worden.


    Ein wenig schade fand ich, dass das Ende des Buches ein wenig zu dramatisch war. Dort hätte ich mir eine ruhigere und weniger spannende Lösung gewünscht.


    Insgesamt ein sehr schönes Buch, das neben guter Unterhaltung auch ernste Themen wie die Frage nach dem Vertrauen in Bewahrung und der wahren Grundlage einer Beziehung behandelt. Ich hoffe sehr, dass auch die anderen beiden Bände der Serie noch auf Deutsch erscheinen, denn dieses Buch habe ich in vollen Zügen genossen.

    1870: Lydia Gray kann durch den plötzlichen Tod ihres Mannes endlich seiner Gewalt und den Demütigungen seiner Kinder entfliehen, mit denen sie zwangsläufig das Haus teilen musste. Zudem hat sie das Glück, mit dem Familienerbe ausgestattet zu werden, so dass sie sich auf den Weg nach Alaska, zu ihrer noch einzig lebenden Verwandten machen kann, um ein neues Leben zu beginnen. Doch die Kinder ihres Mannes lassen nichts unversucht, um das Erbe zurückzubekommen und so gerät Lydia trotz Unterstützung durch ihre Tante und den neu gewonnenen Freund Kjell Lindquist in Gefahr…


    Wer bereits andere Bücher von Tracie Peterson kennt, wird auf von diesem Buch nicht enttäuscht sein. Es handelt sich um eine schöne Liebesgeschichte unter der schönen Umgebung von Alaska, umrahmt von Familienstreit und Intrigen. Das Buch lässt sich schnell lesen und die Handlung ist einfach zu verstehen, so dass man sich beim Lesen gut entspannen kann. Lydia selber hätte sicher noch ein wenig mehr Tiefgang mitbringen können. Auch ernste Themen, die der Leser auf sich übertragen könnte werden nicht behandelt, so dass man beim Lesen wirklich bei Lydia und ihrer Geschichte bleiben kann.


    Der Glaube an Gott kommt im Buch immer wieder vor: Zerelda, die Tante von Lydia, glaubt an Gott. Lydia hingegen hadert mit dem Glauben und denkt, dass sie Gott gleichgültig ist: “Schon wieder Gott, dieser ferne Richter, der irgendwo da oben Thronte und keinen Finger rührte, um seine Kinder vor Schmerz und Elend zu bewahren.“ (S. 80f.). So ist das Thema im Buch präsent, aber nicht aufdringlich oder störend mit eingebaut. Hier wird bei Lydias Einstellung eine Entwicklung deutlich.


    Bei dem Buch handelt es sich um den ersten Band der Serie „Songs of Alaska“. Der zweite Band „Mein Herz sucht seinen Weg“ ist ebenfalls beim Brunnen-Verlag erschienen. Wie so oft bei den christlichen Romanen wird das auf dem Cover leider nicht deutlich.


    Insgesamt ein schöner und leicht verdaulicher Liebesroman mit einer Portion Spannung, der gut zu einem gemütlichen Abend auf dem Sofa passt und sich schnell hintereinander weg lesen lässt.

    Das Buch spielt im Jahr 1968: Patrick kündigt nach einer Affäre seine Arbeit als Pastor und versucht mit seiner Frau Meg und den beiden Kindern Linda und Harrison einen Neubeginn. Der Umzug in ein abgelegenes Haus nach North Carolina bringt jedoch nicht die erhoffte Entlastung: Meg kämpft darum, ob sie ihrem Mann verzeihen kann, während die Teenagerin Linda unter der weiten Entfernung zu ihren Freunden leidet. Doch dann ergeben sich im Haus seltsame Begegnungen mit fremden Menschen, die aus anderen Zeiten stammen, und langsam beginnt sich die Familie zu verändern…


    Das Buch lässt sich leicht und schnell weg lesen. Auch wenn die Inhaltsbeschreibung auf dem Buchrücken ein wenig zurückhaltend mit den Informationen ist: Das Buch ist auf keinen Fall langweilig. Dadurch, dass es auch Sicht von vier Personen erzählt wird, wird der Entwicklungsprozess aller Personen im Laufe der Geschichte deutlich. Natürlich spitzt sich die Lage innerhalb der Familie noch zu, so dass man als Leser anfängt, mit den Problemen mitzufiebern und nach Lösungen zu suchen. Mit dem Schreibstil bei den Berichten von Linda, der Teenagerin hatte ich anfangs ein wenig Probleme, da ich Wörter wie „Caramba“ nicht unbedingt zum Vokabular eines Teenagers zählen würde. Doch im Laufe der Geschichte habe ich mich gut daran gewöhnt.


    Besonders originell fand ich die Idee, Personen aus anderen Zeiten mit in die Geschichte einzuflechten. Alle vier Familienmitglieder haben ihre eigene Bezugsperson, die sie immer wieder treffen. Es geht allerdings nicht um das Leben der Zeitreisenden, sondern die vier Familienmitglieder bleiben im Vordergrund.


    Am Ende des Buches wird der Zusammenhang zwischen den Zeitreisenden und der Familie aufgelöst. Diese Überraschung hat mir sehr gefallen.


    Auch der christliche Aspekt, der mir anfangs nicht deutlich genug war, wird im Laufe des Buches deutlich. Eine Aussage wird mir besonders in Erinnerung bleiben, nämlich die Zusage, dass Gott immer da ist. Entweder, Gott ist bei uns, oder aber wir sind bei Gott (Seite 246).


    Insgesamt ein sehr schönes Buch, bei dem es um den langen Prozess der Vergebung und um die unersetzliche Gemeinschaft einer Familie geht.

