Beiträge von ScoobyDoo


    Ja, sorry, vielleicht kam das falsch rueber. Ich moechte auch kein Buch lesen, das komplett in Mundart eine Kriegerin geschrieben ist :grin


    Allerdings waere "gelaehmt" an Stelle von "paralysiert" auch noch nicht ganz so weit unten vom Niveau ;-) In "Ich" Erzaehlungen habe ich halt immer das Gefuehl, dass der Protagonist die Geschichte spaeter niederschreibt, und der Ich-Erzaehler entwickelt schon eine eigene Sprechweise, so wie Joy es auch tut. Und die unterscheidet sich in der Regel durchaus von der eigenen Sprechweise, aber trotzdem ist sie in sich einheitlich und passt zur Person. Und da waren eben ein oder zwei Stellen wo ich das Gefuehle hatte, das sei jetzt aber nicht "Joy", so wie ich sie kennen gelernt habe, die hier spricht. Aber ich werde mal weiterlesen, vielleicht kommt die Stelle bei mir ja auch noch - denn so gut kenne ich Joy ja auch noch nicht.

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    Original von Baby_Tizz
    Matthial dagegen ist mir bis jetzt noch etwas zu blass und immer nur auf das eine mit Joy aus.


    Wirklich? Das Gefuehl hatte ich mal so gar nicht, ich hatte eigentlich von Anfang an den Eindruck, dass Matthial Joy liebt. Nur umgekehrt wohl eher nicht...


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    Original von Mulle


    Findest du das?
    Das ist interessant. Mir ging es beim Schreiben nämlich teilweise wichtig schlecht, weil ich Joy als so depressiv und verzweifelt empfand, was sie natürlich nach außen hin nicht zeigen darf.
    Natürlich hast du recht: Die meisten Menschen verhalten sich unter solchen Umständen anders und halten schön den Ball flach, um nicht noch mehr Schwierigkeiten zu bekommen.
    Aber in der Geschichte gab es immer, zu jeder noch so unerfreulichen Zeit, auch Männer und Frauen, die sich aufgelehnt haben. Und wenn es nur einer von hunderten ist - dann packt man sich als Autor natürlich diesen raus. Protagonisten werden nicht umsonst "Helden" genannt, das muss mit der weißen Glitzerrüstung nichts zu tun haben. Nur sollte der Held der sein, der etwas intensiver lebt als alle anderen, sonst verschenkt man ja seine ganze Spannung.


    Ja, da stimme ich dir zu :write
    Ich hab ja auch gesagt, dass mich an Joy bisher noch irgendwas stoert, aber moechte nochmal klarstellen: bei mir liegt es nicht daran, dass sie eine toughe Heldin ist. Das ist nun mal, das was die Leute lesen wollen. Mir fallen zwar auch Gegenbeispiele ein, aber die fand ich persoenlich nervig - und das geht von Fanny Price bis zu Bella Swan. Von daher kann ich mit Joy als Protagonistin schon ganz gut leben. :grin Mir fehlt glaube ich einfach die persoenliche Sympathie, ging mir zum Beispiel bei Katniss in The Hunger Games aehnlich (sorry, ich will nicht wieder den Vergleich ranziehen, aber es ist das letzte Buch, das ich gelesen habe und das mir sehr gefiel, obwohl die Protagonistin nicht meine Lieblingsfigur war ;-))

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    Original von ScoobyDoo
    S Nur ein oder zwei mal ist mir ein Begriff aufgestossen, dass etwas "hochtrabend" klang und nicht so zu Joys Sprachstil passte (denn es sind ja ihre Gedanken in denen wir uns befinden) und das weniger fachliche Synonym vielleicht 'echter' reubergekommen ist. Ich wollte das Beispiel raussuchen, kann es aber nicht mehr finden.


