Beiträge von Gheron

    Hallo ihr Freunde Kanadas, Ägyptens, Formenteras und der Costa Gardenia,


    die meisten von euch haben ja einiges vor, und sei es nur die Anzahl der Bücher, die ihr während der schönsten Zeit des Jahres verschlingen wollt.
    Ich lasse es etwas ruhiger angehen und fahre mit Ehefrau und Wohnwagen zuerst nach Wiesbaden zur BLC und dann in den Schwarzwald, Leute treffen. Danach werden wir noch ein paar Tage in die Gegend fahren, in der unser nächster Roman spielen soll und dort ein wenig recherchieren.


    Liebe Grüße
    Gheron

    Hallo Eiszeitler,


    ich kann mich den lobenden Worten der meisten meiner Vorredner nur anschließen. Mir hat er Film riesig gefallen. Sein ganzer Witz und seine Stimmung erschlossen sich mir aber erst so richtig, als ich ihn nach einer Weile zum zweiten Mal angesehen habe. Beim ersten Mal hatte mich diese Haselnussratte ein wenig genervt, doch dann passte sie sich wundervoll in die Geschichte ein.
    Ice Age hat in meinen Augen auch genügend Tiefgang, um nicht nur bloße Unterhaltung zu sein. Die Szene mit den Mammutbildern wurde ja bereits angesprochen, doch auch sonst gab es sehr schöne Sequenzen zu sehen.


    Liebe Grüße
    Gheron

    Hallo Morgana,


    Iny und ich sind ein Superteam!


    Jeder von uns könnte zwar auch für sich allein schreiben, aber dann würden wir nur zwischen 70 und 80% dessen erreichen, was wir gemeinsam auf die Beine stellen können. Außerdem sind wir zu zweit schneller, da eben jeder das macht, was er am besten kann.


    Du hast recht. Wir haben das Rohgerüst einer Geschichte bereits im Kopf, bevor wir uns an die Arbeit machen. Daher arbeiten wir meistens auch an drei verschiedenen Romanen gleichzeitig. Einer wird von Iny überarbeitet, beim Zweiten schreibe ich den Rohtext und dessen Nachfolger wird bereits auf Spaziergängen und Wanderungen besprochen.


    Lesungen sind derzeit noch keine geplant, da wir aus beruflichen Gründen für den Verlag nicht frei verfügbar sind. Wir sind darüber ganz froh, denn die letzten beiden Ablieferungstermine waren, bzw, sind so knapp gesetzt, dass wir uns ranhalten müssen. Beim ersten Roman hat es geklappt, und beim zweiten sieht Iny mittlerweile auch schon das rettende Ufer in der Ferne.
    Allerdings steht dräuend ein weiterer Roman am Horizont, über den unsere Agentin bereits mit einem Verlag verhandelt. Wenn er verkauft wird, wäre es zwar ein Riesenerfolg, aber auch harte Arbeit für uns. Es handelt sich übrigens um keinen normalen historischen Roman, sondern eine neue Schiene, die unsere Agentin einrichten will, um unsere Schaffenskraft optimal auszunützen.


    Ich bin gespannt, was daraus wird.


    Liebe Grüße
    Gheron

    Hallo Fritzi,


    du hast uns mit deinem Beitrag ein wunderschönes Kompliment gemacht. Wenn die Kastratin die Runde unter den Freundinnen deiner Mutter macht, kann sie nicht so schlecht sein.


    Wir wünschen dir aber trotzdem, dass du sie bald selbst lesen kannst.


    Liebe Grüße
    Gheron

    Hallo Fritzi,


    Namen sollen in die Zeit und die Gegend passen und damit zum Stimmungsbild eines Romans beitragen. Aus diesem Grund schaue ich mir bei jedem Namen auch an, aus welcher Zeit und welchem Landstrich er stammt und merze unpassende Namen rigoros aus.



    Hallo Morgana,


    hier die versprochene Erklärung unserer Arbeitsweise.


    Ein Roman beginnt bei uns immer mit einer Idee, die entweder Iny oder mir durch den Kopf geht. Wir reden darüber und klopfen sie auf ihre Verwertbarkeit ab. Gefällt die Idee uns beiden, wird dann in weiteren Gesprächen ein Rahmen entwickelt, in den diese Idee eingepasst werden kann. Ich (Elmar) checke dann die historischen Epochen ab und suche eine, in die diese Geschichte hinein passt.
    Dies ist auch der Grund, warum wir Romane vom 13. Jahrhundert an (ist derzeit einer in Arbeit) bis in die Barockzeit schreiben.


    Mein Job ist es dann, neben der Zeit auch den historischen Hintergrund zu untersuchen, sprich zu recherchieren und dann in Absprache mit Iny den Rohtext zu schreiben. Für einen ca. 600 Seitenroman benötige ich etwa sechs bis acht Monate. Iny liest das Manuskript und gibt ihren Kommentar dazu ab. Ich überarbeite den Roman einmal und übergebe ihn dann Iny, die die weiteren Überarbeitungsgänge bis zur endgültigen Fertigstellung übernimmt. Sie braucht dafür etwas mehr Zeit als ich für die Rohschrift. Nach jedem Durchgang lese ich den Roman durch und mache meine Anmerkungen, die dann bei Inys nächster Überarbeitung einfließen.
    Wir geben einen Roman erst weiter, wenn wir beide der Ansicht sind, dass ein weiterer Überarbeitungsgang nichts mehr bringt, sondern eher kontaproduktiv ist.