    Wer wünscht sich nicht, dass ein Traum wahr wird?


    Brock Matthews hat einen Traum, der so real ist, dass er ihn nicht mehr loslässt: Im Traum bekommt Brock von seinem Vater gesagt, dass er mit seinem Bruder Ron Frieden schließen soll. Die beiden Brüder sind Geschäftspartner und haben die Firma ihres Vaters übernommen. Verfolgt von dem Traum beginnt Brock, sich mit dem Thema Träume zu beschäftigen. Durch das Buch „Luzide Träume“ erfährt er, dass er Träume gedanklich verändern kann. Und so beginnt er, den Traum zu kontrollieren. Womit er jedoch nicht gerechnet hat, ist, dass sich plötzlich auch sein reales Leben ändert: seine Ehe, persönliche Beziehungen wie die zu seiner Exfreundin, seinem Vater oder seinem Sohn und natürlich die Arbeit… Brock plötzlich gefangen in einem Leben, was er nie haben wollte.


    Das Buch lässt sich leicht hintereinander weg lesen. Die Geschichte ist trotz der Änderungen durch die Träume immer gut zu verfolgen. Meistens spielt sie im Jahr 2015, doch da Brock sich zeitweise in die Vergangenheit träumt, spielen einige Kapitel auch ein paar Jahre früher.


    Mir hat die Idee des Buches sehr gut gefallen. Es ist geprägt von viel Fantasie, aber trotzdem so geschrieben, dass man sich gut in Brocks Welt hineinversetzen kann. Die Verwirrung von Brock fand ich oft sehr amüsant, z.B. als er plötzlich neben einer anderen Frau aufwacht, mit der er nun verheiratet ist. Denn Brock kann sich sehr genau an alles aus seinem Leben erinnern.


    Die Beziehung zu Gott spielt ebenfalls eine große Rolle und wird durch die Träume ebenfalls geprägt. Brock benötigt selber das Vertrauen an Gott und wächst langsam dort hinein, so dass das Buch nicht aufdringlich auf den Leser wirkt.


    Insgesamt ein tolles Buch mit einer sehr interessanten Idee als Grundlage, dass ich in einem Rutsch weggelesen habe. Es regt an, darüber nachzudenken, wie wichtig Versöhnung mit Gott und den Mitmenschen ist und wie folgenschwer unsere Entscheidungen oft sind.

    Bei diesem Buch handelt es sich um den dritten und leider letzten Band der „Secrets oft he cross“-Trilogie:
    Hauptperson ist diesmal Eric Hoffmann, der Sohn von Gabriella und David, denn die Geschichte spielt im Jahr 1994 in Frankreich. Eric führt eine heimliche Beziehung mit Rislene Namani, die vor kurzen vom Islam zum Christentum konvertiert ist. Sie lebt mit der ständigen Angst, ihr Vater könnte ihren neuen Glauben aufdecken und ihre Liebesbeziehung verbieten. Und tatsächlich muss Eric miterleben, wie Rislene von ihrem Vater nach Algerien entführt wird, dem Land, wo große Unruhen herrschen…
    Insgesamt ein echt toll zu lesendes Buch, das mich sehr gefesselt hat. Wie wir es von Elizabeth Musser kennen, ist das Buch sehr einfühlsam geschrieben , die Charaktere sind gut überlegt und durch ihre vielen Gedanken erkennt man den Tiefgang des Buches. Neben Rislenes und Erics Geschichte erfahren wir auch, wie es mit Ophélie weitergeht, die inzwischen als Lehrerin arbeitet und sich ehrenamtlich für obdachlose Menschen engagiert. Besonders sie ist mir in diesem Buch zur Freundin geworden. Aber es gibt noch viele weitere Charaktere. Der Plot der Geschichte spielt zwischenzeitlich nicht nur in Frankreich, sondern auch in Algerien.
    Beim Lesen erfährt der Leser einiges über den politischen und historischen Hintergrund, besonders über den Religionskonflikt. Die Algerier, die, wie Rislene, in Frankreich leben, werden weiter stark vom Islam beeinflusst. Rislene, die immer Wege findet, ihrem Glauben treu zu bleiben, ist mir ein großes Vorbild geworden. Selbst als ihr alles genommen wird, weiß sie, dass man ihr niemals verbieten kann, im Stillen zu Gott zu beten, statt zu Allah. Trotzdem macht die Geschichte natürlich auch betroffen.
    Da es sich um den letzten Band der Trilogie handelt, ist es sicher sehr hilfreich, die anderen beiden Bände erst zu lesen. Doch da noch einmal zwei neue Hauptpersonen auftauchen, würde man das Buch auch ohne Vorkenntnisse verstehen.
    Insgesamt ein toller, letzter Band einer Trilogie, auf den man auf keinen Fall verzichten sollte und der mir wegen der starken Charaktere noch lange in Erinnerung bleiben wird.