    Es ist mir wieder eingefallen :grin Einmal sagt Joy so etwas wie "Ich war paralysiert." waehrend ich mich, als jemand der immer seeeehr kritisch mit der Sprache in Buechern ist, normalerweise ueber solche Ausdrueck freue, haette hier meiner Meinung nach "gelaehmt" besser gepasst, in einer Kampf- oder Angstsituation denke ich nun mal nicht so. Ausserdem ist Joy sicher durchaus gebildet, sie kann Lesen und Schreiben, aber auch nicht so gebildet. Manchmal passen hier ihre Schriftsprache als Erzaehlerin und die Mundart nicht zusammen, waehrend sich an anderen Stellen doch durchaus so "schreibt", dass ich das Gefuehl habe Joy wuerde mir die Geschichte erzaehlen und nicht Mulle. Und so soll es ja beim Ich-Erzaehler sein. In manchen Situationen, wie dieser habe ich jedoch das Gefuehl mehr Mulle zu hoeren. :gruebel

    Heralded as the "best book on the dope decade" by the New York Times Book Review, Hunter S. Thompson's documented drug orgy through Las Vegas would no doubt leave Nancy Reagan blushing and D.A.R.E. (US anti-drugs organisation) founders rethinking their motto. Under the pseudonym of Raoul Duke, Thompson travels with his Samoan attorney, Dr. Gonzo, in a souped-up convertible dubbed the "Great Red Shark." In its boot, they hide "two bags of grass, seventy-five pellets of mescaline, five sheets of high-powered blotter acid, a salt shaker half-full of cocaine and a whole galaxy of multicoloured uppers, downers, screamers, laughers ... A quart of tequila, a quart of rum, a case of Budweiser [and] a pint of raw ether" which they manage to consume during their short tour.



    ....ich bin ja mal gespannt :chen

    savanna : Auch wenn mir das Buch bisher gut gefaellt, kann ich deine Vorberhalte verstehen. Ich habe eben im Thread zum zweiten Abschnitt geschrieben, dass ich so ein bisschen Probleme mit Joy habe.
    Romandheldinnen sind nun mal tough, das ist nicht so mein Problem, damit kann ich leben. Aber mir fehlt auch irgendetwas, kann es nur nicht so klar in Worte fassen wie du. Ich hab allerdings die Hoffnung, dass das noch kommt. Ich bin selber ja auch noch nicht bei der Haelfte des Buches ;-) Aber zum beispiel Matthial und selbst Neél fand ich von Anfang an interessanter

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    Panem ist schon so ne Hausnummer für jeden, der jetzt eine Dystopie oder einen Endzeitroman vorlegt. Einerseits wurden diese - die vorher als unverkäuflich galten - plötzlich gefragt, andererseits wird natürlich jede Parallele mit Argusaugen gesehen.


    Dazu wollte ich auch noch was sagen.


    Ja, ich ziehe auch Parallelen zu Panem. Das dystopische Enzeitszenario, das "Spiel" und wenn Katniss nicht ihre relativ liebevolle Umgebung gehabt haette.... Joy hat auch ein bisschen von Katniss. Beide sind gute Kriegerinnen und Tough.


    Aber ich glaube auch, dass dir der Vergleich bestimmt zum Hals raushaengen wird, und das tut mir echt Leid. Bisher hat dein Buch das naemlich nicht verdient.


    Ja, im Moment wird jeder neue dystopische Roman an Panem gemessen speziell, wenn die Zielgruppe YA/All Age ist. Aber persoenlich freue ich mich ueber das Revival, mag das Genre sehr gerne und vor Panem hatte ich nur die Klassiker wie Schoene neue Welt und 1984, aber was neueres kam selten oder war schlecht. Dass Romane in einem Genre sich alle aehneln ist irgendwie klar. Wenn das Thema Dystopie/Endzeitszenario lautet gibt es auch spezielle Erwartungen die vom Roman erfuellt werden.


