Schon mal vorne weg - ich bin der Meinung, das Schoenwetterkommentare einem Schreiberling nicht helfen, denn man kann sich nur durch (konstruktive) Kritik verbessern. Deshalb moechte ich betonen, dass ich den Mut von jedem wert schaetze, der hier einen Beitrag einsendet. Den haben andere (ich :grin) nicht. In jeder Geschichte finden sich gute Ansaetze, aber in einigen eben doch deutlich mehr als in anderen.
Ich habe bisher nur diesen Wettbewerb und den letzten ('Orient') gelesen, und ich muss leider gestehen, dass das Niveau bei diesem hier ingesamt schwaecher war. Dennoch war ich positiv davon ueberrascht, das bei diesem Thema so viele fantasievolle und unterschiedliche Beitraege zustande kamen.
Morgengrauen
Ich mag Vampire an sich, bin das Thema aber leider seit Twilight ein bisschen satt, deshalb ist es schwer die Geschichte voellig objektiv zu bewerten. Aber wenn ich es versuche, fallen mir leider ein paar klobige und ungeschickte Formulierungen auf und der Inhalt ist weder besonders spannend noch hat er irgendwelche ueberraschenden Wendungen. Stilistisch finde ich die Geschichte aber gelungen, mit einem Rahmen, der die Rueckblende umschliesst. Solides Mittelfeld.
Aufräumarbeiten
Die Geschichte begann ganz spritzig und der Dialog wirkt echt, aber der zweite Teil, in dem die Polizei auftaucht gefiel mir irgendwie nicht so gut. Hier kann man sich ja denken, was nun passiert und daher wird durch den relativ langen Dialog Platz verschenkt, mit dem man vielleicht noch etwas anderes haette einbauen koennen. Oberes Mittelfeld
Anna
Schwuelstig. JKlischeebeladen. Kitschig.
...und trotzdem hat es mir beruehrt. Ich hatte mehrere Kandidaten fuer 1 Punkt und hab daher nach und nach ausgesiebt. Ich war von mir selber ueberrascht, dass der letzte Podiumsplatz an diese Geschichte ging. Sie hat sicherlich nicht die kreativste Storyline, keine ueberraschenden Wendungen und ist auch sprachlich nicht das Highlight dieses Wettbewerbs, aber sie hat Emnotionen bei mir ausgeloest und das ist mir im Endeffekt als Leser das wichtigste. 1 Punkt ging an diese Geschichte.
Unser Herzenswunsch
Ich glaube ich habe die Geschichte nicht ganz verstanden, oder ist sie wirklich ein bisschen konfus aufgebaut. Sehr unstrukturiert und ich musste erst ueberlegen, wie die drei Absaetze ueberhaupt zusammen gehoeren (und ganz sicher bin ich mit immernoch nicht...) Die Geschichte hat einfach keine wirkliche Storyline, sie beginnt irgendwo, erzaehlt etwas und endet, aber man weiss nicht so recht wie man da hin gekommen ist und warum man es ueberhaupt gelesen hat. Einer der schwaecheren Beitraege.
Du fehlst
Genial! Ich bin gar nicht so der Gedichte-Typ, aber dieser Beitrag war der unangefochtene Kandidat fuer 3 Punkte. Inhalt, Sprache, Aufbau - hier passt einfach alles.
Musterung
Ich fand die Idee ganz nett. Irgendwer hatte in seinem Kommentar erwaehnt die beiden Maenner haetten wenigstens 'Morgan' heissen sollen, und den Gedanken hatte ich auch. Aber das ist natuerlich eine Kleinigkeit. Jedoch erschien mir der Versuch etwas 'anderes' aus dem Thema zu machen hier zu verkrampft. Das haben andere besser mitbekommen. Oberes Mittefeld.
Der Morgen danach
Schade, dass hier kein eigener Titel gefunden wurde, bei dem Gedicht haette sich doch etwas anderes auch angeboten. Das Gedicht ist an sich in Ordnung, aber hat leider 0 Emotion bei mir ausgeloest und weil es mir so gar nichts sagt, ist es leider nur im Mittelfeld gelandet.
Warten
Aehnlich wie 'Der Morgen danach' loest die Geschichte bei mir gar nichts aus. Gelesen und gleich wieder vergessen, das ist kein gutes Zeichen. Es laesst sich aber fluessig lesen, daher ist auch dies eine graue Maus im Mittelfeld. Das Wort "Warten" wurde mir ausserdem zu oft wiederholt, oft ist weniger mehr.