    ASIN/ISBN: 3868275568

    „Achtet darauf, dass keiner von euch an Gottes Gnade gleichgültig vorübergeht…“(Hebräer 12,15)
    Nicht alle Christen, die von ihrem Glauben erzählen, tuen das mit Liebe. Im Gegenteil, in manchen Menschen entsteht sogar das Bild, Christen wären Moralprediger, verurteilend und arrogant. Dabei sehnen sich viele Menschen nach Gottes Gnade, so dass es wichtig ist, den Glauben auf gnadenvolle Art darzustellen und nach Außen Liebe und Respekt zu vermitteln, z.B. in dem auch Christen zugeben, dass sie Fehler gemacht haben oder Hilfe brauchen.
    Das Buch gliedert sich in drei Teile. Im ersten Teil geht es um die Problematik, dass Christen Gottes Gnade nicht entsprechend weiter vermitteln können. Im zweiten Teil wird anhand der Modelle Pilger, Aktivist und Künstler erklärt, wie man Gottes Gnade entsprechend vermitteln kann. So packt der Aktivist zum Beispiel die Probleme an der vordersten Front an und empfängt dafür Respekt von anderen. Der letzte Teil dreht sich darum, ob die Botschaft aus dem Evangelium wirklich gut ist und wie diese im Vergleich zu anderen Bewegungen wie anderen Glaubensrichtungen abschneidet.
    Dieses große Thema greift der Autor Philip Yancey in diesem Buch auf. Neben seinen eigenen Gedanken zitiert er immer wieder andere Schriftsteller und andere Bücher. Das macht das Lesen mitunter nicht immer einfach, denn so muss man als Leser sehr flexibel sein. Das Buch ist, zumindest aus meiner Sicht, intellektuell sehr anspruchsvoll. Ich musste es sehr langsam lesen, was natürlich auch einiges an Geduld erfordert.
    Das Layout des Buches finde ich sehr ansprechend. Jedes Kapitel beginnt mit einem Zitat. Zwischendrin gibt es fettgedruckte Sätze mit den wichtigsten Botschaften des Kapitels, die es einem leichter machen, den Überblick zu behalten oder wieder in das Buch reinzukommen.
    Insgesamt ein schönes, wenn auch nicht einfach zu lesendes Buch, dass ein sehr wichtiges Thema beim Namen nennt, wachrüttelt und zeigt, dass Glaube nicht nur Privatsache ist, sondern eine ansteckende Wirkung auf Menschen haben sollte.

    In „Konrad und das Nadelöhr“ werden 18 Kurzgeschichten aus Sicht verschiedener Tiere erzählt. Da ist zum Beispiel Pogo, der Gelbaugenpinguin, der so gerne wie die Möwen fliegen können möchte. Oder das stolze Kamel Konrad, dass so viel Gepäck hat, dass es auf der Flucht vor einem Sturm nicht durch den Eingang zur Stadt passt. Alle Tiere haben jeweils eine sehr ausgeprägte Charaktereigenschaft, die die Geschichten sehr witzig machen.
    Die Geschichten sind durch viele Dialoge sehr lebendig, leicht verständlich geschrieben und vermitteln immer eine Botschaft. Mir hat es sehr viel Spaß gemacht, schon beim Lesen zu erraten, um welche Botschaften es sich handelt, obwohl ich nicht immer richtig lag. Nach jeder Geschichte kommt dann die „Auflösung“, in dem der Autor eine Bibelstelle in eigenen Worten und kindgerecht wiedergibt. Immer werden durch die Geschichten christliche Werte vermittelt. Mir gefällt besonders, dass es sich dabei nicht nur um typische Bibelstellen handelt, sondern z.B. auch um schwierigere Themen, wie „Was ist Glaube“ nach Hebräer 11 Vers 1.
    Das Verständnis der Geschichten wird durch Bilder unterstützt, die Szenen aus den Geschichten wiedergeben und oft sehr lustig dargestellt sind, wie schon das schöne Cover des Buches zeigt. Gut gefallen hat mir auch, dass einige Begriffe, die Kinder nicht so gut kennen (z.B. „halluziniert“) als Fußnote erklärt werden. Dadurch ist das Buch nicht nur zum Vorlesen, sondern auch für Kinder zum selber lesen geeignet.
    Insgesamt ein schönes Kinderbuch, das nicht nur unterhaltsam ist, sondern durch die Parallele zu verschiedenen Bibelstellen auch sehr lehrreich und wichtig sein kann. Eine Leseempfehlung für Kinder ab sechs Jahren.

    Der Schriftsteller Richard Sturm bewirbt sich auf eine Anzeige in einem örtlichen Werbeblatt für einen besonderen Auftrag. Was genau dahinter steckt, erfährt er, als er seinen Auftraggeber Herrn Bischoff kennenlernt. Herr Sturm soll ein Buch über den Glauben schreiben und dazu zwölf verschiedene, von Herrn Bischoff vorgegebene Personen befragen. Und so macht er sich auf den Weg und interviewt ganz unterschiedliche Menschen wie einen freiberuflichen Lebensratgeber, einen Psychotherapeuten, einen Professor der Theologie und den Vorsitzenden der Atheisten Südelbe e.V.. Nebenher beschäftigt sich Herr Sturm, aufgewühlt durch verschiedene Gespräche, mit seiner eigenen Vergangenheit.
    Vor allem zu Beginn des Buches musste ich mich ein wenig an den Schreibstil gewöhnen. Das Buch ist aus der ersten Person Singular erzählt. Manchmal hat mich der Humor in dem Buch angesprochen, aber manchmal fand ich die Sätze zu konstruiert, so dass für mich weniger mehr gewesen wäre (z.B. „Herr Bischoff lächelte, als wäre er der Zwilling vom Nikolaus“). Dazu muss man sagen, dass Herr Sturm vermutlich kein gewöhnlicher Charakter ist, so dass diese Denkweise trotzdem sehr gut zu ihm passt. Ich bin über diese Sätze nur manchmal gestolpert.
    Beim Lesen hatte ich manchmal das Gefühl, dass es sich fast um eine Mischung aus Sachbuch und Roman handelt. Bei den Gesprächen mit den fremden Menschen, aber auch bei den Gedankengängen von Herrn Sturm gab es sehr lange Interviewpassagen bzw. innere Monologe. Das war mir persönlich zu lang und zu viel auf einmal. Dadurch bin ich an diesen Stellen mit dem Lesen sehr langsam vorangekommen. Dennoch fand ich es gut, dass das Thema Glauben nicht einseitig, sondern von vielen unterschiedlichen Seiten beleuchtet wurde. Außerdem habe ich auch immer wieder neue Fakten kennengelernt bzw. interessante Gedankenanstöße bekommen, die mir sicher lange nachhallen werden.
    Die Passagen rund um die Vergangenheitsbewältigung von Herrn Sturm ließen sich gut lesen. Vor allem das Ende hat mich sehr bewegt und mir noch einmal deutlich gemacht, wie viel Tiefgang das Buch hat.
    Insgesamt ein schönes Buch, das den Glauben an Gott auf verschiedene Arten beleuchtet und sehr zum Nachdenken anregt. Wer zu dem Buch greift, sollte bereit sein, sich in unterschiedliche Gedankengänge hineinzudenken, da das Buch kein Roman ist, den man locker an einem Abend weglesen kann.