    Im Endeffekt ist jeder Roman eine Gemeinschaftsarbeit von uns beiden, wobei jeder das einbringt, was er am besten kann. Ich bin nun einmal, wie Iny es nannte, ein Fabulierer, und sie ist in Logik, Grammatik und Sprachgefühl u.ä. doch besser beschlagen als ich.
    Ich vergleiche uns immer mit einem Maurer, der das Bauwerk errichtet, und einem Stuckateur, der das Gemäuer verziert. Beide sind gleichermaßen wichtig.


    Liebe Grüße
    Gheron

    Hallo allerseits,


    die Diskussion artet ja aus!


    als Erstes entschuldige mich, weil ich mich etwas unklar ausgedrückt habe. Natürlich gibt es auch viele gut recherchierte und ausgezeichnet geschriebene Romane. Ich habe aber auch sehr viele staubtrockene Romane kennen gelernt, die mich durchaus interessiert hätten, aber durch ihre Sachbuchatmosphäre kaum zu lesen waren.
    Ebenso kenne ich etliche locker von Hocker geschriebene "Fantasyromane" im historischen Gewand, die sich als Geschichte ganz gut anließen, mir aber wegen der recht freizügigen Auslegung historischer Daten ebenfalls Zahnschmerzen bereiteten. Meistens hätte bereits ein kurzer Blick der AutorInnen in ein Konversationslexikon geholfen, um die größten Böcke zu vermeiden.
    Aber im Endeffekt muss das jede Autorin und jeder Autor mit sich selbst ausmachen. Außerdem kommt sehr viel auf die LektorInnen im Verlag an. Unsere Knaurlektorin ist hier sehr auf dem Qui vive und scheut sich auch nicht, uns auf Fehler, die sie zu sehen glaubt, hinzuweisen.


    Die LeserInnen können nur mit (ich sage hier extra nicht Qualität) gut geschriebenen und fachlich fundierten Romanen erreicht werden. Die Mundpropaganda auf dem Spielplatz habe ich ja schon erwähnt. Sie ist wirklich eine Macht, denn ein Buch, das hier empfohlen wird, macht die Runde, denn jede dieser Frauen hat ihren eigenen Bekanntenkreis und wirkt daher als Katalysator.



    Hallo Morgana,


    Informationen über unsere Arbeitsweise gehören meines Erachtens nicht in diese Diskussion. Ich werde hier bei der Wanderhure ein paar Worte dazu schreiben.


    Liebe Grüße
    Gheron

    Hallo an alle historischen Streithennen und -hähne,


    wenn ich die Diskussion so verfolge, so wird diese zwar mit allem Einsatz und Elan geführt, dreht sich aber irgendwie doch im Kreis.


    Die eine Gruppe verlangt vor allem historisch stimmige Bücher,
    einer weiteren ist die historische Genauigkeit egal, wenn sich der Roman gut lesen lässt, und der Rest hängt irgendwie zwischen diesen beiden Polen. Er wünscht sich zwar geschichtlich stimmige Bücher, ist aber auch bereit, über gewisse Fehler hinweg zu sehen, wenn das Buch spannend geschrieben ist.


    Fakt ist, historisch genaue Bücher sind oft ein wenig staubig zu lesen, weil die VerfasserInnen zwar vom historischen Fach sind, aber eben keine BelletristikautorInnen.
    Historisch weniger genaue Romane hingegen werden von AutorInnen geschrieben, die zwar wenig von der Historie verstehen, aber eben einen flüssigen Text zu Papier bringen wissen.
    Aber genau das will der Großteil der LeserInnen, nämlich einen spannenden und gut erzählten Roman. Die meisten, die ein solches Buch zur Hand nehmen, wollen sich entspannen, sei es am Strand irgend eines Urlaubsparadieses, bei der Beaufsichtigung der Kinder am Spielplatz, oder am Abend auf der Couch.
    Diesen LeserInnen ist es egal, ob die Päpstin jetzt ein gut recherierter Roman oder doch mehr der Phantasie der Autorin entsprungen ist.


    Diese LeserInnen sind nicht durch Diskussionen wie dieser hier im Forum zu gewinnen, sondern durch Überzeugungsarbeit in Form ebenso gut recherchierter, wie spannend geschriebener Romane. Wenn die Mund zu Mund-Propaganda am Spielplatz erst einmal funktioniert, wird ein Buch auch gekauft.


    Man mag es bedauern, dass die historische Wahrheit so wenig gilt, aber man kann als Autor nur versuchen, es besser zu machen.


    Mit der Wahrheit hat es sich die Menschheit, und zwar auch der schreibende Teil immer sehr leicht gemacht. Ich will hier nur an die "Reisebeschreibungen" erinnern, die vom Mittelalter bis zur Barock immer wieder groß in Mode waren, und in denen es von Einfüßlern, Kopflosen und ähnlich gestalteten Menschen nur so wimmelte.


    Die LeserInnen scheinen sich wohl schon seit Urzeiten eher zur Fantasy hingezogen zu fühlen, als zu wirklichkeitsnahen Erzählungen. Trotz dieser Erkenntnis regen mich geschichtliche Klöpse in Romanen noch immer auf. Bei kleinen Fehlern bin ich durchaus gewillt, mal ein Auge zuzudrücken, aber Irrtümer um hundert Jahre oder bekannte historische Persönlichkeiten zur falschen Zeit sollte man meiner bescheidenen Meinung nach besser vermeiden.