    Falls es dich troestet: Es ist nicht so, als haette Suzanne Collins die Welt neu erfunden, auch wenn manche jetzt so tun. ;-) In letzter Zeit werden die Vorwuerfe des Klauens ja auch immer lauter - werde es demnaechst selber pruefen, das entsprechende Buch subbt - in 2 bis 3 Wochen kann ich hier aber vermutlich mehr darueber berichten ;) Aber das war jetzt genug zum Thema Panem, denn wie gesagt ich finde Vergleiche nicht unbedingt noetig :-)


    Fragen hab ich momentan auch keine mehr, zumindest keine, die sich nicht durch weiterlesen klaeren lassen wuerden.


    edit: Sorry fuer den Doppelpost. Wollte es in den noch reineditieren und hab dann aus versehen auf Abschicken gedrueckt... :rolleyes

    Sooo, ich habe meine Hausarbeit heute abgegeben und als Belohnung dann ein bisschen Zeit zum Lesen erlaubt :-)


    Ich sehe zum Glueck, dass ich nicht als einzige so langsam bin, obwohl ich das Gefuehl habe im Schneckentempo zu lesen, vor allem weil ich das Buch so spannend finde. Vielleicht ist es aber auch ganz gut - so kann ich es auskosten. :-]


    Interessanter Abschnitt. Ich poste jetzt erst mal die 2 bis 3 Aspekte die mir am meisten aufgefallen sind, dann lese ich aber erst mal die Kommentare um Doppelt und Dreifachkommentare und -fragen zu vermeiden.


    Also mir gefiel der Abschnitt. Mit Joy kann ich mich schlecht identifizieren bzw. ich bin mir nicht sicher ob sie und ich Freunde werden wuerden. Irgendwer meinte ihm fehle etwas an Joy und das kann ich ziemlich gut nachvollziehen. Ich werde mit ihr nicht so ganz warm, aber sie ist immerhin keine nervige Protagonistin (a la Bella), das ist schon mal wichtig, denn somit kann ich sie trotzdem dulden. Man findet halt nicht jeden sympathisch. Im Moment finde ich Neél wesentlich interessanter. Von Sympathie kann man vielleicht noch nicht direkt sprechen, aber bei ihm bekomme ich das Gefuehl, dass bei den Percents vielleicht doch etwas hinter Fassade steckt.


    Mulles Staerke liegt nach wie vor meiner Meinung nach nicht in den Kampfszenen. Die sind ok, verfuegen ueber die noetige Haerte um sie realistisch wirken zu lassen, aber so richtig mitgefiebert habe ich bisher nur beim Befreiunsplan im ersten Abschnitt. Ist aber nicht so furchtbar tragisch, das ist naemlich bei mir oft der Fall. Deshalb lese ich zum Beispiel, obwohl ich Fantasy sehr mag, nicht so gerne ellenlange Schwertkampfszenen usw.
    Ihre Staerke liegt aber bei den nebensaechlichen Dingen, die schoen ausgemalt werden und gleichzeitig doch realistisch scheinen. Das habe ich beim letzten Abschnitt schon gesagt, und hier setzt sich das nahtlos fort. Nur ein oder zwei mal ist mir ein Begriff aufgestossen, dass etwas "hochtrabend" klang und nicht so zu Joys Sprachstil passte (denn es sind ja ihre Gedanken in denen wir uns befinden) und das weniger fachliche Synonym vielleicht 'echter' reubergekommen ist. Ich wollte das Beispiel raussuchen, kann es aber nicht mehr finden. Das ist aber kein echter Kritikpunkt, ich glaube, nein ich weiss von meinen eigenen klaeglichen Schreibversuchen ;-) dass der Grat zwischen wirklich guter Ausdrucksweise und "abgehoben, nicht mehr realistisch" sehr, sehr Schmal ist und Mulle beherrscht das fast in Perfektion :-) Wirklich hier muss ich dir nochmal ein riesengrosses Kompliment machen. Es gibt meiner Meinung nach nicht viele Autoren die so Phrasen wie "es war so still, dass ich meinte man muesste die Schneeflocken zerschellen hoeren" und aehnliches so durchziehen koennen, ohne das es triefend-kitschig wird. Speziell im deutschen finde ich solche Vergleiche und Ausschmueckunen oft zu ueberzogen im englischen geht es noch eher. Aber das ist bei diesem Buch nicht der Fall :-)