    Das Buch spielt im Jahr 1917, also zur Zeit des Ersten Weltkriegs, in England.


    Grace Elizabeth Mabry überreicht auf einem Kostümball Jack Benningham, dem künftigen Graf von Stonebrooke eine weiße Feder als Zeichen seiner Feigheit und erhofft sich damit eine Bloßstellung in aller Öffentlichkeit für ihn. In ihren Augen ist Jack als Kriegsverweigerer ein Feigling, der er nicht wie ihr Zwillingsbruder in den Krieg gezogen ist und den Feind bekämpft.


    Wenig später beginnt Grace, beim Frauenhilfsdienst der britischen Armee zu arbeiten. Sie möchte das Ende des Krieges beschleunigen, damit ihr Bruder nach Hause kommt. Dort begegnen Jack und Grace sich ein zweites Mal. Doch ein folgenschwerer Unfall verhindert, dass Jack sich an Grace erinnert…


    Das Buch ist aus der Sicht von Grace und aus der Sicht von Jack erzählt, jedoch nicht streng abwechselnd, sondern immer wie es gerade passt. Über Grace Sichtweise bekommt der Leser außerdem Zugang zu den Gedanken und Sorgen der anderen Mädchen, die beim Frauenhilfsdienst arbeiten.


    Mir hat es viel Spaß gemacht, das Buch zu lesen. Es lässt sich leicht verschlingen und man kann sich beim Lesen gut entspannen. In der Mitte des Buches gab es ein paar Seiten, wo ich dachte, dass sich das Buch zu sehr in die Länge zieht, doch das war schnell vorbei und am Ende des Buches wurde ich noch einmal überrascht. Beide Charaktere sind mir gleich sympathisch gewesen und auch die Nebencharaktere waren sehr interessant. Gut gefallen hat mir auch, dass es sich zwar um einen historischen Roman handelt, aber dieser einen nicht mit Fakten überschüttet. Der Glaube an Gott kommt in dem Buch nur am Rande vor. Grace glaubt an Gott , besucht immer wieder den Gottesdienst und redet auch hin und wieder darüber. Jack hingegen hat sich von Gott abgewendet.


    Insgesamt ein leicht zu lesender aber auf keinen Fall langweiliger historischer Roman mit einer schönen Liebesgeschichte über wahre Liebe.

    Als die junge Lilly Fields, die von der Erde kommt, an Land einer kleinen Insel im Ozean zwischen zwei Welten gespült wird, nimmt John der Bewahrer die bewusstlose Frau bei sich in der Zuflucht auf. Lilly befindet sich immer wieder in drei verschiedenen Welten: Die eine Welt wird ihr durch Flashbacks bewusst, die andere Welt durch Halluzinationen, in denen sie eine Zeugin der Anfänge ist und die dritte Welt ist die Welt bei John. Als Zeugin der Anfänge erlebt Lilly gemeinsam mit Eva, wie Gott die Welt schuf und erlebt später den Sündenfall, durch den es zur Trennung zwischen Gott und dem Menschen kam. Doch vorher erfährt sie, dass sie die Macht hat, den Verlauf der Geschichte zu verändern…


    Wie aus der Inhaltsbeschreibung hervor geht, orientiert sich das Buch an der Schöpfungsgeschichte aus dem ersten Buch Mose. Das Leben im Garten Eden samt der Schöpfung wird anfangs als wunderschöne beschrieben, Gott und Adam haben eine innige Beziehung, feiern, lachen und freuen sich aneinander. Die Beschreibungen lassen erkennen, wie sehr Gott den Menschen liebt und was er sich von und für uns wünscht. Adam ist anfangs von der Liebe Gottes vollständig umgeben. In dem Buch geht es neben dem Auseinanderbrechen immer wieder um die bedingungslose Liebe Gottes. Auch später, als eine Distanz zwischen Adam und Gott entsteht, sind die Beschreibungen sehr eindrucksvoll.


    Beim Lesen war ich manchmal etwas verwirrt. Die Geschichte spielt überwiegend in einer Phantasiewelt. Im Buch ist auch Lilly oft nicht sicher, was Realität ist und so habe auch ich immer wieder interpretiert und überlegt, musste Gedanken wieder verwerfen und wurde neu überrascht. Dazu beigetragen hat ebenfalls die sehr bildliche Sprache, die auch viel Raum zur Fantasie lässt. Bei dem Roman handelt es sich auf jeden Fall um ein Buch zum Mitdenken. Außerdem sollte der Leser bereit sein, sich vollkommen auf die Geschichte einzulassen, besonders auf die Interpretation der Schöpfungsgeschichte von William Paul Young. Der Autor wurde mit seinem Bestseller „Die Hütte“ 2008 international bekannt.


