Beiträge von Gheron

    Hallo Iris,



    Zitat

    Nicht wirklich - du müsstest nur einen Privatflohmarkt anmelden, ankündigen und das ganze supermarktartig aufziehen: An der Tür sitzt Gheron mit der Kasse - und neben sich hat er einen Stapel Iny Lorentz-Romane, die er zum Neupreis, aber ggfs. mit Widmung mitverkauft


    eine Superidee. Sie hat nur einen Nachteil. Die Iny Lorentz-Romane reißen uns die Bekannten aus der Hand. Von denen bleiben außer unseren eigenen Exemplaren kaum welche übrig.
    Fremde Bücher zu signieren, traue ich mich dann doch nicht.
    Allerdings gibt es in unserer Gegend einen Typen, der gebrauchte Bücher an- und wieder verkauft. Der wird wohl am Ende die Lösung darstellen.


    Liebe Grüße
    Gheron

    Hallo an Alle,


    ihr habt ja eine Menge Vorschläge, was man mit unliebsamen Büchern alles anstellen kann.
    Eine seitenweise Verwertung empfinde ich allerdings als zu stressig. Zum einen ist die Zahl unserer unliebsamen Besucher zu gering, um hier einen Tausendseitenschinken in absehbarer Zeit als Toilettenpapier niedermachen zu können. Weiters ist meine Nase zu empfindlich, um das harte Papier an Stelle eines Taschentuchs ertragen zu können.
    Um damit den Schweiß von meiner Denkerstirn abzuwischen, sind Buchseiten nicht saugfähig genug, und es ist mir auch zu mühselig, sie als Tapetenersatz zu verwenden.
    Da ich auch meinen Ruf bei meinen Bekannten nicht gefährden will, indem ich ihnen Bücher schenke, die ich keinen von ihnen empfehlen würde, Bücherverbrennungen als barbarisch empfinde und auch nicht die Zeit habe, die Schwarten auf einem Flohmarkt zu verscherbeln, bleibt mir bislang nur der Keller, der sich zum Glück jedoch als recht geduldig erweist.
    Wenn er jedoch einmal überquellen sollte, stehe ich vor einem Problem. :gruebel


    Liebe Grüße
    Gheron

    Hallo Wolke,


    selbstverständlich halte ich euch auf dem Laufenden. Es ist nur so, dass ich jetzt noch keine Lust habe, mich aus dem Fenster hinaus zu lehnen, und dann wird doch nichts daraus. Ich habe einen Horror davor, mich zu blamieren.
    Auf alle Fälle war eine mehr als verrückte Sache, und so verquer, dass ich es erst glaube, wenn das Produkt in meiner Hand liegt.


    Wir hoffen natürlich auch nicht, dass uns die Phantasie verlässt, denn der zweitgrößte Horror für mich ist es, mich beim schreiben selbst zu plagiieren. Darum versuchen wir ja auch, möglichst unterschiedliche Romane zu schreiben, auch wenn die Damen vom Verlag deswegen ein wenig jaulen.



    Hallo Idgie,


    lies die Wanderhure mit Genuß und nicht mit dem Willen, möglichst schnell fertig zu werden. Der Mensch braucht seinen Schlaf und seine Erholungsphasen.
    Wenn du fertig bist, kannst du ja hier deine Eindrücke posten. Es wird zwar etwas dauern, bis wir darauf eingehen können, denn Mittwoch beginnt unser Frühjahrsurlaub und wir werden nicht vor Pfingsten wieder nach Hause kommen. Wir werden zwar unsere Notebooks mitnehmen, aber in der Zeit über keinen Internetanschluss verfügen.



    Hallo Katja,


    Morgen in einer Woche geht es von Wiesbaden weiter in einen herrlichen Supermarkt mit noch herrlicheren Käsewaffeln!
    Laß dir deine Käsechips beim Lesen schmecken. Ich lecke mir schon die Lippen voller Vorfreude auf die Käsewaffeln.