    Ich wollte noch was gesagt haben, habs aber im Moment vergessen. Werde jetzt erst mal die anderen Kommentare lesen, dann faellt es mir bestimmt wieder ein. :gruebel



    Edit beseitigte Rechtschreibfehler ;-)

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    Original von nofret78



    Sex im selben Raum - ich denke die beengten räumlichen Verhältnisse im Coca - Cola - Haus lassen kaum Raum für Privatsphäre. Ich mags mir nicht vorstellen :yikes


    Ja. Ich find gerade das auch "gut", nicht im Sinne von toll, aber so absurd uns das heute scheinen mag, denke ich, dass das frueher nicht so unueblich war, unter der armen Bevoelkerung, die vielleicht nur auf einem Raum gelebt hat. Die ganze Situation im Coca-Cola Haus passte sehr gut zu dem Einsteinzitat, dass darauf hindeutet, dass wir uns von all diesem Fortschritt und neuen Technologien aus wieder zurueck entwickeln werden.

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    Original von Macska
    Für mich sind am wertvollsten meine Kinder- und Jugendbücher aus DDR-Zeiten. Diese Bücher kann man einfach nicht so ersetzen.
    Neuere Bücher, die mich vielleicht vom Inhalt her mehr berühren und daher wertvoll sind, kann man zum größten Teil jederzeit nachkaufen.


    Seh' ich auch so. Ich bin ebenfalls mit Harry Potter gross geworden und das Enke-Buch hat mich sehr, sehr mitgenommen, um hier mal Beispiel aufzugreifen, aber die kann man nachkaufen.


    Generell wuerde ich aber sowieso erst mal Haustiere, gemalte Bilder & meine Festplatte mit Photos retten und keinen Gedanken an Buecher verschwenden. :wow

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    Original von Beatrix
    OK, ich bekenne mich schuldig. Muss allerdings zu meiner Entschuldigung sagen, dass ich eben seit ueber 20 Jahren im englischsprachigen Raum leben und daher auch die grosse Mehrheit meiner Buecher auf englisch lese. Da hoert sich "Charaktere" fuer meine Ohren doch noch deutscher an, als so manches andere Denglisch, was mir hier ueber den Weg laeuft ...


    Ich wohn zwar noch nicht so lange im englischsprachigen Raum, kann ich aber trotzdem so unterschreiben :write


    Allerdings war ich der Meinung, dass es auch zwei verschiedene Bedeutungn fuer das deutsche Wort "Charakter" gibt und zwar mit unterschiedlichen Betonungen :gruebel
    Und zwar Karack-terr fuer den Charakter, den eine Person hat, also lieb, boese usw. und Karack-teer als Synonym fuer "Figur" - aber nicht als Synonym fuer "Protgaonist" oder gar "Antagonist", das sind nochmal ganz andere, speziellere Bezeichungen ;-)

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    Original von Morgaine



    Und nach diesem Teil dann: Oh, Gott! :lache Noch 150 Bücher :wow Die einfach bei den Eltern zu lassen ist wohl ein klassischer Fall von Verdrängung :lache :knuddel1


    Ja ich muss gestehen, dass ich die Verdraengungstechnik in Perfektion meistere und jedes mal wenn ich nach Hause komme, bekomme ich einen Schock :grin


    Aber ichn bin ja hier zum Glueck nicht alleine mit dem grossen SUB. :knuddel1


    Und wie bereits gesagt, wenn ich mir keine Buecher mehr kaufen wuerde, dann waere ich bestimmt in 3 Jahren durch. Was heisst, dass zumindest die theoretische Chance besteht, dass meine Schaetzchen irgendwann im Leben noch von mir gelesen werden. Das beruhigt mich ein bisschen :-]

    Dann ist es fuer euch ja ideal, dass ich meine Wunschliste klammheimlich auf Word fuehre. :grin