    Insgesamt ein schöner Roman von William Paul Young, der von Heilung, Auseinanderbrechen und vor allem vom Wert, geliebt zu werden erzählt.

    Wer gerne Fußball schaut, dem wird nicht entgangen sein, dass es immer wieder Fußballspieler gibt, die sich öffentlich durch Gebet, Worte oder einen T-Shirt-Aufdruck zu ihrem Glauben an Gott bekennen.


    In der Fußball-Bibel, die nun 2016 noch einmal als überarbeitete Neuauflage erschienen ist, berichten Fußballspieler über ihre Erfahrungen mit Gott und dem Fußball. Darunter sind einige bekannte Spieler der Bundesliga, wie z.B. David Alaba (Bayern München), Daniel Didavi (VfB Stuttgart), Elias Kachunga (FC Ingolstadt)oder Anthony Ujah (Werder Bremen). Teilweise berichten die Spieler aus ihrer Sicht, z.T. hat der Herausgeber der Fußballbibel, David Kadel Texte über die Spieler verfasst oder diese interviewt. Zu einigen Spielern gibt es außerdem einige kurze Fakten, z.B. in welchem Verein diese bisher tätig waren. Außerdem sind alle Berichte mit Bildern veranschaulicht. Bei den Bildunterschriften zeigt David Kadel seine besondere Art von Humor. Oft wird in den Berichten bereits der Bezug zur Bibel hergestellt, z.B. durch eine Leseempfehlung oder durch einen Vergleich, z.B. zwischen Gottes Liebe und der Fan-Liebe.


    Die Berichte umrahmen die eigentliche Bibel. Diese besteht aus dem Neuen Testament, „als Einladung zum besten Spiel von allen“ wobei das Neue Testament nicht vollständig abgedruckt ist. So ist als einziges Evangelium das Matthäus-Evangelium abgedruckt, auch die Offenbarung ist nicht enthalten. Dafür gibt es jedoch vor jedem Buch einen kurzen Einführungstext, z.B. mit Infos über den Verfasser und die Zeit, zu der es verfasst wurde. Leider fehlen auch die genauen Versangaben, so dass man, wenn man genauer einen Vers nachlesen möchte, immer eine weitere Bibel zur Hand nehmen muss.


    Mir persönlich gefallen die Berichte der Spieler sehr gut. Es ist schön, die Fußballer ein wenig privater kennenzulernen, zu lesen, dass sie zu Gott stehen und ihre Begeisterung für den Glauben zu sehen. So fühlt man sich, trotz dem man sie nur aus der Distanz kennt, mit ihnen verbunden. Etwas schade finde ich, dass das Neue Testament nicht vollständig und mit Versangaben erhalten ist. So kommt man beim Lesen im Alltag schnell an seine Grenzen und das Buch eignet sich eher als Geschenk für Fußballfans, die einfach in die Bibel hineinlesen wollen. Wer sich für die Fußballbibel interessiert, den könnte übrigens auch die DVD „Und vorne hilft der liebe Gott“ interessieren, bei der David Kadel Fußballprofis wie Jürgen Klopp oder David Alaba zu Hause besucht.


    Insgesamt enthält die Fußballbibel viele tolle Berichte, die sicher jeden Fußballfan interessieren dürften und den ein oder anderen sicher auch zum Nachdenken anregen.

    Die vielen Flüchtlinge, die Deutschland bzw. Europa erreichen, beschäftigen nicht nur Politik und Medien, sondern auch den einzelnen Menschen. Die Meinungen reichen von Ablehnung bis hin zu Optimismus und Offenheit. Autor Tobias Kley greift das aktuelle Thema auf:


    Im ersten Teil des Buches erzählen neun geflüchtete Menschen aus unterschiedlichen Ländern ihre Geschichten. Einige sind schon sehr lange in Deutschland, andere erst sehr kurz. Durch die Berichte erfährt der Leser ansatzweise, was Flucht
    für die Menschen wirklich bedeutet. Auch kulturelle Hintergründe und
    Fluchtursachen sind ein Thema. Vor jedem Erlebnisbericht gibt es einen
    Steckbrief des jeweiligen Landes, so dass man einen guten Überblick über die wesentlichen Details bekommt.
    Mir persönlich hätte noch eine Landkarte, auf der das Land markiert ist
    sehr gut gefallen. Hinten im Buch gibt es einige Fremdworterklärungen, wo Wörter wie "Al Quaida", "Burka" oder "Kafir"erklärt sind.


    Die Religion spielt in den meisten Erzählungen eine Rolle. Manche der Flüchtlinge haben in Deutschland oder Österreich Kontakt zu Christen bekommen und sind nun selber Christen, andere sind Muslime geblieben. Tobias Kley, der Herausgeber des Buches, ist ebenfalls Christ. Er leitet die Arbeit der GetAwayDays, um die es in dem Buch jedoch nur am Rande geht. So geht der Gewinn des Buches auch an die GetAwayDays bzw. an Flüchtlingseinrichtungen in Deutschland und Österreich.


    Der Autor versucht dem Leser deutlich zu machen, dass sich hinter der Masse an Flüchtlingen einzelne Personen verbergen. Er ermutigt die Leser im zweiten Teil des Buches, Verständnis zu haben und den geflüchteten Menschen direkt in die Augen zu schauen. Außerdem greift er weitere Themen auf, wie z.B. die Traumatisierung von Flüchtlingen. Zuletzt gibt er Hinweise, wie man den Menschen begegnen kann, und ermutigt, selber mitzuhelfen.


