ZitatAlles anzeigenOriginal von AlexBerg
Womit wir beim Thema Bildung wären.
Es gibt gewisse Werke, ob sie nun in einem Kanon gelistet sind oder nicht, die man kennen sollte, so wie man mit gewissen geschichtlichen Abläufe und geographischen und naturwissenschaftlichen Gegebenheiten vertraut sein sollte - das liegt für mich im Rahmen der Allgemeinbildung, die aufgrund des nachlassenden Standards unserer Bildungseinrichtungen in den vergangenen Jahren bei jungen Menschen leider deutlich schwächelt. Aber das ist ein Fass, das wir hier vielleicht lieber nicht weiter öffnen.
Ja, von der Auflistung in einem Kanon halte ich auch nicht so viel, obwohl das eine gute Orientierung sein kann, aber ich stimme dir natuerlich zu was die Allgemeinbildung betrifft. Ein spannendes Thema ist es dennoch, ich bin zwar deiner Meinung, dass gewisse Werke zur Allgemeinbildung gehoeren, aber gerade weil ich ein junger Mensch bin, der in juengerer Vergangenheit Bildungseinrichtungen besucht hat, schlaegt mir da oft ein sehr heftiger Gegenwind entgegen. Und da ist denke ich auch die Frage, was man wissen will - schadet es dem Handwerker wirklich, wenn er noch nie ein Stueck von Goethe gelesen hat? Aber ja, das Fass sollten wir lieber gleich geschlossen lassen, aber eine kleine Brueck zurueck zur Wertigkeit von Buechern moechte ich noch schlagen. Ich habe Faust (von Goethe) nicht gelesen, wofuer ich oft unverstaendnis ernte. Ich kenne aber Marlowe's Dr. Faustus. Natuerlich ist es keine entweder-oder Frage, aber ich bin zu ersterem einfach noch nicht gekommen. Ist das denn so schlimm? Ich glaube nicht, dass das Lesen Faust mich in irgendeiner Form zu einem besseren Menschen macht. Und wieso darf irgendjemand entscheiden, dass Faust wichtiger ist als Dr. Faustus? Mir ist vielleicht Marlowe wichtiger als Goethe? Dennoch nehme ich an, wenn es umgekehrt waere und ich Faust gelesen haette, aber Dr. Faustus nicht, dann waere das weniger kontrovers - zumindest im deutschsprachigen Bekanntenkreis