    Liebe Grüße an Alle
    Gheron

    Hallo Katja,


    glücklicherweise sind Iny und ich in der Lage, nicht vom Schreiben leben zu müssen. Daher ist der Druck des Verlages auf uns nicht so groß, dass wir nicht abblocken könnten.
    Wir lassen uns gewiss nicht auf Zwänge ein, die wir nicht oder nur unter Verzicht auf Qualität erfüllen können. Auch wenn wir jetzt zwei Romane relativ rasch hintereinander abliefern müssen, bzw, einen davon schon abgeliefert haben, so sind wir auf die Terminwünsche des Verlages erst nach Durchrechnung aller Fakten eingegangen. Wir wussten, dass wir unsere Fürstin in diesem Januar fertig stellen würden, ebenso, dass die Tatarin Mitte des Jahres stehen würde. Das lag nicht zuletzt daran, dass bei beiden Romanen das erste Großkapitel bereits vorher überarbeitet waren und unsere Agentin die Romane aufgrund dieser Anfangskapitel an den Knaur-Verlag verkauft hatte.
    Natürlich erfordert es eine strenge Disziplin, konzentriert an einem Manuskript zu arbeiten. Da Inys Überarbeitungsfluss nicht unterbrochen werden durfte, musste ich nach jedem Überarbeitungsgang sofort Kontroll-Lesen, und damit meine eigene Arbeit unterbrechen. Aber das war es uns wert. Der nächste ins Auge gefasste Termin wurde aber entsprechend weiter gesetzt, um Iny auch mal eine kleine Pause zu gönnen.


    Natürlich haben wir eine gewisse Sorge, ob wir unseren Stand so halten können wie jetzt. Es kann nicht immer vorwärts gehen und irgendwann werden wir auch einmal gewaltig daneben langen. Doch diesen Augenblick wollen wir so weit wie möglich hinaus schieben.
    Vielleicht hilft uns auch die Tatsache, dass wir zarte Hinweise von Verlagsseite, was sie gerne hätten, einfach ignorieren und das schreiben, was uns Spaß macht.
    So haben wir auch unsere Fürstin geschrieben, obwohl die Damen von Knaur vorher gemeint hätten, die Zeit des Spätbarocks sähen sie nicht so gerne. Wir hofften eben, unsere Agentin könnte den Roman an einen anderen Verlag verkaufen. Sie war nämlich von unserer Idee begeistert.
    Leider ist bezüglich dieses Romans noch einiges in der Schwebe, so dass ich nicht mehr sagen kann, dass Knaur ihn trotzdem gekauft hat. Sobald alles in trockenen Tüchern ist, werde ich mehr erzählen.


    Es freut uns, dass dir Marie noch immer gefällt. Auf die Konstanzkapitel bin ich besonders stolz, denn unsere Agenturlektorin, die die Stadt gut kennt, meinte anerkennend, dass sie jeden Schritt Maries dort geistig nachvollziehen konnte. Allerdings brauchte ich teilweise eine Lupe, um die winzigen Straßennamen auf der alten Karte lesen zu können, die ich dort aufgegabelt hatte.


    Was unsere Phantasie betrifft, so hoffe ich, dass sie uns nicht so schnell verlässt.


    Damit noch einen schönen Sonntag.


    Liebe Grüße
    Gheron

    Hallo allerseits,


    ich möchte an dieser Stelle noch kurz auf das Thema dieser Diskussion eingehen, nämlich auf Relität und Wunschvorstellung.


    Bei unserem Roman "Die Kastratin" wurde in einer Zeitungsrezension etwas augenzwinkernd gefragt, ob denn alles historisch so richtig wäre, weil wir Kaiser Maximilian II. als Freund und Förderer der Protestanten dargestellt hätten.
    Der gute Mann hätte sich mit einem Blick in das in einer Zeitungsredaktion sicher vorhandene Konversationslexikon davon überzeugen können, dass es so war.
    Durch den dreißigjährigen Krieg und der Protestantenvertreibungen und -umsiedlungen bis in die Zeit Maria Theresias hinein ist der Name Habsburg für die meisten Leute jedoch gleichbedeutend mit dem Begriff Erzkatholisch.