    Nee aber im ernst. Irgendwie bin ich bisher einfach noch nicht auf die Idee gekommen auf den WL zu stoebern, die ganzen Threads hier reichen mir ehrlich gesagt... wieso musstet ihr das Thema hier jetzt wieder rauskramen, jetzt komme ich auch noch in Versuchung dort zu stoebern :cry

    Stecke noch mitten im 2. Abschnitt (dass es so langsam geht liegt aber ganz bestimmt nicht am Buch, sondern an der Uni :-() - aber ich wollte mal kurz anmerken, dass ich den ersten grossen Minuspunkt des Buches gefunden habe :fetch




    ...es ist absolut nicht badewannentauglich. Nach 2 1/2 Kapiteln wurden die Arme so schwer, dass ich auf ein Taschenbuch umsteigen musste. :lache :grin

    Ich habe soeben festgestellt habe, dass es mir eigentlich reicht zu wissen, wie schnell mein SUB weg waere, wenn ich wirklich mal keine Buecher mehr dazu bekommen wuerde. :-] Zumindest den SUB, den ich aktuell sehen kann, haette ich dann wohl in 2 Monaten weg.


    Dass ich noch ca. 150 ungelesene Buecher bei meinen Eltern habe, ignoriere ich mal, aber auch die waeren in 2 Jahren zu schaffen. :grin



    Ah, ok - danke, jetzt verstehe ich es auch. Ich hatte ja versucht ebenfalls zu fragen, aber die Antwort von DD war "Habe ich im Haus meiner Eltern gefunden" und da wollte ich nicht weiter nachhaken :lache


    So eine Truhe habe ich auch, aber im Moment ist sie im Abstellraum, habe leider wirklich ueberhaupt keinen Platz dafuer :(

    Edit hat gerade festgestellt, dass der Zeitpunkt des Kinostartes bei mir irgendwie unguenstig ist, weil ich da erst mal ein paar Tage unterwegs bin, bis zum 6. April oder so. Ich wuerde also lieber anderen Eulen den Vortritt lassen :-) Der Beitrag kann also auch geloescht werden.

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    Original von Shadar
    Ich bräuchte einen Tipp.


    Meine schönen Bücherregale sind voll, was mach ich jetzt? Kein Platz für weitere und irgendwie "rumstehen" will ich die Schätze auch nicht. Bücher aufeinanderstapeln oder im Keller verstauen? :hau


    Wie macht ihr das? Verkaufen oder verschenken möchte ich nicht.


    "Schoene" Loesungen sind schwer :-( Hier wollte doch jemand mal Photo von 2 Reihen bei erhoehter hinterer Reihe posten, das ist eine Option, die ich mir auch ueberlege, aber dazu braucht man natuerlich tiefe Regale. Momentan habe ich nur normale 2 Reihen, bzw. legen Buecher oben quer. Wenn es ganz schlimm wird, passend bei mir mehr Buecher ins Regal, wenn ich sie stapele, anstatt sie hinzustellen.
    Und trotzdem habe ich noch etliche Kisten. :cry

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    Hier kann ich auch ein bisschen aus der Entstehung des Buchs plaudern: ich hatte damit nämlich auch nicht gerechnet. Eigentlich dachte ich an ein konsequentes Ich-Erzähler-Buch. Dann aber passierte im Hintergrund sehr viel, was zu Anfang nicht absehbar war, und Joy all dies indirekt mitzuteilen, wäre nur mit ellenlangen "Ach du ahnst es nicht"-Dialogen machbar gewesen. Langweilig! Daher hab ich recht spät die zweite Perspektive eingeflochten.


    Ich finde die Ich-Perspektive auch total anspruchsvoll zum schreiben (obwohl meine Erfahrung sich auf Kurzgeschichten fuer die Schublade beschraenkt ;-)), das wird glaube ich oft von aussern unterschaetzt wie sehr die einschraenkt. Nun gut, ich finds voellig in Ordnung, dass du den Weg gegangen bist, anstatt einfach mit der Einschraenkung zu leben. Ist sicher ungewoehnlich, aber ich finde es funktioniert.