    Was den Buchhandel angeht, muss ich Antiopes Beschreibung leider bestätigen. Die Konzentration auf die bekannten Buchsupermärkte haben dazu geführt, dass der Service auch Supermarktmäßig ist. Es gibt zu diesem Thema auch einen hübschen Film, "e-mail für dich", der diesen Aspekt sehr gut zur Geltung bringt.


    Liebe Grüße
    Gheron

    Hallo Iris,


    Iny gehört auch zu der Fraktion, die Fotografen hassen. Aber die Leute vom Verlag haben in ihrem Fall auch nicht nachgegeben.


    Ich verschweige grundsätzlich alle Bücher, die mir nicht gefallen haben und empfehle diejenigen, die mir zusagten.


    Weiteres per e-mail.



    Hallo Morgana,


    ich versuche nun einmal, Namen zu verwenden, die in die entsprechende Zeit und die Gegend passen. Manchmal wirken die auf uns etwas seltsam. Allerdings gibt es noch etliche Namen vor allem von Frauen, die Iny ausgegraben hat, und bei denen selbst meine Ohren zu rotieren beginnen.



    Hallo Ronja,


    meine Eltern stammen aus dem Frankenwald, sprich aus Oberfranken, ich selbst wurde in den Hassbergen in Unterfranken geboren, bin also, wenn man es so nimmt, ein Doppelfranke.


    Was die Tb-Ausgabe der Wanderhure betrifft, so müssen wir uns leider Wolkes Kommentar anschließen. Heuer wird es wohl nichts mehr damit.



    Damit liebe Grüße an Alle
    Gheron

    Hallo Wolke,


    ein Virginal ist ein Tasteninstrument aus der Renaissance und in etwa ein Vorläufer des Cembalo und des heutigen Klaviers.


    Bei unseren heutigen industriegefertigten Gläsern wäre es sicher ein vergebliches Unterfangen, sie durch einen Ton der menschlichen Stimme zerspringen zu lassen. Auch das hochwertige Glas aus der Römerzeit würde den Bemühungen eines Sängers widerstehen.
    Vom Mittelalter bis in das Barock hinein wurde die alte römische Qualität der Glasherstellung nicht mehr erreicht und es gibt aus dieser Zeit einige Berichte über Kastratensänger, die in der Lage waren, Gläser durch die Kraft ihrer Stimme zerspringen zu lassen. Ich persönlich nehme an, dass es sich um relativ dünnwandige Gläser handelte, oder sie bereits Haarrisse aufwiesen, und dadurch der Sängerstimme nicht widerstehen konnten.
    Die Ausbildung des Sängers musste jedoch sehr gut sein, da er den Ton nicht nur genau treffen, sondern auch so lange halten musste, bis das Glas zersprang.


    Wegen dieser Berichte über Kastratensänger und ihrer Stimmkraft haben wir diese Idee auch bei der Kastratin verwendet.


    Liebe Grüße
    Gheron

    Hallo allerseits, insbesondere Micha,


    meiner bescheidenen Meinung nach kann, darf und soll jeder das lesen, was er lesen will. Es geht hier um Bücher, und nicht um einen Glaubensstreit. Ich habe meine persönliche Meinung zu historischen Romanen, die ich niemanden aufzwingen will.
    Es ist meine Meinung und wenn eine Diskussion um historische Romane geführt wird, äußere ich sie auch.
    Für mich ist ein guter, spannend geschriebener historischer Roman mit einer hohen geschichtlichen Detailtreue nun einmal das, was ich mir persönlich wünsche. Nicht mehr und nicht weniger.
    Ich urteile bei Büchern, ob sie mir gefallen, und nicht, ob sie jetzt gut oder böse sind.


    Es muss jeder Mensch für sich entscheiden, zu welchem Buch er greift. Der Eine mag nun einmal historisch stimmige Bücher, für den anderen steht die Story im Vordergrund und er will vor allem unterhalten werden.
    Vor allem aber sollte jeder die Meinung des anderen akzeptieren.


    Gruß
    Gheron

    Hallo Micha,


    wer wird denn gleich den Spieß ins Korn werfen.
    Ich schrieb, dass man als Leser auf die Namen guter Romane und Autoren achten soll.
    Für jemand, der sich noch nicht so gut auskennt, bietet ein Bücherforum wie die Büchereule doch die idealen Voraussetzungen, um sein Wissen zu erweitern. Es gibt Diskussionen über Bücher, Rezensionen und man kann auch selber fragen, was die Miteulen einem empfehlen können.


    Bist du nicht auch deswegen zu diesem Forum gekommen?


    Liebe Grüße
    Gheron

    Hallo,


    Mir hat der Film auch sehr gut gefallen, auch wenn ich mir das Ende einen Touch anders erhofft hätte.


    Die schauspielerische Leistung von Tom Hanks war in meinen Augen einmalig. Das hätte kein Anderer so hingebracht wie er. Alles in allem war es ein unterhaltsamer und eindringlicher Film, den man sich ansehen muss.


    Grüße
    Gheron

    Hallo allerseits,


    ein Autor, den ich vor etlichen Jahren bei irgend einem Event traf, sagte zu mir im Gespräch, dass sein Verlag an ihn heran getreten wäre, er solle doch etwas Historisches schreiben. Seine Antwort wäre nein gewesen, da er in der Zeit, die er für die Recherchen brauchen würde, einen seiner gewohnten Romane schreiben könnte. Schließlich müsse er vom Schreiben leben.