    Als Autor historischer Romane schreibt man daher in manchen Fällen sogar gegen die Erwartungshaltung der Leser an, die es schon immer besser gewusst haben als selbst gut recherchierende Autoren.
    Wie sagte einmal ein befreundeter Autor zu uns: Wenn ihr einmal etwas über Katharina II. schreibt, dürft ihr den Hengst nicht vergessen. Die Leute wären sonst enttäuscht.
    Man muss sich als Autor auch mit der Propaganda vergangener Zeiten auseinander setzen, die oft ein Bild zeichnet, das manchmal doch sehr von der historischen Wahrheit entfernt ist.


    Liebe Grüße
    Gheron

    Hallo Batcat und Wolke,


    Iny und ich kennen auch mehrere Autorenpaare, die zusammen arbeiten. Teilweise machen sie es wie wir, sprich einer schreibt den Rohtext und der andere schleift ihn ein, teilweise teilen sie die einzelnen Kapitel eines Romans auch unter sich auf. Zumindest bei einem Paar ist es aber so, dass zuerst die eine, und dann die andere Autorin den zusammen gestellten Text noch einmal mit Argusaugen durchgeht, um Stilbrüche zu vermeiden. Der Erfolg scheint ihnen auch recht zu geben.
    Wir haben aber auch schon ein Beispiel erlebt, bei dem das Gefühl aufkam, die AutorInnen hätten ein wenig aneinander vorbei geschrieben.
    Ich glaube aber nicht, dass dies normal ist. Die meisten AutorInnenpaare arbeiten gewiss nicht weniger sorgfältig als wir.
    Die räumliche Entfernung spielt dabei keien so große Rolle, denn zum einen kann man sich immer wieder treffen, und dann gibt es ja auch Telefon, e-mail usw..


    Wichtig ist, dass die Chemie stimmt. Das Andere ist harte Arbeit und die Bereitschaft, Kritik hinzunehmen, ohne darauf übertrieben zu reagieren.


    Liebe Grüße
    Gheron

    Hallo Babyjane,


    auch ich habe nicht die geringste Lust, mich in einen Schubladen oder eine Lesekaste einordnen zu lassen, nur weil mir das eine Buch gefällt und das andere nicht. Ich lese einiges an Sachbüchern und bin bei meiner sonstigen Lektüre froh, wenn ich mich dabei so richtig entspannen kann. Ich scheue dabei weder vor einem Liebesroman zurück, noch vor Fantasy, SF oder anderem.
    Das einzige Kriterium, das für mich zählt, ist mein eigenes Lesevergnügen. Die Meinungen anderer interessieren mich dabei wenig.


    Liebe Grüße
    Gheron

    Hallo Katja,


    schön, von dir auch an dieser Stelle zu hören. Wir sind gerade dabei, ein paar Urlaubsvorbereitungen zu treffen. Derzeit packe ich die Bücher ein, die wir unterwegs lesen wollen. Aber für eine kurze Antwort bleibt dabei immer Zeit.


    Doch nun zu deinen Fragen.


    Nein, auch nach Jodokus Tod hätte Marie keiner geglaubt. Sie war nun einmal keine anerkannte Bürgerin, die in ihrer Stadt zum Magistrat, dem Schultheiß oder Vogt gehen und Klage erheben hätte können. Als Hure und unehrliche Frau wäre sie eher als Verleumderin gefangen gesetzt und im günstigen Fall mit Ruten gestrichen und zum Stadttor hinaus getrieben worden. Eher hätte man sie allerdings, da sie einen mächtigen und einflussreichen Mann beschuldigte, Magister Ruppert ausgeliefert.
    Marie hätte schon ungeheuer viel Glück haben müssen, um an einen mächtigen Feind des Magisters und dessen Halbbruders zu geraten, um Hilfe zu erhalten. Selbst da hätte Ruppert die von ihr entwendeten Urkunden als Fälschungen bezeichnen können, mit denen man ihm schaden wolle.