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    Empfindest du das so? Ich habe immer das Gefühl, meine Leichen sparsam zu dosieren. Aber wir befinden uns hier auch ganz klar in einem richtigen Young-Adult. Das ist ganz bewusst keine neue Bezeichnung für Jungendbücher oder "All Age" sondern soll (so der Verlag) die Lücke zwischen Jugendbuch und Belletristik füllen. Ich würde dieses Buch frühstens ab 15/16 empfehlen, open end, und da beginnt auch die Zielgruppe von script5 (die jüngeren Leser finden ihren Stoff bei der großen Schwester Loewe.)


    Ich tu mich ja mit den ganzen Alterseinteilungen ein bisschen schwer, zu mal die sowieso Geschmackssache sind. Ich persoenlich habe zum Beispiel schon mit 8 oder 9 Jahren eher Jugendbuecher gelesen - und dann nie damit aufgehoert :grin Keine Sorge, ich finde nicht, dass die Leichen ueberdosiert sind, ich lese nur nicht so viele blutruenstige Thriller ;-) Was ich aber viel eher meinte, war dass durchaus schon am Anfang jemand von den "Guten" stirbt, uns sie einen herben Schlag erleiden, weil die Mission scheitert. Was mich an Panem - tut mir Leid, der Vergleich haengt die bestimmt schon zum Hals raus, aber er liegt nun mal doch nahe, alleine wegen des Genres - gestoert hat, war, dass



    insofern ist es mir "positiv" aufgefallen, dass dein Matthial nicht gescheut hat, Willie zu opfern. ;-)


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    Das ist tatsächlich immer so ein Drahtseilakt. Das in der Realität am häufigsten genutzte Wort ist "ähm" - soviel zur authentischen wörtlichen Rede in Büchern.


    Ja und wie gehen auch oefter auf Toilette als die Romanprotagonisten usw. Mir ist schon klar, dass ich etwas komplett reales nicht lesen will. Aber mit Schimpfoertern wird z.B. auffallend haeufig gespart, es sei denn es ist eine Art "Macke" der Romanfigur.


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    Das ist eine Frage, die ich dir vermutlich nicht befriedigend beantworten kann.


    Ja doch, es macht schon Sinn, dass es nur weitere Woerter in der Reihe Jeans, Cheeseburger usw sind. Ich bin ja auch niemand der unsete Sprache penibel reinhalten moechte, aber manchmal find ich es doch ein bisschen schade, weil es doch immer "schlimmer" wird - damit meine ich jetzt unabhaengig von deinem Buch. Ich versteh halt nicht, wieso jemand sagen muss "Ich bin so happy", wenn man das im deutschen sogar noch viel praeziser ausdruecken kann.... ?(


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    Beim Titel - der vor dem Buch da war, gewissermaßen die Inspiration dazu - dachte ich zunächst auch gar nicht daran, dass der bleibt! Deutsches Buch - deutsche Autorin - englischer Titel? Ich hielt das für ein No-Go. Mein Verlag - und diese tollen Leute da! - scheren sich offenbar nicht besonders um No-Gos und probieren gerne mal etwas aus. Ich war trotzdem überrascht, als ich das Cover bekam und der Titel drauf stand. In den meisten Fällen werden die Arbeitstitel der Autoren nämlich nicht übernommen und der Verlag entscheidet über den Titel.


    Da habe ich aber eigentlich schon das Gefuehl, dass das immer oefter kommt. Meistens aber bei Uebersetzungen aus dem Englischen. Ich wuerde jetzt nicht so weit gehen zu sagen, dass ich ein Buch wegen englischem Titel nicht kaufen wuerde, aber mir stoesst es schon negativ auf. Ausserdem ist es mir schon passiert, dass ich ein Buch gekauft/getauscht habe, und dachte ich kriege die englische Version, und dann war es die deutsche, wie z.B. bei "How to be good" von Nick Hornby. Ja inzwischen weiss ich auch, dass Hornby Totel idR auf Englisch bleiben, aber ich war trotzdem ziemlich enttaeuscht. :rolleyes Das wuerde mir bei deinem Buch natuerlich nicht passieren, erklaert aber vielleicht ein bisschen meine generelle Antpathie.