    Vom Schreiben leben müssen auch andere, die es sich entweder nicht leisten können oder wollen, bei der Aufforderung durch ihren Verlag nein zu sagen. Aus finanziellen Gründen können sie jedoch die Zeit nicht aufbringen, um vernünftig zu recherchieren. Das Ergebnis stellt einen locker vom Hocker geschriebenen Roman dar, der vielleicht halbwegs flüssig zu lesen ist, aber vor geschichtlichen Fehlern nur so strotzt.
    Einer Minderheit fallen diese Fehler auf und sie wenden sich mit Grausen ab.
    Die Masse unserer ge-Bild-eten Pisa-Studien-Generationen frisst dieses Erzeugnis jedoch, hält es für die lautere Wahrheit und kann mit historisch stimmigen Romane nichts anfangen, weil diese ihr durch die andere Lektüre entstandenes sehr vereinfachtes Weltbild überfordert.


    So könnte man in einem Anfall von Pessimismus die heutige Situation der historischen Romane darstellen. Ich versuche jedoch Optimist zu sein und sage mir, dass seit Anbeginn der Menschheit sowohl gehobene Unterhaltung, wie auch derbe Volksschwänke ihr Publikum fanden.
    Bislang ging dieses Konzept auch ganz gut auf. Nur konnte man früher leichter sagen, dieser und jener Verlag bringt gute Literatur, und wusste auch die Verlage einzuordnen, die eher flott geschriebene Seichtigkeiten auf den Markt warfen.
    Inzwischen ist es so, dass beinahe jeder Verlag kräftig versucht, den "Publíkumsgeschmack" zu finden. Wenn man jetzt auf den Büchertisch blickt, weiß man nicht mehr, welcher Roman interessant ist, welcher ein Naja und welchen man besser meiden sollte.
    Die Klappentexte bieten auch keine große Hilfe und so vergrößert sich die Gefahr, öfters einmal daneben zu greifen. Dies verringert weniger die Zahl der Leser einfacher gestrickter "historischer" Romane, als vielmehr jene, die einen gewissen Anspruch voraus setzen.
    Dem kann man nur mit Einem begegnen, nämlich mit gut und spannend geschriebenen Romanen mit höchst möglicher historischer Detailtreue.
    Historische Romane sollen, nein müssen gleichermaßen lehrreich und spannend sein!
    Man sollte auf die Intelligenz der LeserInnen bauen, auf die es ankommt, und sich nicht unbedingt von Quiz-Show-Ergebnissen beirren lassen. Manchmal schaue ich mir solche Sendungen ohne Ton an und drehe fast jedesmal durch, wenn die Leute bei in meinen Augen höchst simplen geschichtlichen Fragen scheitern.
    :hau
    Vertrauen wir darauf, dass genügend Leser zu unterscheiden wissen, bei welchem Roman sie zugreifen sollen. Solange eine ausreichende Zahl an Exemplaren verkauft wird, werden die Verlage auch entsprechende Bücher heraus bringen.


    Liebe Grüße
    Gheron :gruebel

    Hallo Iris,


    Zitat

    München 1984 - stimmt's?


    es stimmt. Du hast die Folgen dieses Unwetters sehr passend beschrieben. Ich hatte zunächst noch die Absicht, es mir vom Balkon aus anzusehen, doch als mir die eisigen Tennisbälle um die Ohren flogen, zog ich dann doch lieber das Panier des Hasen auf.


    Zitat

    Habt ihr eine Ahnung, woran das liegt? Man will kooperativ sein und fühlt sich alle Naslang über den Löffel balbiert.


    Seit wir vor ein paar Wochen das fassungslose Gesicht unserer Agentin gesehen haben, als diese von den neuesten Plänen des Verlages erfuhr, haben wir es aufgegeben, uns weiter darüber Gedanken zu machen. Unter Umständen handelt es sich um Machtspielchen innerhalb der Verlage, die mit dem Autoren selbst nichts zu tun haben.


    Zitat

    Was ist denn das?


    Da ist wohl eine meiner internen spöttischen Bezeichnungen mit herein gerutscht. Der Begriff Schnauzogramm steht etwas abwertend für ein Pass- oder Porträtfoto. Ich hasse es nämlich, fotografiert zu werden.


    Zitat

    Da müsst ihr aber keine Angst haben.


    Habe ich aber, da ich einen gewissen Hang zur Heftigkeit nicht verleugnen kann. Daher habe ich mir auch angewöhnt, zuerst nachzudenken, bevor ich rede oder schreibe. Sollte man mich deshalb den großen Schweiger nennen, ist dies zwar nicht ganz richtig, aber auch nicht vollkommen falsch.



    Hallo Helga,


    man sollte immer mal wieder etwas Neues ausprobieren. Ich mache es auch und werde das eine oder andere Mal doch recht positiv überrascht.



    Liebe Grüße
    Gheron
    :gruebel

    Hallo Antiope,


    ich habe mir gerade mit Interesse die von dir in Gang gesetzte Diskussion über historische Romane durchgesehen und kann es mir als Betroffener natürlich nicht verkneifen, mich zu diesem Thema zu äußern.
    :write


    So wie ich von einem Westernautor erwarte, dass er einen Colt von einem Remingtonrevolver und einen Sioux von einem Apachen unterscheiden kann, setzte ich auch bei einem Autoren historischer Romane voraus, dass er sein Handwerks beherrscht. Dazu gehören neben einem bestehenden Grundwissen nun einmal die Fähigkeit zur Recherche und ein Bekenntnis zur historischen Wahrheit.
    Genau so wenig, wie man Berlin an die Elbe versetzen kann, kann man in jener berühmten Schlacht im "Teutoburger Wald" die Römer über die Cherusker oder bei Crecy die Franzosen über die Engländer siegen lassen.
    Der historischen Wahrheit folgen bedeutet aber nicht nur Rücksichtnahme auf politich-militärische Grundlagen zu nehmen, sondern auch auf das Sozial- und Wirtschaftssystem der entsprechenden Zeit, ebenso auf die Religion und weitere wichtige Punkte. Ein Autor muss über die Kultur der Epoche, über die er schreibt, genau so gut oder sogar noch besser Bescheid wissen als ein guter Fantasyautor über seine erfundene Welt.