    Marie hatte nur eine Chance, nämlich zu warten, bis sich ihr die Gelegenheit bieten würde, die Urkunden an jemand zu übergeben, der sie verwenden konnte.


    Nach Jodokus Tod dachte Marie gewiss nicht, die Sachen zu Mechthild zu bringen, sondern hatte erst einmal den verständlichen Wunsch, keine Spuren für Utz zu hinterlassen, der nichts unversucht lassen würde, um die Diebin von Jodokus Erpressungsmaterals zu finden. Außerdem lag die gesamte Höhe des Schwarzwaldes zwischen ihr und der Burg Ritter Dietmars. Das war nicht unbedingt der ideale Weg für zwei einsam wanderne Frauen.


    Marie hätte Mechthild wahrscheinlich aufgesucht, wenn sie auf ihren weiteren Wanderungen wieder in die Nähe ihrer Burg gekommen wäre. Dies hätte in einem, aber auch in zwei oder drei Jahren sein können. Die Menschen jener Zeit besaßen ein anderes Verhältnis zur Zeit, als es uns jetzt quält. Außerdem waren sie fatalistischer und vertrauten mehr auf Gottes Vorsehung.
    Bevor Marie nun aber wieder in Mechthilds Nähe kam, erhielt sie die Gelegenheit, nach Konstanz zu reisen und hoffte, dort weitere Informationen sammeln zu können.


    In Konstanz geschieht auch etwas, aber das will ich verschweigen, um dir die Spannung nicht zu nehmen.


    Makler, die Sachen für Geld vermieteten, gab es bereits in der Antike. Oft waren die Herrschaften, die etwas zu vermieten hatten, sich zu fein oder zu beschägtig, um dies selbst zu tun und beauftragten andere Leute, es für einen gewissen Obolus für sie zu erledigen.
    In Maries Fall war es entweder so, dass Jobst einen Teil der Hütten für die Besitzer vermietete, oder selbst ein paar Hütten angemietet hatte, um sie teurer unterzuvermieten.



    Danke für deine Urlaubswünsche. Wir können sie brauchen.


    Liebe Grüße
    Gheron

    Hallo Wolke,


    das ist eine interessante Frage.
    Zum Glück streiten Iny und ich uns nur selten und der letzte, große Krach liegt schon etliche Zeit zurück.
    Natürlich gibt es manchmal Reibereien, allerdings kaum wegen des Schreibens, sondern meistens wegen Kleinigkeiten, oder wenn einer von uns nicht gut drauf ist und etwas in den falschen Hals bekommt.
    Solche Missverständnisse lassen sich Gott sei Dank mit ein wenig Verständnis und Einfühlungsvermögen des anderen Partners dann doch recht leicht lösen.


    Was das Schreiben betrifft, gehen wir zwar mit Leidenschaft an die Arbeit, aber nicht aufeinander los. Natürlich lässt der eine oder andere von uns die Ohren ein wenig hängen, wenn sein Text stärker kritisiert wird als erhofft. Allerdings wissen wir beide, dass diese Kritik nicht persönlich gemeint ist, sondern nur dem einen, gemeinsamen Ziel gilt, so gut wie möglich zu sein.
    Wenn Iny bei einem Überarbeitungsgang etwas zu viele Gitterkreuze um die Ohren fliegen, zieht sie sich in ihr Kämmerchen zurück, geht die kritisierten Stellen noch einmal durch und freut sich nachher, wenn ich mit ehrlichem Herzen sagen kann, dass sie ihre Sache gut gemacht hat.
    Wenn die Kritik für Teile meines Rohtextes zu sehr auf mich niederprasselt, setzte ich mich ebenfalls hin und überarbeite entsprechend. Im letzten Herbst durfte ich dies beim ersten Kapitel eines neuen Romans dreimal tun und den Text dabei fast jedesmal neu schreiben, ohne dass es unsere Beziehung gefährdet hätte.
    Jeder von uns weiß um seine Stärken, aber zum Glück auch um seine Schwächen. Nur wenn man diese gegenseitig versteht, kann man sie auch gemeinsam überwinden.


