Beiträge von Rebecca Michéle

    Ich glaube wirklich, Cleo hatte Angst, es auf ihrer Exkursion zu verlieren. Es war ja zur damaligen Zeit doch nicht so ohne, in die Wüste zu reisen und ich kann diese Befürchtung durchaus nachvollziehen. Außerdem möchte sie Miranda vielleicht auch einmal "etwas Schönes leihen", was Miranda trotz allem Geldes nicht hat.

    Ja,. das waren eine Gedanken. Cleo und Angwin möchten nicht nur nach Luxor, sondern weiter ins Tal der Könige reisen. Dabei hätte Cleo keine Gelegenheit, das auffällige Schmuckstück zu tragen, es könnte leicht verloren gehen. Der Armreif war der Beginn der Freundschaft zwischen Miranda und Cleo, und Cleo ist der Freundin - trotz ihrer Wankelmütigkeit und dem teilweisen Snobismus - auch dankbar.

    Ein Logikfehler ist mir auf S.160 noch aufgefallen. Cleo sagt dass Dillon allgemein eine schlechte Meinung von Frauen zu haben scheint. Das hat aber Victor gar nicht erwähnt und gesehen/wiedererkannt hat sie ihn zu dem Zeitpunkt auch noch nicht. Sie kann das also noch gar nicht wissen.

    Da hast Du leider recht. Ich schrieb zunächst, dass Victor erzählt, Dillon wolle keine Frauen bei der Expedition dabei haben und er habe sich ablehnend über englische Damen geäußert. Das wurde im Lektorat dann an der Stelle gestrichen und Dillons Meinung später eingefügt. Auf S. 160 haben wir es dann jedoch übersehen.

    Ich habe noch keine alte Mine gesehen, in der ich hätte arbeiten wollen. Wir waren im Bayrischen Wald in einem Silberbergwerk und die Enge, teilweise aber auch die Höhen wären so gar nichts für mich gewesen. Und es war damals in den Minen auch sehr laut, viele Arbeiter waren am Ende ihres Lebens hörgeschädigt.

    Das hätte wohl niemand von uns gewollt. Leider kam das Ende der Minenarbeiter sehr früh, die meisten - zumindest in Cornwall und und Devon - wurden keine dreißig Jahre alt. Wenn sie nicht durch schreckliche Unfälle und Unglücke unter Tage starben, dann an der Staublunge.

    Ich habe auch ein Buch und eben nachgesehen. Auch dieser Carnovaran ist ja tatsächlich der Geldgeber gewesen. Sechs Jahre haben sie umsonst gebuddelt und im siebten fanden sie die Treppe.

    Ich meinte nur, ob in dem Buch diese sieben Jahre schon um sind.

    Ja, das stimmt zeitlich. Highclere Castle, der Stammsitz der Earls of Carnarvon, ist die Kulisse für Downton Abbey, solltest Du die Serie kennen.

    Bei dieser Geschichte geht es ja wohl darum, was in Ägypten passiert. Die ersten Abschnitte dienen der Einführung und das Wesentlich ist damit abgedeckt.

    Aber diese großen Sprünge haben mich auch schon etwas irritiert.

    An anderer Stelle schrieb ich schon, dass es für mich wichtig war, Cleos Kindheit und frühe Jugend und wie sich die Beziehung zu Miranda entwickelte, darzustellen. Daraus resultiert vieles, das später geschieht. Deswegen habe ich dann einige Jahre überspringen, bzw. nur kurz anreißen können, sonst wäre das Buch wohl doppelt so dick geworden. Damit wäre der Verlag aber nicht einverstanden gewesen ;-)

    Ich habe damals in Cornwall so eine Mine besucht und fang es ziemlich schlimm dort unten.

    Oh, das ist ja toll! War es die Poldark oder die Greevor-Tin Miene?

    Als ich zum ersten Mal die Poldark-Mine besuchte (1990) war diese noch nicht so touristisch aufgemacht wie heute. Damals konnte man noch über 100 Meter in die Tiefe absteigen, teilweise über schmale, metallene Leitern, und es war sehr feucht und glitschig. Heute ist das aus Sicherheitsgründen nicht mehr erlaubt. Aber auch in der Greevor-Tin-Mine bekommt man einen guten Eindruck von den Verhältnissen und das Museum dort ist sehr gut.

    Früher arbeiteten Frauen nicht untertags in den Minen. Sie nahmen das Erz in Empfang, sortieren es und wuschen es aus. Bei Wind und Wetter unter freien Himmel. Und nicht nur Frauen - auch die Kinder arbeiteten mit, sobald sie Laufen konnten. Schule oder so gar es für die Kinder keine. Mit zwölf Jahren gingen die Jungen dann in den Untergrund.

    Das ist jetzt aber ein völlig anderes Thema ;-), das ich auch schon in Romanen verwendet habe.