    Ich persönlich teile Historische Romane in verschiedene Kategorien auf.


    Da wäre erstens: Der geschichtliche historische Roman.
    Hier handelt es sich vor allem um biographische Romane über historische Persönlichkeiten, die sich streng an die Überlieferungen halten und mit wenigen bis gar keinen erfundenen Personen auskommen.
    Ein Nachteil ist, dass das schriftstellerische Können der AutorInnen das eine oder andere Mal nicht mit ihrem Fachwissen Schritt halten kann. Werke dieser Art brachten dem historischen Roman daher oft den Ruf ein, trocken und langweilig zu sein.


    Dann hätten wir den eingepassten historischen Roman. Hier werden erfundene Personen und Handlungsstränge in einen feststehenden geschichtlichen Hintergrund möglichst nahtlos eingepasst. Die fiktiven Teile dürfen dabei den geschichtlichen Ablauf nicht verändern, sondern nur darauf aufbauen.


    Als Drittes wäre der freie historische Roman zu nennen, bei dem der geschichtliche Hintergrund nur am Rande vorkommt und dessen Handlung daher auch zu einer anderen Zeit spielen könnte. Dies ist vor allem bei historischen Abenteuer- und Liebesromanen der Fall. Wird darin die entsprechende Rücksicht auf die Zeit genommen, in der er spielt, und auf deren Kultur, ist in meinen Augen nichts dagegen einzuwenden.


    Allen Dreien gemeinsam sollte sein, dass die beschriebenen Ereignisse so geschehen hätten können!


    Im Gegensatz dazu sehe ich drei weniger positiv zu bewertende Klassen.


    Da wären zunächst Romane, bei denen AutorInnen sich historischer Daten annehmen, diese zerpflücken und nach eigenem Gefallen wieder zusammenfügen. Bei entsprechender Schreibqualität mag das Ergebnis sogar noch lesenswert sein, doch fehlt zur Fantasy nur noch der phantastische Touch.


    Im nächsten Fall nimmt der Autor ein geschichtliches Ereignis und setzt es in einer sehr freien Interpretation um, wobei ihm der tatsächliche Geschichtsablauf relativ wenig interessiert. Ein Horrorbeispiel für mich ist hier zufällig ein Film und zwar die letzte Verfilmung der drei Musketiere, in der aus Richelieu ein Isnogud wurde, der Kalif, äh. König anstelle des Königs sein wollte.


    Das Letzte ist die freie Räuberpistole, an die der Autor mit der Überzeugung heran geht, dass historisches Wissen nicht nur überflüssig, sondern auch schädlich ist und ihn in seinem Schaffensdrang hemmen könnte.


    Man mag es nicht glauben, aber es gibt für all diese Beispiele Leser, die darauf abfahren. Ich habe im Lauf der Jahre hier schon einiges erlebt, das mir, besäße ich die Neigung zum Haare ausraufen, eine glanzvolle Karriere als Bruce Willis-Double ermöglicht hätte.


    Eines sollte man aber nie außer acht lassen. Jeder Roman ist das subjetive Ergebnis der Phantasie seines Autoren und gibt die Historie aus dessen Blickwinkel wieder. Ein anderer Mensch kann die Personen und Geschehnisse in diesem Roman völlig anders interpretieren. Jeweils für sich gesehen, haben beide recht.
    Hier ein kleines Beispiel. Bei unserem letzten Manuskript hatten meine Frau und ich einen längeren Disput mit unserer Lektorin über eine historische Persönlichkeit, die in ihren Augen nicht positiv genug dargestellt war. Dabei hatten wir uns an die vorliegenden historischen Fakten gehalten, und nicht nur an die schwärmerischen Berichte bezahlter Hofchronisten aus jener Zeit.


    In diesem Sinne
    Gheron :gruebel

    Hallo alle zusammen,


    ich hoffe, ihr verzeiht jemanden, der zwar vor zwanzig Jahren mit einem Osborne 1 und 64 K Disketten anfing, aber seinen Computer nach all der Zeit immer noch für eine bessere Schreibmaschine hält, dass er nicht alle technischen Feinheiten dieses Forums auszureizen versteht. :gruebel




    Hallo Iris,


    wegen der Anthologie melden wir uns bei dir.


