Beiträge von Rebecca Michéle

    Neben der Einbettung der Geschichte in historischen Ereignissen gefällt mir auch sehr gut, dass ein Hauch von Mystik seinen Platz findet. Ich denke da an die Szenen im Museum als der Sarkophag geöffnet wurde und auch an Cleos Traum, in dem Miranda sie um Verzeihung bittet.

    Das empfinde ich genauso.

    Diese Erlebnisse lasse ich einfach so stehen, ohne Erklärungen, weil es irgendwie zu Ägypten auch dazugehört.

    Ein interessanter Roman zum Thema Ägypten, welcher mal etwas abseits vom Mainstream steht.

    Ich danke Dir, da es mir große Freude bereitet hat, eben nicht dem Mainstream zu folgen,, sondern eine ganz eigene, etwas andere Art eines Romans zu schreiben. Eine Abenteuergeschichte, eine Entwicklungsgeschichte einer starken Frau, natürlich auch Romantik und Liebe, aber auch Krimielemente. Dazu ein gut recherchierter historischer Hintergrund, der vielleicht für den einen oder anderen auch etwas lehrreich ist. Danke auch an den Verlag, dass er die Geschichte genau so, wie sie war, für gut befunden und gedruckt hat.

    Ich kann mir vorstellen, dass es diesen Menschen wichtig war, erzählen zu können, sie seien dabei gewesen.

    Ja, so war es. Allein, in der unmittelbarer Nähe zu sein, war für die Menschen schon aufregend und spannend.

    Der Eingang zur Grabkammer war viel zu eng für mehrere Personen, und Carter wollte auch nicht, dass "Fremde" darin herumstiefeln und evtl. etwas zerstören. Später schrieb Howard Carter aber ausführlich über den Moment und reiste durch die Welt, um Vorträge darüber zu geben. So habe ich mich hier genau an seine Schilderungen gehalten.

    Ganz toll fand ich die Vorstellung, als die beiden Lord Carnarvan besucht haben - ich konnte - so als großer Fan von Downton Abbey - alles vor mir sehen, wo sie langgegangen sind, wo die Zimmer liegen usw. Herrlich. :grin

    Da ich alle Folgen und Filme "Dowton Abbey" bereits dreimal gesehen habe, war es auch für mich wunderbar, über Highclere Castle zu schreiben. Leider fiel ein, für den Sommer 2020 geplanter, Besuch dort der Pandemie zum Opfer ...

    Dass wir uns genau 100 Jahre nach dem Geschehnissen im Buch befinden, ist mir gar nicht aufgefallen 8|Ist aber eine schöne Verbindung!

    Die Verbindung ist nicht ganz zufällig ;-). Schon lange hatte ich die Geschichte im Kopf und entwickelt, der Verlag und ich fanden es aber sinnvoll, sie jetzt zu veröffentlichen. Im nächsten November jährt sich die Entdeckung des Grabes von Tutanchamun zum 100. Mal. Das ist dann auch guter Aufhänger für die Werbung.

    Ich mag diese Geschichte nämlich sehr und ich würde mir sehr wünschen, dass es sich raus stellt, dass Cleos Vater nicht verrückt war. :schuechtern

    Dass Alexander Vanson verwirrt war, geht aus dem Brief an Cleo hervor, den er Victor mitgegeben hat. Darin verwechselt der Vater die Zeiten und denkt, Cleo sei immer noch ein kleines Mädchen. Cleo weiß ja selbst, dass sie seine Worte bzgl. eines großen Fundes nicht allzu ernst nehmen sollte.

    Richtig verrückt war er sicher nicht, von anderen kann man aber schnell dafür gehalten werden, wenn man "etwas seltsam" spricht und handelt.

    Sie ist sehr herrisch und bestimmt über Cleo, ich hoffe sie geigt ihr bald mal die Meinung. Sie hat doch jetzt das Erbe ihres Mannes, warum macht sie nicht einfach was sie will? Sie war doch so mutig und jetzt macht sie irgendwie eine Rolle rückwärts.

    Von Ägypten aus kann Cleo wegen eines evt. Erbes nichts unternehmen, sie muss persönlich in England erscheinen (oder ein Vertreter von Cleo). Ein Testament von Victor liegt offensichtlich nicht vor. Ich habe recherchiert, wie das damals gehandhabt wurde. Daher ist sie im Moment noch ziemlich mittellos und auf Angwins Geld angewiesen, was Cleo ja so gar nicht passt.

    Und was mir auch sehr gefällt, sind die Einschübe zur ägyptischen Kultur, die immer wieder auftauchen. Sei es, die mysteriöse Legende um den Fluch von Sesostris, die Umstände beim Bau der Grabanlagen oder früher schon die Erklärung zu den Grabbeigaben und solche Dinge. Ich finde diese Kultur sowieso faszinierend und solche Erläuterungen machen die ganze Geschichte noch ein Stück lebendiger.

    Sesostris der Ältere und dessen Sohn, der nach ihm Pharao wurde und ebenso grausam herrschte, hat es wirklich gegeben. Die Legende des anderen Sohns entspricht allerdings meiner Fantasie.

    Schaut mal: Die Auflistung habe ich vor vielen Jahren mal irgendwo im Internet entdeckt. Die Liste führe ich immer mit mir, wenn ich in England bin, da ich stets in Bookshops auf der Suche nach den mir noch fehlenden Büchern bin. Dabei ist es wichtig, den Titel zu kennen, unter dem ein Roman in Deutschland erschienen ist, damit ich nichts doppelt kaufe.

    Häufig stellen auch Leute gelesene und nicht mehr gewollte Bücher vor ihre Haustüren, da kann man sich dann gegen eine kleine Spende Bücher mitnehmen,. Dabei habe ich auch schon so manches Schätzchen entdeckt, u.a. habe ich Taschenbücher von Victoria Holt (oder unter einem anderen ihrer Pseudonyme), die in den 1950er und 1960er- Jahre in der englischen Originalausgabe gedruckt worden sind.

    Wie Carter dann doch noch das Grab von Tutanchamun findet, darüber habe ich schon gelesen, daher ist das nicht so spannend. 2004 habe ich die Tuanchamun-Ausstellung in Bonn gesehen, die beeindruckend war.

    Ja, das ist allgemein bekannt und wurde schon oft beschrieben und in Dokumentationen gezeigt, und ich bin hierbei bei der Realität geblieben und habe nichts hinzugedichtet. Da Cleo das Auffinden des Grabes und später dessen Öffnung miterlebt, ist es vielleicht interessant, ihre Empfindungen dabei zu erfahren :-) In dieser Ausstellung bin ich auch gewesen, da mich das Thema seit meiner Kindheit interessiert.

    Okay, jetzt ist auch noch Miranda einem Mord zum Opfer gefallen. Und sorry, wieder wird der Fall zu den Akten gelegt. Wird hier kein Mord aufgeklärt?

    Das entspricht durchaus der Realität in dieser Zeit. Eine junge, schöne Frau, der Kleidung nach vermögend, in einer Gegend, in die sich ein Europäer lieber nicht aufhalten sollte - da geht man von einem Raubüberfall aus. Die Einheimischen halten fest zusammen, weil ja "nur eine Ausländerin" ums Leben kam (die meisten Ägypten waren damals auf die Engländer nicht so gut zu sprechen), die Polizei erfährt von niemanden etwas, und Mehtoden der Spurensicherung, wie wir sie heute kennen, gab es damals ja noch nicht.