Zitat
Zitat von Tanja Tomlin:
Die Risikobereitschaft hält sich verständlicherweise in Grenzen.
Da Verlage Wirtschaftsunternehmen sind, ist dies auch verständlich. Sie müssen sich am Markt orientieren und gerade aktuelle Trends mitmachen, wenn sie nicht ins Hintertreffen geraten wollen. Auch wenn manchem die Menge an Bücherm gleicher Art missfällt. Solange diese ausreichend gekauft werden, müssen die Verlage alles tun, um ihr Stück vom Kuchen abzubekommen.
Nur wenn ein Verlag kommerziell erfolgreich ist, kann er es sich leisten, neue Autoren aufzubauen. Dies ist nicht gerade leicht, denn erst, wenn ein Autor drei oder vier Romane in etwa der gleichen Qualität veröffentlicht hat, prägt sich sein Name in die Köpfe der Buchhändler und Leser ein, und er wird so verkauft, dass sich die Investitionen allmählich lohnen, die der Verlag für ihn getätigt hat.
Viele Autoren, die mit viel Herzblut und Engagement einen hervorragenden Roman geschrieben haben, haben große Probleme, wenn sie plötzlich einen zweiten schreiben sollen und dann vielleicht auch noch unter Zeitdruck geraten. Damit sind sie aber für einen Verlag, der auf kontinuierliche Veröffentlichungen Wert legt, uninteressant. Die Cheflektorin eines großen deutschen Verlages sagte einmal zu mir: Sie kauft keine Romane, sie kauft Autoren. Bekommt sie ein gutes Manuskript angeboten, wartet sie, ob der betreffende Autor den zweiten Roman in ähnlicher Güte liefern kann. Ist er dazu in der Lage, dann ist es gut.
Wer wie Quetzalcoatus sagt:
Zitat
Wie oft bin ich schon durch einen Buchladen geschlendert und habe bei der Betrachtung jedes zweiten Buches nur gähnend "Nicht schon wieder!" gedacht.
verkennt die Gesetze des Buchmarktes. Er muss diese Bücher ja auch nicht kaufen. Es gibt genug andere, nur macht es eben ein wenig Mühe, diese zu suchen.
Gheron