    Ein Wort zum knatschgelben Himmel. Hast du je ein Unwetter mit schwerem Hagelschlag und Wassermassen erlebt, die einen ein (in Zahlen 1) Meter breiten Bach innerhalb von Minuten in einen Strom verwandeln, der die Lahn zu einem Rinnsal degradiert?
    Es beginnt mit einem wunderbar blauen Himmel, der dann plötzlich wie geschmolzenes Blei wirkt, während am Horizont ein einsames dunkles Wölkchen erscheint. Während diese Wolke rasch größer wird und zuletzt so schwarz wie die Hölle wirkt, taucht mitten aus dieser Schwärze ein leuchtender gelber Fleck auf, der sich mit rasender Geschwindigkeit ausdehnt und auf einen zu kommt, bis der ganze Himmel davon erfüllt ist. Sekunden danach folgt buchstäblich der Weltuntergang.
    Ich habe es bisher dreimal erlebt, zweimal auf dem Land und einmal hier in München. Da hatte ich das Vergnügen, es aus unserer damaligen Wohnung im 11. Stock beobachten zu können.
    Die Wochen danach waren Dachdecker und Glaser die meistgesuchtesten Handwerker im weiten Umkreis.
    Diese drei Unwetter stellten für mich eine sehr intensive Erfahrung dar, auf die ich wie auf andere Erfahrungen auch das eine oder andere Mal zurück greife.


    Deinen Gruß an Iny habe ich weitergegeben und soll ihn in ihren Namen erwidern.



    Hallo Morgana,


    Ruppertus ist nur die latinisierte Form des vor allem im oberdeutschen Raum gebräuchlichen Vornamens Ruppert (Rupert) und Splendidus ein von diesem gewählter Beiname, dessen Bedeutung eigentlich Iris am Besten erklären könnte. Hier wurde er in etwa der Bedeutung "Der Glänzende" oder "Glanzvolle" verwendet.
    Utz ist eine alte Kurzform von Vornamen, die mit U beginnen wie Ulrich usw., Käffli der schwyzerdydsch klingende Zuname des Name. Konstanz war damals ja ein Zentrum des allemannischen Kulturkreises, zu dem auch die rebellischen Waldstädte der späteren Schweiz gehörten.
    Linhard ist die oberdeutsch-schweizerische Form von Leonhard.
    Hunold ist ein in diese Zeit passender Name und nicht, wie manche Leute meinen, eine Umstellung des Wortes Unhold.
    Euphemia stammt aus dem Griechischen und bedeudet in etwa "von gutem Ruf". Auch dieser Name war eher im süddeutschen Raum verbreitet, oder ist es vielleicht sogar noch. Ich hatte in der Schule einen Klassenkameraden, der Bonaventura hieß. Das ist erst ein paar Jahrzehnte her, und auf dem Land hängt man sehr an alten Bräuchen und Namen. Der Name meiner Schwester, Friedlinde, wurde an deren Tochter und vor wenigen Jahren an die Enkelin weiter gereicht.


    Die Literaturschockblume ist ein spezieller Smilie im Literaturschockforum, den ich dort öfters benutze. Die Smilies hier muss ich mir noch genauer ansehen, um mein Markenzeichen heraus zu finden.



    Hallo Hannah,


    ich kann Iris nur beipflichten. Wenn du deinen ersten Roman an der Verlag bringen willst, ist der Weg verflucht hart, lang und steinig. Sobald du aber berühmt bist und einen Namen hast, kannst du ihnen zwei Zeilen auf einen Bierdeckel schmieren, und sie geben dir einen Vertrag.
    Hast du als Neuling dann endlich deinen Vertrag, dann heißt es teilweise endlos warten, bis dein Manuskript irgendwann einmal in das Verlagsprogramm passt. Laut erster Planungen sollte übrigens unser erster Roman "Die Kastratin" frühestens um die Zeit erscheinen, doch wir haben den Verlag mit unseren nächsten beiden Romanen tot geschlagen, und so fanden sie doch noch eine Lücke im letzten Herbst, die sie damit füllen konnten.



    Hallo Wolke,


    ich bin gespannt, was die Herrschaften im Verlag derzeit anzetteln. Als Autor ist man immer der letzte, der etwas erfährt. Mir wurde jedenfalls die Kopie eines neugestylten Lebenslaufs zugeschickt, außerdem verlangte man mir ein Schnauzogramm ab.


    Die Fortsetzung der Wanderhure liegt seit einem knappen Jahr beim Verlag und wartet darauf, betitelt und eingeplant zu werden.


    An Leserunden werden wir uns nicht beteiligen, da wir es nicht fair finden, als Autoren über Bücher anderer Autoren zu urteilen. Außerdem habe ich meine Probleme mit historischen Romanen bereits genannt. Wenn ich etwas lese, so im stillen Kämmerlein, damit sich meine Phantasie wieder abkühlen kann und ich nicht aus der Emotion heraus reagiere.


    Es freut mich, dass ihr mich an geistiger Inzucht hindern wollt. Es wäre auch das Letzte, das ich brauchen könnte.


    Damit liebe Grüße
    auch im Namen von Iny
    Gheron

    Einen schönen guten Tag allen Büchereulen,


    euer herzlicher Empfang macht mich fast sprachlos, gibt mir aber auch das Gefühl, den richtigen Wald für meine Flatterversuche gefunden zu haben.
    Die Sache mit der Prominzenz sollten wir aber von Anfang an lassen.
    Mein Name lautet weder Bohlen
    noch habe ich dessen Kohlen!
    Oops, hier ist wohl wieder meine dichterische Krampfader ausgebrochen, die bereits mein Klassenlehrer in der Schule beklagte.


    Auf alle Fälle werde ich mich im Lauf der Zeit durch das Forum arbeiten und mich bei Themen melden, die mich interessieren und zu denen ich etwas sagen kann.