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    Das wäre natürlich schön. Bislang weiß ich von nichts, aber Lizenzen werden idR erst dann angegangen, wenn sich Verkaufszahlen einschätzen lassen. Daumen drücken schadet nicht. (Auch wenn Übersetzungen ins Englische eher selten sind und meist den absoluten Bestsellern vorbehalten bleiben. Der englische Sprachraum hat einfach schon eine so große Masse an Veröffentlichungen.) Aber schön wär's


    Ja, dass Ubersetzungen selten sind, weiss ich ja leider :-( Aber wenn sowas kommen sollte lass es uns wissen - mein Mitbewohner bekommt dann eine aufs Auge gedrueckt :grin



    So, muss jetzt leider erst mal Henry IV. zuende lesen (deadline is morgen) bevor ich hier weiterlesen darf ;-(

    Ich kenne dafuer keinen genauen Fachbegriff, nur "multiple perspective narrative" - gibt sicher auch noch ein deutsches Wort dafuer.


    "A song of Ice and Fire" ist sicher auch ein gutes (moderneres) Beispiel, bei Klassikern kommt das haeufiger vor, z.B. auch bei Dickens, mein Lieblingsbuch habe ich mal unten angehaengt. :-)

    Ach Mist, ich wollte doch die erste sein, aber ich hatte heute Morgen so frueh Uni ;-)


    Ich hab auch schon ein bisschen frueher angefangen, weil ich nebenbei noch Unilektuere lesen muss und deshalb nur beim Essen und abends vorm Einschlafen lesen kann - ergo ein bisschen langsam bin. :-( Den ersten Abschnitt habe ich gestern Abend vor dem Einschlafen beendet.


    Ich habe mir beim Lesen nebenbei Notizen gemacht, die sind aber noch ein bisschen ungeordnet.


    Vorneweg schonmal: Es ist mein erstes Mulle-Buch. Habe zugegebenermassen noch nie was von ihr gehoert, bevor ich mich hier angemeldet habe, koennte aber auch daran liegen, dass ich die meiste Zeit des Jahres nicht in Deutschland wohne und deshalb meistens nicht so gut ueber die aktuellen Buecher informiert bin. Ist gleichzeitig also auch das erste Buch seit Monaten, das ich auf deutsch lese - und das ist irgendwie auch nochmal schoen :-)


    Darueber hinaus ist es auch meine erste Leserunde mit Autorenbegleitung, deshalb hoffe ich mal, alles "richtig" zu machen. Ich bin eher der Typ Leser, der ein Buch auseinandernimmt und kritisch sieht, auch wenn es ihm eigentlich gefaellt. Liegt vielleicht auch daran, dass ich Literatur studiere. :grin Ich glaube aber ausserdem, dass es Mulle nichts bringt, wenn wir alle in Lobhudeleien verfallen, deshalb denke ich, werde ich auch - neben den Lobhudeleien - versuchen Aspekte zu finden, die ich verbesserungswuerdig finde, was nicht heisst, dass sie schlecht sind. Ich denke mal, das ist auch in deinem Sinne, Mulle, oder? :-)



    Der erste Abschnitt hat mich im Grossen und Ganzen ziemlich begeistert, muss mich regelrecht zwingen, das Buch nicht zi verschlingen, sondern wegzulegen und zwischendurch die Unilektuere in die Hand zu nehmen :grin Auf den ersten Blick fand ich das Buch toll: die Covergestaltung ist toll und es scheint ganz mein Genre zu sein. Aber auf den zweiten Blick - naemlich mit dem Intro - habe ich mich etwas schwer getan. Ja ich weiss, viele Autoren werfen den Leser direkt ins Geschehen und das ist hier keine Ausnahme.
    Ich mag es aber persoenlich nicht so gerne gleich in eine Kampfszene geworfen zu werden – ich lerne lieber erst mal die Charactere kennen, that David Copperfield kind of crap, wie Holden Caulfield sagen wuerde :grin Denn erst wenn ich die Charaktere ein bisschen kenne, kann ich so richtig mitfiebern.
    Schlecht war der Start trotzdem nicht, denn ich hatte durchaus trotzdem Lust weiterzulesen. Es wird ja auch schnell klar, dass es sich um ein dystopisches Szenario handelt und das ist eben genau mein Ding. Ab dem 1. Kapitel hat es mnich dann eigentlich auch schon richtig gepackt :-]