    Rebecca Michéle Man merkt, dass du die Bücher auch sehr magst :lache. Was mich aber zur Frage bringt: Wie bist du auf dieses Genre gekommen, ich hab (leider) schon lange keine Neuerscheinung in diesem Bereich gesehen?

    Als ich zu schreiben begann war Victoria Holt und deren Romane ein großes Vorbild für mich - und sind es heute noch. Besonders mag ich es, eine fiktive Geschichte rund um historische Personen und Ereignisse realitätsgetreu zu gestalten. So erfahren Leser:innen unterhaltsam und quasi nebenbei etwas von der Historie, ohne das es wie ein Geschichtsbuch wirkt. Genau das haben die Romane von Victoria Holt bei mir bewirkt. Nachdem ich einige aus der Tudorzeit gelesen hatte, wünschte ich mir zu meinem 12. Geburtstag eine "richtige" Biografie über Heinrich VIII., um mehr über diesen König zu erfahren. Meine Mutter erfüllte mir den Wunsch. Natürlich war die Lektüre damals für mich zu schwer, es war aber ein Anfang zum Lesen über Romane hinaus über die britischen Herrscher und die Geschichte.

    Bewusst schreibe ich heute nicht in einem ähnlichen Genre wie Victoria Holt, das ist einfach mein Stil geworden, mit dem ich mich sehr wohlfühle. Niemals würde ich den historischen Hintergrund zugunsten einer fiktiven Geschichte beugen, ich mache es andersherum :-)

    Ich bin gleich sehr gut ins Buch hineingekommen und das schönste - ich hab mich sofort ein wenig wir in meinen geliebten Victoria Holt Büchern gefühlt.B

    Bereits mit zehn Jahren begann ich die Bücher von Victoria Holt (Jean Plaidy, Phlippa Carr) zu lesen. Meine Mutter kaufte sie regelmäßig. Heute habe ich alle jemals auf Deutsch übersetzten Bücher, und ca. 30 in der englischen Orginalausgabe, die in Deutschland nicht erschienen sind. Natürlich habe ich alle auch gelesen, die meisten mehrmals. Victoria Holt prägte mich, schon in jungen Jahren wünschte ich mir, auch mal solche Romane zu schreiben ;-), und meine ersten Veröffentlichungen waren noch auch der Ich-Perspektive, die die Autorin meistens verwendete. Daher ist das ein großes Kompliment, für das ich Dir herzlich danke!

    Die Figuren mag ich ganz gerne, sogar die "Elite" die sich ja ganz generös Cleo gegenüber verhalten. Dass sie dafür arbeitet, wenn auch nicht schwer, sieht sie dank der Erziehung ihrer Tante ganz entspannt.

    Für eine junge Frau von "niedrigem" Stand in der damaligen Zeit hat es Cleo gut getroffen. Gerade in Cornwall arbeiteten viele in den Zinn- und Kupferminen. Das war eine sehr harte Arbeit, bei Wind und Wetter draußen, in der Regel 12-14 Stunden täglich. Oder sie arbeiteten in den Fischhallen. Darin war es zwar warm, sie standen aber knöcheltief in den Fischabfällen. Eine Anstellung in einem herrschaftlichen Haus war sozusagen als Glücksgriff.

    Verwundert hat mich Cleo als sie den Armreif Miranda überlassen hat. Wenn mir ein Teil so sehr am Herzen liegt, würde ich das nie so aus der Hand geben. Aber vielleicht ist es ganz gut, wenn Miranda das Schmuckstück offen trägt. Möglicherweise wird jemand darauf aufmerksam, der die Hintergründe kennt.

    Wie Miranda sagt: in der Wüste wird Cleo keine Gelegenheit haben, den Reif zu tragen. Sie könnte ihn auch verlieren. Und irgendwie ist Cleo Miranda auch dankbar für alles, was diese für sie getan hat. Du hast natürlich vollkommen recht, dass es auch noch einen tieferen Sinn geben wird, dass Miranda den Armreif hat :-)

    Ps:

    Ich hatte noch vergessen zu erwähnen, dass mir ein Tippfehler aufgefallen ist (evtl. hilfreich für die nächste Ausgabe - allerdings lese ich das E-Book): Am Ende des 7. Kapitel, im vorletzten Absatz steht: "Die Exotik das Landes weiß ich durchaus zu schätzen, meine Liebe."

    Oh, das tut mir leid! Vier Lektoratsdurchgänge, ein Korrektorat und die Druckfahne wurde von drei unterschiedlichen Personen gelesen, trotzdem ist der Fehler durchgerutscht.

    Ich danke Dir fürs Bemerken und notiere es. Vielleicht kommen ja noch mehr (hoffentlich nichts!), und nach Abschluss der Runde gebe ich es an den Verlag. Im E-Book kann es sofort korriegiert werden, und dann für die 2. Auflage.