Über die Autorin: Annabel Pitcher studierte an der Universität von Oxford englische Literatur. Schon immer wollte sie Bücher schreiben, nahm aber zuerst diverse andere Jobs an, bevor sie sich entschied, die Welt zu bereisen und sich aufs Schreiben zu konzentrieren. „Meine Schwester lebt auf dem Kaminsims“ war ihr erster Roman, der von der Kritik hochgelobt und für mehrere renommierte Preise nominiert wurde. Annabel Pitcher lebt derzeit mit ihrem Mann in Yorkshire. (von amazon.de)
Ich bin auf Annabel Pitcher gekommen, weil ich mal das Vergnügen hatte eine Lesung von ihrem ersten Buch auf einem Buchfestival zu gehen. Sie teilte sich die Veranstaltung mit zwei weiteren Herren und ich war eigentlich wegen einem von denen dort. Ms Pitcher hat ihnen allerdings die Show gestohlen, sodass ich unbedingt wissen wollte was sie so schreibt.
Inhalt: Er ist Zoes erste große Liebe, doch dann begeht sie einen Fehler, der alles zunichtemacht ...
Alles beginnt damit, dass Zoe Collins sich unsterblich verliebt – und es endet in einem Desaster, das ihr Leben dramatisch verändert. Denn Zoe hat etwas Schreckliches getan und glaubt, mit den Konsequenzen niemals fertig zu werden. Wie soll sie auch mit dem Wissen weiterleben, dass sie den Tod eines Menschen zu verantworten hat – und ungestraft davongekommen ist? Als sie glaubt, ihre Schuldgefühle keinen Tag länger ertragen zu können, erfährt sie von Stuart, einem Mann, der ebenfalls einen großen Fehler in seinem Leben gemacht hat. Sie beginnt ihren ersten Brief an ihn, in der Hoffnung, endlich ihren Frieden zu finden und sich selbst vergeben zu können … (von amazon.de)
Meine Meinung: Das Buch ist komplett in Briefform gehalten - und zwar nur von Zoe, denn der Empfänger kann ihr nicht antworten, da sie von einem falschen Absender schreibt. Das Konzept kam mir zunächst etwas merkwürdig vor, und ich wusste bisher nicht einmal, dass es so etwasd gibt. Man kann allerdings tatsächlich mit Gefangenden die auf ihre Todesstrafe warten eine Brieffreundschaft anfangen. Mir tat der Empfänger aber ein bisschen leid, da er keine Chance hat zu kommentieren. Aber gut, es ist ja nur eine Geschichte.
Die Geschichte selber hat mich in Atem gehalten. Das große Rätsel des Buches ist, dass Zoe direkt am Anfang gesteht, einen Jungen umgebracht zu haben, man aber bis zum Ende nicht weiß wer es ist. Ich persönlich war auch bis zum Ende verwirrt, denn die Autorin weiß verwirrende Hinweise zu setzen.
Einzig und allein das Ende fand ich nicht so befriedigend. Die letzten zwei Kapitel wären meiner Meinung nach nicht nötig gewesen, es hätte mir besser gefallen, wenn man davor einen Schlusstrich gesetzt hätte.
Sprache: Da ich immer sehr viel Wert auf die Sprache bzw. den Schreibstil lege, gibt es dazu eine extra Bewertung von mir. Das Buch liest sich sehr schnell runter, der Schreibstil von Zoe ist realistisch für ein Mädchen in ihrem Alter. Das einzige was mich gestört hat, war der Teil in dem man eine geschriebene Notiz ihrer kleinen Schwester liest. Dot ist taub und spricht Gebärdernsprache und wenn man sich damit ein bisschen auskennt, dass weiß man, dass die Grammatik und die Rechtschreibfehler, die sie macht nicht realistisch sind. Das ist jetzt aber Rosinenpickerei von mir, das gebe ich zu.
Ich habe das Buch übrigens auf Englisch ("Ketchup Clouds") gelesen und würde es auch an Leute die mit der Sprache noch nicht ganz so viel Erfahrung haben im Original empfehlen. Es liest sich sicherlich einfacher als ein 'Erwachsenenbuch' auf Englisch.
Altersempfehlung: Es ist offiziell ein Jugendbuch, aber die ganze Schuldfrage ist schon etwas, das einen beschäftigt. Würde es daher um sicher zu gehen nur an ältere Jugendliche empfehlen, vielleicht so ab 15.
Leseempfehlung? Definitiv! Obwohl ich im Moment eine kleine Leseflaute habe, hatte ich das Buch an einem Tag durch.