    Mir hat das Buch insgesamt sehr gut gefallen, auch wenn ich einiges bereits wusste. Ich denke, dass das Buch eine gute Einführung in das Thema Flucht bietet. Die Zielgruppe des Buches sind deshalb meiner Meinung nach die Menschen, die keinen persönlichen Kontakt zu geflüchteten Menschen haben, so dass das Buch sich nicht unbedingt an Menschen richtet, die bereits ehrenamtlich oder hauptamtlich mit Flüchtlingen arbeiten. Das Buch lässt sich schnell lesen und einfach verstehen, auch wenn es emotional durch die Erlebnisberichte bedrückend ist. Anfangs wusste ich beim zweiten Teil des Buches nicht so ganz, worauf der Autor hinaus möchte, doch ich denke, dass dieser weiterführende Teil wichtig ist, um die Leser nicht einfach mit den Erlebnisberichten alleine zu lassen, sondern zum Nachdenken anzuregen.


    Insgesamt ein sehr informatives und wichtiges Buch, dass Mut macht, sich auf die einzelnen Flüchtlinge einzulassen, selber mitzuhelfen und Toleranz zu zeigen.

    Die 29- jährige Multimillionärstochter Corinna Del Ray, die bei einer Mega-Online-Zeitung arbeitet, staunt nicht schlecht, als eines Tages nach Feierabend auf dem Parkplatz ihr einstiger Ehemann, Prinz Stephen von Brighton, auf sie wartet. Dieser eröffnet ihr, dass die Ehe, die Corina und er vor über fünf Jahren heimlich vor dem Erzbischof eingegangen sind, vor der Kirche noch Gültigkeit besitzt. Deshalb bittet er sie, die Annullierungspapiere zu unterschreiben. Corinna ist erschüttert, dass die Ehe noch besteht, und knüpft ihre Unterschrift an eine Bedingung: Stephen soll herausfinden, was mit ihrem Zwillingsbruder passierte, der bei einem Einsatz in Afghanistan ums Leben gekommen ist…


    Dieses Buch ist der dritte Band der Reihe „Royal Wedding“ von Rachel Hauck. Der Roman lässt sich gut lesen, ohne die anderen Bücher zu kennen. Personen wie Susanna und Nathaniel, die Hauptcharaktere des ersten Bandes, tauchen in diesem Buch jedoch als Nebencharaktere auf. Die Handlung ist leicht zu verfolgen. Manchmal steht Corina mehr im Vordergrund der Erzählung, manchmal Stephen, aber ansonsten gibt es außer einer kurzen Passage über Corinas Chefin keine weiteren Perspektiven der Nebenstränge. Verglichen mit der Anzahl der Seiten hätte ich mir jedoch noch ein wenig mehr Handlung gewünscht.
    Dadurch, dass sowohl Corina als auch Stephen sehr wohlhabend sind, taucht der Leser in eine andere Welt ein. Zu Recht kann das Buch als modernes Märchen gesehen werden, dass die Welt der Reichen und Schönen eröffnet.


    Der Glaube an Gott kommt in dem Buch immer wieder durch Corina mit in die Geschichte. Sie bekommt von Gott den Auftrag, Stephen reichlich zu lieben. Immer wieder tankt sie Kraft bei ihm. Auch das Thema Vergebung und das Sterben von Jesus für unsere Sünden sind Thema des Buches.


    Insgesamt ein schöner, märchenhafter und unterhaltsamer Roman, der Mut macht, auch dann zu lieben, wenn die Liebe aussichtslos scheint.

    Ehepaar Alexa und Robert sowie ihr 16- jährige Sohn Simon Grün sind eine relativ normale, 3-köpfige Familie, die mit verschiedenen Alltagsproblemen kämpft. Nach dem Tod von Alexas Tante Sophia bekommen die drei die Chance, ein sehr großes Vermögen zu erben. Doch das Erbe kann erst nach einem Jahr und nur unter einer Voraussetzung angetreten werden: Alle drei müssen ein Jahr lang als bewusste Christen gelebt haben.


    Und damit beginnt der Spaß, nicht nur für die Familie, sondern auch für den Leser. Der Pastor, den die Familie aufsucht ist skeptisch, doch letztendlich erklärt er der Familie, was sie tun können, um nach Außen wie Christen zu wirken: Ein Fischaufkleber auf dem Auto, ein Gebetswürfel auf dem Esstisch, ein Segensspruch im Flur, jeden Sonntag den Gottesdienst besuchen, in der Gemeinde mitarbeiten usw. Natürlich werden hier einige Klischees über Christen mit verarbeitet, die mich des Öfteren zum Lachen gebracht haben. Und so lässt sich die Familie auf das Abenteuer ein…


    Das Buch lässt sich leicht und schnell lesen. Die untypische und kreative Idee des Buches hat mir sehr gefallen. Es ist einfühlsam geschrieben, so dass ich für alle drei Familienmitglieder gleich viel Sympathie entwickeln konnte. Auch das liebevolle und gemeinschaftliche Familienleben war schön zu verfolgen. Nach den ersten Sätzen war ich in der Geschichte drin, denn die Anfangssituationen waren lebensnah beschrieben, so dass sie auch in meinen Leben hätten vorkommen können und ich habe mich im Buch direkt zu Hause gefühlt. Nebenbei kommt die Familie auch noch einem alten Geheimnis auf die Spur, so dass die Handlung nicht langweilig wird.