    Wie du selber geschrieben hast, sind Iny etwas ähnliches wie siamesische Zwillinge. :knuddel1


    Liebe Grüße
    Gheron

    Hallo Micha,


    wir sehen es nicht als Arbeit an, uns eine neue Gegend anzusehen, dort Museen und Buchläden auf für uns interessante Dinge zu durchforsten und nebenbei ein wenig unsere Notebooks zu beklimpern.
    Wann, wenn nicht im Urlaub, haben wir die Muße, ganz vom Alltag abgehoben unserer leidenschaft fürs Schreiben zu frönen? :chen


    Liebe Grüße
    Gheron :gruebel

    Hallo Batcat,


    wann die Wanderhure als ZB erscheint, steht leider noch nicht fest. Es hieß mal, dass sie vorher noch als billigeres HC bei Weltbild erscheinen soll. Aber da wissen wir auch nix näheres.


    Liebe Grüße
    Gheron

    Hallo Batcat,


    es ist ein wenig schwierig, genau zu erklären, wie Inys und meine Zusammenarbeit funktioniert, denn sie hat sich im Lauf vieler Jahre immer weiter entwickelt und wird dies auch noch in Zukunft tun.
    Ich versuche trotzdem aber, dir eine befriedigende Antwort auf deine Frage zu geben, und stehe selbstverständlich auch für weitere Fragen zur Verfügung.


    Am Beginn unserer Zusammenarbeit stand das gegenseitigte Kritisieren und Helfen bei Stories für Goldmann, Bastei usw., Iny nannte es damals Sounding Board. Dies ging zuletzt so weit, dass Iny Texte von mir, die beim Anthologisten auf der Kippe standen, sprachlich überarbeitete und damit ihr Erscheinen sicherte. Im Gegenzug schrieb ich ihr einen neuen Rohtext für eine Story, bei der sie bereits aufgegeben hatte, weil ihr das Thema nicht behagte. Sie überarbeitete diese Story und wunderte sich hinterher, weil diese von unserem Anthologisten so gelobt wurde.


    Irgendwie waren damit die Grundlagen für unsere weitere schreiberische Zukunft gelegt. Obwohl jeder von uns auch weiterhin Stories für sich schrieb, begannen wir ab da immer stärker, gemeinsam zu arbeiten. Wir besprachen das Thema der entsprechenden Anthologie und entwickelten in Gedanken eine Geschichte, die ich dann in Worte fasste und Iny überarbeitete und ausschliff.
    Auf die selbe Weise schrieben wir auch ein Kinderbuch und später mehrere Begleitbücher zu Fernsehserien. Ich erstellte den Rohtext, und Iny übernahm die Feinarbeit.


    Als wir dann begannen, historische Romane zu schreiben, war es für uns selbstverständlich, es auf diese Art und Weise zu tun.


    Nun ist es nicht so, dass ich mich isoliert an den Computer setze und einfach etwas vor mich hin fabuliere. Bevor der erste Buchstabe geschrieben wird, unterhalten Iny und ich uns auf langen Spaziergängen ausführlich über einen geplanten Roman, legen gemeinsam die Grundzüge seines Ablaufs fest und formen die wichtigsten handelnden Personen aus. Dabei fließen natürlich die Ergebnisse der Rechrchen, die ich mache, mit ein und beeinflussen die einzelnen Handlungsstränge. Da der Ablauf des Romans und die einzelnen Personen von uns beiden ausdiskutiert werden, gibt es später auch kaum Differenzen zwischen dem, was in meinem Rohtext steht, und dem, was Iny daraus macht.


    Auch schreibe ich einen Roman nicht an einem Stück, sondern ein bis zwei unserer Großkapitel, die jeweils so zwischen 80 und 120 Manuskriptseiten lang sind und lege dann eine Pause ein, in der Iny den Text liest und ihren Kommentar dazu abgibt. Ich überarbeite meine Fassung entsprechend und ändere die Stellen ab, die sich dann doch als nicht so treffend erwiesen haben. Erst dann erhält Iny den Text, um damit weiter zu arbeiten.
    Das macht sie natürlich auch nicht für sich allein, sondern ich lese den Text nach jeder Überarbeitungsphase durch und setzte meine Gitterkreuze (##) plus Kommentare an den Stellen, die mir nicht passen und greife bei auftretenden sachlichen Fehlern selber ein.