    Liebe Grüße
    auch von meiner Angetrauten
    Gheron

    Hallo allerseits,


    ihr seht hier den männlichen Halbling des Autorenpaares Iny Lorentz vor euch, der sich von einem Wölkchen in dieses schöne Forum locken ließ.
    Ich bin nicht mehr der Jüngste, aber gewiss noch kein Altmetall, und lese seit frühester Jugend vor allem historische Romane, SF, Fantasy und Liebesromane. Allersdings mache ich gelegentlich auch vor Anderem nicht halt.
    Gewisse Entwicklungen in meiner Jugend führten schon bald dazu, dass ich meinen eigenen Gedanken freien Lauf ließ und diese auch zu Papier brachte. Nachdem ich etliches an Stories und Kurzromanen bei verschiedensten Fanzines veröffentlicht hatte, sprach ich 1982 auf der Frankfurter Buchmesse den Anthologisten eines Publikumsverlages an und konnte in der Folgezeit etliche Stories nicht nur in diesem Verlag veröffentlichen. Schon damals arbeitete ich mit meiner Frau eng zusammen und so kamen im Lauf der Zeit noch ein Kinderbuch, mehrere Begleitbücher zu Fernsehserien und bis jetzt sechs verkaufte historische Romane hinzu. Unser Erstling auf diesem Gebiet war "Die Kastratin". Im Februar dieses Jahres folgte "Die Wanderhure" und im Juli erscheint "Die Goldhändlerin".
    Genauere Auskünfte über das AutorInnenteam Iny Lorentz gibt es übrigens in zwei Interviews bei Nimues Literaturschock und Isoldes romantischen Bücherforum.


    Liebe Grüße
    Eure Neueule Gheron

    Hallo Wolke,


    es ist verständlich, dass du dich wunderst, von einem Co-Autoren zu hören, aber nichts über ihn erfahren zu können. Dabei habe ich ebenso brav wie Iny meine Lebensbeschreibung beim Verlag eingereicht, die jedoch, als man sich auf einen einzigen Autorennamen einigte, unter den Tisch fallen musste.
    Mittlerweile gibt es eine neue und sehr phantasievolle Beschreibung von mir, bei der ich jedoch sämtliche Pfoten in Unschuld wasche. Mal sehen, ob die wirklich einmal gebracht wird.


    Für eine Leserin wie dich mag der Beginn der Wanderhure harmlos sein. Die Ehefrau eines Kollegen von Iny bekam nach dem ersten Kapitel Alpträume, was sie allerdings nicht daran hinderte, weiterzulesen. Eine Leserin im romantischen Bücherforum fragte uns, ob es im ganzen Buch so weiterginge, weil sie das nicht aushalten würde. Wir konnten sie beruhigen, und sie das Buch dann auch zu Ende lesen.


    Bezüglich der Wanderhure II wage ich keine Prognosen mehr. Laut Verlag soll dieser Band genau ein Jahr nach dem ersten Roman erscheinen. Allerdings haben die zwei andere unserer Romane durch ihre Lizenzvergaben so total umgeplant, dass wir nicht die geringste Ahnung haben, wann wo was erscheint. Aber sobald wir etwas wissen, werden wir damit nicht hinter dem Berg halten.


    Was die Rangstufen unter den Huren betrifft, so waren die Wanderhuren eher am unteren Ende der Skala zu finden. Man duldete sie bei großen Festen, Jahrmärkten und kirchlichen Feiern, aber auch bei Turnieren und allen Veranstaltungen, an denen viele Männer auf einem Haufen zusammen kamen. Oft wurden sie auch regelrecht engagiert, um die Bedürfnisse der Besucher zu befriedigen, und damit die Tugend der ehrbaren einheimischen Frauen und Mädchen zu schützen.
    Die Grenzen waren, wenigstens nach unten, relativ fließend, denn unerwartete Ereignisse konnten die wandernden Frauen leicht aus der Bahn werfen und eien Hure, die im letzten Jahr noch gut verdiente, konnte im Nächsten gezwungen sein, sich als Trosshure zu verdingen oder sich für den berühmten Pfennig oder gar für Naturalien hinzugeben. Wenn man dabei Glück und Erfolg hatte, konnte man auch wieder aufsteigen. Aber das war eben verdammt hart.



    Hallo Morgana,


    dankeschön für den herzlichen Empfang. Ich werde mich sicher das eine oder andere Mal zu Wort melden, auch wenn ich mich aus Zeitgründen nicht so ausführlich in den Leseforen austoben kann, wie ich es gerne tun würde. Wenn mir jedoch ein Beitrag auffällt, auf den ich etwas zu antworten weiß, werde ich dies auf jedem Fall tun, und das nicht nur in Bezug auf unsere eigenen Bücher.


    Wie meinst du das eigentlich mit den Namen? Wir finden die Namen, die wir unseren Personen geben, nicht besonders außergewöhnlich.



    Hallo Iris,


    man könnte geneigt sein zu sagen, die Welt ist klein. Doch in Wahrheit grasen wir auf der gleichen, schönen, großen Wiese des Lesens und da ist es logisch, wenn sich die Wege immer mal wieder kreuzen.
    Außerdem gebe ich ehrlich zu, dass ich den Pulsschlag der Leserinnen fühlen will. Die Lektorinnen in der Agentur und bei den Verlagen können viel sagen, doch das endgültige Urteil sprechen nicht sie, sondern jene, die das Buch auch kaufen. Wo kann man besser erfahren, ob man bei einem Roman richtig liegt, als in einem Leseforum wie diesem.


    Über die Quo-Vadis-Anthologie haben wir uns bisher noch keine Gedanken gemacht, da wir dachten, es würde sich um ein bereits abgeschlossenen Projekt handeln. Wir werden dies jetzt wohl im Urlaub nachholen und uns danach bei dir melden.