    Der christliche Aspekt gefällt mir sehr. Auf der einen Seite ist er Hauptthema des Buches und deshalb immer präsent, auf der anderen Seite sind die drei Familienmitglieder und damit die Hauptcharaktere keine typischen Christen und ebenso skeptisch wie vielleicht mancher Leser. Die Gespräche und Erklärungen mit dem Pastor sind immer sehr kurz und passen gut in die Geschichte.


    Insgesamt ein richtig schöner, entspannender und unterhaltsamer Roman, der ganz nebenbei Grundlagen zum Thema „Glauben“ vermittelt und Mut macht, sich ein eigenes Bild zum Thema „Gott“ zu machen.

    445 vor Christus: Nehemia ist als Mundschenk ein enger Vertrauter des Königs Artaxerxes. Bei einem Besuch seines Bruders aus Jerusalem erfährt Nehemia, dass seine jüdischen Landsleute Schwierigkeiten und Gefahren ausgesetzt sind, da keine Stadtmauer um Jerusalem existiert und die Bewohner ihren Feinden schutzlos ausgeliefert sind. Mit Unterstützung von Artaxerxes wird Nehemia Stadthalter von Juda. Und so setzt er es sich zum Ziel, die Stadtmauer von Jerusalem wieder aufzubauen.


    Parallel zur Geschichte von Nehemia wird die Geschichte von Nava erzählt, die als Leibeigene für den reichen Malkija arbeitet, um die Schulden ihrer Familie bei ihm zu begleichen. Und auch die Geschichte von Chana, der Verlobten von Malkija, die ebenfalls beim Bau der Mauer mitarbeitet, wird erzählt. So verketten sich die Schicksale der drei einzelnen Menschen miteinander.


    Vergleiche ich das Buch mit anderen Büchern von Lynn Austin, mochte ich andere Bücher von ihr noch lieber. Oft konnte ich der Geschichte nicht so gut folgen, da das Innenleben der Personen, dass Lynn Austin immer so gut beschreibt, mir zu kurz kam. Stattdessen ging es oft um Fakten und Ereignisse.


    Trotzdem hat mir das Buch sehr gut gefallen. Der Roman stützt sich auf die biblischen Quellen aus dem Alten Testament, überwiegend auf die Bücher Esther, Nehemia und Mose. Dadurch werden die oft sehr trockenen Geschichten aus der Bibel wieder lebendiger und man erkennt den Bezug zum eigenen Leben viel einfacher, als wenn man nur den Bibeltext liest. Durch die guten Recherchen bekommt man außerdem einen Einblick in die damalige Kultur und Religion, z.B. die Stellung der Frau oder die jüdischen Bräuche.


    Ein richtiges Vorbild ist auch Nehemia, der eine sehr enge Beziehung zu Gott hat, ihm bedingungslos vertraut und genau nach Gottes Willen handelt, selbst wenn er sich dafür in Lebensgefahr begibt.


    Nach den Büchern „Hüter des Erbes“ und „Fundament der Hoffnung“ ist es der letzte Teil der Trilogie „The Restoration Chronicles“. Man versteht jedoch alle Bücher unabhängig voneinander.


    Insgesamt ein schöner, historischer Roman, der sich an manchen Stellen etwas gezogen hat, aber die biblische Geschichte von Nehemia wieder neu aufleben lässt. Wie alle Bücher von Lynn Austin ist auch dieses Buch gut recherchiert und vermittelt eine Menge Inhalt.

    Seit die 84-jährige Leota wegen ihrer Arthritis im Haus bleiben muss, verwildert ihr Garten, der einst wie ein Märchenland war, immer weiter. Alle paar Jahre bekommt sie einen Besuch von ihrer Tochter Nora, doch sonst führt sie ein einsames und resigniertes Leben. Das ändert sich, als plötzlich ihre Enkelin Annie auftaucht, die ihre beruflichen Vorstellungen gegen den Willen ihrer dominanten Mutter Nora umsetzen möchte. Für weitere Abwechslung sorgt der anfangs sehr weltfremde Student Corban, der für eine Studie Kontakt zu einem alten Menschen aufnehmen soll.


    So entsteht eine sehr zusammengemischte Gruppe, die zusammen beginnt, den Garten wieder herzurichten. Eine wesentliche Bedeutung hat dabei die Familie, denn vor allem Leotas Kinder fühlen sich von ihr ungeliebt und sind verbittert und respektlos. Kann es der Familie gelingen, die Vergangenheit hinter sich zu lassen?


    Ich finde es toll, dass die Charaktere alle ihre Ecken und Kanten haben und es keine fleckenlose Familiengeschichte ist. Anfangs gibt es nur erste Andeutungen, doch dann erfährt der Leser nach und nach, was sich in der Vergangenheit ereignet hat. Die Geschichte spielt trotzdem in der Gegenwart weiter. Die harten und ehrlichen Worte und die Missverständnisse machen das Lesen nicht immer leicht.


    Der Glaube an Gott fließt eindeutig, aber nicht störend in das Buch mit ein. Annie, Leota und Nora glauben an Gott, doch jeder hat eine andere Beziehung zu ihm. Immer wieder fließen gedankliche Gebete mit ein. Durch den Charakter von Annie zeigt Francine Rivers wieder einmal, wie stark die Liebe und das Vertrauen zu Gott sein können und hinterlassen ein Gefühl der Hoffnung und Geborgenheit.


    Ein sehr schöner Familienroman über die Hoffnung auf Versöhnung und Heilung, der mich, auch emotional, sehr mitgerissen hat.

    Gästen bietet man gerne etwas besonders Gutes zu essen an. Je nach Menge der Personen kaufe ich einfach etwas Fertiges oder bereite zwei Standartgerichte zu. Um auch mal etwas kreativer sein zu können, finde ich es toll, ein Kochbuch zu haben, in dem einfache und bereits erprobte Rezepte gesammelt sind.


