Kokoscreme-Pie mit Baiser, Seite 108/109
Änderungen:
- 26cm Tarte-Form benutzt
- für die Füllung normale Speisestärke statt Maisstärke
- fürs Baiser nur 3 Eiweiß statt 5 und daher auch weniger Zucker
Zubereitung:
Für dieses Rezept sollte man ordentlich Zeit einkalkulieren, es kommt mal wieder einiges an Kühlzeiten zusammen und die Zubereitung ist auch etwas aufwändig. Da ich zwischendurch noch einkaufen war und andere Hausarbeiten erledigt habe kann ich es gar nicht genau einschätzen, aber so für zwischendurch ist es definitiv nichts.
Der Teig ist schnell und unkompliziert hergestellt, wie üblich bei Fr. Barcomi auch klebriger als ich es sonst von Mürbeteig kenne.
Nach drei Stunden im Kühlschrank hat sich daran nicht viel geändert, vielleicht sollte man da wirklich lieber am Vortag anfangen.
Das Ausrollen war dementsprechend etwas nervig, ich habe dann einfach kleinere Teigplatten in die Tarte-Form gepuzzelt bis alles ausgefüllt war. Von der Menge her war es schon fast zuviel Teig, obwohl die Form 2 cm größer ist als im Rezept angegeben. Einen schönen nach aussen gebogenen Rand anzubringen war leider trotz Teigüberschuss nicht möglich, dazu fehlt dann doch der Rand der Pie-Form.
Beim Blindbacken hat der Teig leider am Rand eingesackt und hat kräftig Fett ausgeschwitzt, das fand ich nicht besonders appetitlich. Ich hab die Flüssigkeit mit einem Küchentuch abgewischt vorm Weiterbacken. Die Backzeit habe ich nochmal etwas verlängert, da der Boden nach den vorgegebenen 20 Minuten für meinen Geschmack noch zu hell war.
Zur Ganache gibt es nicht viel zu sagen, schnell gemacht und unkompliziert.
Die Füllung war auch ganz simpel, aber hier ist wieder das "restliche"-Problem, das in diesem Buch anscheinend ein Dauergast ist. In Punkt 7 kippt man alles an Milch in einen Topf zum erhitzen, zwei Sätze weiter verwendet man die restliche Milch.
Die Füllung dickt sehr schnell ein, die vorgegebenen 4 Minuten hat es bei mir gar nicht gebraucht.
Wozu das Eisschüssel-Wasserbad gut sein soll ist mir ein Rätsel. Die Puddingmasse ware ohne in 30 Minuten sicher auch gut genug zur Weiterverarbeitung ausgekühlt. Zuerst dachte ich es wäre vielleicht ein Trick damit die Creme keine Haut obendrauf bildet, aber das war nicht der Fall. Beim nächsten Mal werde ich das Wasserbad weglassen und Klarsichtfolie über den Topf spannen, damit das nicht wieder passiert.
Beim Baiser wieder das "restliche"-Problem. Wir schlagen das Eiweiß steif und geben die "restlichen" 50g Zucker unter ... nur das die ersten 75g im Rezept gar nicht auftauchen.
Für mein Gefühl wars eh schon beim Lesen zu viel Baiser, daher habe ich nur 3 Eiweiß und ca. 70g Zucker benutzt.
Wer sich genau an Barcomis Vorgaben hält muss reichlich Schüsseln und Töpfe im Haus haben, ich glaube ich habe beim Überfliegen des Rezepts schon10 Stück gezählt
Ergebnis:
Optisch sehr schön, nicht so gelungen wie im Buch, aber ansprechend. Der Geschmack ist schon toll, aber da ist noch Spielraum nach oben.
Es gibt definitiv bessere Rezepte für Mürbeteig, aber der hier ist schon ok.
Die Schokoladenganache finde ich super, die Cremefüllung ist auch sehr lecker, aber nicht das was ich erwartet hatte. Die schmeckt wie ein leckerer Vanillepudding mit etwas Kokosnuss-Geschmack (hier bin ich zum ersten mal wirklich vom Vanille-Extrakt beeindruckt, der ist schon sehr stark in der Creme), aber mein Wunsch war mehr eine tolle Kokosnuss-Creme. Beim nächsten Versuch werde ich den Anteil an Kokosmilch und Kokosflocken deutlich erhöhen und weniger Vanille verwenden.
Das Baiser ist so eine Sache ... generell mag ich Baiser, aber eher die wirklich ausgebackene harte Variante, nicht das Zeug das auf Kuchen zum Einsatz kommt. Daher habe ich auch gleich die Menge reduziert. Trotzdem ist für meinen Geschmack das Topping immer noch zu dick und zu süß, der Kuchen wird dadurch zu mächtig. Mir schmeckt der Kuchen viel besser wenn ich die mohrenkopfartige Baisermasse runterwerfe. Vermutlich mache ich beim nächsten mal lieber eine dünne Schicht aus einem Eiweiss oder gleich nur Schlagsahne obendrauf, dann erdrückt die Süße nicht so den Geschmack der leckeren Füllungen.
Insgesamt bin ich zufrieden mit dem Kuchen, sehe aber noch viel Potential zum verbessern.