    Wie du sehen kannst, gibt es bei uns niemand, der hier den Ton angibt und sagt, wie es weitergehen soll, sondern alles wird gemeinsam erarbeitet. Während Iny darauf achtet, dass ich eine gute und spannend geschriebene Geschichte hin bekomme, sorge ich dafür, dass ihre überarbeitete Version flüssig und angenehm zu lesen ist.
    Das Ergebnis ist komplexer und tiefschürfender als mein eigener Stil, aber eben auch nicht völlig Inys normaler Stil, sondern liegt im Idealfall genau in der Mitte zwischen uns beiden.


    Wie es aussieht, scheint es uns auch zu gelingen, Stilbrüche zu vermeiden. Die Damen im Verlag waren nämlich baff erstaunt, als sie nach dem zweiten abgelieferten Manuskript erfuhren, wie Iny und ich zusammen arbeiten und sie meinten, dass sie nicht bemerkt hätten, dass zwei Leute daran beteiligt gewesen wären.


    Ich hoffe, du bist mit meiner Antwort halbwegs zufrieden.


    Liebe Grüße
    Gheron

    Hallo Grisel,


    willkommen im Reich der Büchereulen.
    Ich habe bereits mit Interesse deine Beiträge zu den historischen Romanen gelesen und freue mich auf weitere Beiträge von dir.


    Liebe Grüße
    Gheron:wave

    Hallo Icyangel,


    du kannst ja einen gedrängten Stundenplan vorweisen. Fast könnte ich neidisch auf so viel Tatendrang werden, aber eben nur fast, denn ich habe zwar nur ein einziges, aber auch sehr erfüllendes Hobby.


    Willkommen in der Eulenschar.


    Liebe Grüße
    Gheron:wave

    Hallo Alice,


    hier gibt es weniger Bücherwürmer als Büchereulen. Das sind die mit den großen, gelben Augen, weil sie nachts nicht schlafen, sondern lieber lesen.


    Auf jeden Fall herzlich willkommen.


    Liebe Grüße
    Gheron:wave

    Hallo Jaleh,


    auch von meiner Seite ein herzliches Willkommen.
    Meine Angetraute stammt übrigens aus Köln.


    Liebe Grüße
    Gheron:wave

    Hallo FallingAngel,


    willkommen in dieser Runde. Ich bin auch neu hier, finde das Forum aber äußerst interessant.


    Liebe Grüße
    Gheron:wave

    Hallo Morgana,


    ich musste heute Mittag etwas sehr schnell abbrechen, um noch die U-Bahn zur Arbeit zu erwischen. Daher kommt die Beantwortung deiner zweiten Frage mit etwas Verspätung.
    Du hast recht. Iny und ich sind voll berufstätig und daher keine schreiberischen Vollprofis. Allerdings beherrscht das Schreiben unser gesamtes Leben, d.h. wir nützen jede freie Minute dafür aus. Das bedeutet natürlich den Verzicht auf alle zeitintensiven Hobbies, außer spazieren gehen und ein wenig wandern ist nichts drin, und wir schreiben selbstverständlich auch im Urlaub.
    Bis jetzt hat es ganz gut geklappt, und wir hoffen, dass dies auch weiterhin so bleibt.



    Hallo Wolke,


    es freut uns, dass du die Goldhändlerin mit in den Urlaub nehmen kannst und hoffen natürlich, dass sie dir auch gefällt.


