Beiträge von Rebecca Michéle

    Wenn ich solche Dinge lese denke ich mir, wie gut es doch ist, dass sich die Zeiten geändert haben und Frauen - zumindest hierzulande - alles tun können, wonach ihnen beliebt. Wobei auch hier noch Luft nach oben ist, wenn man sich so die Zahlen ansieht, wie "viele" Frauen in Führungspositionen tätig sind...


    Das Leben der Frauen hat sich erst langsam, nach und nach, nach dem 1. Weltkrieg gewandelt. Wir können alle wohl froh sein, im Heute zu leben. Ich unterstreiche deine Worte zu 100%, dass immer noch sehr viel Luft nach oben ist! In den 1990ern (als ich noch angestellt war) wurde ich aufgrund meiner Qualifikationen und Wissen die erste Frau in einem Team von ca. 50 Männern. Ich musste wesentlich mehr arbeiten, wesentlich besser und auch härter sein, als jeder Mann in dem Team! Im Rahmen meiner Tätigkeit musste ich die Interesse meines Arbeitsgebers auch vor dem Sozialgericht vertreten. Da wurde ich von einem "Beschuldigten" massiv angegangen und beleidigt. Er ließe sich von einer jungen, dummen Frau nichts sagen und vorführen. Ich solle besser nach Hause gehen, mich ums Essen und meinen Mann kümmern und so weiter ... Der Richter wies den Typen streng zurecht und verhängte ein Ordnungsgeld gegen ihn. Nur etwa 10 Jahre später arbeiteten dann in dem Team schon knapp die Hälfte Frauen.

    Marie hat den Schalk im Nacken, ich habe mir bei den Szenen mit den Tieren im Bett der Erzieherin und der Maske bei der morgendlichen Begrüßung der Großmutter eins gegrinst. Sie ist ein erstaunlich scharfsinniges Mädchen, aber leider in der falschen Zeit geboren, ständig hört sie „Das gehört sich nicht für Mädchen“ oder auf Seite 48 „Naturwissenschaften können Frauen gar nicht begreifen, dazu sind ihre Gehirne zu klein.“


    Die wichtigste Grundlage meiner Recherche waren Marias Memoiren, verfasst in den 1920er-Jahren, von denen ich gerade noch ein Exemplar im Antiquariat ergattern konnte. Was Maria mit ihren Erzieherinnen angestellt hat und besonders die Szene mit der Maske im Schlafzimmer der Großmutter sind wirklich so geschehen.

    Zur Einstimmung habe ich erst mal fix ein kleines bißchen über Maria von Linden wikipediert, damit ich nicht gänzlich blank in die Leserunde einsteige. Der Name war mir bislang nämlich leider unbekannt.



    Damit bist du nicht allein ;). Ich nehme nichts vorweg (es steht dann auch im Nachwort) dass ich den Namen ebenfalls nicht kannte, bis der Verlag mich auf Maria von Linden aufmerksam machte und vorschlug, ihre Geschichte als Roman zu schreiben. Dabei wohne ich gar nicht so weit weg von Schloss Burgberg und Giengen an der Brenz und bin tatsächlich schon mehrmals am Schloss vorbeigefahren. Auch Tübingen, was später noch eine große Rolle spielen wird, ist mir sehr vertraut. Ich wuchs in Rottweil auf, Besuche in der schönen Altstadt von Tübingen waren die Norm, und in den 1990ern tanzte ich fünf Jahre für einen Tübinger Verein in der Formation.

    Einen schönen Sonntagmorgen euch allen!

    Ich freue mich, dass alle Bücher angekommen sind und hoffe, die Downloads der E-Books funktionieren problemlos. Wenn nicht - meldet euch bitte bei der Dame von dtv, die euch den Link gesandt hat.

    Herzlichen Dank, dass ich eine weitere Leserunde in diesem tollen Forum begleiten darf. Ich freue mich auf einen regen Austausch und bin auf eure Meinungen und Eindrücke sehr gespannt. Stellt bitte alles an Fragen, was euch durch den Kopf geht, gern auch solche, die nicht unbedingt mit dem Inhalt des Romans zu tun haben. In der Regel werde ich Vormittags hier im Forum sein.

    Ich wünsche euch einen schönen, entspannten Sonntag (der hier bei mir seinem Namen alle Ehre macht ;))!

    Ich kann es gar nicht genau sagen. Vielleicht hatte ich eine innere Sperre. Ich glaube nicht, dass es an dir bzw dem Schreibstil lag.


    Das hilft dir nicht, glaub ich :gruebel

    Ich kenne das Gefühl sehr gut! Manchmal ist es nicht der richtige Zeitpunkt, ein Buch zu lesen. Ich habe schon Bücher nach ein paar Seiten abgebrochen, weil ich nicht reinkam, sie Wochen später wieder zur Hand genommen und dann in einem Rutsch durchgelesen. Danke, dass du dran geblieben bist :-) !