    Das Buch beginnt mit einigen Deko-Ideen für den Tisch, auf die ich von alleine nie gekommen wäre, aber die mir wegen ihrer Schnelle und ihrer einfachen Umsetzbarkeit gut gefallen. Außerdem gibt es eine kurze Einführung, die beim Planen hilft, in dem sie zeitlich strukturiert, welcher Schritt wann ansteht. Die Rezepte selber sind ebenfalls in Kategorien eingeteilt: Zuerst gibt es Ideen für ein Buffet mit Salaten, Fingerfood, Dips und Aufstrichen. Danach gibt es Rezepte für große Runden mit ca. 10- 16 Personen. Da sind sowohl Aufläufe, als auch Lasagnerezepte, Gulasch und eine Suppe dabei. Anschließend kommen Rezepte für kleinere Runden, für 4-8 Personen. Auch hier sind viele abwechslungsreiche Rezepte wie „Sherry-Huhn“ oder Tortellini-Gratin mit Riesengarnelen dabei. Zum Schluss gibt es noch einen Abschnitt mit Desserts (z.B. klassiche Rezepte wie Rote Grütze und ausgefallenere Rezepte wie Apfelgrütze) und Drinks.


    Alle Rezepte wurden von Familien eingesandt. Oft sind unter den Rezepten Ideen beigefügt, wie diese (z.B. für Vegetarier) variiert werden können. Vegetarische Rezepte sind außerdem zusätzlich gekennzeichnet.


    Schon aufgrund der schönen Gestaltung des Kochbuches möchte man sofort anfangen zu kochen. Es ist auf jeder Doppelseite ein Farbfoto zu finden. Die Zutaten sind übersichtlich angeordnet und farblich vom Rest der Seite abgehoben. Die Rezepte, die auch ausprobiert haben waren gut erklärt und einfach zuzubereiten, auch wenn natürlich immer ein bisschen Fingerspitzengefühl dazugehört.


    Insgesamt eine tolle Idee mit schöner Umsetzung. In diesem Kochbuch dürfte jeder Gastgeber passende Ideen für den nächsten Anlass finden, egal ob für Kinder, Vegetarier oder weitere Gäste. Von mir gibt es eine klare Empfehlung und ich fühle mich gut auf die nächsten Gäste vorbereitet.

    Schlesien 1877: Während eines Spaziergangs im Hochwald verhindert der Forstwirtschaftsstudent Ferdinand Grüning ein Unglück, bei dem eine Kutsche in den Abgrund zu stürzen droht. Als er die beiden jungen Insassinnen der Kutsche sieht, ist er sofort hingerissen. Ohne ihre Namen zu kennen, beschließt er, sich um ein Wiedersehen zu bemühen. Sein einziger Anhaltspunkt ist ein Ball, der in Breslau stattfinden soll. Gemeinsam mit seinem Kommilitonen Maximilian, als dessen Vetter er sich ausgibt, gelingt es ihm, sich als Graf auf den Ball einzuschleichen. Und tatsächlich trifft er die beiden Unbekannten wieder, die als Baronessen in die adlige Gesellschaft eingeführt werden. Doch er ist nicht der einzige Mann, der Interesse an den Mädchen hat… Und wie kann er aus der Lügengeschichte, in die er immer tiefer rutscht, wieder herauskommen?


    Bei diesem Buch handelt es sich um Band 3 der Hochwaldsaga, die die Geschichte einer Familie über drei Generationen erzählt. Ferdinand Grüning ist der Sohn vom Oberförster Grüning, von dem der erste Band der Saga handelt, und der Bruder von Lisa, die im zweiten Band die Hauptrolle spielt. Dieses Buch lässt sich jedoch auch gut ohne die Vorkenntnisse aus den ersten beiden Büchern lesen, auch wenn es natürlich Spaß macht, die lieb gewonnenen Hauptcharaktere aus den ersten beiden Bänden noch einmal zu treffen.


    Mir hat das Lesen sehr viel Spaß gemacht. Es passieren viel mehr Ereignisse, als in der Inhaltsangabe angedeutet, so dass es beim Lesen nie langweilig wird. Anfangs habe ich ein wenig Konzentration gebraucht, um die Verwandtschafts- bzw. Bekanntschaftsverhältnisse zu durchblicken. Doch die meiste Zeit war das Lesen sehr entspannend und das Buch hat mich problemlos in die andere Welt hineingerissen. Die Musikstücke "Lebensstürme" und "Feenmärchenwalzer", die in dem Buch immer wieder erwähnt werden, haben mich durch den entsprechenden Ohrwurm auch in Zeiten, wo ich das Buch nicht in der Hand halten konnte an die Geschichte denken lassen.


    Da das Buch in einem christlichen Verlag erschienen ist, ist auch der Glaube an Gott in diesem Buch ein Thema. Ferdinand ist Christ, auch wenn er zwischendrin von seinen eigenen Maßstäben abweicht. Er denkt immer wieder über seine Beziehung zu Gott nach. Dennoch ist der Glaube keinesfalls aufdringlich, sondern glaubwürdig und zurückhaltend in die Geschichte eingebunden.


    Normalerweise ist es oft so, dass bei mehreren Bänden einer Buchserie die Qulität mit der Zeit etwas abnimmt. Doch dieser dritte Band hat mir noch besser als der zweite Band gefallen. Mindestens ein weiterer Band wird noch folgen, so dass wir freudig gespannt sein dürfen. Ein wirklich toller, historischer Liebesroman.