    Du hast übrigens einen wunden Punkt von mir angesprochen. Aufgrund meiner Herkunft - auf einem Traktor kann nun einmel man schlecht ein Buch lesen, aber seinen Gedanken freien Lauf lassen - habe ich mir angewöhnt, Bücher, die mir gut gefallen haben, in meiner Phantasie noch einmal zu durchleben und dabei nach meinen eigenen Vorstellungen umzuformen. Das passiert mir jetzt, da historische Romane doch eine ziemliche Bedeutung für mich gewonnen haben, noch immer bei den meisten Werken dieses Genres. Wenn ich jetzt einen historischen Roman lese, sagt irgendwann eine innere Stimme zu mir, "sehr hübsch, aber ich würde es jetzt eher so und so weiterschreiben", und irgendwan klaffen dann das Buch und meine Phantasie zu weit auseinander, um weiterlesen zu können. Bei anderen Genres passiert mir das Gott sei Dank nicht, so dass ich hier doch meine Entspannung finden kann.


    Aber keine Sorge. Irgendwann ist der Tribun an der Reihe. Dafür interessiert mich die Zeit, in der er spielt, viel zu sehr.



    Hallo Binchen,


    unser Bestreben ist es, über extreme Frauentypen wie eben die Wanderhure oder die Kastratin zu schreiben. AutorInnen, die über männliche Helden gibt es sehr viele, und da muss man sich schon wie Iris die richtige Zeit und das richtige Thema aussuchen können, um nicht einfach vom Strom mitgetrieben zu werden. Es gibt inzwischen auch viele Romane über Frauen in alten Zeiten, so dass wir auch hier sehen müssen, wie wir unsere Fähnchen setzen können. Außerdem versuchen wir auch von der Art her, wie wir an einen Roman heran gehen, zu variieren. Die Wanderhure soll nun einmal anders sein als die Kastratin, die Goldhändlerin oder die Tatarin.



    Hallo Antiope,


    wenn du uns je mit einer Schnulze erwischt, kannst du uns hier im Forum eine kräftige Ohrfeige geben, denn dann haben wir sie verdient. Die Wanderhure sollte eine Rachegeschichte sein und sich nicht in Sentimentalitäten verlieren.


    Die Farben des Mittelalters waren bei weitem nicht so blass, wie es sich viele Leute vorstellen. Es war natürlich ein ziemlicher Aufwand, Wolle oder fertige Stoffe zu färben, und sie bleichten im Lauf der Zeit auch aus oder nahmen einen anderen Farbton an, doch neu sahen sie durchaus stattlich aus. Natürlich konnten sich die einfachen Huren keine mit teuren Farben colorierte Stoffe kaufen, aber es gab in Mitteleuropa etliche heimische Pflanzen wie Färberscharte, Kreuzdorn, Färberwau, Färberdistel, Kamille und Gelbwurzel, die in jener Zeit gebräuchlich waren und von denen einige bei entsprechender Konzentration ein brauchbares Gelb lieferten.



    Hallo Biloxi,


    Leseforen bieten uns die Möglichkeit, uns mit unseren LeserInnen auszutauschen, Kritik zu hören und auf Schwachpunkte hingewiesen zu werden. Dies ist für jemand, der fast seine gesamte freie Zeit schreibend am Computer verbringt, einfach lebensnotwendig. Der oft zitierte Elfenbeinturm mag ja schön sein, doch er zieht die Gefahr geistiger Inzucht nach sich. Und vor der muss eine Autorin oder ein Autor sich hüten wie vor der Pest.



    Damit wünsche ich euch allen noch einen schönen guten Abend


    Liebe Grüße
    Gheron

    Hallo Wolke,


    hier schreibt also der vom Verlag verheimlichte Ehemann von Iny Lorentz.


    Als erstes freut es Iny und mich riesig, dass dir die Wanderhure gefallen hat. Wegen des doch etwas harten Beginns waren wir unsicher, wie der Roman ankommen würde.


    Doch nun zu mir. Ich bin Franke, stamme also aus Bayern, und war bis zu meinem dreißigsten Lebenjahr Landwirt. Dann sagte ich den Kühen ade und zog nach München, arbeitete zunächst bei der Post und bin nun seit etlicher Zeit im Rechenzentrum eines großen Versicherungskonzern beschäftigt.


    Iny und ich lernten uns in einem Club kennen, der sich mit Sf- und Fantasy beschäftigte, und begannen vor etwa 23 Jahren damit, SF- und Fantasystories für Anthologien bei Heyne, Bastei, Goldmann usw. zu schreiben.
    Später kamen ein Kinderbuch, drei Begleitbücher zu Fernsehserien und bis jetzt sechs verkaufte historische Romane dazu, die wir alle in Gemeinschaftsarbeit erstellt haben.
    Wir wollten die historischen Romane eigentlich unter beider Namen veröffentlichen, doch der Verlag entschied sich zuletzt für einen Namen und wählte wegen der zumeist weiblichen Leserschaft historischer Romane Iny dafür aus.
    Quasi als Kompensation überlegt unsere Agentin seit Neuestem, einzelne Romane unter einem männlichen Pseudonym, das allerdings nicht Elmar Lorentz heißen darf, heraus zu bringen.


    Für alle, die gerne mehr über uns erfahren würden, es gibt bis jetzt zwei Interviews mit uns bei Literaturschock und bei Isoldes romantischen Bücherforum.


    Liebe Grüße,
    Elmar Lorentz
    (Nick-Name Gheron)