    Ganz zu Beginn des Buches dachte ich, dass wir keine Freunde werden würden. Da ich aber zur Leserunde bei der Büchereule angemeldet war, wollte ich nicht kampflos aufgeben. Nach ein paar Seiten war mir völlig klar: Das wird ein Lieblingsbuch!


    Ganz lieben Dank für Deine tolle Rezension! Ich freue mich, dass die Leserunde Dir meinen Roman nahebringen konnte.

    Möchtest Du mir verraten, warum Du anfangs dachtest, dass Du und das Buch keine Freunde werden? Kritik ist für mich ebenso wichtig, wie lobende Worte. Gerade der Anfang eines Romans sollte Leser:innen am besten sofort in die Geschichte ziehen, daher interessiert es mich, was für Dich hier "gehakt" hat. Du kannst hier antworten oder mir auch direkt schreiben.

    Wenn die Autorin, die eigentlich lesen können sollte ;-), erst heute merkt, dass sie bei dem Thread auf "klick" klicken muss, um zu den Rezensionen zu gelangen und diese lesen kann ... Asche auf mein Haupt ...

    Zuinächst wünsche ich Euch ein gesundes, friedvolles und glückliches Jahr 2022 mit ganz vielen tollen Büchern und Lesehighlights!


    Ein herzliches Dankeschön für die Leserunde, für Eure vielfältigen und sehr interessanten Kommentare und Anmerkungen, auch für die Kritiken (diese sind wichtig, denn nur so können wir Autor:innen uns weiterentwickeln), den regen Austausch und für Eure Rezensionen! Es freut mich, dass der Roman auch im Großen und Ganzen überzeugen konnte und gefallen hat.

    Danke, dass Ihr Cleo und ihre Freunde auf ihrer Reise so intensiv begleitet habt!

    Die letzten Seiten. Klar ist es wichtig, auch diesen Strang sauber abzuschließen und den beiden den Ausblick auf ein neues Abenteuer zu ermöglichen. Aber da gings mir zu schnell und vielleicht entstand deswegen auch das "schmalzige" Gefühl.

    Das kann ich sogar nachempfinden. Vielleicht hätten Cleo und Jason noch etwas gemeinsam erleben müssen, bevor sie ihm so bereitwillig folgt, aber meine "Seitenanzahl" war da bereits voll ;-). Andererseits entwickelte Cleo bereits zuvor Gefühle für Jason, und als er ihr dann das Leben rettete ...

    Mirandas Tod ist auch seltsam. Dass es ein böses Ende mit Miranda nimmt, hatte ich ein bisschen geahnt. Dass sie allerdings ermordet wird, war dann doch eine Überraschung. Wobei ich mir den Verlauf genau so schon gut vorstellen kann, schließlich wurde im Buch schon öfter auf die Gefahren, gerade für alleinstehende Frauen, hingewiesen. Und ich finde es auch nachvollziehbar, dass seitens der Polizei nicht weiter nachgeforscht, sondern der Fall schnell zu den Akten gelegt wird.

    Eine junge, schöne Frau in einem Vietel, das Europäer meiden sollten ... Damals hieß es dann dazu: Selbst schuld ...

    Trotz der britischen Herrschaft in Ägypten folgte das Recht in großen Teilen doch den einheimischen Regeln und Vorstellungen. Die Briten hatten stets Angst, es könne zu einem Aufstand kommen, wenn sie sich zu sehr in die Gefplogenheiten der Ägypter einmischen. Der ja dann auch geschah, glücklicherweise unblutig, das ist aber ein anderes Thema und wird in dem Roman auch nur kurz erwähnt.

    Carter ist wahrlich kein Menschenfreund. Aber er brennt für seine Sache. Wahrscheinlich ist das auch das Geheimnis für sein langes Dranbleiben: Dass er sich eben nicht von anderen Dingen ablenken lässt, nicht mal von Freundschaften. Andere hätten dieses Durchhaltevermögen vielleicht nicht an den Tag gelegt. Man muss wohl ein wenig Eigenbrödler sein (so ähnlich war es bei Cleos Vater ja auch, ihm war Ägypten schon ein Stück weit wichtiger als seine Familie zu Hause in England).

    An anderer Stelle schrieb ich es schon: Über Howard Carter gibt es viel Recherchematerial. Allgemein wird er als sehr eigen und anderen gegenüber wenig freundlich geschildert. Andere Meinungen als seine eigenen ließ er kaum gelten. Heute würde man ihn vielleicht als einen Egomanen bezeichnen, in seiner Arbeit war er hingegen genial! Er hatte keine Freunde, war nicht verheiratet, keine Kinder (überhaupt gibt es keine Hinweise auf eine Frau in seinem Leben), und bei seiner Beerdigung war nur eine Handvoll Menschen anwesend. Darunter die Tochter des Earls of Carnarvon.