    Was unseren Schreibstil betrifft, so hat sich dieser im Lauf der Jahre eingeschliffen. Er vereint Elemente meines und Inys Stils und soll nach unseren Willen wie aus einem Guss wirken. Bislang gelang uns dies auch. Sämtliche VerlagslektorInnen fielen aus allen Wolken, als sie hörten, dass zwei Leute daran beteiligt sein sollen und meinten, dass man da überhaupt keine Risse oder Spannungen merkt.
    Was den Einstieg bei Marie betrifft, so lieben wir es, wenn es ziemlich sofort in die Vollen geht. Der Beginn muss auf jeden Fall Spannung erzeugen. In gewisser Weise kommt das aber auch aus dem Bauch heraus. Wenn ich einen neuen Text beginne, weiß ich meistens auf Anhieb, wie ich beginnen muss, ohne groß darüber nachzudenken. Die paar Mal, wo dies nicht geklappt hat, haben Iny und ich das Ganze so lange durch diskutiert, bis einem von uns die Lösung eingefallen ist.


    Unsere Agentin verhandelt wegen der zweiten Schiene natürlich auch mit Droemer-Knaur, doch wäre es ihr lieber, hier einen anderen Verlag an Land zu ziehen, da Knaur eben mit Iny Lorentz in Verbindung gebracht wird und sich dieser neue Roman doch ein wenig von unseren bisherigen Romanen unterscheidet.
    Ein Verlag ist sehr interessiert, doch wird noch ein Zweiter für die TB-Ausgabe gesucht.


    Was die Identifizierung der LeserInnen mit Marie betrifft, so hoffen wir doch, dass du dich auch ein wenig mit unserer Giulia identifizieren kannst. Die Geschichte der Kastratin ist zwar etwas harmloser, aber doch hoffentlich intensiv genug.
    Übrigens gibt es dazu auch eine amüsante Geschichte dazu. Ein Agent, mit dem wir damals in Verbindung waren, konnte einen Roman von uns mit einer männlichen Hauptfigur nicht an den Verlag bringen und meinte dann zu uns, wir sollen ein Buch wie die Päpstin schreiben, so etwas würde er jederzeit unterbringen.
    Wir überlegten uns, was wir schreiben könnten und kamen auf die Geschichte der Giulia Fassi. Allerdings hatte der Agent dann kein Interesse mehr an uns und wir mussten uns eine neue Agentur suchen.
    Es war das Beste, was er für uns tun konnte, dann so aktiv und energisch wie unsere jetzige Agentin wäre er nie für uns eingetreten.
    Damit haben wir ein beredtes Beispiel dafür, dass sich auch aus einem Tritt in den Hintern etwas Positives entwickeln kann.


    Liebe Grüße
    Gheron

    Hallo Morgana,


    da Iny hauptsächlich an ihrem Roman und ich an dem Meinen arbeite, und der Dritte nur im Gespräch immer wieder einmal aufgenommen wird, kommen wir ganz gut damit zurecht. Wir können uns sehr gut auf ein Thema konzentrieren und störende Nebengedanken ausschalten. Aber das ist natürlich auch das Ergebnis einer jahrelangen Zusammenarbeit. Schon als wir unsere ersten SF- und Fantasystories geschrieben haben, haben wir die Stories gegenseitig gelesen, Kritik geübt und gelegentlich auch Hand angelegt.
    Dies ging teilweise so weit, dass von uns Stories erschienen sind und die im Grunde nicht der im Titel genannte Verfasser, sondern der Ehepartner geschrieben hatte.
    Schon damals mussten wir uns in mehr als einer Geschichte zurecht finden, und haben das bei den Romanen ausgebaut.
    Allerdings gibt es auch strikte Regeln, die wir einhalten. Iny liest keinen Rohtext während das Überarbeitungsganges eines Großkapitels, und ich nichts von ihr, bevor ich meine eigene, tägliche Arbeit abgeschlossen habe.


    Es freut mich, dass dir die Wanderhure gefallen hat. Die Kastratin ist dagen etwas harmloser und war unser Debüt bei den historischen Romanen. Im Juli erscheint die Goldhändlerin als TB bei Knaur und drei weitere Romane sind mittlerweile verkauft. Wie du siehst, wird es noch einige weitere Romane von uns geben.


    Liebe Grüße
    Gheron