Morgens, halb zehn in Deutschland
Flotte Geschichte, spritziger Dialog, witzige Aufloesung - und welche Frau kennt das Problem nicht? Landet daher auch auf dem Silberplatz
Bis(s) zum Erbrechen
Sprachlich eine der besseren Geschichten im Feld. Aber Satiren finde ich sehr, sehr schwer, schon gar nicht Vampire/Herr der Ringe/Star Wars - weil diese Themen immer satirisch neu verarbeitet werden. Es gibt durchaus gute Beispiele, aber die sind in der Minderheit. Wegen sprachlicher und erzaehlerischer Gewandheit befindet sich die Geschichte dennoch im oberen Mittelfeld, aber inhaltlich kann ich gar nichts damit anfangen.
Der Film, der am Ende abläuft
Dieser Schreibstil kann sehr viel Wirkung haben und Gefuehl rueberbringen. Die Geschichte hebt sich dadurch sicherlich von einigen anderen im Feld ab. Mit dem Protagonisten kann ich aber nicht so viel anfangen. Oberes Mittelfeld.
Das Erwachen
Was will diese Geschichte sein? Zumindest so gar nicht mein Fall... Der Dialog ist gaehnend langweilig, der Protagonist unzympathisch, die vermeintlich ueberraschende Aufloesung kein bisschen witzig. Eine der schwaecheren Geschichten im Feld.
Eine zweite Chance
Ich hasse Geschichten, in denen die Protagonisten aufwachen und es war alles nur ein Traum, das erklaert vermutlich schon mein Problem mit diesem Beitrag. Sehr moralisch und alles, aber am Ende bin ich dann doch enttaeuscht, dass es ein Traum war. Sprachlich ist die Geschichte aber durchaus ok. Unteres Mittelfeld
Mein 18. Geburtstag
Sprachlich eher schwach. Wieso enden so viele Saetze mit einem Ausrufezeichen? Ich wuerde mir die Regel der Zeichensetzung nochmal angucken! Ausrufezeichen sind genau das, was der Name sagt! Ausrufezeichen! Aussagen, wie 'Ich erinnere mich noch genau an meinen 18. Geburtstag' endet man mit einem Punkt! Vielleicht versuchte man den aussagelosen Inhalt dadurch mehr wirken zu lassen? Das Ende, in dem versprochen wird nie wieder Alkohol zu trinken wirkt auch sehr uebermoralisch. Ich wuerde aber hier vom Schreibstil tippen, dass der Autor noch etwas juenger ist und/oder nicht so viel Erfahrung mit dem Schreiben hat. Geschweige denn mit Alkohol. Also ist es ausbaufaehrig, vielleicht beim naechsten mal ueber etwas schreiben, zu dem man mehr zu sagen hat.
Drachenland
Ja, das habe ich schon so oft selber erlebt. Aber gerade deshalb kam die Geschichte nicht so richtig bei mir an. Die Geschichte, die Susanne traeumt klingt auch, wie schon 100x gelesen - eben eine 08/15 Fantasygeschichte. Ich fand die Idee an sich gut, aber haette mir hier gewuenscht, dass der Traum eine etwas aufregendere Geschichte beinhaltet. Daher landete diese Geschichte in meinem persoenlichen Ranking auch nur im Mittelfeld.
Grüne Augen
Ich hab die Geschichte auch nach dem 4. mal lesen noch nicht richtig verstanden. Ich hab erst rumgeraetselt ob es sich um zwei Frauen handelt, die Zwillinge sind, aber das haette mit dem Leberfleck an der selben Stelle nicht hingehauen. Die Erklaerung, die hier im Thread geliefert wurde, verstehe ich nach wie vor nicht. Es handelt sich also nicht um eine Affaere. Dann verstehe ich den Dialog nicht. Entweder bin ich doof oder die Geschichte und das mag ich nicht. Ist aber gut geschrieben, haette sie ein Ende, das fuer mich Sinn macht waere sie wohl mindestens auf dem 3. Platz gelandet.
Lady Morwellan
Urghs. Historische Romane sind schon gar nicht meins, aber Frauen wie Lady Morwellan erst recht nicht. Und dann noch so eine klischeetriefende Sexszene. Ich war froh, als es vorbei war, sorry. Allerdings kann der Verfasser dieser Geschichte durchaus schreiben, nur ueber diesen Inhalt koennte noch so eine poetische Formulierung nicht hinwegtaeuschen. Ich gehe aber auch mal davon aus, dass der Verfasser meine Kritik mit Fassung tragen wird, da ihm vermutlich von vorne herein klar war, das es diese Art von Geschichte ist, die nicht jedem liegt.