    Uberrascht hat mich der Wechsel der Erzaehlperspektive - damit hatte nicht unbedingt gerechnet, nachdem Joy die Ich-Erzaehlerin ist.
    Fand ich aber gut gewaehlt, die Spannung wurde da durch erhoeht und ich bin mal gespannt, ob sich das wiederholt. Wenn ich dem Klappentext Glauben schenken kann, werden Joy und Matthial wohl laengere Zeit getrennt sein, und hiermit wird dann geschickt der Einschraenkung des Ich-Erzaehlers ausgewichen und wir erahren evtl auch wie es mit dem Clan weitergeht, selbst wenn Joy dort nicht verweilt :-)


    Ich bin mal gespannt, was es mit den Papieren auf sich hat, hatte ja schon das Gefuehl, dass sie vielleicht wichtig sind, als erwaehnt wurde, dass Joy sich eine Tasche genaeht hat, aber jetzt wo sie die Papiere nach der Dusche gerettet hat, bin ich wirklich neugierig, ob die noch eine Bedeutung bekommen.


    Die Frage aus welchem Buch der Name Néel kommt wurde mir ja schon vorweg genommen. Was ist denn mit Cloud? Und jetzt hat Mulle mich mit der Aussprache von Néel verwirrt. Nijel? ?( Also englisch, wie Nigel? Ich haette es ja eher franzoesisch ausgesprochen - "Nehl"


    Lustig, dass die Percents bei Mulle alle aussehen wie Lewis Hamilton.... bei mir sehen sie ganz anders aus. Kantiger. Eher wie eine Mischung aus Herkules und Edward Cullen (in meiner Kopfkino-Version).


    Was mich auch positiv ueberrascht hat, war die "Reife" der Geschichte, hatte doch eher ein Jugendbuch erwartet, so wie Panem und alles andere, was in dem Genre in den letzten Jahren erschienen ist, aber es kam schon jetzt mehr Gewalt und Sex vor als in der gesamten Panem Trilogie ;-) Das fand ich insofern gut, als dass es einfach realistischer wirkt. Wobei wir schon zum 2. Punk kaemen, der mit gefiel. Oft stoert es mich in Buechern, dass die direkte Rede sehr hoelzern wirkt. Waehrend "Fuck. Wow! Fuck!" nicht unbedingt aesthetisch klingt, ist es fuer mich realistisch. So reden wir nun mal, und wieso sollten die Leute in der Zukunft nicht so reden? Dass sie auch schoen beschreiben kann zeigt Mulle ja an anderen Stellen, wie hier auch schon erwaehnt. :-)


    Ich wollte mal fragen, ob die englischen Namen irgendeine Bedeutung haben - speziell Dark Canopy und Percent. Ich muss ja zugeben, dass mich - so sehr ich die englische Sprache auch liebe - solche Anglizismen in deutschen Buechern etwas stoeren. Wollte aber, bevor ich kritisiere mal nachfragen, ob es einen Grund had. Klar, das Buch spielt im (ehemaligen) Grossbritannien, aber sollte die Sprache dort immernoch Englisch sein, wurde ja alles andere auch "uebersetzt".
    Ein lustiges Erlebnis hatte ich trotzdem schon: Mein Mitbewohner ist auch so eine Leseratte wie wir und hat sich gleich auch mein neues Buch gestuerzt - er war dann entsprechend enttaeuscht, dass er trotz des englischen Titels nichts verstehen konnte, weil er kein Deutsch spricht :grin (Sind zufaellig Uebersetzungen geplant?)